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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/1994

Spagyrik und Chakras

Cover

Therapeutische Möglichkeiten und ihre Verknüpfung

Spagyrik

Erstdruck der Opera des Paracelsus mit dessen Anweisungen zur Spagyrik. Aus der Bibliothek im Schloß Donaumünster.Der Begriff Spagyrik steht für ein sehr altes Heilverfahren, dessen Anfänge bis ins Altertum zurückreichen. Bei uns ist die Spagyrik seit dem Mittelalter bekannt. Dem Arzt, Naturforscher und Philosophen Paracelsus (1493 – 1541) kommt das Verdienst zu , Herstellung und Anwendung spagyrischer Arzneimittel weiter verfeinert und verbessert, vor allem aber ausführlich schriftlich beschrieben und damit der Nachwelt überliefert zu haben.

Spagyrik ist – kurz gesagt – die Anwendung der Kenntnisse der Alchemie (Das Wort Alchemie kam über den Umweg des Arabischen nach Europa, setzt sich aus “AI” und “Chemie” zusammen, was auf das griechische Wort “Chymos” (Saft, Extrakt) zurückgeht.) in der Heilkunde. Das Wort setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern speiro = streuen, zerstreuen, säen und ageiro = sammeln. Gemeint ist der Prozeß des Trennens und Verbindens, des Abscheidens und Zusammensetzens, der bei der Herstellung spagyrischer Mittel zur Anwendung kommt.

1994-04-Spagyrik1Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte Gärungsverfahren: Eine Heilpflanze wird dabei zur alkoholischen Gärung angesetzt. Es kommt zu einer Reihe von Veränderungen. Unter anderem werden dabei ätherische Öle freigelegt bzw. wirksam gemacht. Anschließend wird die oft aromatisch duftende Masse destilliert. Nun werden die verbleibenden Rückstände getrocknet, dann geröstet bzw. verascht. Die jetzt getrennt vorliegenden Bestandteile, Destillat und Asche, werden wieder zusammengeführt. Diese Lösung wird abschließend filtriert.

Es dürfen aber beileibe nicht alle Pflanzen diesem Verfahren unterworfen werden, da zum Beispiel die durchaus erwünschten Bitterstoffe einiger Pflanzen verlorengingen. Die sogenannte Urtinktur wird aber durchweg als unvollständig betrachtet, da in ihr ätherische Öle oft nicht wirksam vorliegen und die Mineralien der Asche völlig unberücksichtigt bleiben.

Heilpflanzen und Blüten werden von rein biologischen Anbau-Böden in der Lombardei gewonnen und in der Sonne getrocknetDie verschiedenen Verfahren haben den Sinn, das eigentlich Wirksame einer Pflanze bzw. einer Arznei herauszuarbeiten und von unnützen, behindernden Ballaststoffen zu befreien. Die dabei entstehende Arznei übertrifft dadurch die Wirkung der Ausgangssubstanz. Denn die eigentliche Arznei ist in Körper und Gestalt der Pflanze verborgen. In jeder Pflanze wirkt ein Teil der Lebenskraft, stofflich, aber auch nichtstofflich, und wird zur Heilung heranqezeqen. Paracelsus spricht in diesem Zusammenhang vom .Arcanurn der Tinktur” (Arcanum = das Geheime).

Die Verordnung der spagyrischen Mittel kann analog der Erfahrung mit den jeweiligen Heilpflanzen erfolgen. Paracelsus ging aber auch schon nach dem Ähnlichkeitsprinzip vor: Der Stoff, der eine bestimmte Krankheit erzeugt, kann sie auch heilen. (Hier liegt eine der Wurzeln des Simileprinzipes der Homöopathie).

