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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/1999

Mindwalking: 10 geistige Grundgesetze

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Erfreulicherweise meldeten sich auch nach meinem letzten Artikel wieder einige Kollegen und Kolleginnen bei mir, um ihre Fragen zum Thema MindWalking beantwortet zu bekommen. Bei mehreren dieser Telefonate gerieten wir unversehens aufs philosophische Gleis, ausgelöst von der Frage: “An was wird denn nun beim MindWalking genau gearbeitet? Am vitalenergetischen Feld um den Körper? An der Psyche? An den verdrängten Erinnerungen? An neurolinguistischen Grundmustern?”

Meine Antwort: MindWalking setzt da an, wo sich im Leben einer Person positive mit negativen Leitsätzen reiben – und zwar so sehr, daß es nicht mehr auszuhalten ist und somit Handlungsbedarf entsteht. Andersherum gesagt: Alle psychischen und viele psychosomatische Beschwerden lassen sich zurückführen darauf, daß man sich selbst negativ programmierte und damit einen positiven Vorsatz übertünchte. Beides bleibt bestehen und bildet eine ewige Spannungsquelle. MindWalking beschränkt sich nicht darauf, dem Sitzungspartner seine Negativprogramme vor Augen zu führen, sondern spürt das Urerlebnis auf, während dem die negative Lektion gelernt und eingeprägt wurde. Das Urerlebnis wird nacherlebt, die Spannungen lösen sich, das Negativprogramm ist neutralisiert. Es hat einen nicht mehr im Griff.
Die folgenden zehn Grundsätze spiegeln diese Vorgehensweise wieder, speziell in den Punkten 6 bis 8.

Zehn geistige Grundgesetze:

  1. Jeder ist seines Glückes Schmied -auch seines Unglückes.

  2. Persönliche Ansichten, Meinungen und Grundsätze sind der Zaun um das Spielfeld des Lebens. Je nach Art der Ansichten eines Menschen ist sein Spielfeld entweder eng oder weit.

  3. Der Charakter eines Menschen ist das Resultat all seiner Ansichten. Durch seine Ansichten macht er sich zu dem, was er ist.

  4. Negative (hinderliche) Ansichten werden in krisenhaften und traumatischen Situationen gefaßt. Oft bleiben sie unbewußt, weil man keinen Abstand zu ihnen hat. Selbst wenn man sie kennt, kann man sie nicht leicht “per Beschluß” ändern. Man ist mit ihnen identifiziert.

  5. Jedes Spiel beginnt mit einem guten Vorsatz, zum Beispiel: “Das schaffe ich!” Man spielt in Richtung Gewinn. Kommt Frust auf, so faßt man leicht einen schlechten Vorsatz, zum Beispiel: “Das schaff ich nie!” Von nun an spielt man in Richtung Verlust. (So schreibt sich jeder sein eigenes Programm.)

  6. Streß entsteht dadurch, daß sich Negativprogramme mit positiven reiben. Der gute Vorsatz bleibt bestehen, der schlechte beißt sich mit ihm. Es zieht einen in beide Richtungen. So entstehen Konflikte und damit geistige Spannung. Sie äußert sich in Niedergeschlagenheit, Entscheidungsschwäche und Handlungsunfähigkeit.

  7. Negativprogramme lassen sich zwar zeitweilig mit positiven überlagern und ausblenden – aber dadurch verschwinden die negativen nicht! Vielmehr bremsen die negativen die positiven “von hinten” aus. Deswegen können positive Programme nur wirklich greifen, wenn keine negativen mehr an sie gekoppelt sind.

  8. Negativprogramme lassen sich auflösen. Dazu muß man das Urgeschehnis aufspüren, in dem der negative Leitsatz geformt wurde, und es im Detail durchleben.

  9. Alle unerwünschten Zustände haben irgendwann einmal angefangen. Nichts war “schon immer” so. Deswegen läßt sich alles ändern.

  10. Die meisten Probleme, auch die körperlichen, haben ihren Ursprung im Geist des Menschen. Gesundet der Geist, so gesundet auch der Körper und das Leben macht Freude.

Dipl. Psych. Ulrich Kramer

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