Reflexzonentherapie

Reflexzonentherapie

Reflexzonen sind faszinierend. Leider kennt der Großteil der Befragten nur die gezielte Massage an den Füßen. Die Möglichkeiten der Reflexzonen reichen jedoch bedeutend weiter. Fachlich richtig ist die Bezeichnung Somatopien (soma = Körper, topos = Denk- und Ausdrucksschema) die besagt, dass körperinnere Zustände, insbesondere Störungen, ihren Ausdruck auf der Haut finden. Mittlerweile kennen wir mehr als 40 verschiedene Reflexzonensysteme als veritable „Landkarten der Gesundheit“ auf unserer Körperoberfläche.

Dazu zählen neben vielen anderen die Fuß-Reflexzonen, die Dermatome der Head’schen Zonen, die Zonen an den Unterschenkeln und Unterarmen, die Ohrsystematik nach Nogier, die Schädelzonen nach Zeitler oder die Hand- und Gesichtsreflexzonen. Kurz gesagt, auf unserer Haut finden wir ein Eldorado an Projektionsflächen in denen gestörte Organe ihre Probleme als Pickel, Rötungen, blasse Stellen Hautveränderungen oder als empfindliche Areale zeigen. Für den Befund haben wir nicht nur die Tastbefunde, sondern eine Reihe anderer Möglichkeiten, wie Testmethoden, elektrische Verfahren, die „R.A.C“ – Befundtechnik (Nogier-Reflex) oder die Energiewahrnehmung.

 

Dazu kommt das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten, das sich in den vergangenen 50 Jahren enorm erweitert hat. Waren bis etwa 1970 fast nur die Massagen der Füße gebräuchlich, so verfügen wir heute über eine riesige Palette an Therapiemethoden in den verschiedenen Reflexzonensystemen die in jedes Therapeutenprofil passen. Beispiele daraus sind die Massagen der Fußreflexzonen, die wir mit Kristallen und Edelsteinen noch gezielter machen können, Applikationen von ätherischen Ölen oder intracutane Injektionen mit homöopathischen Mitteln in den Dermatomen, Farblicht-, Elektro-und Laserstimulationen an den Ohren, Nadelungen mit Akupunkturnadeln in die dorsalen Handreflexzonen oder Mentaltechniken sowie energetische Anwendungen an den Reflexzonen der Brustseite.

Ebenso eindrucksvoll ist die Liste der Einsatzbereiche in denen sich die Reflexzonen bewährt haben. Auch wenn die therapeutischen Anwendungen und Therapie-Ergänzungen an vorderster Stelle stehen haben die Reflexzonen ebenso einen Platz in Wellness-Behandlungen. Sie dienen als „Hausapotheke“ für Alltagsbeschwerden und nicht zuletzt können wir sie im feinstofflichen Bereich nutzen. Bei den Indikationen geht es wie bei allen energetischen Methoden um die Regulierung und Harmonisierung von gestörten Zuständen, die wir bei beispielsweise bei Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen oder Durchblutungsstörungen vorfinden. Ob in der Laienanwendung, in Wellnesskontext oder im therapeutischen Rahmen, Reflexzonen sind auf allen Ebenen eine Bereicherung in der Landschaft der Behandlungen. Sie öffnen neue Sichtweisen und sind durchaus mit dem vergleichbar was in Asien als „Weg“ bezeichnet wird – einen „Weg des Westens“.

In dieser Einführung beginnen wir mit einer Artikelserie, die das gesamte Gebiet der Reflexzonen aufzeigen möchte. So kommen hier die Vielfalt der Reflexzonen zur Sprache, Sie entdecken Möglichkeiten zur Vernetzung für eine höhere Effizienz und es werden die Unterschiede zur Chakralehre sowie zur TCM aufgezeigt. Natürlich geht es auch um die Reflexzonentechniken für Befund und Behandlung, um Homöopathie in den Reflexzonen und um energetische Methoden. All das wird von erweiterten Grundlagen begleitet.

Als Ergänzung stellt der Autor zu seiner 30 jährigen Dozenten-Tätigkeit an den Paracelsus Schulen hier seine Reflexzonentafeln als kostenlosen PDF Download zur Verfügung.

Eine Landkarte ist nicht das Gebiet, aber sie ist dann nützlich, wenn wir uns damit in einem Gebiet zurecht finden. Das Gleiche gilt für die Reflexzonen. Eine Satellitenkarte zur Bodenfruchtbarkeit zeigt uns sicher nicht den Weg von Greifswald nach Bad Reichenhall. Dafür benötigen wir eine Navigationskarte, am besten noch eine mit Stauhinweisen. Analog dazu nützen uns Gesichtsreflexzonen herzlich wenig bei Schulterbeschwerden.
Hierfür benötigen eine andere „Landkarte“. Geeignete Kandidaten wären hierfür die an den Händen, an den Füßen oder am Schädel. Die Reflexzonen im Gesicht wiederum sind nützlich für den diagnostischen „Blick“ und für die gesundheitliche Disposition der Organe. Tiefer gehend können wir dafür auch noch die Irisdiagnose in Betracht ziehen, die aufgrund ihres somatotopischen Aufbaus auch als Reflexzonensystem gewertet werden kann.

Grundsätzlich dürfen wir davon ausgehen, dass die Reflexzonen zu den ältesten Behandlungen der Menschheit überhaupt gehören. So haben bereits die alten Ägypter Hände und Füße gezielt massiert, wie eine 4.200 Jahre alte Wandmalerei in einem Ärztegrab beweist und wir finden in allen alten Hochkulturen Zeugnisse für die Beeinflussung von inneren Zuständen über die Haut.

Die modernen Reflexzonen erleben jedoch erst seit etwa 150 Jahren eine Bedeutung in der Behandlung. Dabei wurden noch bis vor 30 Jahren die Reflexzonen als Monotherapien genutzt. Ein Therapeut der sich auf die Ohrreflexzonen im Sinne von Ohrakupunktur spezialisiert hat wäre nicht auf den Gedanken gekommen die Reflexzonen der Hände oder die am Rücken in die Behandlung mit einzubeziehen, ebenso wenig haben Fußreflexzonenmasseure andere Systeme mit genutzt. Die moderne Reflexzonentherapie geht über solche Einzelbetrachtungen hinaus. Durch die Vernetzung verschiedener Reflexzonensysteme lassen sich zum Einen die Befundergebnisse überprüfen und zum Andern steigt die Effizienz der Behandlungen. Oft genügt bei der Behandlung von Beschwerden über die Fußreflexzonen ein zusätzlicher kurzer Impuls an den Ohren oder in den Schädelzonen, um die Wirkung der Therapie schneller und nachhaltiger zu machen.

Hierzu kommt eine weitgehende Schmerzfreiheit bei den Behandlungen, denn endlich, nachdem wir erkannt haben, dass Reflexzonen Energie- und Informationsphänome sind können wir auf massive Behandlungsformen verzichten. Wir sind eben nicht mehr im Jahr 1938, dem Erscheinungsjahr des Büchleins von Eunice Ingham, als Computer noch unbekannt waren und die Wegbereiterinnen der Fußreflexzonen mit starkem Druck massierten. Ebenso haben sich die Techniken verändert. Der „Raupengriff“, ein wahrlicher Gelenk-Killer der Daumengrundgelenke der BehandlerInnen gehört in die Geschichtsbücher, aber nicht mehr in die Anwendungen an Klienten oder Patienten. Ein einfacher Grund dafür ist die Datenkapazität in den Nervenleitungen von den Fingern zum Gehirn. Wer in einer Familie lebt kennt bestens das Phänomen der Datenkapazität, wenn die Kinder Filme streamen und die Eltern eine wichtige Mail mit einem großen Anhang versenden wollen. Dann dauert es ewig bis die Mail auf dem Weg ist. Ein ähnliches Prinzip ist für unsere Nerven anwendbar.

Eine der bedeutendsten Funktionen unserer Gelenke ist die Propriozeption, die Innenwahrnehmung, mit der wir ein Überstrecken und Verletzungen der Gelenke verhindern. Achten Sie jetzt einmal auf Ihren linken Großzeh. Sie können genau sagen wie der sich anfühlt und wo er sich im Verhältnis zu den anderen Zehen befindet. Vorher war er natürlich auch schon da, nur da war es unerheblich. Die Propriozeption leitet die Dehnungsinformationen der Gelenkkapseln, Sehnen und Bänder an das Segment der Wirbelsäule. Von dort aus wird dann über reflexgesteuerte Muskelspannungen die Stellung der Gelenke kontrolliert. Das benötigt Datenkapazität. Nun werden aber auch die Tastempfindungen von den gleichen Nervenleitungen genutzt. Beim „Raupengriff“ werden unglaubliche Datenkapazitäten für die Gelenkkontrolle des Daumens benötigt, insbesondere des Daumengrundgelenks, und entsprechend den Prioritäten bleibt dann fast nichts mehr für die Tastempfindungen übrig. Allein aus diesem Grund ist der „Raupengriff“ über das digitale Verständnis unserer neuen Zeit hoffnungslos veraltet. Aus dem gleichen Grund sind kraftvolle Rührbewegungen in den Fußreflexzonen ebenso aus der Zeit, zumal wir inzwischen wissen, dass wir mit kleinen Energieimpulsen große Energiemengen beeinflussen können. Dies beginnt mit der technischen Steuerung von Starkstromleitungen und reicht bis zur Akupunktur, wo wir mit dünnen Nädelchen die Körperenergie in den Meridianen in die Balance bringen können. Natürlich gilt dies auch für die Reflexzonen die hervorragend auf feine und gezielte Impulse reagieren.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür das immer wieder zu guten Ergebnissen führt ist die Behandlung von Lumbalgien, diese krampfartigen Schmerzen im Lendenbereich, die sich bei wiederholten Anfällen zu Bandscheibenvorfällen entwickeln können. Doch zuerst sind es in der Regel unspezifische Schmerzen, die sehr gut auf Wärme, Ruhe und Mitgefühl ansprechen. Ergänzend dazu eignen sich Reflexzonenbehandlungen an den Füßen und Ohren sowie Eigenmassagen an den Unterarm-Reflexzonen. In dieser Kombination wird die Situation rasch wieder erträglicher. Um bei der Fußreflexzonen-Massage die Finger zu schonen und gleichzeitig einen intensiveren Impuls zu geben können wir die betreffenden Zonen mit einem Edelstein massieren. Da Wärme gut tut eignen sich hierzu Trommelsteine oder Edelsteingriffel aus aktivierenden Mineralien, so zum Beispiel aus rotem Jaspis, Tigereisen, Schneeflockenobsidian oder Orangencalcit.

 

Eine solche Massage sollte auch an den „Da-wos“- Zonen – „da wo’s empfindlich ist“ – sanft durchgeführt werden. Reflexzonenbehandlungen wirken über Informationen und nicht über physische Kraftanstrengungen. Für die Ohren haben sich sanfte Massagen oder Nadelungen in die zugeordneten Reflexzonen bewährt. Hier können wir auch Dauernadeln setzen. Dabei lassen sich die Zonen in allen Reflexzonensystemen recht gut mit Testverfahren präzise auffinden, wie mit Muskeltests, mit dem RAC (Nogier-Reflex) oder mit elektrischen Punktsuchern. Für die Eigenmassagen können wir unseren Patienten und Klienten empfehlen die Zonen am Unterarm mehrmals täglich sanft zu massieren.

Als Ergänzung können wir dann noch ein Globuli Rhus Tox auf die Maximalpunkte der Reflexzonen des Lendenbereichs am Unterarm kleben. Diese Punkte lassen sich hervorragend austesten.

In der Kombination mit Manuellen Therapien sollte sich dann die Schmerzsituation recht schnell in Wohlgefallen auflösen.

     

Autor und Bildrechte: Ewald Kliegel

Naturheilkunde – Aromatherapie

Aromatherapie – eine ursprüngliche Behandlungsform

Bereits vor ca. 7000 Jahren wurde das, was wir heute Aromatherapie nennen, im alten Ägypten nicht nur zur Parfümherstellung, sondern auch in Pharmazie und Medizin eingesetzt. Die Wirkung der ätherischen Öle war schon damals nicht nur auf den Körper bezogen, sondern die alten Ägypter kannten bereits die psychischen Wirkungen und verwendeten Öle aus Zedern, Weihrauch, Myrrhe, Zimt, Rose und Lavendel.

Man kann sagen, dass sich von Ägypten aus die Aromatherapie zunächst in den Mittelmeerraum und dann bis nach Indien ausgebreitet hat. Indien ist dabei das einzige Land, in der die Traditionen der Behandlung mit Ölen in den Alltag integriert wurden und daher nicht verloren gingen.

Bei uns gingen die Erkenntnisse über den Einsatz ätherischer Öle mehrfach verloren, zuletzt durch die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften und der Akademisierung, nach der alles beweisbar sein musste. War das nicht der Fall, wurde es unterdrückt und aus der Therapie verbannt. Erst durch Arbeiten in Frankreich und Großbritannien erlebte die Aromatherapie einen neuen Aufschwung. Die Kosten für die Anwendung ätherischer Öle werden in Frankreich z.B. häufig von den Krankenkassen erstattet.

Aromatherapie kann mit fast allen bekannten Therapieformen kombiniert werden. Eine Ausnahme bilden einige ätherische Öle in Verbindung mit homöopathischen Mitteln: das gilt insbesondere für Kampfer, Kamille und die Minzearten. Aus diesem Grund ist auch Vorsicht geboten, wenn jemand homöopathisch behandelt wird, aber mentholhaltige Produkte wie Zahncreme oder Lutschbonbons zur Verbesserung des Atems verwendet.

Bei ätherischen Ölen denkt man oft an duftende, vielleicht sogar exotische Blüten. Allerdings werden ätherische Öle aus vielen Pflanzenteilen gewonnen, wie die nachstehende Tabelle beispielhaft zeigt:

 

Pflanzenteil Vertreter
Blüten Rose, Jasmin, Kamille
Blätter Salbei, Melisse, Thymian
Wurzeln und Wurzelstöcke Kalmus, Angelika, Vetiver
Früchte Anis, Koriander, Kümmel, Fenchel
Holz Sandelholz, Zedernholz, Rosenholz
Rinde Zimt
Harz Weihrauch, Myrrhe, Benzoe
äußere Fruchtschale Zitrusfrüchte

 

Die unterschiedliche Herkunft ist auch oft für die verschiedenen Eigenschaften der ätherischen Öle verantwortlich, die nicht immer leicht flüchtig oder leichter als Wasser sind. Einige sind auch deutlich schwerer als Wasser.
Nicht umsonst unterscheidet man bei der Herstellung von Parfümen eine Kopfnote, eine Herznote und eine Basisnote.

Wie man sieht, ist Aromatherapie auch ein gutes Mittel, um die Psyche eines Menschen zu beeinflussen, was gerade in der heutigen Zeit eine fast noch niemals dagewesene Bedeutung hat.
Immerhin sind fast 90% der Patienten beim Hausarzt auch psychisch in Mitleidenschaft gezogen!

Die Haltbarkeit ätherischer Öle ist ebenfalls ganz unterschiedlich. Es gibt Öle, die nur einige Monate bis zu einigen Jahren verwendet werden können (Zitrusöle beispielsweise), andere haben eine wesentlich längere Haltbarkeit und gewinnen mit dem Alter noch an Reife wie ein guter Wein. Dazu gehören z.B. Jasmin, Patchuli, Rose, Weihrauch und Rosenholz.

Heilen mit ätherischen Ölen
Ätherische Öle können ohne große Umwege direkt auf das Gehirn wirken und auf die Steuermechanismen zur Regulierung psychischer und auch körperliche Vorgänge im Organismus Einfluss nehmen.

Daher erfolgt besonders in der Psycho-Aromatherapie zur Behandlung von Depressionen, Schlafstörungen, Stress-Symptomen und Angstzuständen eine Aufnahme der ätherischen Öle über Duftlampen, Aerosolgeräte und Inhalatoren. Natürlich können ätherische Öle auch über die Haut in den Körper aufgenommen werden und gelangen dann über Blut und Lymphe in die unterschiedlichsten Körperregionen und Organe. Bekannte Verfahren sind dabei Massagen (auch als Aromamassage prophylaktisch sehr gut wirksam) sowie Bäder, Kompressen oder Einreibungen.

Eine besonders gute Qualität an ätherischen Ölen wird für die Einnahme benötigt. Eine solche Einnahme kann durchaus sinnvoll sein, ist aber nicht ungefährlich und sollte nur unter Anleitung erfolgen.

 

Gewinnung ätherischer Öle

 

wasser-destillationWasserdampfdestillation
Die bekannteste und häufigste Form ist die Wasserdampfdestillation (s. Bild, Quelle Wikipedia, gemeinfrei). Sie gilt als besonders schonend. Allerdings sind die Erträge bei den einzelnen Pflanzen sehr unterschiedlich. Für 1 kg ätherisches Öl sind bei Lavendel 160 kg Blüten erforderlich, bei Melisse sind es aber immerhin 2000 (!) kg (d.h. 2 Tonnen) und bei Rosenblüten 5000 (!).

Das erklärt auch den hohen Preis einiger hochwertiger ätherischer Öle und das kriminell zu nennenden Bestreben, diese Öle zu verfälschen. Leider ist in Deutschland der Vertrieb von „Melisse, indisch“ oder „Indischer Melisse“ anstelle von „Echter Melisse“ gestattet, obwohl beide Pflanzen nichts gemein haben, „Indische Melisse“ wird aus einer Grasart gewonnen und riecht einfach nur wie Melisse, ohne die Wirkung aufzuweisen.