Die Weiterverarbeitung erlolgt im Laboratorium Soluna im Schloß DonaumünsterEine wichtige Rolle spielen die Metalle und Mineralien. Gold zum Beispiel verkörpert das Prinzip der Sonne. Gold belebt und kräftigt Herz und Kreislauf, es hat eine aufhellende, anregende Wirkung, verscheucht depressive Zustände. Silber dagegen repräsentiert das Prinzip des Mondes. Es hat eine entspannende, beruhigende Wirkung, hilft insbesondere bei Frauenleiden und sorgt für einen guten Schlaf. Auch Silber hilft bei Gemütsstörungen. Die Frage, ob bei depressiven Verstimmungen eher Gold oder Silber zur Anwendung kommen sollte, entscheidet sich danach, welches der beiden Prinzipien im betreffenden Menschen gestärkt werden muß.

Kupfer wiederum wird bei Nieren- und Blasenleiden beigemengt, das Halbmetall Antimon steht für Erde. Es kommt zur Anwendung bei allgemeiner Schwäche, Entwicklungsstörungen bei Kindern und zur Stärkung der Abwehrkraft. Weitere Metalle sind Quecksilber, Eisen (Blut, Blutstillung), Blei u.a.

Auch die Metalle und Mineralien werden einem alchemistischen Verfahren unterworfen. Es gibt jedoch auch Hersteller, die darauf verzichten. In den vergangenen Jahrhunderten aber galt gerade dieses Verfahren als streng geheim bzw. wurde nur in verklausulierter Form weitergegeben. Es war weitsichtigen und außergewöhnlich offenen Menschen wie dem 1965 verstorbenen Alexander von Bernus vorbehalten, die alten Rezepturen neu zu erschließen.
Anzumerken ist noch, daß es, anders als in der Homöopathie, nicht strittig ist, daß Mittel aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt sein dürfen. Das Zusammenstellen der Komponenten ist eine Kunst für sich. Schon Paracelsus warnte davor, möglichst viele Bestandteile zu mischen in der Hoffnung, das Richtige möge schon dabei sein.

Chakras

Das Wort Chakra stammt aus dem Sanskrit, der Sprache der alten Inder, und heißt wörtlich übersetzt “Rad”. Im Körper werden damit die sieben energetischen Punkte bezeichnet, die Zentren, von denen aus die verschiedenen Organe und Organsysteme gesteuert werden. Die Chakras werden den verschiedenen Elementen zugeordnet (siehe Grafik). Sie sind entlang der Wirbelsäule angeordnet, beginnend mit dem Erd-Chakra, und aufsteigend zum höchsten Punkt, dem Kronen-Chakra am Scheitel. Krankheiten deuten auf einen gestörten Energiefluß im jeweiligen Chakra hin. Die ungestörte harmonische Schwingung der Chakras bedeutet Gesundheit.


Die Chakras und ihre körperlichen und seelischen Zuordnungen

muladhara
1994-04-Spagyrik4Fruchtbarkeit, Geduld, Standfestigkeit, Verwurzelung im Leben

svadhisthana
Haut, Schleimhäute, Elektrolyte, Sehnen, Bänder, Sexualorgane, Dickdarm, “im Rhythmus des Lebens schwingen”

manipura
Magen, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse, Leber, Milz, Sonnengeflecht, Eifer, Verwandlung

anahata
Herz, Kreislauf, Gefäße, Immunsystem, Zuwendung, “mit dem Herzen dabei sein”

visuddhi
Stimme, Kehlkopf, Schilddrüse, Streben nach Wissen, gedankliche Auseinandersetzung

ajna
vegetatives Nervensystem, Augen, 3. Auge, Entscheidung, Höheres Wissen

sahasrara
Erlösung


Alle Krankheiten lassen sich den verschiedenen Chakras zuordnen. Ist das Herz-Chakra gestört, leiden Herz und Kreislauf, auch das gesamte Immunsystem, es kommt zu Infekten bzw. (bei Überaktivität dieses Chakras) zu Allergien. Ein gestörtes Feuer-Chakra beeinträchtigt die Tätigkeit aller Verdauungsorgane, also Magen, Dünndarm, Leber, Bauchspeicheldrüse. Am umfdngreichsten ist die Wirkung des Wasserelementes, des zweiten Chakras. Hier werden u.a. Dickdarm, Nieren, Blase gesteuert, ebenso Haut und Schleimhäute, die Sexualorgane, der weibliche Zyklus, Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Muskelumhüllungen, der Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper.

