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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2000

Mudras – Zeichen göttlicher Energie

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Managementtrainings verkaufen isometrische Fingerübungen als eigene Erfindung. Doch leider haben die Coachs sie eben doch nicht erschaffen. In Indien schenkten bereits die Götter den Menschen schon vor mehr als 8000 Jahren diese Fingerpositionen. Diese altindischen, tibetischen, buddhistischen Handstellungen auch Mudras genannt, sollen Geist, Körper und Seele verbinden, energetisch im Fluß halten.

Auch wir kennen solche Mudras, doch haben sie sich mittlerweile so verselbständigt, dass wir sie nicht mehr als solche erkennen. Denken wir einfach an die betenden Händen, am besten an die von Albrecht Dürer. Dieses Mudra schafft innere Klarheit, schenkt innere Ruhe und gilt ebenfalls als Geste der Ehrerbietung. Schon mal drüber nachgedacht?
Indischen Fingerübungen haben viele westliche Prominente erobert – Madonna setzt Mudras als optisches Beiwerk ein, hoffen wir, dass sie sie auch zu nutzen versteht und um ihre Bedeutung weiß. Mudras sind nicht nur schick, Mudras haben enorme Kraft, die man für sich und andere positiv einsetzen kann.

Doch was sind Mudras?
Mudras sind unzählige Fingerkombinationen, spirituelle Handstellungen, Gesten, Handübungen, die uns vielleicht schon aus dem etwas anspruchsvolleren Hatha-Yoga bekannt sind.
Mudras haben medizinische Wirkung. Jeder Finger wirkt wie ein Arzt, denn Mudras können heilen oder Beschwerden zu mindest erträglicher machen. Wieso? Jede Reflexzone der Hand ist über den Körper mit einem Teil unseres Hirns verbunden.
Mit diesen asiatischen Fingerübungen kann man zusätzliche Energiekreise schließen – über Körperstellungen das Bewusstsein steuern. Jede Geste beinflußt die Psyche. Meist sind wir es umgekehrt gewohnt, werden wir wütend, ballen wir die Faust, ein Energiestau in uns zeigt sich unbewusst.

Wer bereits in Asien war, dem sind die Mudras in Tempeln, aus den Darstellungen der Götter immer wieder begegnet. Mudras sind als göttliche Siegel, als eine Abmachung mit uns selbst zu verstehen. Mudras haben einfach etwas Geheimnisvolles. Mit diesen Zeichen berühren wir göttliche Areale, damit verschafft das Mudra jedem Wissenden und Wissensuchenden eine spezielle Verbindung zum kosmischen Bewusstsein. Freud spricht vom Kollektiv des Unterbewusstseins.
Eine Handstellung gegen Angst unterstützt unbewusst, dass der Mensch nach und nach psychische Angst verliert. Mudras haben die Aufgabe uns mehr innere Ruhe zu geben, den Kreislauf Seele, Körper und Geist zu schließen.
Mudras lassen sich auch wunderbar mit anderen ‹bungen kombinieren: Atemtraining, Meditation, Yoga. Mudras brauchen nur wenig Aufwand, man kann sie überall praktizieren. Einfach auspobieren!

Wann macht man Mudras ?
Mudras zu entwickeln macht nur dann Sinn, wenn man sie an einem Ort der Ruhe praktiziert, denn ihre Durchführung ist ein Zeichen der inneren Einkehr. Der Ausgangspunkt, der Ruheort, ist immer wichtig, um etwas Adäquates zu erreichen.

Das Chin-Zeichen
Hier wird der Daumen, Sinnbild für das Göttliche, den Kosmos, mit dem Zeigefinger, ein Symbol für das Menschliche Bewusstsein, das Individuum, zu einem Kreislauf geschlossen. Versuchen Sie die Energie, die vom Zeigefinger in den Daumen strömt zu spüren, denken Sie an etwas Angenehmes. Fertig! Patienten können so ihre Heil-erfolge selbst unterstützen! Bekanntlich versetzt der innere Glaube sogar Berge!

Zeit für Mudras
Eine gute Tageszeit Mudras zu aktivieren, ist die Zeit vor dem Aufstehen oder einige Minuten vor dem Einschlafen! Nie mehrere Mudras wahllos hintereinander ausprobieren! Das bringt den energetischen Fluß nur durcheinander.
Mudras wirken auf Stimmungsschwankungen (Psyche) schneller als bei chronischen Beschwerden. Auf der körperlichen Ebene kann es Wochen bis Monate dauern, bis Besserungen eintreten. Krankheiten im Körper sind auch meist mit krankmachenden Gefühlen verbunden, daher braucht es Zeit, bis wieder Heilung auf jeder einzlenen Ebene eintritt.
Mudras bei chronischen Beschwerden sind wie der Einsatz von einem Medikament einzuschätzen. Mit 45 Min. pro Tag an einem Stück oder in 3×15 Minuten aufgeteilt sind angemessen. Aber bitte immer zur gleichen Zeit!
Mudras bei akuten Beschwerden praktiziert man 3 – 30 Min. pro Tag 2 – bis 4 mal.