 

 

Kaltpressung
Dieses Verfahren wird z.B. für die Gewinnung der Zitrusöle eingesetzt. Hierbei wird das ätherische Öl durch Pressung der Fruchtschalen gewonnen. Beim Zitronenöl sind es immerhin „nur“ 1000 Zitronen, die zur Erzeugung von 1 kg ätherischem Öl benötigt werden, also könnte man aus einer Zitrone 1 g Zitronenöl gewinnen!

Enfleurage
Das ist eines der ältesten Verfahren, bei dem die Extraktion des Öls mit ursprünglich festen Fetten wie Schmalz oder Butter erfolgte. Als die Wasserdampfdestillation noch nicht bekannt war, ist dies das am meisten eingesetzte Verfahren für empfindliche Pflanzen gewesen. Da es ein langwieriger und kostenintensiver Prozess ist, wendet man es heute fast nur noch für solche Öle wie besonders hochwertiges Jasminöl an. Man benötigt für 1 kg Jasminöl immerhin 1000 kg Jasminblüten.

Extraktion mit Lösungsmitteln
In letzter Zeit kommen immer mehr chemische Lösungsmittel zum Einsatz. Sie müssen anschließend abgetrennt werden, allerdings bleiben immer Reste zurück – wenn auch nicht in nachweisbaren Mengen. Bei Hexan als Extraktionsmittel sollte beispielsweise auf die innerliche Anwendung der Öle verzichtet werden (z.B. beim Honigöl, wo durch den Namensbestandteil Honig eine Einnahme nicht als Gefahr angesehen wird). Auch sollte immer berücksichtigt werden, dass es sich auch um eine energetische Therapie handelt und Energien nicht einfach so extrahiert werden können.

Wenig bekannt ist nach wie vor über die Extraktion mit CO2, sicher ist aber, dass die Zusammensetzung der Öle durch die Lösungsmitteleigenschaften des CO2 eine völlig andere sein kann.

Einsatzgebiete der Aromatherapie
Neben dem Einsatz bei den verschiedensten Erkrankungen können ätherische Öle auch vorbeugend sowie in der Kosmetik und im Wellnessbereich eingesetzt werden.
Dazu ist es meist erforderlich, die ätherischen Öle (die entgegen trotz des Begriffes „Öl“ keine Fettflecken hinterlassen) in Basiskomponenten zu lösen. Dazu werden fette Öle wie Mandelöl oder ein flüssiges Wachs wie Jojoba(öl) verwendet. Aber auch mit Butter kann man aus ätherischen Ölen in der Hausapotheke sehr wirkungsvolle (Erkältungs-) Einreibungen herstellen, die auch von Kindern gut vertragen werden. Besonders bei Hauterkrankungen hat sich als Basisöl Olivenöl bewährt.

Nur sehr wenige Öle dürfen unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, beispielsweise Minzöle oder Lavendelöl. Bei der Einnahme ist es bei einigen Ölen erforderlich, sie zu „verpacken“, da sie sehr unangenehm schmecken oder sehr scharf sind. Beispiele sind Teebaumöl und Oreganoöl. Es empfiehlt sich dann, in der Apotheke Leerkapseln zu kaufen (diese können auseinandergenommen, mit dem Öl befüllt und wieder verschlossen werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass nicht zu hoch dosiert wird, es passen nur 1-2 Tropfen in eine Kapsel.

Wenn man die ätherischen Öle als Badezusatz verwenden möchte, sollte man eine fetthaltige, aber flüssige Substanz verwenden, wie beispielsweise (Schlag)-Sahne (natürlich ungeschlagen). Auf 3-5 Esslöffel Sahne gibt man dann nicht mehr als 10 Tropfen eines Öls oder einer Mischung.

Wer sich mit einem Öl einreiben möchte, aber nicht den gesamten Körper mit Öl bedeckt haben möchte, sollte einmal versuchen, mit einem individuell zusammengestellten Öl die Fußsohlen einzureiben. Die dabei erzielte Wirkung wird für viele Menschen sehr überraschend sein!

 

© Dr. Frank Herfurth, 2016 • E-Mail: fh@herfurth.org

 

Mehr zur Fachausbildung Aromatherapie

Immunmodulation

Immunmodulation

Das Immunsystem und seine Bedeutung für die Gesundheit

Ab dem Moment, in dem ein Mensch geboren wird, dringen Millionen und Abermillionen Krankheitserreger auf ihn ein: Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Diesen Angriffen kann sich niemand entziehen. Manche dieser Krankheitserreger sind so gefährlich, daß ein geschwächter, vor allem aber ungeschützter Körper in wenigen Stunden, ja Minuten, sterben würde. Daß wir dennoch überleben und relativ selten krank werden, verdanken wir unserem körpereigenen Immunsystem. Eine totale Sterilität gibt es nicht. Nicht einmal in einem der modernsten Operationssäle, in einem sog. Hochsterilitätstrakt, befinden sich noch einige tausend Krankheitserreger in jedem Kubikmeter Luft.
Unter für sie günstigen Bedingungen kann die Vermehrungsrate der Bakterien enorm sein. Aus einem einzigen Bakterium können sich in wenigen Stunden eine Millionenanzahl von Bakterien entwickeln. Jetzt kann es zu einem weiteren explosionsartigen Anstieg kommen, da sie sich, wiederum günstige Voraussetzungen angenommen, halbstündlich verdoppeln können.

Es ist eine enorme Leistung, die unser Körper erbringt, um sich dieser Armee von Feinden zu erwehren. Man kann durchaus Begriffe aus dem Militärbereich verwenden, da in unserem Körper jederzeit, von der Geburt bis zum Moment des Todes, ein Krieg stattfindet, mit andauerndem Angriff und Verteidigung. Die Angreifer habe ich bereits aufgezählt: Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Nun zu den Verteidigern:
In der ersten Verteidigungslinie steht die allgemeine “Gesundheitspolizei”. Hierbei handelt es sich um eine bestimmte Form weißer Blutkörperchen, die sich in den verschiedenen Körperflüssigkeiten, in der Schleimhaut der Luftwege, des Magens und des Darmes befinden. Diese erste Verteidigungslinie ist so perfekt, daß die meisten Angriffe bereits hier zurückgeschlagen werden, ohne daß die Angreifer weiter in den Körper eindringen können. Dieser Abwehrkampf findet in jeder Sekunde unseres Lebens statt, ohne daß wir auch nur das Mindeste davon bemerken.
Auch wenn es den Angreifern gelingt, tiefer in den Körper einzudringen, besteht keine Gefahr. Selbst dieses tiefere Eindringen, wird in aller Regel vom Menschen nicht bewußt wahrgenommen. Bei einem weiteren Eindringen stehen bereits weitere Truppen bereit. Die jetzt in den Kampf eingreifende Spezialtruppe bildet sog. Antikörper. Sie dienen dazu, die Angreifer zu erkennen. Dieses “Erkennungsmolekül” ist geformt wie ein Ypsilon und ist auf den, zu den weissen Blutkörperchen gehörenden B-Zellen aufgelagert. Die Immunglobuline (Antikörper) sind von solch unterschiedlicher Art, daß es für fast jedes eindringende Bakterium einen eigenen Erkennungscode gibt.

Die “Gesundheitspolizei” muß allerdings irgendwann im Leben schon einmal Kontakt mit dem Erreger gehabt haben, sei es durch Impfung oder durch eine bereits durchgemachte Erkrankung, damit dieses Erkennungssystem funktioniert. Nehmen wir an, eine B-Zelle, die den Antikörper für das Diphterie Bakterium (Corynebacterium diphteriae) trägt, trifft auf genau diesen Erreger. Dann erkennt der Antikörper sofort das spezifische Antigen des Bakteriums. Die B-Zelle ändert daraufhin seine Struktur und verwandelt sich in eine Plasmazelle. Die Plasmazelle produziert große Mengen spezifische Antikörper, die gegen das Bakterium gerichtet sind. Über einen Botenstoff fordert die Plasmazelle die Hilfe der Makrophagen und der T-Helferzellen an, die ihr sofort zur Hilfe eilen. Es ist durchaus richtig zu sagen, daß die T-Helferzellen den B-Zellen zur Hilfe eilen. Es ist tatsächlich so, daß man bei den weißen Blutkörperchen von eigenständigen kleinen Lebewesen sprechen kann, die untereinander kommunizieren und sich auch teilweise frei im Blutstrom, im Lymphstrom und im Gewebe bewegen können.

Die Antikörper lagern sich nun an das Bakterium an und machen es unbeweglich. Die Makrophagen, zu deutsch Riesenzellen, zu denen die Phagozyten (Fresszellen) gehören, vernichten nun diesen Zellverbund. Die meisten Abwehrvorgänge werden von den T-Zellen gesteuert. Ihre Aufgabe ist es, zu unterscheiden, welche Zellen dem Körper schaden können. Sie erkennen, welche Zellen Eindringlinge und welche Zellen körpereigen, also lebenswichtig sind.
In der Thymusdrüse, die sich in der Pubertät wieder zurückentwickelt, lernen die T-Zellen, die Phagozyten und auch die B-Zellen zu unterstützen. Hier werden sie auch vervollständigt, indem ihnen spezielle Andockstellen (Rezeptoren) auf die Oberfläche aufgepfropft werden. Mit diesen Rezeptoren können sie dann später die Krankheitserreger erkennen und binden.

Drei Gruppen von T-Zellen sind bekannt:

1. Die T-Helferzellen
Diese Zellen regen die B-Zellen an, Antikörper zu bilden. Sie müssen aber vorher bereits einmal Kontakt mit einem spezifischen Antigen gehabt haben.
2. Die T-Suppressorzellen
Ihre Aufgabe ist es, die Immunreaktion nach Vernichtung aller Eindringlinge wieder zu stoppen. Auf ein Signal von ihnen stellen die B-Zellen dann keine weiteren Antikörper mehr her.
3. Die T-Killerzellen
Unrühmlich bekannt wurden diese Zellen, weil sie immer wieder in Verbindung mir AIDS genannt werden. Diese Zellen, deren Aufgabe besonders komplex ist, werden massiv durch das HIV geschädigt. Dabei ist es eigentlich gerade ihre Aufgabe, sich um die eindringenden Viren zu kümmern, d.h. sie zu zerstören. Eine weitere Aufgabe der T-Killerzellen ist es, Krebszellen zu erkennen und zu vernichten. Sie attackieren sämtliche körperfremden Zellen. Sie sind mitschuldig an der Abstoßungsreaktion transplantierter Organe.

Bislang wurde nur über die Abwehr von Bakterien gesprochen.
Für den Körper sind diese Eindringlinge relativ leicht zu erkennen und zu bekämpfen. Aufgrund des eigenen Stoffwechsels, des Fremdeiweißes und der Größe der Bakterien sind die Angriffssignale deutlich ausgeprägt. Etwas anderes und fuer den Körper weitaus schwieriger ist es, Viren zu erkennen und zu eleminieren. Im Gegensatz zu den Bakterien, kann man Viren nicht als Lebewesen bezeichnen, weil sie über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen. Man kann Viren als den Übergang von unbelebter zu belebter Materie bezeichnen.
Viren sind außerordentlich klein. Sie bestehen nur aus einem Stück Erbsubstanz, welches von einer Eiweißkapsel umgeben ist. Ein in den Körper eingedrungener Virus, kann von der körpereigenen Abwehr zunächst nicht erkannt und somit auch nicht angegriffen werden. Das erklärt die große Gefahr, die von den Viruserkrankungen ausgeht.

Um sich vermehren zu können, muß das Virus zunächst an eine Zelle andocken. Nach diesem Manöver durchdringt es die Zellmembran und dringt bis in den Zellkern vor. Im Zellkern gibt es die eigene Erbsubstanz frei und klinkt sich mit seiner DNS in die DNS der Körperzelle ein. Dadurch wird die Erbinformation der Wirtszelle modifiziert. Sie beginnt nun die Erbsubstanz und die Hüllproteine des Virus zu produzieren. Wenn sich die Krankheitserreger in der ersten befallenen Zelle genügend vermehrt haben, explodiert die Zelle regelrecht und setzt die neu gebildeten Viren frei, die wiederum in gesunden Körperzellen eindringen und die Produktion von Viren beginnt von neuem. Es ist eine Kettenreaktion, wie wir sie aus der Atomphysik kennen. Immer schneller und schneller vermehren sich die Viren und überschwemmen schließlich den gesamten Körper mit ihren krankheitsauslösenden Fehlinformationen.
Der Organismus wäre unweigerlich dem Untergang geweiht, wenn es nicht auch hier einen Schutzmechanismus gäbe. Die Aufgabe des Immunsystems ist es, die modifizierten Zellen so schnell wie möglich zu erkennen und zu zerstören. Die Natur hat in den Körper, d.h. in die Zellen, einen sinnvollen Schutzmechanismus eingebaut. Die modifizierten Zellen, bringen ein Virus-Protein als Antigen nach außen auf die Zelloberfläche. Diese Strukturen, sog. MHC-Molekuele (MHC= Major Histocombabitility Complex), können nun von den T-Killerzellen erkannt werden und der weitere Ablauf der Erregerbekämpfung läuft von hier an ähnlich ab wie bei der Bakterienbekämpfung. Die T-Killerzellen bemühen sich mit aller Kraft, die befallenen Zellen zu zerstören, damit sich das Virus nicht weiterhin ungebremst vermehren kann.
In der Theorie funktioniert die Abwehr außerordentlich gut. Leider ist es jedoch so, dass die Virenen eine eigene, erschreckend raffinierte Überlebensstrategie entwickelt haben. Viele Virusgruppen verändern ständig ihre Gestalt. Sie maskieren sich, indem sie die Bausteine ihrer Aminosäuren auf der sie umgebenden Eiweißhülle ständig modifizieren. Sie überlisten damit den Wiedererkennungsmechanismus der T-Killerzellen und auch den der in der ersten Front stehenden B-Zellen. Ein gutes Beispiel für diese Strategie ist das Grippevirus. Immer wieder können wir an Grippe erkranken, weil es eine Generalimpfung aufgrund der dauernden Virusveränderung nicht geben kann. Jährlich muß die WHO aufgrund von Statistiken festlegen, gegen welche Grippevirusabart geimpft werden soll. Ein ganz besonderer Fall ist natürlich der AIDS-Erreger. Nicht nur, daß er seine Form laufend verändert, er greift ausgerechnet fast ausschließlich die T-Zellen an, modifiziert sie und benutzt sie, um sich selbst zu vermehren. Da die T-Zellen die Hauptkoordinatoren des Immunsystems sind, ist der Zusammenbruch der Abwehrkräfte vorprogrammiert.

Es gibt natürlich noch viele andere Gruppen von Abwehrzellen, und so einfach, wie ich das Immunsystem dargestellt habe, ist es in Wirklichkeit nicht. Ich mußte jedoch der der Allgemeinverständlichkeit Rechnung tragen. Um alle Abläufe des Immunsystems zu verstehen, bedarf es eines speziellen Studiums der Histologie und der medizinischen Biochemie. Die Lehrbücher umfassen mehrere tausend Seiten. Einiges habe ich jedoch noch hinzuzufügen, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Aber das kann für das Allgemeinverständnis dieses so außerordentlich wichtigen Themas nur gut sein.
Bislang habe ich nur von der Bedrohung unserer Gesundheit von außen gesprochen. Die Verteidigung gegen Eindringlinge ist jedoch nur ein Teilbereich der Aufgaben unseres Immunsystems. Auch von innen kann die Gesundheit bedroht werden. Die weißen Blutkörperchen, unsere Armee gegen Eindringlinge, haben auch die Aufgabe, über unser Innenleben zu wachen. Diese Zellen müssen darauf achten, und auch darauf sind sie geschult, daß in unserem Körper nichts Krankhaftes heranreift. Außerdem müssen natürlich abgestorbene Zellen und deren Produkte erkannt, abtransportiert und vernichtet werden. Dabei hat es die Natur so phantastisch eingerichtet, daß die vielen Billionen gesunder Zellen unseres Körpers nicht angegriffen werden, ebensowenig wie die Bakterien, die wir zum Leben benötigen, unsere Symbionten. Wichtig ist, daß die Abwehrzellen unterscheiden können, ob eine körpereigene Zelle gesund ist und die Anforderungen, die an sie gestellt wird, erfüllen kann oder nicht. Ohne diese Intelligenz unseres Abwehrsystems würden wir bereits im Kindesalter sterben. Der Krebs hätte schon die ganze Menschheit ausgelöscht. Das hört sich sehr extrem an, läßt sich aber mathematisch beweisen. Täglich teilen sich in unserem Koerper 1000 Milliarden (!) Zellen. Auf Grund dieser ungeheuren Summe ist die mathematische Wahrscheinlichkeit gegeben, daß stündlich mindestens ein Fehler in der neuen Zellstruktur zu erwarten ist. Das bedeutet, daß wir 24 mal am Tag an Krebs erkranken würden. Durch einen erstaunlichen Mechanismus erkennen unsere Abwehrzellen diese Teilungsfehler und eleminieren die fehlerhaften Zellen. Bei dieser Aufgabe, darf dem System nicht der kleinste Fehler unterlaufen. Niemals darf es eine gesunde, arbeitsfähige Zelle angreifen und zerstören. Besonders im zentralen Nervensystem wäre ein Fehler eine Katastrophe. Da die Zellen des ZNS keinen Zellkern besitzen, kann sich eine zerstörte Zelle nicht mehr erneuern und ist für immer verloren. Trotzdem, und das ist physiologisch erwiesen, sterben täglich tausende Gehirnzellen ab. Diese abgestorbenen Zellen müssen verstoffwechselt, d.h. abtransportiert und abgebaut werden. Die Natur hat es so eingerichtet, daß wir auf den reibungslosen Ablauf durchaus vertrauen können.