Die Heiltinktur wird in einer Oktagon-förmigen Vitrine entsprechend lang zur Reifung aufbewahrt. Auch hier spielt uraltes alchemistisch-philosophisches Wissen eine besondere Rolle.Die Chakras wirken nicht nur in den Körper, sondern sind sozusagen Bindeglieder, Mittler zwischen Körper und Seele. Wer mit “Herzlichkeit” Schwierigkeiten hat, wer .Herzschmerz” (Liebeskummer) oder ein zu “weiches Herz” hat, der wird über kurz oder lang entsprechende körperliche Symptome entwickeln. Das Bindeglied, der Transformator, ist das Herz-Chakra. Wer Probleme schlecht verdaut, wird Schwierigkeiten mit den Verdauungsorganen bekommen. Die gestörte Seele bewirkt eine Störung des Feuer-Chakras, und das Element Feuer kommt im Körper damit nicht mehr ausreichend zum Zuge.

Jede körperliche Erkrankung weist auf eine Störung im Energiekörper hin. Und jede Störung im Energiekörper weist auf eine Störung im Gemüt hin (siehe Begleittext zur Graphik).

Die Frage ist nun: Wo setzt der Therapeut den Hebel an?

Grundsätzlich natürlich in allen drei Ebenen, seelisch, energetisch und stofflich. Jeder Therapeut wirkt, was auch immer er tut, auf alle drei Ebenen ein, selbst wenn er nur stofflich arbeiten will und eine Arznei verschreibt. Denn immer wirkt auch die Person des Therapeuten, sein Verhalten, seine Zuwendung. Von Bedeutung ist, wo der jeweilige Therapeut den Schwerpunkt setzt.

Spagyrik und Chakras

Wichtig: Für jede" Veraschung" werden sieben Liter Wasser als Lösungs- oder Verdünnungsmittel verwendet - entsprechend den sieben Litern Flüssigkeit des menschlichen Körpers. Spagyrische Mittel sind besonders gut geeignet, auf die energetische Ebene, also auf die Chakras, einzuwirken. Gleichzeitig sind sie, gerade durch die Verwandlung, stofflich präsent und wirksam. (Folgt man Paracelsus, so wirkt das .Arcanurn”, das Eigentliche der Arznei, sicher auch direkt auf das Gemüt, auf das Geistige des Patienten.) Spagyrische Mittel verändern also den Körper, seinen Stoffwechsel und insbesondere den Energiekörper. Sie tun das in zumutbarer Weise. Dennoch wird das normale Gleichgewicht verändert, der Energiefluß der Chakras wird behindert. Jede Arznei, sei sie auch noch so hei sam für das einzelne Organ, belastet auch.

Es wird ein Stoff zugeführt, der sonst nicht präsent ist.