Wie man Mudra-Effekte verstärken kann!
Vergrößern Sie die Mudras über Atemübungen. Ein Atemzug pro Minute, meint langsames, tiefes Einatmen und ebenso langsames Ausatmen. Dabei die Pause nach der Ausatmung und nach der Einatmung immer etwas mehr verlängern.
Mudras, die uns erfrischen sollen, brauchen stärkere Einatmung. Drücken Sie daher beim Einatmen die Finger etwas mehr zusammen und lassen Sie bei der Ausatmung einfach etwas mehr im Druck nach. Spielen Sie mit den Atemtechniken, finden Sie Ihren eigenen Weg!
Später können Sie die Mudras in Ihrer Effektivität noch mit Visualisierungen und Affirmationen erweitern. Damit lässt sich ein unerschütterlicher Glaube und eine große Gelassenheit entwickeln.
Auch die Musik kann ihre heilende Wirkung in Mudras miteinfließen lassen, um körperliche, und seelische Disharmonien wieder in den Fluß zu bringen. Denn Klänge führen zu einer wunderbaren Tiefenentspannung. Wählen Sie Musikstücke von 3-10 Min. aus, was den Mudrahaltungszeiten entspricht. Machen Sie einfach mal Gebrauch von einer “Musikapotheke”.

Das Schicksal liegt in unseren Händen – Machen Sie doch mal diese Fingerübungen:
Formen Sie die Hand nach diesen Bildern und plazieren Sie die Finger mit sanftem Druck, so dass die Hand sich nicht verspannt. Bei Fingerübungen bemerken wir, dass unsere Finger leicht wegrutschen oder schwer zu bewegen sind – die Beweglichkeit der Hände zeigt hier die Beweglichkeit des ganzen Körpers. Experten können an den gespreizten Händen sogar das Alter ablesen. Die Übungen können Sie im Sitzen, Stehen oder Liegen vornehmen. Geben Sie nur acht, dass Ihr Körper symmetrisch und zentriert bleibt, dass der Rücken gerade aufgerichtet ist, dass die Füße einen guten Bodenkontakt haben. Wenn Ihre Regelkreise geöffnet sind und sie mit Ihren Füßen bequem geerdet sind, dann kann auch Ihr Mudra etwas Neues in Ihnen oder in Ihren Patienten zum Fließen bringen.

GANESHA Mudra
Hilft bei Lungen- und Herzblockaden. Psychisch schenkt es uns auf Dauer mehr Mut und Selbstzufriedenheit. Meditieren Sie hier ruhig mit der Farbe Rot.

UTTARABODHI Mudra
Halten Sie Ihre Finger dabei vor Ihren Solarplexus, wobei beide Daumen auf die untere Brustspitze zeigen. Dieses Mudra trägt genügend universelle Kraft, Prana, in Sie hinein. Tanken Sie von außen nach innen auf, wenn Sie müde sind oder mal wieder eine zündende Idee brauchen!

GARUDA Mudra
Ihr Kreislauf ist mal wieder unten? Sie leiden unter Atembeschwerden? Dann versuchen Sie es mit diesem GARUDA Mudra, es öffnet die Gefäße im Becken und Brustbereich, es gleicht die Energien beider Körperseiten aus. Kombinieren Sie dieses Mudra mit einem inneren Bild. Bringen Sie Ihren Kreislauf wieder in Schwung. Bei Bedarf täglich 3×4 Minuten.

RÜCKEN Mudra
Legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und legen Sie Füße und Unterschenkel auf dem Sitz Ihres Stuhls ab, dabei formen Sie Ihre Finger zu diesem Mudra (Daumen, Mittel- und kleiner Finger berühren sich, Zeige- und Ringfinger sind aufrecht gestreckt). Halten Sie das Kinn etwas angezogen, diese Spannung geht jetzt bis ins Kreuz. Halten Sie diese Stellung 20 Min. – danach sind Ihre Bandscheiben wieder optimal genährt. Auch eine leichte Massage mit Johanniskrautöl kann diese Mudra- und Körperstellung im nachhinein positiv unterstützen.

Bei Schmerzpatienten praktizieren Sie dieses Mudra:
Legen Sie die Spitzen Ihrer rechten Finger zusammen und positionieren Sie jetzt diese Hand mit Ihrem Mudra vor ein Körperteil, das wenig Kraft, Energie besitzt. Sie starten gerade das MUKULA Mudra.
Samuel West, ein US-Wissenschaftler, wendet dieses Mudra erfolgreich an, um in seinem Hospital schwache Patientenorgane, die schmerzen, zu aktivieren. Er bewieß durch Messungen, dass Organe im kranken Zustand oft nur ein schwaches Elekrtofeld besitzen, also schmerzen und mit diesem Mudra wieder in Fluß gebracht, kurz schmerzfrei gemacht werden können.
Nehmen Sie diese Visulisierungshilfe hinzu: Meditieren Sie bei Lungenproblemen mit der Farbe Weiss, bei Leber und Gallenblase mit grün, bei Magen, Milz, Pankreas mit gelb, bei Herz oder Dünndarm mit rot und bei Nieren und Blase mit der Farbe Blau.
Bei Bedarf 5×5 Min oder mehr über den Tag verteilt praktizieren.

Petra Lötschert, Düsseldorf

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