Es ist bisher so viel von den verschiedenen weißen Blutkörperchen, den Leukozyten, gesprochen worden, da’ es nun an der Zeit ist, uns einmal anzusehen, wo sie entstehen. Die Wiege aller Blutzellen, seien es die wei’en oder die roten, ist das rote Knochenmark. Es wiegt beim erwachsenen Menschen ca. 4 Kilogramm. Man kann es als das, vom Gewicht her, größte Organ des Menschen bezeichnen. Beim Erwachsenen finden wir das rote Knochenmark in den Schädelknochen, in den Knochen des Schultergürtels, in den Rippen, im Beckenknochen und in den Knochen der Wirbelsäule. In jeder Sekunde des Lebens (im Senium weniger), werden hier ca. zwei Millionen (!) neue Blutzellen gebildet und in die Blutbahnen eingeschleust. In einem Kubikmillimeter Blut finden sich ungefähr 5 Millionen rote Blutkörperchen (Erzthrozyten), zwischen 8000 und 10 000 weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und 300 000 Blutplättchen (Thrombozyten).
Die roten Blutkörperchen haben keinen Zellkern, können sich also nicht teilen. Nach etwa 120 Tagen haben sie ihre Arbeit getan und werden in der Leber abgebaut. Die Blutplättchen haben eine Lebensdauer von ca. 7-11 Tagen. Sie sind farblos und leiten die Blutgerinnung ein. Sie werden nach getaner Arbeit in der Leber, aber auch in der Milz abgebaut. Die Erythrozyten und die Thrombozyten habe ich nur der Vollständigkeit halber angeführt, sie haben mit dem Immunsystem nichts oder nur sehr wenig zu tun.

Wenden wir uns wieder den weißen Blutkörperchen, den Leukozyten, zu. Wie ich bereits andeutete, kann man diese Zellen durchaus als kleine Lebewesen bezeichnen. Die weißen Blutkörperchen besitzen alle Erbinformationen und können sich auch teilen. Im Gegensatz zu den roten Blutkörperchen werden verschiedene Formen der Leukozyten nicht einfach nur vom Blutstrom mitgeschwemmt, sie können sich eigenständig bewegen und die Blutgefäße sogar verlassen, um sich an den Ort zu begeben, an dem sie gebraucht werden. Im Gegensatz zu den Erythrozyten werden die Leukozyten als Urformen ins Blut geschleust. Erst hier entscheidet es sich, welche Aufgabe die Zellen, je nach Bedarf, im Immunsystem übernehmen werden. Es ist möglich, daß sie den B-Zellen zugeordnet werden, um sich in der ersten Verteidigungslinie den Angreifern entgegenzustellen und dort Antikörper bilden, die dann von den höher entwickelten Zellen erkannt werden. Es kann aber auch sein, daß sie den Aufräumern zugeordnet werden. Das sind die Zellen, deren Hauptaufgabe es ist, alles Kranke und Schädliche zu vernichten. Als Makrophagen (Riesenzellen) gehören sie dann zu den Phagozyten (Fresszellen), die dann tatsächlich die überwältigten Eindringlinge “auffressen”. Die höher entwickelten Zellen müssen zunächst einmal “prorammiert” werden. Dieses geschieht in der Thymusdrüse.

Zur Beschreibung dieser Drüse ziehe ich Auszüge aus der Erklärung des klinischen Wörterbuchs “Pschyrembel” heran. Ich zitiere: “Thymusdrüse”: Der Thymus, beim Tier Bries oder Milcher, innere Brustdrüse. Innersekretorisches Organ hinter dem Brustbein. Wachstum nur bis zur Geschlechtsreife, dann Rückbildung und Umbau in Fettgewebe, jedoch bleiben beachliche Mengen Nucleoproteide (Thymonucleinsaeuren). Heute bezeichnet man den Thymus (zusammen mit Appendix [Wurmfortsatz des Blinddarms] und Tonsillen [Mandeln] als primäre Immunitätsorgane). Die große Bedeutung der Thymusdrüse bei der immunologischen Reifung wurde 1961 von Miller und Mitarbeitern entdeckt. Sie bewiesen dies durch den Versuch, daß neugeborene Mäuse nach operativer Entfernung der Thymusdrüse keine Immunität entwickeln können. Unsere heutigen Vorstellungen lassen einen humoralen und einen zellulaeren Thymusfaktor vermuten, die die Reifung der immunologisch potenten in die immunologisch kompetente Immunzelle bewirken. Der humorale Thymusfaktor wird im Thymus produziert, dann in die Blutbahn abgegeben, um die immunologischen Stammzellen in die funktionstüchtigen Immunzellen umzuwandeln. Der zellulaere Thymusfaktor bewirkt im Thymus die Reifung der lymphoretikulaeren Stammzellen, die sich nach abgeschlossenem Reifungsprozess in den lymphatischen Organen (Lymphknoten, Darmwand, Milz, Knochenmark) als Immunzellen ansiedeln.” Zitat Ende.
Nach erfolgter Programmierung werden diese Zellen T-Lymphozyten genannt. In drei bis vier Tagen haben sie in der Thymusdruese alles gelernt, was körpereigen ist, was gesund ist, was krankmachend wirkt, was harmlos und was gefährlich ist. Es stellt sich nun die Frage, wie lernen die Zellen ihre Aufgaben zu erfüllen, wenn sich die Thymusdrüse nach der Pubertät zurückgebildet hat? Die Antwort: Durch Korrespondenz! Das Basisprogramm, das den T-Lymphozyten in der Thymusdrüse programmiert wurde, wird von Zelle zu Zelle weitergegeben. Die Zellen korrespondieren durch Botenstoffe untereinander. Außerdem wird die Information bei der Zellteilung von der Mutterzelle an die Tochterzelle weitergegeben.
Jetzt kann sich natürlich die Frage auftun, woher die Thymusdruese eigentlich weiß, welchen Lehrstoff sie an die ungeschulten Zellen weitergeben muß? Das Grundwissen erhält die Drüse durch die Muttermilch. In der Zeit, in der das Baby gestillt wird, ist es durch das Immunsystem der Mutter weitgehend vor Infektionskrankheiten geschützt und in dieser Zeit lernt die Thymusdrüe, welche Programmierungen an die Leukozyten weitergegeben werden müssen. Hieraus erklärt es sich , weshalb ein Baby, das mit Muttermilch ernährt wird, immer gesünder ist als ein Baby, das mit Kunstprodukten aufgezogen wird.

Zusammenfassend sei gesagt: Unser Immunsystem ist ein Wunder der Natur und ein Garant für unser Leben. Ohne dieses System gäbe es kein Leben auf der Erde. Wie ich bereits sagte, konnte ich nicht alle Mechanismen des Systems beschreiben, dieses Thema ist fast unerschöpflich und fast täglich kommen neue Erkentnisse hinzu.

Um den Organismus zu stärken und das Immunsystem aufzubauen werden folgende Therapien eingesetzt:

Eigenblut
Eigenurin
Thymus
Mistel
Vitamin-/ und Mineralstoff

Eigenbluttherapie

Unter Eigenblutbehandlung versteht man die Injektion von frisch entnommenem Venenblut in einen Muskel zur Aktivierung des Immunsystems.
Die Eigenbluttherapie basiert darauf, daß Blut im Gewebe sich anders verhält als Blut in den Gefäßen, nämlich aggressiv. Ein künstlich erzeugter Bluterguß in einem Muskel muß vom Körper abgebaut werden, dabei aktiviert der Körper das Immunsystem. Damit erreicht man eine Reaktivierung verlorengegangener Abwehrfähigkeiten und somit eine Selbstregulation und Heilung des Organismus.
Um den Effekt zu steigern kann das Blut mit Sauerstoff, Ozon, Thymusextrakt, Phytotherapeutika und homöopathischen Mitteln aufbereitet werden.

Eingesetzt wird die Eigenbluttherapie bei:

Immunschwäche
Rekonvaleszens
Migräne
Allergien
akuten viralen und bakteriellen Infektionen
alten und chronischen Prozessen

Vorgehen:
Aus einer Vene, meist in der Ellbeuge, werden 1-2 ml Blut entnommen. Das frisch entnommene Blut wird sofort, oder nachdem es mit zugegebenen Wirkstoffen vermischt wurde in einen Muskel (meist der glutaeus max.) zurückinjiziert.

Anwendung
Die Injektionen erfolgen im allgemeinen 1-3 mal wöchentlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen. Nach einer Pause kann eine weitere Injektionsserie folgen.
Für eine allgemeine Stärkung und Regeneration bietet es sich an die Therapie im Frühjahr und Herbst zu wiederholen.

 

Eigenurintherapie

Unter Eigenurinbehandlung versteht man die Injektion kleiner Mengen frisch ausgeschiedenen Urins in einen Muskel um krankhafte Prozesse günstig zu beeinflussen.
Der Körper wird mit Stoffen im Gewebe konfrontiert, die hier normalerweise nicht vorkommen oder in anderen Konzentrationen vorliegen. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen muß der Körper das Immunsystem aktivieren und den Säure-Base-Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringen. Somit werden verlorengegangene Abwehrfähigkeiten reaktiviert und der Säftehaushalt wiederhergestellt.

Eingesetzt wird die Eigenurintherapie bei:
Immunschwäche
Allergien
alten und chronischen Prozessen
>akuten viralen und bakteriellen Infektionen

Vorgehen:
1-2 ml frisch ausgeschiedener Urin (Mittelstrahlurin) werden zur Sicherheit mit einem Bakterienfilter in eine Spritze aufgezogen und in einen Muskel injiziert.

Anwendung
Die Injektionen erfolgen im allgemeinen 1-3 mal wöchentlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen. Nach einer Pause kann eine weitere Injektionsserie folgen.
Für eine allgemeine Stärkung und Regeneration bietet es sich an die Therapie im Frühjahr und Herbst zu wiederholen.

Thymustherapie

Die Thymusdrüse ist eines der wichtigsten Organe unseres Immunsystems. Sie liegt wie ein großer Lappen hinter dem Brustbein neben dem Herzen. In der Kindheit spielt die Thymusdrüse eine wichtige Rolle bei der Prägung von Immunzellen und produziert das Hormon Thymosin. Im Laufe des Lebens verfettet die Thymusdrüse. Aus diesem Grund stellt sie ihre Funktion nach und nach ein und reduziert die Hormonausschüttung.
Bei der Thymustherapie werden Thymusextrakte injiziert, um die nachlassende Funktion der Thymusdrüse aufzufangen.

Eingesetzt wird die Thymusherapie bei:

Immunschwäche
Rekonvaleszens
alten und chronischen Prozesse
akuten viralen und bakteriellen Infektionen

Anwendung
Die Injektionen erfolgen im allgemeinen 1-3 mal wöchentlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen. Nach einer Pause kann eine weitere Injektionsserie folgen.
Für eine allgemeine Stärkung und Regeneration bietet es sich an die Therapie im Frühjahr und Herbst zu wiederholen.

Misteltherapie

Die Misteltherapie wird eingesetzt zum Aufbau, Stärkung und Regeneration des Immunsystems vor, während und nach einer Krebstherapie mit Bestrahlung, Chemotherapie und/oder Operation, um eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. In seltenen Fällen kommt es bei individuell richtiger Dosierung auch zu einem Wachstumsstillstand oder gar zu einem Tumorrückgang.
Gegeben werden Auszüge von Mistelzweigen unterschiedlicher Wirtsbäume nach Erfahrungswerten und in verschiedenen Konzentrationen je nach individueller Reaktion des Patienten.
Da eine Krebstherapie ein hohes Maß an Erfahrung und Selbsteinschätzung bedarf, sollte eine Krebstherapie immer von einem erfahrenen Therapeuten gemacht werden.

Eingesetzt wird die Mistelherapie bei:
Aufbau, Stärkung und Regeneration des Immunsystems bei Tumortherapie
Immunschwäche
Rekonvaleszens
Bluthochdruck
Venen-/Bindegewebsschwäche
Anwendung
Die Injektionen erfolgen bei der Tumortherapie um das betroffene Areal in Tumornähe 3 mal wöchentlich in individuell angepaßten Verdünnungsstufen je nach Reaktion des Patienten.
Bei der Behandlung anderer Krankheitsbilder, wie z. B Bluthochdruck, Venen-/Bindegewebsschwäche gibt man Mistel als pflanzlichen Auszug in Form von Tropfen oder Injektionen.

Vitamin- und Mineralstoffaufbauspritzen

Bei der Vitamin- und Mineralstofftherapie werden je nach Grunderkrankung fehlende Vitamine und/oder Mineralstoffe ergänzt und in therapeutischer Dosis appliziert.

Eingesetzt werden Aufbauspritzen bei:
Vitamin-/ Mineralstoffmangel
Nervenerkrankungen / -leiden
Degenerative Knochen und Gelenkserkrankungen
Aufbau, Stärkung und Regeneration des Gesamtorganismus
Rekonvaleszens
Anwendung
Die Injektionen erfolgen im allgemeinen 1-3 mal wöchentlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen. Nach einer Pause kann eine weitere Injektionsserie folgen.
Für eine allgemeine Stärkung und Regeneration bietet es sich an die Therapie im Frühjahr und Herbst zu wiederholen.

Hyperbare Oxygenation

Hyperbare Oxygenation

Bei der HBO handelt es sich um eine Sauerstoff-Überdruck-Therapie, die aus der Tauchmedizin stammt. Der Patient atmet in einer Überdruckkammer reinen Sauerstoff ein. Je nach Indikation herrschen in der Kammer 2,4 – 2,8 bar Luftdruck. Erst bei einem Druck über 3 bar wirkt Sauerstoff schädlich.

Was geschieht im Körper?
Das wichtigste physikalische Gesetz, auf das die HBO-Therapie aufbaut, ist das Gesetz von HENRY. Es besagt, dass Flüssigkeiten unter Druck mehr Gas aufnehmen. Da das natürlich auch für das Blut gilt, ist es dem Körper möglich in der Druck-Kammer mehr Sauerstoff aufzunehmen als unter Normaldruck.
Der Sauerstoff-Partialdruck im Blut wird durch das Einatmen von Sauerstoff unter Überdruck auf das 15 – 30fache erhöht. Der Sauerstoff wird über die Blutbahnen zu den Geweben transportiert, wo er durch Diffusion (Ausgleich des Druckunterschieds) in die Körperzellen gelangt.

Die Wirkung:
Durch den wesentlich erhöhten Sauerstoffgehalt können die Körpergewebe wesentlich besser mit Sauerstoff versorgt werden. Unter anderem werden Abwehrmechanismen stimuliert und die Neubildung der Blutgefässe im Wundbereich aktiviert. Unter Überdruck gewinnt der Sauerstoff bei vielen Keimen eine ausgeprägte antibakterielle Wirkung. Das ist bei der Behandlung zahlreicher Erkrankungen von grösster Bedeutung.

Anwendungen der HBO:

Bei vielen Erkrankungen, die mit mangelnder Sauerstoffversorgung verbunden sind, kann die HBO-Therapie erfolgreich, teilweise sogar lebensrettend eingesetzt werden.

Die Indikationen bei der die hyperbare Sauerstofftherapie teilweise alleine, teilweise unterstützend eingesetzt wird:

akute idopathische Innenohrschwerhörigkeit (“Hörsturz”) mit oder ohne Tinnitus
akute Kohlenmonoxid- und akute Luft-/Gasembolie
Anämie
besondere Form der Colitis ulcerosa und Morbus Crohn (schwere Darmentzündungen)
bestimmte Gefäßerkrankungen der Augen
Dekompressionskrankheit
Erfrierungen
Gasbrand (clostridiale Myonekrose)
gefährdete Transplantate
Knalltrauma mit oder ohne Tinnitus
Knochen – und Weichteilnekrosen als Bestrahlungsfolgen
Migräne
Multiple Sklerose
Osteomyelitis (Knochenmarksentzündung)
Problemwunden und Geschwüre, z.B. bei Diabetes und Raucherbein
Rauchgasvergiftung
Rückenmarksverletzungen
schwerste Extremitätenverletzungen (Crushinjury)
Verbrennungskrankheit
Weichteilnekrosen

Notwendige Voruntersuchungen: Es muss festgestellt werden, ob ein Patient in einer Druckkammer behandelt werden darf. Dazu wird eine Tauglichkeitsuntersuchung durchgeführt. Hierzu gehören eine ausführliche Untersuchung mit Lungenfunktionsprüfung und Ohrmikroskopie ebenso, wie eine Röntgenaufnahme der Lunge und ein EKG. Die Laborwerte des Blutbildes und des Urins müssen vorliegen und geprüft werden.

Risiken:
Bei der Einhaltung der strengen Sicherheitsvorkehrungen und nach einer sorgfältigen Voruntersuchung bei Beachtung eventueller Einschränkungen gibt es keine bedrohlichen Risiken.