1994-04-Spagyrik8Interessant ist nun die energetische Reaktion. Der Körper bzw. Energiekörper versucht, ein neues Gleichgewicht aufzubauen, für die ungehinderte Schwingung der Chakras zu sorgen. Diese Umstellung gelingt nicht sofort. Erlebt sie ein Patient zum ersten Mal, dauert sie etwa sechs bis sieben Monate. In dieser Zeit wird Chakra für Chakra, beginnend mit Erde, aufsteigend über Wasser, Feuer und Luft bis hin zum Kronen-Chakra auf die stoffliche und energetische Präsenz einer täglich verabreichten Arznei eingestellt. Der Patient wird beim Durchlaufen der einzelnen Chakras jeweils entsprechende Symptome schildern. Anfangs berichtet er oft über alte Ängste, weit zurückliegende Ereignisse oder Kindheitserlebnisse, die manchmal im Traum wieder aufleben. Meist treten Nackenverspannungen auf. Dies sind eindeutige Hinweise auf muladhara, das Erd-Chakra. Beim zweiten Chakra klagt er eventuell über Durchfall oder Hautprobleme, beim dritten Chakra tut oft der Magen weh, der Schlaf wird unruhig. Diese Symptome verschwinden aber allesamt mit dem Erreichen des nächsten Chakras recht schnell. Ist das letzte Chakra neu harmonisiert, verfügt der gesamte Organismus des Patienten über mehr Energie. Man kann sich das so vorstellen: Ein Basketball- Spieler übt z.B. das Springen im Training mit Bleiweste. Dadurch kräftigen sich die Muskeln. Im Spiel selbst und ohne Bleiweste verfügt der Spieler dann über ein viel besseres Sprungvermöqen. (Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Aussage von Homöopathen, die mir sagten, daß das Einnehmen homöopathischer Mittel zur Erstellung eines Arzneimittelbildes, das “Prüfen”. gesünder machen soll. Die kurzfristige Beeinträchtigung bewirkt auch hier wohl eine Gegenreaktion des Körpers, wenngleich das Ganze dann nicht an den Chakras abgehandelt wird.)

Das Durchwandern der Chakras kann durch die Einnahme von Arzneimitteln mehrmals wirksam wiederholt werden, wobei die Geschwindigkeit der Durchwanderung der Chakras merklich zunimmt. Werden beim ersten Mal zur Besserung der unmittelbaren Beschwerden des Patienten zwei oder drei verschiedene Arzneimittel benötigt, was ja keine Seltenheit ist, dauert die Harmonisierung und Einstellung auf das neue Gleichgewicht deutlich länger, eventuell über ein Jahr.

Doch der neue Schub Energie, der dadurch ausgelöst wird, hilft nicht nur bei der direkt behandelten Krankheit, sondern lindert bzw. heilt auch alte Leiden bzw. Beschwerden. Eine plötzlich mehr elastische und besser belastbare Wirbelsäule, ein Zurückgehen von Migräneanfällen, größere geistige Beweglichket, ein Stimmungsumschwung ins Positive usf. sind dafür Beispiele. Der Energiefluß ist verbessert, der Mensch ist dadurch insgesamt gesünder.

Grundsätzlich läßt sich diese Anregung der Lebensenergie über die Chakras auch mit anderen Mitteln, etwa mit der Pflanzenheilkunde, bewerkstelligen. Spagyrische Mittel haben aber den Vorteil ihres starken energetischen Anteils. Zu beachten ist bei ihnen, aber auch bei anderen Mitteln, wenn sie längere Zeit gegeben werden, daß sie in geringer Dosierung wirken. Mehr als 3 x 4 Tropfen täglich sind nicht zu empfehlen. Bei manchen Patienten muß nach einiger Zeit die Dosis sogar noch weiter herabgesetzt werden.

Natürlich kann eine Heilmethode wie die Spagyrik ganz für sich selbst bestehen und ohne Chakra-Kenntnisse auskommen. Alchemie bedeutet ja gerade, daß es nicht nur um Heilung, sondern auch um die Entwicklung des Menschen geht, denn der Mensch, so sagen die Alchemisten, entwickelt sich von Erde zu Gold.

Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß starke Einschnitte im Leben eines Menschen, wie etwa die Geburt eines Kindes, der Tod eines nahestehenden Menschen, eine wichtige Prüfung oder der Verlust eines Partners, einen Eingriff in den Energiekörper zur Folge haben und in weit stärkerem Maße eine Chakra-Durchwanderung bewirken können. Die eigentliche Ebene des Menschen ist eben die geistige Ebene.

Hp Stefan Oelfs Hp Stefan Oelfs beschäftigt sich speziell mit der Anwendung der Spagyrik in der modemen Naturheilkunde. Er hält dieses Heilverfahren für ein ganz besonderes Mittel, modeme Zivilisationskrankheiten, aber auch chronische Leiden ganzheitlich zu therapieren.

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