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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/1999

Wechseljahre – Indianische Frauenwurzel

Cover

r9906_wj1Etwa in der Mitte des fünften Lebensjahrzehnts beginnt für jede Frau eine kritische Phase, die Wechseljahre, nach dem griechischen klimakter = kritisch auch Klimakterium genannt. Die vom Hormonhaushalt gesteuerte Fruchtbarkeit geht zu Ende, aus gutem Grund, denn nun noch mit der Aufzucht der Nachzucht zu beginnen, ist nicht sonderlich sinnvoll. Damit verändert sich aber auch der Hormonhaushalt, das für die Eireifung und Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale zuständige Östrogen geht zurück. Dieser Anpassungsprozess an einen neuen Lebensabschnitt geht nicht immer ohne Beschwerden ab. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzbeschwerden, Angstgefühle machen mancher Frau erheblich zu schaffen, während andere überhaupt nichts merken.

Es ist biologisch unklug und zu kurz gedacht, nun einfach das fehlende Östrogen als Tablette oder Pflästerchen zu verabfolgen. Den Umstellungsprozess schiebt man damit nur vor sich her.

Es waren die Indianerinnen Nordamerikas, die zuerst eine Pflanze entdeckten, mit der man die Wechseljahrsbeschwerden recht gut in den Griff bekommt. Squawroot, die Frauenwurzel, nannten sie das bis zu 2 m hohe Gewächs, dessen Wurzel so hilfreich ist. Zur Unterscheidung vom blauen Hahnenfuss, der in Deutschland ebenfalls Frauenwurzel heißt, nennt man hier das Wechseljahrsmittel der Indianerinnen “Indianische Frauenwurzel” oder auch Wanzenkraut, entlehnt vom lateinischen Namen der Pflanze “Cimicifuga” (cimex die Wanze, fuga die Flucht).

Wegen der recht zuverlässigen Wirkung bei allen Östrogenmangelzuständen, nicht nur in den Wechseljahren, sondern auch bei Regelstörungen, nahm man lange an, die “Indianische Frauenwurzel” würde Hormone oder hormonähnliche Stoffe enthalten. Heute weiß man, das ist nicht der Fall. Die Inhaltsstoffe greifen regelnd in das Wechselspiel zwischen Keimdrüsen, Hirnanhangsdrüse und Nervensystem ein und stellen das Gleichgewicht der Botenhormone wieder her. Die Beschwerden werden also nicht nur unterdrückt, wie bei einer Hormongabe, sondern der Umstellungsprozess wird begünstigt.

Die traditionelle chinesische Medizin verwendet übrigens die gleiche Pflanze unter dem Namen Shengma, jedoch hat man dort ganz andere Wirkungen in den Vordergrund gestellt. Shengma wird dort gegen hohen Blutdruck, gegen Angstgefühle und gegen Rheuma verwendet, alles Erscheinungen, die einer Frau in den Wechseljahren neben den Hitzewallungen das Leben zur Qual machen können.

Die positive Wirkung auf die Wechseljahrsbeschwerden hat sogar das nicht gerade als sehr naturheilfreundlich verschriene Bundesinstitut für Arzneimittel überzeugt. Die “Indianische Frauenwurzel”, so dosiert, dass die Patientin mit nur einer Kapsel am Tag auskommt, hat den hohen Anforderungen an einen Wirkungsnachweis genügt und die Zulassung nach neuem Arzneimittelrecht erhalten.

Hans-Heinrich Jörgensen

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