Der Behandlungsablauf:
Die Kammer, die der Patient betritt, erinnert an ein Kleinflugzeug. Über jedem Sitz ist ein Anschluss für die Sauerstoffmaske, aus der der medizinisch reine Sauerstoff eingeatmet wird. Nachdem die druckdichten Türen geschlossen sind, wird durch einen Kompressor Luft in die Kammer gepumpt. Das Personal verkündet gern in Analogie zum Wassersport: “Jetzt haben wir die vorgesehene Tauchtiefe von 15 m erreicht.” Nach dem Erreichen des erforderlichen Behandlungsdrucks atmen die Patienten durch die Inhalationsmasken 60 bzw. 90 Minuten reinen Sauerstoff.

Die Technik:
Die Anlage wird im Normalbetrieb mit Computerunterstützung und weiteren elektronischen Systemen gesteuert.
Zwei Monitore dienen zur Patientenbeobachtung. Auf einem weiteren Monitor können alle relevanten Daten wie Druck, Druckänderung, Temperatur, Sauerstoffgehalt der Kammeratmosphäre und die Stellung der wesentlichen Ventile beobachtet werden.

Der Kammerfahrer wird wie in einer Lokomotive durch eine “Totmannschaltung” zur dauernden Aufmerk- samkeit gezwungen. Der programmierte Fahrverlauf (Tauchgang) kann zu jeder Zeit auf eine manuelle Steuerung umgeschaltet werden, um so auf eventuelle Schwierigkeiten einzelner Patienten bei der Druckanpassung reagieren zu können.
Bei Stromausfall wird die Kammer mechanisch weiterbedient. Die vorhandenen Reserven in Druckluftflaschen sind darüber hinaus so dimensioniert, daß jede denkbare Behandlungsform von einem gesonderten Fahrstand aus vollkommen stromlos zu Ende geführt werden kann.

Kritisches:
Jährlich werden in Deutschland als Spätfolge der Diabeteserkrankung 7 von 1000 Diabetikern amputiert. Diese Zahl liegt um etwa den Faktor 25 über den von Nichtdiabetikern. Bereits 1990 forderte die Internationale Diabetes Föderation, dass die Amputationsrate um mindestens 50% reduziert werden muß. Durch die Überdruck-Therapie könnte dieses Ziel erreicht werden. Zwei 1996 erschienene Studien besagen sogar, daß 75-85% der Amputationen vermieden werden können. Die Behandlungskosten der Überdruck-Therapie beim diabetischen Fuss (4000 – 12000 ?) mögen auf den ersten Blick als recht hoch zu erscheinen, sind aber dennoch kostengünstiger als die Amputation mit langem Aufenthalt in der Intensivstation – abgesehen von den ethischen Gründen, die gegen die Amputation sprechen: Mit ihr geht ein hoher Verlust von Lebensqualität einher. Außerdem versterben ca. 30% der Patienten infolge der Amputation. Der Ausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Deutschland erkennt die Amputation als Leistung , die von den Krankenkassen bezahlt werden muss, an, aber noch nicht die Überdruck-Therapie als innovatives Verfahren, für das angeblich nicht genügend wissenschaftliche Studien vorliegen. Da die Kassen immer mehr gezwungen sind, ökonomisch zu denken, ist zu erwarten, daß in Zukunft zumindest in Einzelentscheidungen die Überdruck-Therapie bei schlecht heilenden Wunden genehmigt wird. Die Berufsgenossenschaften und privaten Krankenkassen gehen mit gutem Beispiel voran.

Hydrotherapie

Hydrotherapie

Die Hydrotherapie (griechisch: Hydros = Wasser) ist die Anwendung von Wasser zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen. Die Heilkraft des Wassers war bereits in den ältesten Kulturen bekannt. Ein besonderes Zeugnis dafür sind unter anderem die römischen Thermalbäder.

Geschichtliches:

Einen wahren Boom erlebte die Hydrotherapie im 19. Jahrhundert. Es entstanden in dieser Zeit mehrere bedeutende Richtungen der Wassertherapie. Zum Beispiel:

Wickel nach Priessnitz:
Vincenz Priessnitz (1799 – 1851) ist der eigendliche Wiederentdecker der Hydrotherapie. Er war Landwirt und gleichzeitig auch Naturheilkundiger. Seine Heilverfahren basierten vor allem auf Umschläge, Wickel, schweisstreibende Massnahmen und Wasserkuren.
Das “Kneippen”:
Der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 – 1897) wird oft fälschlicher Weise als “Entdecker” der Wassertherapie bezeichnet. Er entwickelte zwar ein eigenes Behandlungssystem, baute es jedoch auf die Erkenntnisee von Priessnitz auf. Das Kneipp’sche Behandlungssystem ist umfassender als das von Priessnitz. Neben dem Einsatz von Wasser für Waschungen, Bäder, Güsse und Wickel, legte er auch grössten Wert auf eine gesunde Ernährung und viel Bewegung in frischer Luft. Die Anwendung von Heilpflanzen und das Erhalten oder Wiederherstellen des seelischen Wohlbefindens rundete sein Therapiekonzept ab.

Die 10 Weisheiten des “Wasserpfarrers Kneipp”:
Gesundheit kann man nicht kaufen. Man muss sich täglich neu um sie bemühen und mit einer gesunden Lebensweise für ihre dauerhafte Erhaltung sorgen. Nehmen Sie jeden Tag als ein Neubeginn. Öffnen Sie sich dem Neuen und seien Sie bereit zu lernen. Aktivität und Anpassungsfähigkeit sind wichtige Faktoren für die Gesundheit von Körper, Geist und Seele.
Toleranz und Hilfsbereitschaft im Umgang mit allen Mitmenschen schaffen eine ausgeglichene lebenswerte Umgebung. Jeder Einsatz für das Allgemeinwohl stärkt die soziale Gesundheit der Gemeinschaft und schenkt Vertrauen in die eigene Kraft.
Zeigen Sie jeden Tag Verantwortung durch ökologisches Verhalten. Bei kritischem Einkauf von Lebensmitteln, Haushaltswaren; bei sparsamem Wasser- oder Energieverbrauch z. B. haben wir es selbst in der Hand, an einer gesunden Umwelt mitzuwirken.
Üben Sie sich in Bescheidenheit und Zufriedenheit. Freuen Sie sich über die kleinen Dinge, versuchen Sie deren Schönheit zu erkennen und betrachten Sie die Natur mit allen Kreaturen als Geschenk.
Suchen Sie sich einen sanften Ausgleich zu Stress und Anspannung. Musik hören oder selber musizieren, lesen und malen beispielsweise, Entspannungs- oder Atemtraining bringen Erholung und neue Kraft.
Leben ist Bewegung. Suchen Sie Bewegung wann immer es möglich ist; Treppensteigen, Radfahren, Gymnastik, Tanzen usw. Treiben Sie Sport, jedoch ohne übertriebenen Leistungsanspruch. So bringt Bewegung Fröhlichkeit und stärkt den gesamten Organismus.
Stärken Sie sich täglich mit einfachen Kneipp-Anwendungen. Wechselduschen, Arm- oder Fußbäder vertreiben Unpässlichkeit und trainieren das Immunsystem.
Ernähren Sie sich nach den Prinzipien der Vollwerternährung: So natürlich wie möglich, mit viel Frischkost, Getreide und nativen Pflanzenölen. Frische, unbehandelte, einheimische Lebensmittel lassen sich als Rohkost oder schonend gegart appetitlich anrichten und versorgen den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen.
Genussgifte, wie Nikotin, Alkohol oder auch Zucker, sind für ein genussvolles Leben nicht notwendig. Gehen Sie also bewusst und verantwortlich mit sich um, denn jedes Übermaß fordert sein Tribut an Lebensqualität.
Lernen Sie, mit Ihrer Energie zu haushalten und sie kreativ einzusetzen, sowohl im täglichen Leben, als auch in der Freizeit.

Auch heute noch werden diese Heilmethoden oft eingesetzt. Selbst die Schulmedizin erkennt sie zur Behandlung verschiedener Beschwerden an. Die heilende Wirkung des Wassers wird auf unterschiedliche Weise erklärt. Es ist jedoch unbestritten, dass bei richtiger Anwendung von Wasser der Kreislauf angeregt oder reguliert wird. Schemerzen werden gelindert, die Durchblutung gefördert und das allgemeine Wohlbefinden wird gesteigert.
Die Technik:

Je nach Beschwerden kann die Hydrotherapie auf verschiedene Weise angewandt werden. Die häufigsten Behandlungsformen sind:

Bäder: Es wird unterschieden zwischen Teil- und Vollbädern, kühlen oder warmen Bädern sowie Bädern mit oder ohne Badezusatz.
Dampfbäder.
Waschungen, meistens mit kaltem Wasser.
Güsse: Güsse werden an einem Körperteil durchgeführt, zum Beispiel als Knieguss, Armguss oder Gesichtsguss. Man führt das Wasser immer von der Herzferne in die Herznähe, meistens zu Beginn als wechselwarme Güsse, später als kalte.
Wickel und Packungen: Wickel sind warme oder kalte Tücher, die feucht um ein Körperteil gelegt werden. Man unterscheidet zwischen wärmeentziehenden, wärmestauenden und schweisstreibenden Wickeln. Manche Wickel werden nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Zusätzen wie Lehm, Quark oder pflanzlichen Stoffen angelegt. Als Packungen bezeichnet man meistens grössere Wickel, die den halben oder ganzen Körper einhüllen.

Anwendungsmöglichkeiten:

Zur Anwendung kommt die Hydrotherapie bei sehr vielen Beschwerden und Erkrankungen. Beispiele sind:

Fußbäder bei Durchblutungsstörungen der Füsse oder bei einer beginnenden Erkältung
Kalte Sitzbäder bei Hämorrhoiden
Kniegüsse bei Krampfadern, Blasenschwäche oder einem akuten Gichtanfall
Armgüsse bei nervösen Herzbeschwerden oder Gelenkschmerzen im Arm
Nackenguss bei Migräne und Kopfschmerzen
Gesichtsguss zur Schönheitspflege oder bei müden Augen
Kühlende Wadenwickel bei fiebrigen Krankheiten
Warme Brustwickel bei Bronchitis
Unterleibswickel bei Menstruationsbeschwerden
Heublumenwickel bei Ischias oder Hexenschuss, Bauchkrämpfen oder chronischer Bronchitis

Nebenwirkungen:

Bei sachgemässer Anwendung der Hydrotherapie ist mit keinerlei Nebenwirkungen zu rechnen. Es ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass die Räume in denen die Therapien durchgeführt werden zugfrei sind!
Allerdings sind bei jeder Behandlungsform Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Kontraindiziert sind:

Vollbäder bei Herz-Kreislauf-Krankheiten oder akuten Venenentzündungen
>Unterleibsguss bei Blasenentzündung
Rückenguss bei Schwächezuständen oder Nervosität
Wickel bei bestimmten Hautkrankheiten
Kalte Wasseranwendungen bei frierenden Menschen

Hormontherapie

Hormontherapie

Pflanzliche Östrogene gegen Beschwerden der Wechseljahre

Es gibt keine psychogenen Symptome, die ausschließlich für die Menopause charakteristisch sind. In Zusammenhang mit dem Östrogenmangel treten jedoch gehäuft Beschwerden wie Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebsarmut, depressive Verstimmungen auf. Es ist bekannt, daß Sexualhormone das Zentralnervensystem beeinflussen können. Die häufig festzustellenden depressiven Verstimmungszustände sind, zumindest zum Teil, auf ein unzureichendes Angebot an Katecholaminen im Zentralnervensystem zurückzuführen. Ein Mangel an Östrogenen kann zu einem verstärkten Abbau der biogenen Amine führen. Die vegetativen Störungen werden vor allem durch die Überstimulierung des Sympaticus ausgelöst. Es resultieren Beschwerden wie Herzrasen, innere Unruhezustände, Schweißausbrüche u.a.

Die nächtlichen Hitzewallungen wiederum führen zu stark verkürzten REM-Schlafphasen Diese Schlafstörungen ihrerseits bewirken oder verstärken Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit. Im Einzelfall ist es jedoch nicht immer zu entscheiden, ob überwiegend psychische, psychosoziale Veränderungen oder der Hormonmangel allein die Hauptursache für derartige Beschwerden sind.

Zuvor bestehende psychische Veränderungen oder Erkrankungen können sich in der Menopause verstärken. Durch die Gabe von Östrogenen lassen sich all die genannten psychischen Beschwerden bei einem sehr hohen Prozentsatz der Patientinnen bessern oder beseitigen.

Aus der Phytochemie ist bekannt, daß in zahlreichen Pflanzen Substanzen mit hormonartiger Wirkung vorkommen, schreibt R.F. Weiss in seinem berühmten “Lehrbuch der Phytotherapie”.
Aus dem Samen des Granatapfels (Punica granatum), des uralten Symbols der Fruchtbarkeit, z.B. wurde Östron isoliert, das identisch ist mit dem echten Hormon. Punica-Samen sind die bisher reichste Quelle pflanzlicher Herkunft für Östron. Stoffe mit Stilbenstruktur, die dem Diäthylstilböstrol (Cyren) ähnlich sind, wurden in Kleearten (Trifohum subterraneum) und in sibirischen Rhabarberarten (aber nicht in dem offiziellen Rhizoma Rhei) nachgewiesen. Noch 4-mal stärker wirksam ist das Miröstrol aus den Knollen einer Leguminosenart (Pueraria mirifica) aus Nord-Thailand, das von dort in großen Mengen nach Bangkok gebracht wird und im Rufe eines “Verjüngungsmittels” steht. Porphyrine, welche die Ausschüttung gonadotroper Hormone durch die Hypophyse anregen, finden sich besonders reichlich in den Blättern unserer Möhre (Daucus carota).

Prof. Weiss hält Präparate mit Extrakten aus dem nordamerikanischen Wanzenkraut gerade bei klimakterischen Beschwerden für besonders wertvoll:

Cimicifuga racemosa (Actaea racemosa), das nordamerikanische Wanzenkraut. Es gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceen). Es wurde gleichfalls schon immer gebraucht, ohne daß Näheres darüber bekannt war. Nun haben sich auch in Cimicifuga racemosa hormonartige Substanzen finden lassen. Es scheinen hauptsächlich solche östrogener Natur zu sein. So erklärt sich auch hier die Anwendung bei Frauenkrankheiten verschiedener Art, die schon immer rein empirisch erfolgte. Jetzt wissen wir, daß es sich hauptsächlich um solche Zustände handelt, bei denen ein Mangel an Östrogen vorliegt. In der Hauptsache sind es klimakterische Ausfallerscheinungen.

Ein gutes Fertigpräparat liegt in dem Remifemin vor (Tinct. Rhiz. Chimicifugae). Man gibt davon 3mal täglich 10 bis 30 Tropfen unverdünnt oder auf Zucker perlingual, muß diese Medikation aber längere Zeit, mindestens einige Wochen, fortsetzen. Neuerdings sind auch Remifemin-Tabletten im Handel. In gleichartiger Weise gibt man Cimicifuga-Oligplex (Madaus) und Cimicifuga-Pentarkan

Ein Kombinationspräparat aus Pulsatilla, Agnus castus und Cimicifuga ist Feminon (Redel, Cesra) in Form von Tropfen, dreimal täglich 20 Tropfen vor den Mahlzeiten. Es soll ebenfalls bei der Ovarialinsuffizienz eingesetzt werden, nicht als Substitutionsmittel für eindeutige Unterfunktionen, sondern als Regulationsmittel bei Störungen des Regelkreises Zwischenhirn – Hypophyse – Ovarien. Das sind leichtere, jedoch sehr häufige Krankheitszustände bei Frauen jeden Alters, schon in der Pubertät bei hormonal bedingten Menstruationsstörungen, in der Schwangerschaft und vor allem bei präklimakterischen und klimakterischen Krankheitserscheinungen. In allen diesen Fällen ist die hormonale Funktionsstörung eng verbunden mit Psycho-vegetativen Erscheinungen der verschiedensten Art, wie sie zumal das Klimakterium charakterisieren. Dabei muß man sich jedoch immer darüber klar sein, daß es sich um einen wechselhaften, chronischen Zustand handelt, der demgemäß auch eine Langzeitbehandlung erfordert.

Homotoxikologie

Homotoxikologie

nach Dr. med. Hans-Heinrich Reckeweg
Nach Dr. Reckeweg, dem Begründer der Homotoxikologie gibt es zwei Begriffe, denen ich mich vollkommen anschließen kann:

1. Der Krankheitsbegriff:
Alle jene Vorgänge, die wir als Krankheiten bezeichnen, sind der Ausdruck der biologisch-zweckmäßigen Abwehrmaßnahmen gegen exogene und endogene Homotoxine (Exkretions-, Reaktions-, Depositionsphasen) oder sie stellen den biologisch-zweckmäßigen Versuch des Organismus dar, erlittene Homotoxinschäden (Imprägnations-, Degenerations- und Neoplasmaphasen) zu kompensieren (Regulationen), um das Leben so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Das, was wir Krankheit nennen, ist nur eine Abstraktion.

Anstelle von Krankheit spricht man besser und unmißverständlicher, um den tatsächlichen, physiologisch-chemischen Gegebenheiten der Lebensvorgänge gerecht zu werden, von den vakariierenden Phasen einer Homotoxikose.

2. Der Gesundheitsbegriff:
Freiheit von Giften und Giftschädigungen. Besser kann man den naturheilkundlichen Therapieansatz und die naturheilkundlich – ganzheitliche Denkweise nicht ausdrücken.

Daraus ergibt sich:
Krankheiten jeder Art und in jeder Phase werden als biologische Zweckmäßigkeitsvorgänge angesehen. Es ergibt sich aus dieser Ansicht die logisch deduzierte Konsequenz für die biologisch richtige Lebensführung und Vermeidung von Therapieschäden, insbesondere auch von genetischen Schäden, die bei der bisher üblichen Chemotherapie breiteste Bevölkerungskreise treffen und nicht zuletzt auch für das beängstigende Anwachsen der degenerativen Erkrankungen hauptverantwortlich sind.

Als ein Kernsatz der Homotoxikologie formuliert Reckeweg, daß Krankheiten Ausdruck eines Abwehrkampfes des kybernetisch gesteuerten Fließsystems Mensch gegen endogene und exogene Homotoxine sind. Ferner sind Krankheiten der Versuch, homotoxisch bedingte Giftschädigungen wieder auszukompensieren.

So ist die Krankheit – zusammenfassend – als Abwehrkampf des Organismus gegen Giftstoffe (Homotoxine) anzusehen. Nach Dr. Hans-Heinrich Reckeweg (1905-1985), kommt es zur Krankheit, wenn die Homotoxinbelastung im Maschenwerk des Bindegewebes (Matrix) überhand nimmt. Die «verstopfte» Matrix behindert zunächst den Stofftransport vom Blutgefäß zu Zellen, die versorgt werden sollen. Dadurch kommt es zur Störung des Fließgleichgewichtes im Organismus und zur Behinderung wichtiger biologischer Vorgänge. Die Störungen zeigen sich schließlich als Krankheit. Sie sind – wie bereits erwähnt – der Versuch, den Organismus wieder ins biologische Gleichgewicht zu bekommen.

Die Wiederherstellung dieses Gleichgewichts war deshalb für Reckeweg der therapeutische «Königsweg». Dazu entwickelte er homöopathische Kombinationspräparate ( Ich scheue mich nicht davor, den Namen zu nennen, da ich von der Therapie überzeugt bin, besonders wenn ich die Präparate, die injektabel sind, mit der Eigenbluttherapie kombiniere. Es sind die Heel-Präparate), die er Antihomotoxische Arzneimittel taufte. Sie leiten die Homotoxine aus und führen auf diesem Weg zur Gesundheit. Die moderne Matrixforschung hat Reckewegs These heute bereits in wichtigen Punkten bestätigt.

Viele Einzelhomöopathen der “alten Schule” werden jetzt die Nase rümpfen, doch ich bin der Meinung, daß die “moderne” Komplexhomöopathie durchaus ihren Stellenwert hat. Zumal sich die Wirkungen der einzelnen Remedia nicht abschwächen, sondern sich ergänzen.

Dr. Reckeweg schreibt über die “moderne Homöopathie”:

Der Einsatz homöopathischer Kombinationspräparate öffnet Patienten und vielen nicht primär homöopathisch orientierten Heilpraktikern und Ärzten die Tür. Sie können die antihomotoxischen Arzneimittel indikationsbezogen einsetzen und sich den Weg der Repertorisierung sparen. Die homöopathisch bedingte gute Verträglichkeit und Wirkung bleibt erhalten. Diese Duplizität verhalf der Homotoxikologie zu ihrer Stellung zwischen Schulmedizin und Homöopathie. Die jüngsten Ergebnisse aus den wissenschaftlichen Präparate-Studien erlauben das Synonym «Moderne Homöopathie» für die Homotoxikologie.

Grundsätze der Homotoxinlehre von Reckeweg

1. Alle Lebensäußerungen beruhen auf der Umsetzung chemisch-faßbarer Verbindungen. Chemische Wirkstoffe sind daher von entscheidender Bedeutung für Gesundheit und Krankheit.
Für den Menschen toxische Stoffe, die Abwehrmaßnahmen des Systems der Großen Abwehr (3.) hervorrufen, und zwar Phasen 2-6 (4. und 5.), sie werden als Homotoxine bezeichnet.

2. Der Organismus ist ein Fließsystem (von Bertalanffy). Stoffe strömen ein, treten in Reaktion mit den Organen des Fließsystems, verändern diese, werden selbst dabei verändert und verlassen schließlich wieder das System. Zuträgliche Stoffe rufen keine Störungen des Fließgleichgewichtes hervor. Toxische Substanzen lösen Abwehrmaßnahmen aus, die als Krankheit imponiert. Krankheiten sind also Ausdruck der biologisch zweckmäßigen Abwehrmaßnahmen gegen endogene und exogene Homotoxine bzw. der Ausdruck erlittener Giftschäden, die der Organismus wieder auszukompensieren versucht.

3. Das System der großen Abwehr, dessen Funktion es ist, sich gegen das verursachende Krankheitsgift zu richten, besteht aus folgenden Untersystemen:

1. Retikuloendotheliales System (Humorale Abwehr): Giftspeicherung, Antikörperbildung.
2. Abwehrmechanismus Hypophysenvorderlappen – Nebennierenrinde (Humorale Abwehr): Steuerung der NNR-Funktion und der Bindegewebsfunktion, Anregung und Hemmung von Entzündungen.
3. Neurale Reflexabwehr (Neurale Abwehr): Exzitations- oder Irritationssyndrom. Neuraltherapie. Akupunktur.
4. Leberentgiftung (Humorale Abwehr): Säurebildung, Giftspeicherung, Homotoxonkopplung, Properdinsystem.
5. Entgiftungsfunktion des mesenchymalen Bindegewebes (Humorale und zelluläre Abwehr): Giftspeicherung, Antigen-Antikörper-Reaktion. Entzündungen. Bildung leukozytärer Zellen. Lymphozyten- und Makrophagenabwehr
Bei dem Abwehrkampf gegen Homotoxine bzw. bei den Versuchen des Organismus, Homotoxinschädigungen wieder auszugleichen, deren Störungen bzw. Regulationsmechanismen wir als Krankheiten bezeichnen, lassen sich sechs verschiedene Phasen einer Homotoxikose (d.h. einer Giftabwehrkrankheit) unterscheiden. Entweder scheidet der Organismus die Homotoxine über die physiologischen Pforten aus (Exkretionsphasen oder Ausscheidungsabschnitte), oder die Homotoxine werden in gesteigerter, pathologischer Weise ausgeschieden, z.B. als Eiter u.a. (Reaktionsphasen oder Antwortabschnitte) oder sie werden abgelagert (Depositionsphasen oder Ablagerungsabschnitte). In diesen ersten drei Phasen ist der Körper mit den Homotoxinen fertiggeworden, sie haben seinen Organen und Zellen nicht geschadet, sondern sie sind unschädlich gemacht, entgiftet worden.

Anmerkung:
Der schwarze Balken ist der sog.»Biologische Schnitt«
Die Tabelle der Homotoxikosen
Heilung <———————-> Siechtum
Humorale Phasen
Krankheiten der Disposition
Zelluläre Phasen
Krankheiten der Konstitution
Gewebe
Exkretions-
phasen
Reaktions-
phasen
Depositions-
phasen
Imprägnations-
phasen
Degenerations-
phasen
Neoplasma-
phasen
1. Ektodermale

a) epidermale

Schweiß, Zerumen, Talg u.a. Furunkel, Erythem, Dermatitis, Ekzem, Pyodermien u.a. Atherome, Warzen, Keratosen, Clavi u.a. Tätowierung, Pigmentierung u.a. Dermatosen, Lupus vulgaris, Lepra u.a. Ulcus rodens, Basaliom u.a.
b) orodermale Speichel, Schnupfen u.a. Stomatitis, Rhinitis, Soor u.a. Nasenpolypen, Zysten u.a. Leukoplakie u.a. Ozaena, Rhinitis atrophicans u.a. Ca. d. Nasen- u. Mundschleimhaut
c) neurodermale Neurohormonale Zellabsonderung u.a. Poliomyelitis im Fieber-Stadium, Herpes zoster u.a. benigne Neurome, Neuralgien u.a. Migräne, Tics u.a., Virus-infektion (Poliomyelitis) Paresen, Multiple Sklerose, Opticusatrophie, Syringomyelie u.a. Neurom, Gliosarkom u.a.
d) sympathikodermale Neurohormonale Zellabsonderung u.a. Neuralgien, Herpes zoster u.a. benigne Neurome, Neuralgien u.a. Asthma, Ulcus ventr. ot duodeni u.a. Neurofibromatose u.a. Gliosarkom u.a.
2. Entodermale

a) mukodermale

Magen-Darm-Sekrete, CO2, Sterkobilin u.a., Toxine mit Faeces Pharyngitis, Laryngitis, Enteritis, Colitis u.a. Schleimhaut-
polypen, Obstipation, Megacolon u.a.
Asthma, Heiserkeit, Ulc. ventr. et duod., Karzinoid-Syndr. u.a. Tuberkulose der Lunge u. d. Darms u.a. Ca. d. Larynx, Magens, Darms, Rektums u.a.
b) organodermale Galle, Pankreassaft, Hormone Parotitis, Pneumonie, Hepatitis, Cholangitis u.a. Silicosis, Struma, Cholelithiasis u.a. Toxische Leberschäden, Lungeninfiltrat, Virus-Infekte u.a. Leberzirrhose, Hyperthyreose, Myxoedem u.a. Ca. d. Leber, Gallenblase, Pankreas, Thyreoidea, Lungen
3. Mesenchymale

a) interstitiodermale

Mesenchymale Interstitialsubstanz, Hyaluronsäuren u.a. Abszeß, Phlegmone, Karbunkel u.a. Adipositas, Gichttophi, Ödeme u.a. Vorstadien von Elephantiasis u.a., Grippe-Virus-Infekt Sklerodermie, Kachexie, Hottentotten-
schürzen u.a.
Sarkom verschiedener Lokalisation u.a.
b) osteodermale Hämopoese u.a. Osteomyelitis u.a. Hackensporn u.a. Osteomalazie u.a. Spondylitis u.a. Osteosarkome u.a.
c) haemodermale Menses, Blut- u. Antikörperbildung Endocarditis, Typhus, Sepsis, Embolie u.a. Varizen, Thromben, Sklerose u.a. Angina pectoris, Mykokardose u.a. Myocardinfarkt, Panmyelophthise, Anaemia pemic u.a. Myeloische Leukämie, Lymphosarkome u.a.
d) lymphodermale Lymphe u.a., Antikörperbildung Angina tonsillaris, Appendizitis u.a. Lymphdrüsen-
schwellung
Lymphatismus u.a. Lymphogranulo-
matose u.a.
Lymphat. Leukämie, Lymphosarkome u.a.
e) cavodermale Liquor, Synovia Polyarthritis u.a. Hydrops u.a. Hydrocephalus u.a. Coxarthrose u.a. Chondrosarkome u.a.
4. Mesodermale

a) nephrodermale

Urin mit Stoffwechsel- Endprodukten Cystitis, Pyelitis, Nephritis u.a. Prostata-
hypertophie, Nephrolithiasis u.a.
Albuminurie, Hydronephrose u.a. Nephrose, Schrumpfniere u.a. Nieren-Karzinom, Hypernephrom u.a.
b) serodermale Absonderung der serösen Häute Pleuritis, Pericarditis, Peritonitis u.a. Pleuraexsudat, Ascites u.a. Vorstadien von Tumoren e.a. Tbk. der serösen Häute u.a. Ca. der serösen Häute u.a.
c) germinodermale Menses, Semen, Prostatasaft, Ovulation u.a. Adnexitis, Metritis, Ovariitis, Salpingitis, Prostatitis u.a. Myome, Prost. hyp., Hydrocele, Zysten, Ovarialsyste u.a. Vorstadien von Tumoren (Adnexe, Uterus, Hoden u.a.) Impotentia virilis, Sterilität u.a. Ca. d. Uterus, der Ovarien, Testes u.a.
d) muskulodermale Milchsäure, Laktazidogen u.a. Muskelrheuma, Myositis u.a. Myogelosen, Rheuma u.a. Myositis ossificans u.a. Dystrophia musculorum progressiva u.a. Myosarkome u.a.
Quelle: Heel, Ordinatio antihomotoxica et materia medica Exkretionsprinzip. Fermente intakt. Selbstheilungstendenz. Prognose günstig. Kondensationsprinzip. Fermente geschädigt. Verschlimmerungstendenz. Prognose dubios.

 

Abb.: Die 6-Phasen-Tabelle der Homotoxikosen in der gekürzten Form. Die homotoxischen Phasen sind auf der Abszisse, die von den Homotoxinen befallenen Gewebe auf der Ordinate eingeordnet. Jede Phase kann praktisch mit jeder anderen über das Vikariationsphänomen in Beziehung treten.

Wirken jedoch besonders gefährliche Homotoxine ein (Karzinotoxine, lipoidlösliche organische Verbindungen und sonstige) oder werden die als Phasen 1-3 erkannten, biologisch zweckmäßigen Abwehrvorgänge in ihrem Ablauf gestört, gehemmt bzw. wird die Entgiftung und Ausscheidung der Homotoxine – die sich übrigens in den Ausscheidungsprodukten wieder finden lassen – unterbunden, so schädigen die beteiligten Homotoxine nicht nur als Retoxine (Rückgifte), sondern auch als fermentblockierende und mutativ wirkende Chemotherapeutika usw. intrazelluläre Strukturen, oft die eines anderen Keimblattes, zumal dieses Zurückdrängen der Homotoxine vielfach nur mittels fermentschädigender Therapeutika möglich ist. Daraus ergeben sich die Imprägnationsphasen (Rückvergiftungsabschnitte, durch Eindringen von Homotoxinen oder Retoxinen in das innere der Zelle charakterisiert), die ihrerseits latent bleiben können und einen Locus minoris resistentiae darstellen, ferner bei wiederholter Rückvergiftung die Degenerationsphasen oder Entartungsabschnitte, gekennzeichnet durch Zerstörung intrazellulärer Strukturen (Fermente, Gene), und die Neoplasmaphasen (Neubildungsabschnitte, Auftreten von Krebs bei Ein- und Mitwirkung von Karzinotoxinen, Anoxaemie u.a.).
Von Phase 4-6 an erliegt der Körper zunehmend der Giftwirkung der Homotoxine. Auch in den Phasen 4-6 versucht der Organismus das Leben so lange wie möglich und auf die bestmögliche Weise zu erhalten, indem z.B. über Fisteln Homotoxine abgeeitert werden, mittels Ausscheidung von Glukose (Diabetes mellitus) ein dauerndes Kalorienüberangebot ausgeglichen werden soll, was ebenfalls in biologisch möglicher Weise sonst über die Ablagerung (Depositionsphasen) in bindegewebigen Strukturen als möglichst kalorienreiches Speichermaterial (Adipositas) versucht wird. Jeder Stoff im Übermaß kann also homotoxisch wirken, ebenso wie ein Fehlen wichtiger, für die Aufrechterhaltung des Fließgleichgewichtes erforderlicher organischer oder anorganischer (Spurenelemente) Faktoren Homotoxinwirkungen auslöst (z.B. auch aufgrund des Fehlens erforderlicher Koppelungsfaktoren), denn aus zwei Homotoxinen, oder aus einem Homotoxin und einem anderen Wirkfaktor bilden sich im intermediären Stoffwechsel oder bei der Entzündung usw. die sog. Homotoxone, d.h. entgiftete Homotoxine.

HOMOTOXIN
(giftig)
+ HOMOTOXIN
(giftig)
= HOMOTOXON
(ungiftig)

 

Mehrere sich folgende Krankheiten (Phasen) sind vielfach als ein einheitlicher Giftabwehrvorgang gegen ein und dasselbe Homotoxin anzusehen. Die verschiedenen Gewebe der drei Keimblätter reagieren verschieden mit den phasenauslösenden Homotoxinen, woraus der Symptomenwechsel resultiert. Den Vorgang des Gewebewechsels der Homotoxine nennt man Vikariationseffekt oder Vikariationsphänomen. Dieser Vorgang des Phasenwechsels bzw. des Gewebewechsels der Homotoxine entspricht dem Übergang einer Krankheit in eine meist völlig andere.
Als progressive Vikariation wird die Verschiebung der Phase von links nach rechts und (oder) nach unten bezeichnet, umgekehrt als regressive Vikariation ist sie biologisch zu begrüßen und ist auch in den meisten Fällen durch die wieder in Gang kommende Entgiftung charakterisiert. Sie ist verbunden mit der Tendenz zur Ausscheidung der Homotoxine (Exkretionsprinzip) und oft mit charakteristisch in Erscheinung tretenden Rezidiven früherer Phasen, mit deren Wiedererscheinen die Rückgiftung jedoch abklingt.

Durch Einordnung der Phasen auf der Abszisse und der von den Homotoxinen befallenen Gewebe auf der Ordinate erhält man die Tabelle der Homotoxikosen (oder der homotoxischen Phasen, 6-Phasen-Tabelle). Links oben sind die harmlosesten Ausscheidungsvorgänge projiziert (ektodermale Exkretionsphasen), während rechts unten die bösartigsten Krebsphasen, Myosarkome, ihren Platz haben. Die Tabelle bietet eine charakteristische Einordnungsmöglichkeit der verschiedenen Phasen nach ihrer biologischen Wertigkeit. So sind die ersten drei Phasen humorale Phasen, bei denen das Exkretionsprinzip vorherrscht, keine Fermentschädigungen vorliegen und eine Selbstheilungstendenz mit günstiger Prognose vorliegt, während bei den Phasen 4 bis 6, den zellulären Phasen, eine ungünstige Prognose vorliegt bei Zellfermentschädigungen, Kondensationsprinzip der Homotoxine, charakterisiert durch stete Verschlimmerungstendenz, wobei die zellulären Phasen letztlich generell in den Neoplasmaphasen als Endphasen der Homotoxikosen, d.h. im Krebsgeschehen einmünden.
Eine markante Trennungslinie, der Biologische Schnitt, unterteilt die Phasentabelle in zwei gleiche Teile. Er verläuft zwischen der 3. und 4. Phase (Depositions- und Imprägnationsphase) und scheidet die verschiedenen pathogenetischen und therapeutischen Prinzipien.
Ausweichphasen sind Exkretions-, Reaktions- und Depositionsphasen (also Phasen 1-3), die neben einer latenten Phase 4-6 parallel laufen (z.B. Furunkel bei Diabetes, Fistula ani bei Tbc der Lungen oder Präkanzerose des Rektums), durch deren Giftausscheidung die Manifestierung der zellulären Phase verhindert wird. Wenn die Ausweichphase gewaltsam beseitigt wird, so ist die Gefahr der progressiven Vikariation in die (bisher lavierte) zelluläre Phase in bedenkliche Nähe gerückt.
Diese Ausweichphasen sind praktisch identisch mit den Stoffwechsel-Notausgängen bzw. den biologischen Notausgängen bzw. den metabolischen Nebenwegen nach Prof. Dr. J. Kühnau (Physiologisch-Chemisches Institut der Universität Hamburg).
Damit werden alle als Krankheit bezeichneten Vorgänge als naturgerechte Zweckmäßigkeitsvorgänge definiert, die der Unschädlichmachung, Entgiftung und Ausscheidung der Homotoxine dienen, wobei es zu einer Koppelung von ein oder zwei Homotoxinen (evtl. mit einem intermediären Entgiftungsfaktor wie Glukuronsäure, Glykokoll u.a.) zu einem neuen, ungiftigen Körper kommt, dem Homotoxon. Dieser Vorgang der Homotoxonkopplung beherrscht das gesamte Geschehen der physiologischen Chemie, Enzymologie, u.a. auch der Molekularen Biologie. Die Homotoxone finden sich als Eiter, seröses Exsudat, jedoch auch in den physiologischen Ausscheidungen wie Faeces, Urin, Speichel, Schweiß.
Anstelle von Krankheit spricht man besser und unmißverständlicher, um den tatsächlichen, physiologisch-chemischen Gegebenheiten der Lebensvorgänge gerecht zu werden, von den vikariirenden Phasen einer Homotoxikose.
Durch biologische Heilmittel und -methoden wird die naturgerechte Homotoxonkopplung (evtl. über die fieberhafte und kritische Steigerung einer Heilreaktion = Erstverschlechterung (!)) in die Wege geleitet, beschleunigt, gefördert und stets im Sinne der Ausscheidung angeregt. Die Homotoxine verbrennen im Feuer der Reaktionsphase (Reckeweg).
Jede homotoxische Störung erfordert in Anbetracht der vielen Zivilisations- und Therapieschäden auch vielseitige Kombinationen von Gegengiftfaktoren. Dabei steht diese auf der praktischen Erfahrung basierende Methodik einer kombinierten Wirkungsausrichtung allerdings im Gegensatz zu der heutigen Tendenz, nur einen einzigen Wirkstoff in einem Pharmakon zu verarbeiten, um die Wirkung besser überblicken zu können. Diese “Einwirkstoff-Therapie” trägt den Charakter eines Experimentes und geht ohne Zweifel auf Kosten des Patienten.
Wenn alle Krankheitsabläufe als vikariierende Phasen einer Homotoxikose identifiziert werden, so eröffnen sich dem Therapeuten sichere Richtlinien dafür, welche Maßnahmen biologisch richtig und für den Patienten zweckmäßig, welche wiederum gefährlich und zu vermeiden sind.

aus: Heel, Ordinatio antihomotoxica et materia medica. Heel, Baden-Baden, 1985 und 1995, Seite 3-6

Der “Biologische” Schnitt
Nach Reckeweg ist dies die charakteristische Trennlinie zwischen humoralen und zellulären Phasen, zwischen den Krankheiten der Disposition und den Krankheiten der Konstitution. Er kann auch als Grenzlinie zwischen Noch-Selbstregulation (Selbsthilfe und Nicht-mehr-Selbstregulation (Selbsthilfe-Unvermögen) bezeichnet werden, morphologisch: zwischen Deposition und Imprägnation, klinisch: zwischen reparablen und (theoretisch) irreparablen Krankheiten.

Die Vikariation
Am Beispiel der Arsenvergiftung kann verfolgt werden, daß ein Homotoxin (“Menschengift”) bei anhaltender Einwirkung eine Erkrankungsphase in die nächste Phase führt. Diesen Vorgang nennt man Vikariation. Bei Fortschreiten der Erkrankung als progressiv und bei Rückführung als regressiv bezeichnet. Gleichzeitig mit dem Vorgang der Vikariation erfolgt auch ein Gewebs- bzw. Organwechsel der Abwehrvorgänge gegen das einwirkende Homotoxin, d.h. bei jedem Phasenwechsel kommt es auch zu einem charakteristischen Gewebswechsel. Damit ist im Krankheitsablauf als wesentliches Element der Zeitfaktor zu berücksichtigen, d.h. das Phasensystem ist immer im Zeitgefüge zu sehen.
Die Zuordnung einer Erkrankung zu einer Phase gibt Auskunft, auf welcher “Verteidigungslinie” die Auseinandersetzungen mit den Krankheitsnoxen stattfindet und wo der Schwerpunkt der Behandlungsmaßnahmen anzusetzen hat.

Literatur:

PISCHINGER: Das System der Grundregulation. Haug 1990
JOHN, J.: Antihomotoxische Therapie; in: Dokumentation der besonderen Therapierichtungen und natürlichen Heilweisen in Europa, Band I, 1. Halbband. VGM 1991
SCHMID, F.: Aktualisierung der Reckewegschen Phasengliederung. Biol.Med. 1:3-9, 1996
RECKEWEG, H-H.: Homotoxikologie. Aurelia 1981
SCHMID, F.: Antihomotoxische und Organotherapie als synergistisches Konzept. Biol. Medizin ? 2: 73-78 7 1994

Schlußbemerkung:
Durch die Gedankengänge und Forschungen Dr. Reckewegs, haben sich außerordentlich interessante Aspekte der “neuen” Homöopathie ergeben. Wenn man sich das Gedankengut zu eigen macht, eröffnen sich plötzlich erstaunlich viele neue Aspekte und Therapieansätze, die jeder naturheilkundliche Therapeut ins Kalkül ziehen sollte.

Aus dieser Arbeit geht auch hervor, warum ich alle injezierbaren naturheilkundliche Medikamente mit Eigenblut mische und verabreiche.

Im Vordergrund steht aber immer das Wort von Samuel Hahnemann: “Macht es nach, aber macht es genau nach!”

Homöosiniatrie

Homöosiniatrie

Im Gegensatz zur Elektroakupunktur oder Laser-Akupunktur, die ja besondere therapeutische und diagnostische Verfahren darstellen, kommt bei der Homöosiniatrie der Stich (= punctura) mittels einer Nadel (= acus) zur Anwendung. Die Nadel ist hierbei eine 20er Kanüle, und am Ort des Einstiches verbleibt nicht die Nadel, sondern die Quaddel. Diese intracutane Quaddel erzielt einen bis zu 48 Stunden anhaltenden lokalen Reiz.

Die Homöosiniatrie versetzt den Therapeuten in die Lage, alle drei Kriterien einer wirksamen Akupunkturbehandlung zu erreichen:

a) Verstärkung der Lokalwirkung am Akupunkturpunkt durch die “homöopathische” Quaddel,
b) Stimulation des Punktes bis zu 48 Stunden
c) minimale Belastung des Patienten.

Durch die Homöosniatrie können auch reaktionsschwache Patienten, die normalerweise auf Akupunktur nur ungenügend ansprechen, behandelt werden. Grundsätzlich ist natürlich zu betonen: wenn durch die Homöosiniatrie die Therapie-Erfolge verbessert werden sollen, muß selbstverständlich ein fundiertes Wissen in der Akupunktur vorhanden sein.

Unter homöosiniatrischen Akupunkturpunkten versteht man die Punkte, die in ihrer Lage sowie in ihrer Medikamentenwirkung mit der Wirkung von entsprechenden Akupunkturpunkten übereinstimmen. Es ist dabei charakteristisch, daß jeder Akupunkturpunkt meist auch ein ihm entsprechendes Homöopathikum hat, welches in minimaler Konzentration gezielt starke Wirkungen hervorruft.

Weihe hat diese Punkte ohne Kenntnis der Akupunktur gefunden; andere Ärzte (de La Fuye, Schmidt, König-Wancura u.a.) haben diese Übereinstimmung von Akupunkturpunkten und Weihe’schen Druckpunkten später weiter ausgearbeitet.

Aufgrund umfangreicher Erfahrungen mit der Homöosiniatrie, unter Verwendung von Kombinationspräparaten, wobei ich mit den Remedia der Firma Loges die besten Erfahrungen gemacht habe, kann ich sagen, daß diese Injektionen als ganz besonders wirksame Therapie anzusehen sind. Die von mir oft eingesetzten L90-Präparate bieten somit einen schnellen und erfolgversprechenden Therapieverlauf. Es lassen sich natürlich auch Einzelhomöopathika sowie andere Kombinationspräparate oder auch reines Procain-hydrochlorid einsetzen.

In Abänderung der Basistherapie setze ich aber nicht nur Quaddeln, sondern belasse die 20er Kanüle zunächst wie eine Akupunkturnadel im entsprechenden Akupunkturpunkt, setze erst nach Ablauf der normalen Akupunkturzeit die Spritze auf und injiziere das Medikament, die Nadel zurückziehend, bis ich eine Intracutanquaddel erreicht habe. Diese Technik verlangt eine ausreichende Übung, die der interessierte Behandler jedoch schnell erlangen kann. Sinnvoll ist es, sich vor jeder Behandlung anhand einer Akupunkturtafel oder einer Akupunkturpuppe die korrekte Lage der zu verwendenden Akupunkturpunkte zu lokalisieren.

Die Wahl des homöpathischen Mittels bei akuten Zuständen

Die Wahl des homöpathischen Mittels bei akuten Zuständen

Die Wahl eines Einzelmittels bei akuten Krankheitszuständen ist nicht immer leicht, aber die Wichtigkeit muss hervorgehoben werden. Ein gut gewähltes Einzelmittel gibt jedoch immer noch bessere Erfolge als ein Komplex.

Schon manche objektiven Zeichen können bei der Mittelwahl hinweisend sein.
So bieten Apis und auch Arsenicum charakteristische Lidödeme.
Rhus toxicodendron und Natrium muriaticum haben einen Lippenherpes.

Cina reibt sich fortgesetzt die Nase.
Bei Acidum nitricum haben wir einen sehr kraftlosen Kranken vor uns, der im Bette zurücksinkt.
Antimonium arsenicosum (verschreibungspflichtig bis incl. D3) sitzt aufrecht im Bett und will den Kopf gestützt haben.
Auch Kalium carbonicum, das unter asthmatischen Anfällen leidet.
Aurum auch lufthungrig, hat jedoch seine Luftnot vom Kreislauf her.
Opium (verschreibungspflichtig bis D5) hat schnarchende Atmung.

Colocynthis krümmt sich vor Schmerz.
Podophyllum reibt sich ständig die Gegend um den rechten Rippenbogen.
Medorrhinum bevorzugt die Lage auf dem Bauch.
Gelsemium redet unzusammenhängend.
Baptisia hat ein stilles Delir.

Arnica sucht dauernd nach der günstigsten Lage im Bett, da ihm alle Glieder schmerzen.
Ein ausgesprochenes Delir können Belladonna, Hyoscyamus und Stramonium haben.
Unerträgliche Schmerzen lassen an Aconitum, Chamomilla oder Coffea denken.
Schmerzen unter dem rechten Schulterblattwinkel hat Chelidonium.

Berberis und auch Solidago haben Schmerzen dumpfer Art in der Lendengegend.
Akute Entzündungen lenken unsere Aufmerksamkeit auf Aconitum, Belladonna oder Ferrum phosphoricum.
Aconitum hustet nicht. Belladonna manchmal. Ferrum phosphoricum häufiger.
Eine typische Indikation für Sulfur ist der Wechsel zwischen Wärme und kleinen Kälteschauern und ständigen Blutwallungen.
Aurum hat einen wundmachenden Schnupfen, trockenen Husten, der sehr schmerzhaft ist. Aurum passt zuweilen für Bronchopneumonien.
Antimonium tartarus hat immer starke Kurzluftigkeit, Cyanose des Gesichtes und ständige Übelkeit mit Erbrechen. Der begleitende Husten bessert sich, wenn der Kranke aufstößt.

Bei allen Beobachtungen ist die klinische Ausdeutung von großer Wichtigkeit. Die Praxis der Homöopathie ist nicht nur eine Sache des Gedächtnisses, sondern fordert auch Urteilskraft. Auch muss man wissen, welche Mittel einander nicht folgen dürfen und unverträglich miteinander sind, sonst erhält man Misserfolge und weiß nicht warum.

Quelle: Revue Belge De Homeopathie, 1955, Nr. 3

Homöopathische, pflanzliche und mineralische Heilmittel

Homöopathische, pflanzliche und mineralische Heilmittel

Homöopathika: Indikationen:
Abies nigra
amerikanische Schwarzfichte
Verdauungsstörungen, Verstopfung
Abrotanum
Eberraute
Appetitlosigkeit, besonders bei Kindern. Auch bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wird Abronatum eingesetzt.
Acidum benzoicum
Benzoesäure
Als Homöopathikum, zur Behandlung des rheumatischen Formenkreises. Besonders hilfreich bei schmerzhaften Gichtknoten.
Acidum formicicum
Ameisensäure
Allergien, Asthma bronchiale, Ekzeme, Heufieber, Urticaria, exsudative Diathese, subakute und chronische Arthritiden und Arthrosen, Myalgien, Neuralgien, Neuritiden, Migraene, chronische Nephritis und Nephrose, Ulcus ventriculi et duodeni. Wird in der Regel nur fuer Injektionen verwendet.
Acidum nitricum
Salpetersäure
Homöopathisches Konstitutionsmittel für reizbare, zur Unzufriedenheit neigende Menschen. Auch bei Blutungen einsetzbar.
Acidum phosphoricum
Phosphorsäure
Nervöse Schwächezustände, stabilisierende Wirkung auf die Kreislauftätigkeit.
Aconitum
blauer Eisenhut
Alle Formen von Erkältung, Fieber, Entzündung. Alles, was plötzlich auftritt und heftig beginnt. Auch bei Schock- und Angstzuständen einsetzbar. Besondere Eignung bei Neuralgien. Aconitum ist bis zur D3 rezeptpflichtig!
Adlumia fungosa
Erdrauch
Angestiegener Harnsäuregehalt im Blut, durch Lebererkrankungen.
Adonis vernalis
Adonisroeschen
Basedowherz, Cor nervosum
Aesculus hippocastanum
Rosskastanie
Venoese Stasen, Varizen, Pfortaderstau, Thrombophlebitis, chronische Obstipation, Haemorrhoiden, rheumatische Beschwerden in der Kreuzbeingegend und in den Ileosacralgelenken. Pharyngo-Laryngitis.
Aethiops antimonalis
Spiessglanzmohr
Gute Wirkung auf Augen und Dickdarm. Kommt bei Hornhauttrübungen und Störungen der Darmfunktion in die engere Wahl.
Aethusa
Hundspetersilie
Brechdurchfall, krampfartige Magenschmerzen bei Kleinkindern und Säuglingen.
Agaricus
Fliegenpilz
Choreatische und epileptiforme Zustaende, Blasenlaehmung, Lidkraempfe, Hyperhidrosis, klimakterische Wallungen, multiple Sklerose, Paraesthesien.
Agnus castus
Keuschlamm
Bei Erfrierungen, Taubheitsgefühlen und Muskelzuckungen, Neurasthenie, Depressionen, Impotenz.
Ailanthus glandulosa
Götterbaum
Schwere Infektionskrankheiten (als Unterstuetzung), akute Schwäche- und Erschöpfungszustände.
Aletris farinosa
Sternwurzel
Frauenmittel, vor allem bei Menstruations- und Schwangerschaftsbeschwerden.
Allium cepa
Zwiebel
Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen und entzündete Nase. Brennende, tränende Augen (Aehnlichkeitsprinzip).
Allium sativum
Knoblauch
Magen-und Darmbeschwerden, Durchblutungsstörungen.
Allium ursinum Verdauungsschwächen (Verstopfung).
Aloe Akute Magen-Darm-Beschwerden, Hämorrhoiden.
Alumina
Aluminiumoxyd
Verstopfungen, chronischer Schnupfen, Blasen- und Schleimhautentzündungen.
Ambra
grauer Amber
Beruhigungsmittel bei Nervosität, Schlafstörungen und Angstzuständen, zur Stabilisierung des seelischen Gleichgewichtes.
Ammi visnaga
Zahnstocher-Ammei
Migräne, Nierenkoliken, Asthma, Schwäche der Coronargefäße.
Anarcadium
Malakkanuss
Nervöse Erschöpfungszuständen, Magen- und Bauchschmerzen.
Anhalonium
Peyotl
Geistige Verwirrungen, Durchblutungsstörungen.
Antimonium crudum
schwarzer Spiessglanz
Gastritis acuta, Dyspepsie, Colitis ulcerosa et membranacea. Ekzeme, Hyperkeratosen, Rhagaden, Warzen.
Apis mellifica
Honigbiene
Insektenstiche, Verbrennungen ersten Grades, Schwellungen, Hitzegefühl, Sonnenstich.
Apocynum
Hanf
Unterstützt die Harnbildung in der Niere.
Aralia racemosa
amerikanische Narde
Husten, Entzündungen der Atemwege, Asthma.
Aranea diadema
Kreuzspinne
Breites Wirkungsspektrum!Bluthochdruck, Gelenkbeschwerden (Arthrosen), Neuralgien, Muskelschmerzen.
Arctostaphylos uva ursi Blasen- und Nierenleiden.
Argentum nitricum
Silbernitrat
Gastritis, Ulcus ventriculi et duodeni, Dyspepsie, chronische Laryngitis, chronische Schleimhautkatharre, Nephritis, Metritis, Cervicitis, Neurasthenie, Psychasthenie.
Aristolachia
Osterluzei
Menstruationsbeschwerden, depressive Gemütszuständen.
Arnica
Bergwohlverleih
Allen Formen von Verletzungen und Gewalteinwirkung, Wunden, Blutungen, Muskelverletzungen und Blutergüsse.
Arsenicum album
weisses Arsenik
Nahrungsmittelvergiftungen, hochgradige Entzündungen (Sonnenbrand), Angst- und Schockzuständen.
Articum majus Hautkrankheiten wie Flechten, Furunkel und Abszesse.
Arum triphyllum
Zehrwurzel
Heiserkeit, Stimmlosigkeit, Rachenbeschwerden, besonders bei Überanstrengungen der Stimmbänder.
Asa foetida
Stinkasant
Entzündliche Prozesse des Magen-Darm-Trakts, Blähungen, vegetatives Nervensystem, Knochenschmerzen.
Asarum europaeum
Haselwurz
Nervöse Störungen, fiebrige Erkältungen, Reiseübelkeit.
Aurum metallicum
metallisches Gold
Durchblutungsstörungen, Herzbeschwerden, Depressionen.
Avena sativa
Hafer
Potenzstörungen, Erschöpfungszustände, Appetitlosigkeit, Infektionskrankheiten.
Baptisia
wilder Indigo
Akute Infektionen, Blutvergiftungen.
Belladonna
Tollkirsche
Erkältungen, Entzündungen, Sonnenbrand, Krämpfe. Belladonna besitzt eine mit Aconitum komplementäre Wirkung und wird oft nach Aconitum eingesetzt.
Bellis perennis
Gänseblümchen
Verletzungen der äußeren Haut, Hautkrankheiten (Akne und Ekzeme).
Berberis vulgaris
gemeine Berberitze
Nieren- und Harnwegserkrankungen, Gicht, Hauterkrankungen, rheumatische Beschwerden.
Bryonia
Zaunrübe
Erkältungskrankheiten, Kreuz- und Kopfschmerzen.
Bufo
Kröte
Hautkrankheiten (Eiterungen, Blasen), Krämpfe.
Cactus
Königin der Nacht
Herzschmerzen verschiedener Genese, Entzündungen der Herzmuskulatur, Durchblutungsstörungen.
Caladium seguinum
Schweigrohr
Pruritus vulvae et vaginae, Ejaculatio praecox, Impotentia coeundi et generandi.
Calcium carbonicum Hahnemanni
Austernschalenkalk
Rachitis, Spasmophilie, Lymphatismus, exsudative Diathese, Skrofulose, Tetanie, Bronchialasthma, chronische Gastroenteritis, Fluor kleiner Mädchen, polyglanduläre Insuffizienzzustände.
Calcium fluoratum
Calciumfluorid
Bindegewebsschwäeche, Varicen, Knochenkaries, Periostitis, Bindegewebe- und Drüsenindurationen, Bänderschwäche des Uterus und der Adnexe.
Calcium phosphoricum
Calciumhydrogenphosphat
Neurasthenie der Kinder, Wachstumsstörungen, Rachitis, Hilusdrüsentuberkulose, Skrofulose, chronische Magen-Darm-Katarrhe, Knochenschmerzen an den Suturen, Fluor albus, Schulkopfschmerz.
Calcium sulfuricum
gefälltes Calziumphosphat
Abszesse, Furunkel, Pyodermie, Keratitis, sonstige Eiterungen.
Calendula officinalis
Ringelblume
Riss- und Quetschwunden. Als Salbe auch zur äußerlichen Anwendung geeignet.
Camphora
Kampfer
Kollapsartige Schockzustände, Notfallmedikament fuer die Praxis, in der Urtinktur!!
Cantharis
spanische Fliege
Sonnenbrand, Verbrennungen, Entzündungen von Blase, Niere und Harnleiter.
Capsella bursa pastoris
Hirtentäschelkraut
Magenblutungen, Menstruationsbeschwerden, chronische Blasenentzündung.
Capsicum
spanischer Pfeffer
Verdauungsbeschwerden (Blähungen), Appetitlosigkeit.
Carbo vegetabilis
Holzkohle
Schwächezustände, Magen-Darm-Beschwerden.
Cardiospermum
Herzsame
Rheumatische Beschwerden, allergische Hauterscheinungen.
Caulophyllum
Frauenwurzel
Gebärmutterblutungen, drohende Fehlgeburt, wirkt auch geburtserleichternd.
Causticum Hahnemanni
Ätzstoff
Chronische Laryngo-Pharyngitis, Enuresis nocturna, Inconentia vesicae et alvi, Facialisparaese.
Cedron Anfallartig auftretenden Nervenschmerzen (Neuralgien).
Chamomilla
echte Kamille
Gereiztheit, Schmerzzustände (Zahnschmerzen), äußerliche Wunden, Menstruationsbeschwerden.
Chelidonium
Schöllkraut
Krampfartige Beschwerden im Bereich von Leber, Galle und Magen.
China
Chinarindenbaum
Malaria und deren Folgezustände, Rekonvaleszenz nach schweren Infektionskrankheiten und Blutverlusten, anämische Kopfschmerzen, Trigeminusneuralgie, anämischer und otogener Schwindel, Cor nervosum, Gastritis, Blutungsdiathese.
Cimicifuga
Wanzenkraut
Kopfschmerzen, “Frauenmittel” bei gynäkologischen und klimakterischen Beschwerden. Nach Hahnemann das Mittel der “alten keifenden Frau”.
Clematis
aufrechte Waldrebe
Brennende Schmerzen in der Harnröhre, anfallartig auftretende rheumatische Beschwerden.
Cocculus
Kockelskörner
Reisekrankheit, akute Magenbeschwerden.
Coffea
Kaffee
Nervosität, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen.
Colchicum autumnale
Herbstzeitlose
Krämpfe, Gicht, Gelenkschmerzen. Bei Arthrosepatienten kann durch die Behandlung mit Colchium eine Linderung der schmerzhaften Beschwerden sowie eine Verbesserung der Bewegungsfähigkeit erreicht werden. Wird in der Regel in Kombination mit Ledum gegeben.
Colocynthis
Koloquinte
Koliken, Nervenschmerzen.
Conium
gefleckter Schierling
Augenkrankheiten (Grauer Star), Gedächtnisschwäche, Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.
Convallaria majalis
Maiglöckchen
Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, auch zur Stabilisierung der Herz-Kreislauffunktionen älterer Menschen geignet.
Crataegus
Weissdorn
Blutdruckausgleichend, Herzrhythmusstörungen, nervöse Erregungszustände.
Crocus sativus Blutungen, Beschwerden in den Wechseljahren, Schwindelgefühle.
Croton tiglium
Purgierkörner
Starke Durchfälle, brennende Hautausschläge.
Cuprum metallicum
metallisches Kupfer
Krampfmittel der Homöopathie! Asthma, Krampfhusten und Magen-Darm-Koliken. Muskelschmerzen während der Schwangerschaft.
Cyclamen europaeum
Alpenveilchen
Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, gelegentliche Angstzustände.
Damiana Aphrodisiacum, Impotenz, Sterilität, mangelnde Libido.
Daphne mezereum Hautkrankheiten (Ekzeme, Ausschläge und Eiterungen), rheumatische Beschwerden, Neuralgien, Bindehautentzündungen, Krämpfe.
Datisca cannabina Stoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit.
Digitalis purpurea
roter Fingerhut
Herzschwäche, Erschöpfungszustände, Gedächtnisschwäche, Schlaflosigkeit.
Dioscorea villosa
zottige Yamswurzel
Vagusübererregbarkeit, abdominelle Krampfdiathese, Nabelkoliken, Dysmenorrhoe, Neuralgien, sexuelle Neurasthenie.
Dolichos pruriens
Juckbohne
Im Sinne der Ähnlichkeitsregel wird dieses Arzneimittel bei starkem Juckreiz und Hautausschlägen eingesetzt.
Drosera
Sonnentau
Hustenmittel.
Dulcamara
Bittersuess
Blasenentzündungen, Durchfall, entzündliche Gelenkbeschwerden.
Echinacea angustifolia
schmalblättrige Kegelblume
Zeitweilige Schwäche des Immunsystems, Infektionen. Der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) hat sich außerdem bei der Behandlung schlecht heilender Wunden bewährt.
Equisetum hiemale
Wasserschachtelhalm
Reizblase, Nierensteinbildung, Uratdiathese, Enuresis nocturna, Lungen-Tbc.
Eucalyptus
Fieberbaum
Grippale Infekte, Schnupfen, Entzündungen der ausleitenden Organe (Nieren und Blase).
Eupatorium perfoliatum
Wasserhanf
Erkältungskrankheiten, grippale Infekte.
Euphorbium Katarrhe, Schnupfen mit Niesreiz, Husten.
Euphrasia officinalis
Augentrost
Augenbeschwerden, vermehrter Tränenfluss, Lidkrämpfe, Lichtempfindlichkeit, Hornhautentzündungen.
Fabiana imbricata Nierensteine, chronische Entzündungen (Blase, Atemwege, Vorsteherdrüse und Nieren).
Fagopyrum
Buchweizen
Hautkrankheiten, Ekzeme, Nesselsucht, allgemeiner Juckreiz.
Ferrum metallicum
metallisches Eisen
Durchblutungsstörungen, Gelenkrheumatismus, entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Bereich und der Leber.
Ferrum phosphoricum
phosphorsaures Eisen
Fieberhaften Erkältungen, Entzündungen.
Flor de Piedra
Steinblüte
Hepatogene Migraene, venoese Stase, Hepatopathie, Hepatose, hepatogener Pruritus, Meteorismus, Struma nodosa, Stenocardie.
Fucus vesiculosus
Blasentang
Adipositas, Skrofulose, Druesenschwellungen, Arteriosklerose, Struma, Hypothyreose.
Galphimia glauca Allergische Beschwerden der Schleimhäute (Heuschnupfen).
Gelsemium
falscher Jasmin
Beruhigungsmittel (Lampenfieber)! Erkältungskrankheiten, Kopfschmerzen verschiedener Genese. Gelsemium ist bis einschließlich der D3 verschreibungspflichtig.
Gentiana lutea Blähungen, Durchfall, allgemeine Verdauungsschwäche.
Ginseng Erschöpfungs- und Schwächezustände, mangelnde Libido.
Glechoma hederacea Milz- und Leberleiden, Erkältungsbeschwerden.
Glonoinum
Nytroglycerin
Sonnenstich, Schwindelgefühle, Hypertonie, Angina pectoris, Insolatio, Migräne, Glaukom.
Gnaphalium
Wollkraut
Rückenschmerzen, Ischias, Hexenschuss.
Graphites
Reissblei
Konstitutionsmittel, Seborrhoe, Hautschuppen, Haarausfall, trockene Ekzeme und Rhagaden, Psoriasis, Blepharo-Konjunktivitis, Hordeolum, chronische Obstipation, Colica mucosa, Narbenbeschwerden.
Guaiacum
Guajakharz vom Pockholzbaum
Ein Homöopathikum, das in der Behandlung von Muskel- und Gelenkrheumatismus sowie bei chronischer Bronchitis verwendet wird.
Hamamelis virgina
virgin. Zaubernuss
Venöse Blutungen, Varicen, Hämorrhoiden, venöse Stasen, Menor- und Metrorrhagien, Dysmenorrhoe, Struma vasculosa, Hoemoptoe und Lungentuberkulose, Phlebitis.
Helleborus niger
Christrose
Psychose bei Amenorrhoe, Meningitis und Meningismus, Nephritis, Stauungsbronchitis, Kollapsneigung, Herzschwäche mit Ödemen, Hydrocephalus, Krebskachexie.
Helonias dioica
Falsche Einhornwurzel
Beckenbänderschwäche, Beckenbodenschwäche, Klimakterium, Schwäche nach Geburten, Prostrationen und Erschöpfungszustände, nervöse reizbare Schwäche, Uterustonicum.
Hepar sulfuris
Kalkschwefelleber
Pyodermie, Furunkulose, Abszesse, trockene Ekzeme, Bronchitis, Pharyngo-Laryngitis, Angina tonsilaris et lacunaris, chronische Otitis media et externa, chronische Blepharo-Konjunktivitis, Lymphadenitis, sonstige eitrige Prozesse an Haut, Schleimhaut und Drüsen, angioneurotische Ödeme, Dyspepsie, Gastritis.
Hydrastis
Blutwurzel
Zu starke und verlängerte Regelblutungen. Verschreibungspflichtig bis D3.
Hyoscamus niger
Bilsenkraut
Entzündungen der unteren Atemwege.
Hypericum perforatum
Johanniskraut
Depressionen, Angstzustände, Nervenverletzungen, Schockzustände infolge einer Nervenverletzung.
Iberis amara
Bittere Schleifenblume
Schwindelgefühle, nervöse Angstzustände, Herzrhythmusstörungen.
Ichthyolum Chronische Gelenkerkrankungen (Arthrose), Abnutzungserscheinungen an Gelenken.
Ignatia
Ignatiusbohne
Depressionen, Kummer, hysterische Beschwerden, Migräne.
Inula helenium Reizhusten, Menstruationsbeschwerden.
Ipecacuanha
Brechwurzel
Bronchitis, Pertussis, Athma bronchiale, Heufieber, Migräne, Gastritis, Dysenterie, Hyperemesis, Nausea, Konjunktivitis.
Iris
Butfarbige Schwertlilie
Kopfschmerzen, Magenkoliken, neuralgische Beschwerden.
Jaborandi
Jaborandistrauch
Schweißausbrüche, Hitzewallungen.
Jodum
Jod
Überfunktion der Schilddrüse, Beschwerden der Atemwege im Kindes- und Säuglingsalter (Krupphusten).
Juniperus communis
Wacholder
Blasen- und Nierenentzündungen.
Kalium bromatum
Kaliumbromid
Bei der Behandlung von manischen Depressionen und krampfhaften Beschwerden bewährt.
Kalium carbonicum
Kaliumkarbonat
Vagotonie, Erschöpfungszustände, besonders nach Infektionskrankheiten, Herzmuskelschwäche, Ödemneigung, Amenorrhoe, Dyspepsie alter Leute, Incontinentia urinae der Frauen, chronische Katarrhe der oberen Luftwege, Lumbago, Coxalgie.
Kalium chloratum
Kaliumchlorid
Schuessler-Mittel
Rachenkatarrhe, Tubenkatarrhe, chronische Otitis media, Bronchitis, Konjunktivitis, chronische Lymphdrüsenschwellungen, Bursitis praepatellaris.
Kalium phosphoricum
Kaliumhydrogenphosphat
Neurashenie. Allgemeine Erschöpfungszustände, besonders auch nach Infektionskrankheiten. Geistige und muskuläre Schwächezustände, Depressionen, nervöse Schlaflosigkeit, Platzangst, Psychosen, nervöse Magen-Darm Katarrhe, Colica mucosa.
Kalium sulfuricum
Kaliumsulfat
Blepharo-Konjunktivitis, Otitis media, Bronchitis, Pharyngo-Laryngitis, Fluor albus, Nephritis nach Scharlach, Gastritis.
Kalmia
breiblättriger Berglorbeer
Alle entzündlichen Prozessen, die von einem Herd ausstreuen (Nebenhöhlen, Mandeln, Zähne und Gallenblase).
Lachesis
lanzenförmige Viper
Hals- und Kopfschmerzen, Erregungszustände, kollapsartige Schockzustände.
Lactuca Entzündliche Prozesse der Atemwege.
Lamium album Blasenentzündungen, Menstruationsbeschwerden.
Latrodectus mactans Durchblutungsstörungen, Herzschwächezustände.
Ledum
Sumpfporst
Gelenk- und Muskelrheumatismus, Gicht, Lumbago, Insektenstiche. Wird meistens im Komplex mit Colchicum verordnet.
Lilium tigrinum
Tigerlilie
Menstruationsbeschwerden, Weißfluss, Beschwerden an der Gebärmutter.
Linum usitatissimum Asthma und Heuschnupfen.
Lycopodium
Bärlapp
Verdauungsstörungen, krampfartige Verstopfung, chronische Leberleiden, Gallen- und Nierensteinbeschwerden.
Magnesium phosphoricum
phosphorsaures Magnesia
Krämpfe, Neuralgien und Bauchschmerzen. Gehört zu den schüßlerschen Salzen.
Mandragora
Alraune
Sehstörungen, Husten, nervöse Erregung.
Marum verum
Katzengamander
Nervöse Störungen (Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit), Entzündungen im Mund- und Rachenbereich.
Melissa officinalis
Melisse
Nervenleiden, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände.
Melliotus officinalis Kopfschmerzen (Migräne), Sonnenstiche.
Mentha piperita Husten und Halsschmerzen.
Mercurius solubilis
Hahnemanni
Hydrargyrum oxydulatum
Das Entzüendungsmittel schlechthin. Eiterungen, chronischer Schnupfen, Zahnschmerzen, akute und chronische Entzündungen des gesamten lymphatischen Apparates, Pyodermie, Furunkulose, Skrofulose, Dermatitis und Dermatosen, chronische Bindegewebsaffektionen, Blepharo-Konjunktivitis, Ophtalmie, Periostitis, Knochenkaries, Sinusitis, Tendovaginitis, Pulpitis, Peridontitis, Hepatitis, Nephritis. Lues und deren Folgezustaende, besonders Neurolues. Adnexitis, Metritis.
Mezereum
Seidelbast
Entzündliche Prozesse der Haut, Neuralgien.
Millefolium
Schafgarbe
Blutungsdiathesen
Myrica cerifera
Wachsgagel
Ikterus, Hepatopathie, Dyspepsie, Stomatitis, chronische Pharingitis.
Myristica sebiferia Pyodermie, Furunkel, Panaritien, beginnende Phlegmone, Abszesse, Lymphadenitis, Paronychie.
Naja tripudians
Brillenschlange
Akute und chronische Myocarditis und Endocarditis, Reizleitungsstoerungen bei septischen Prozessen, septische Diphterie. Das Mittel ist Lachesis sehr ähnlich.
Natrium muriaticum
Kochsalz
Skrofulose, chronische Kopfschmerzen, Migräne, chronische Rhinitis und Bronchitis, vegetative Dystonie mit nervösen Herzstörungen und Hyperthyreose, Hepatopathie, chronische Darmkatarrhe, chronische Obstipation, Hypomenorrhoe, seborrhoische Ekzeme. Dieses Mittel ist den Gegnern der Homöopathie ein Dorn im Auge.
Natrium phosphoricum
Natriummonohydrogen-phosphat
Sodbrennen, Hyperacidität, Gaerungsdyspepsie.
Natrium sulfuricum
Glaubersalz
Gastroduodenitis, Hepatopathie, Cholecystopathie, Ikterus, hepatogene Diarrhoe, harnsaure Diathese.
Nux moschcata
Muskatnuss
Akute Gastritis, Gastroduodenitis und Gastroenteritis, Gastrocardialer Symptomenkomplex, Neurasthenie.
Nux vomica
Brechnuss
Spastische Diathese, angiospastische Migräne, akute und chronische Gastritis und Gastroduodenitis, Gastritis alcoholica, Ulcus ventriculi et duodeni auf spastischer Grundlage, spastische Obstipationen, Hämorrhoiden, Hyperemesis, Dysmenorrhoe, Lumbago, Ischias und andere Neuralgien, Leberschwellung.
Okoubaka Verdauungstörungen, Infektionskrankheiten, verschiedene Intoxikationen.
Opium
Schlafmohn
Krämpfe, Depressionen, nervöse Erregung, Nachbehandlung von Gehirnerschütterungen und Sonnenstichen, chronische, atonische Obstipation. BtM bis einschliesslich D5!!
Pareira brava
Griesswurz
Cystitis, Cystopyelitis, Urethritis, Prostatahypertrophie, Nieren- und Blasensteindiathese.
Passiflora incarnata
Passionsblume
Schlafstörungen, vegetative Nervosität, Folgezustände von Morphinismus, Neurasthenie.
Petroleum
Steinöl
Ekzeme, Rhagaden, Fissuren, Blepharo-Konjunktivitis, Rhinitis atrophica, chronische Gastroenteritis, Hyperemesis, bes. Nausea, Reizungen am Z.N.S. und Stammhirn.
Petroselinum
krause Blattpetersilie
Reizblase, Urina spastica, Urethritis, Hepathopathie.
Phellandrium aquaticum
Wasserfenchel
Gastritis, Meteorismus, Dyspepsie, chronische foetide Bronchits. Zusatzmittel bei Tuberkulose
Phosphorus
gelber Phosphor
Nasenbluten, Kopfschmerzen, allgemeine Erschöpfungszustände, nervöse Unruhe, Depressionen, skrofuloese Diathese, fieberhafte Bronchopneumonie oder Pneumonie, Bronchitis, Asthma bronchiale, Rachitis, Osteomalacie, Sudeck’sche Atrophie, Osteomyelitis, Periostitis, haemorrhagische Diathesen, Myocarditis, Stenocardie, Hyperthyreose, Zahnkaries, Gastritis, Ulcus ventriculi, Hepatitis, Darmtuberkulose, Neuralgien, Neuritiden, entzündliche und degenerative Sehnervenveränderung, Nephritis.
Phytolacca
Kermesbeere
Fokaltoxischer Muskel- und Gelenkrheumatismus, grippaler Infekt, subakute und chronische Tonsillitis, fokaltoxische Nierenreizung, empirisch bei Milchstauung.
Plantago lanceolata
Spitzwegerich
Neuralgische Beschwerden. Gilt als homöopathische Unterstützung zur Raucherentwöhnung.
Plantago major
breitblättriger Wegerich
Ohr- oder Zahnschmerzen, Neuralgien im Gesichtsbereich Enuresis nocturna.
Podophyllum peltatum
Maiapfel
Magenentzündungen, Lebererkrankungen, starke Durchfälle, Hämorrhoiden.
Potentilla anserina
Gänsefingerkraut
Gänsefingerkraut hat sich in der Homöopathie als wirksames Arzneimittel gegen Krämpfe (insbesondere Waden- und Darmkrämpfe) erwiesen.
Potentilla tormentilla Dysmenorrhoe, Enterocolitis, Gastritis, Magen-Darm-Spasmen, Colica mucosa, Muskelkrämpfe.
Prunus spinosa
Schlehe
Rheumatische Beschwerden, Darmkoliken, Blasenleiden.
Pulmonaria officinalis
Lungenkraut
Atemwegserkrankungen (Bronchitis).
Pulsatilla pratensis
Wiesenküchenschelle
Amenorrhoe, Hypomenorrhoe, Infantilismus, Dysmenorrhoe, Sterilität, Klimakterium, Fluor albus, Wehenschwäche, Gastritis, Hepatopathie, Colecystopathie, Gastroenteritis, Venostasen, Krampfaderbeschwerden, Konjunktivitis, Blepharitis, Hordeolum, chronische Otitis media, akute und chronische Rhinitis, Muskel- und Gelenkrheumatismus.
Pyrogenium
Extrakt aus autolysiertem Fleisch
Fieberhafte septische Prozesse, schwere Grippe und Lungenentzündung, Gangraeneszierende Prozesse, Typhus und Paratyphus, akute Gastroenteritis mit Kollapsneigung, Puerpuralfieber.
Radix raphani Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit.
Ranunculus bulbosus
Knollenhahnenfuss
Intercostalneuralgie, Pleuritis sicca et exsudativa, Herpes Zoster, pemphigineuse Exantheme, Schreibkrampf, Brachialgie, Meningismus.
Rauwolfia serpentina
Indische Schlangenwurzel
Ein Homöopathikum, das ebenso zur Behandlung von Bluthochdruck wie auch bei Beeinträchtigungen der Konzentrationsfähigkeit von Bedeutung ist.
Rhododendron
goldgelbe Alpenrose
Rheumatismus der kleinen Gelenke, Gicht, Muskelrheumatismus, Trigeminusneuralgie, Orchitis und Hydrocele.
Rhus toxicodendron
Giftsumach
Akuter und subakuter Gelenkrheumatismus, Torticollis, Lumbago, Neuritiden und Neuralgien, besonders Ischias, bulloese Dermatitis und pustuloese Ekzeme, Pyodermien.
Robinia
Akazie
Sodbrennen, Hyperaciditaet, Magenschmerzen, Erbrechen.
Rumex crispus
krauser Ampfer
Beschwerden der Atemwege, grippale Infekte.
Ruta graveolens
Weinraute
Folgen von Traumen, wie Quetschungen, Kontusionen, Distorsionen. Varicen und venöse Stasen, Sehschwäche, Mastdarmprolaps.
Sabadilla
Läusekörner
Überempfindlichkeit gegen Gerüche (Blumen, Gewürze), bei Heuschnupfen und ständigem Niesen, Krämpfe, Schwindel.
Sabina
Sadebaum
Schwangerschafts- und Menstruationsbeschwerden, Blasenentzündungen, rheumatische Beschwerden.
Sambucus nigra
Schwarzer Holunder
Asthma, Erkältungskrankheiten, rheumatische Beschwerden.
Sanguinaria canadensis
Kanadische Blutwurzel
Klimakterium, vasomotorische Wallungen, Erkältungskatarrhe, Laryngitis mit Krampfhusten, Rheumatismus der Gelenke und Muskeln.
Sarothamuns scoparius
Besenginster
Herzrhythmusstörungen, Angstzustände, Durchblutungsstörungen.
Sarsaparilla Milchschorf, Ekzeme, Pyodermie, skrofuloese Dermatitis, Nephrolithiasis, Pyelocystitis, Cystitis, Nephritis, Muskel- und Gelenkrheumatismus.
Secale cornutum
Mutterkorn
Migräne, Raynaud’sche und Buerger’sche Krankheit, cerebrale Arteriosklerose, trockene Form der arteriosklerotischhen Gangraene, essentielle und arteriosklerotische Hypertonie, Paraesthesien, Paresen, Digitus mortuus, spasmophile Diathese, Dysmenorrhoe, Krampfwehen, Menorrhagie.
Sempervivum tectorum Wundmittel (Brand- und Ätzwunden sowie Abschürfungen), Hautkrankheiten (Ausschläge, Warzen und Hühneraugen).
Senega
Klapperschlangenwurzel
Katarrh der oberen Luftwege, Kitzelhusten, chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, Emphysembronchitis, Blepahar-Konjunktivitis, Dakryocystitis.
Sepia
Tintenfisch
Klimakterische Depressionen, nervöse Erschöpfung, Migräne, Neuralgie, chronische Adnexitis und Parametritis, Senkungsbeschwerden der Beckenorgane, Periodenstörungen der Wechseljahre, chronische Exantheme, chronische Gastritis und Enteritis, Obstipationen, Venostase im Pfortadergebiet und in den Beinvenen, Varicen, Haemorrhoiden, Hepatopathie.
Silicea
Kieselsäure
Dystrophische, rachitische, exsudative und skrofuloese Kinder. Chronische Eiterungen aller Art, chronische Otitis media et externa, Gehoergangsekzeme, chronische Blepharo-Konjunktivitis, Dakryocystitis, Fisteln, Lymphome, Organtuberkulose, Lymphatismus, Wachstumsstoerungen an den Haaren und Naegeln, schlechte Heilhaut, Pyodermie und nässende Ekzeme.
Spigelia
Wurmkraut
Pericarditis und Endocarditis rheumatica, Stenocardie, Migraene, Neuritis und Neuralgie, besonders des ganzen Nervus Trigeminus mit Ciliarneuralgie.
Spiraea ulmaria
Echtes Mädesüß
Diureticum und Diaphoreticum, Muskel- und Gelenkrheumatismus, rheumatische Oedeme und Pleuritis, akneartige Exantheme.
Spongia
Badeschwamm
Pharyngo-Laryngitis, Rhinitis, Reizhusten, Struma, Strumaherz, Lymphadenitis und Lymphome. Orchitis und Epididymitis, Hyerperthyreose.
Stannum metallicum
Metallisches Zinn
Körperliche und geistige Erschöpfungszustände, Entzündungen, Neuralgien, Muskelschwächen, Paresen, chronische Bronchitis, Emphysembronchitis, Bronchiektasien, Tuberkulosefolgen, Senkungsbeschwerden der Beckenorgane.
Staphisagria
Stefanskraut
Neurasthenie, reizbare Schwaeche, sexuelle Hypochondrie, vegetative Dystonie, Hypotonie, Magenatonie, atonische Obstipation, Hordeolum, Chalazion, Blepharo-Konjunktivitis, Dakryocystitis, Dysmenorrhoe, Pruritus vulvae, Neuritis spermatica, schwächende Pollutionen, harnsauere Diathese, Prostatabeschwerden mit Cystitis, Reizblase, Pyodermie.
Sticta pulmonaria
Lungenmoos
Husten, Schnupfen, Atemwegsentzündungen.
Stramonium
Stechapfel
Krämpfe, chronische Infektionen, manische Erregungszustände (bis hin zur Epilepsie) Delirien, Halluzinationen, schwere Infektionskrankheiten mir Meningismus, Chorea.
Sulfur
gereinigte Schwefelblüte
Magen-Darmbeschwerden, Entzündungen der Haut, Bindehaut und Magenschleimhaut, Eiterungen, Ekzeme, rheumatischen Beschwerden.
Symphytum officinale
Beinwell
Schlechte Callusbildung, Hämatome, Kontusionen, Distorsionen, Stumpfbeschwerden, Periostitis, Thrombophlebitis.
Tabacum
Tabak
Angiospastische Zustände, Migräne, Angina Pectoris, gastrocardialer Symptomenkomplex, Nausea, Singultus, Gastroenteritis, Neuralgien, Paraesthesien, Paresen.
Tarantula
Tarantel
Sexuelle Übererregbarkeit, Nymphomanie, Pruritus vulvae, Hysterie, Chorea, Meningismus, multiple Sklerose.
Taraxacum officinale
Löwenzahn
Cholecystitis, Cholecystopathie, Hepatitis, Ikterus simplex, Gastritis, Pfortaderstauung, Reizblase, Nierenreizung.
Terebinthina
Terpentinöl
Foetide Bronchitis, Lungentuberkulose, Nephritis, Haematurie, Cystopyelitis, Nephrolithiasis, Cholecystopathie, Cholethiasis, Ischias.
Teucrium scorodonia
Salbeigamander
Chronischer Schnupfen, Entzündungen der Atemwege. Hoden und Knochentuberkulose, Nasenpolypen.
Thuja occidentalis
Abendländischer Lebensbaum
Hautkrankheiten wie Flechten, Polypen, Warzen, Ausschläge, Gürtelrosen und eiternde Geschwüre, chronische Folgezustände venerischer, tuberkuloeser und anderer tiefgreifenden Infektionskrankheiten, fokalbedingte Krankheiten. Lymphatische, gichtische und rheumatische Diathese.
Trillium pendulum
amerikanische Waldlilie
Blutungen aller Art, Menorrhagie, Metrorrhagie, Epistaxis, Haematemesis, Haematurie, Heamorrhoidalblutungen, parenchymatoese Blutungen.
Urtica urens
Brennessel
Urticarielle Exantheme, harnsauere Diathese, Gicht, Muskelrheumatismus, Milchmangel.
Ustilago maydis
Maisbrand
Menorrhagie, Myomblutung, Zwischenblutung, Seborrhoea capitis, Alopecie, Nagelwachstumsstörungen.
Valeriana officinalis
Baldrian
Neurasthenie und Hysterie, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Neigung zu Krämpfen und Ohnmachten, Spinalirritation, Reizung der automatischen Zentren, Neuralgien, Lumbago, Schwäche der Beine, nervöse Herzbeschwerden, Globus hystericus, Magenkrampf, Blähsucht, Störungen im Klimakterium.
Veratrum album
weisse Nieswurz
Akuter Brechdurchfall, Cholera, Dysenterie, typhoese Darmerkrankungen, akute Infektionskrankheiten mit Kreislaufschwäche, Kollapszustände, Asthma cardiale, Vasomotorenkollaps, quälende Bronchitis oder schwere Pertussis, Dysmenorrhoe, manische und depressive Psychosen.
Verbascum
Königskerze
Trigeminusneuralgien, stechenden Nervenschmerzen, Heiserkeit, Katarrh der oberen Luftwege.
Vipera berus
frisches Schlangengift
Kreislaufschwäche, Kollapszustände, Lymphangitis, Lymphadenitis, Thrombophlebitis, Gangraen, Paresen, Angina pectoris, Embolie (Zusatzmittel), Brechdurchfall, Sepsis und Peritonitis (Zusatzmittel).
Viscum album
Mistel
Arteriosklerotische und essentielle Hypertonie, Arteriosklerose, Chorea Minor, Epilepsie, Asthma bronchiale, Menor- und Metrorrhagie, Myalgien und Arthrosen, Carcinome, insbesondere Canceroide.
Zincum metallicum
metallisches Zink
Cerebrale Reizzustände, Meningismus, Neurasthenie, Hypochondrie, Neuro- und Psychopathie bei Kindern, Epilepsie, Neuralgien, nervöse Magen- Darmstörungen, nervöse Miktionsstörungen, Ischias, Varicen, Konjunktivitis, Dysmenorrhoe.