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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2009

Gehirn-Fitness

Cover

Training verändert die Plastizität des Gehirns

Dr. Hermann Schmidhauser

Gehirn-Fitness

Nach der körperlichen Fitness rückt nun die geistige Gesundheit immer mehr in den
Mittelpunkt des Interesses. Heute ist die Furcht vor Alzheimer und dem Nachlassen
des Gehirns stärker verbreitet als die Angst vor einem Herzinfarkt. Ausgangspunkt für
ein Gehirntraining ist die inzwischen gut fundierte Annahme, dass auch ein alterndes
Gehirn noch neue Verbindungen aufbauen und so gestärkt werden kann. Die Babyboomer-
Generation brachte die Wellnesswelle, und diese Generation ist es auch, die in den
USA die ersten Gehirnfitness-Zentren aufmachte, die auch bei uns wie Pilze aus dem
Boden schießen.

Die Menschen leben länger, und damit das
Hirn mit dem Körper Schritt hält, braucht
es Training für die grauen Zellen: Achtsamkeits-
Training für das Kurzzeitgedächtnis
und Ruhereflex-Training, denn das Gehirn
ist kein Organ zum Spielen, sondern zum
Überleben.

Ohne Regeneration
gibt es keine Leistung.

Entspannung allein genügt nicht

Nur aktives Ruhe-Training fördert die
geistige Beweglichkeit, weil es die
Plastizität des Gehirns positiv verändert.
Entspannung gibt es, seit es Menschen
gibt, doch die Bezeichnungen dafür
änderten sich laufend. In der Jungsteinzeit
(6. Jahrtausend vor Chr.) war es vielleicht
die archaische Ekstase, 150 v. Chr.
der Tempelschlaf, der die Menschen ins
innere Gleichgewicht bringen sollte. 1845
tauchte das Wort “Hypnose” (Braid) auf,
und 1924 wurden erstmals Hirnströme
gemessen (Berger). Seither kennt man das
vom Berliner Nervenarzt und Offizier
J. H. Schultz begründete autogene Training
(AT), das im Prinzip eine exakt aufgebaute
und gesteuerte Selbsthypnose ist, über die
es bis heute schon weit über 4.000 zum
Teil wissenschaftliche Publikationen gibt.
Da die bekannte Technik des autogenen
Trainings sich im Sinne lösend entspannender
Ruhigstellung bewegt, entsteht
oft irrtümlicherweise der Eindruck, als sei
seine Bedeutung im Problem der Entspannung
und Ruhigstellung erschöpft. Diesen
Irrtum hat schon der Begründer des
Trainings durch die Darstellung aktiver,
spannender Muskelleistungen auf konzentrativer
Basis (bekannt als die Darstellung
hypnotischer Katalepsie) widerlegt. Wird
das autogene Training aktiv-autosuggestiv
gemacht – im Unterschied zum passivautosuggestiven
Verfahren der Heterohypnose,
mit der allein es nach Meinung von
Uwe Stocksmeier (Lehrbuch der Hypnose,
Karger 1983, S. 126) nicht möglich ist,
tiefgreifende Persönlichkeitsveränderungen
zu erreichen – vermittelt es nicht
nur das Gefühl, Entspannung selbst aktiv
herbeigeführt zu haben, sondern es gibt
auch Auskunft über die Fitness des Gehirns
(Trance-Fähigkeit). Doch auch die ist
weitgehend trainierbar. Jedes Lernen geht
der Erfahrung voraus. Das aktiv-autosuggestive
Verfahren des autogenen Trainings
kann einerseits das genetisch determinierte
Modul (Grundentwicklung) aktivieren,
andererseits Verhaltensmuster aus
Erfahrung und Umwelt positiv verändern,
weil im aktiven Training die Achtsamkeit
so erhöht ist, dass störende Verhaltensmuster
sofort erkannt, sofort gestoppt und
sofort zielorientiert so umtrainiert werden
können, dass keine Symptomverschiebungen
möglich sind, weil auch diese im AT
sofort erkannt werden können. Denn wir
verhalten uns immer und überall so, wie
wir im Gehirn gerade “verkabelt” sind.

Aktive Meditationshaltung:
Der Kopf lernt seinen Körper kennen

Wer eine aktive Entspannungshaltung
sitzend einnimmt, rückt mit dem Gesäß
auf die vorderen zwei Drittel des Stuhles,
die Knie sind leicht gegrätscht, die Füße
mit der ganzen Sohle auf dem Boden (wer
sehr lange Beine hat, überkreuzt die Füße,
damit das Becken höher liegt als die Knie),
die Hände sind auf die Oberschenkel gelegt,
der Rücken ist gerade, der Kopf nach
hinten geschoben, hängt also nicht nach
vorne, die Augen werden geschlossen, die
Lippen nicht zusammendrückt, der Mund
ist nicht offen, der Winkel zwischen Kinn
und Brustbein ist stets 90 Grad. Allein
die Bereitschaft, eine aktive Entspannungshaltung
(Meditationshaltung)
einzunehmen, aber immer nur so lange,
wie ein wohliges, organisch-euphorisches
Ruheerlebnis anhält, was anfänglich sogar
nur ein paar Sekunden lang sein kann (!),
und diese Haltung wieder aktiv zurückzunehmen
(Arme und Beine fest beugen und
nach oben strecken (Gewinnerhaltung),
tief durchatmen, Augen auf und aufstehen
(!)), vernetzt im Gehirn den Reflex der
aufrechten Körperhaltung, die wir aus
unserer frühesten Kindheit kennen und die
eine positive Grundhaltung signalisiert.
Auch Yogis und Zen-Meister meditieren
sitzend oder stehend. Das heißt natürlich
nicht, dass man nicht auch liegend
trainieren könnte. Doch in liegender
Haltung drückt sich m. E. oft nur der Hang
zur Bequemlichkeit aus, was eine latent
depressive Haltung verstärken könnte.
Sind die inneren Widerstände gegen eine
aktive Meditationshaltung überwunden,
und ist die schlagartig selbst herbeigeführte
Umschaltung in eine trophotrope
Reaktionslage gelungen, in der der Körper
als schwere, warme Masse von gleichmäßigem
Puls und ruhig fließender Atmung
gewissermaßen vom Kopf getrennt erlebt
wird, hat der Trainierende eine erhöhte
Aufmerksamkeit, die mit einem verstärkten
Auftreten hochfrequenter, synchronisierter
Gamma-Wellen im Bereich von
25 bis 70 Hertz erklärt wird (A. Lutz,
Universität Wisconsin) und Lernprozesse
in der aktiven Entspannungshaltung
ermöglicht. Das angestrebte Ziel im Kopf
heißt: “Ich bin ganz ruhig”. Machen sich
Störreize wie ein harmloses Muskelzucken,
Flackern der Augenlider, verstärkter
Speichelfluss mit dem Zwang zu schlucken
oder Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich bemerkbar, liegt der Grund nicht
im Körper, sondern im Kopf, der Spannungen
aus dem Nervensystem in den Körper
ableitet.

Es ist der Geist, der den Körper baut

In Fehlern liegt die Triebfeder des Geistes.
Ohne Geist gibt es nichts, keine Viren,
keine Krankheit, keine zauberhafte Liebe,
keinen Kummer oder Ärger, keinen Stress,
keinen Schlaf, keinen Tod, kein Lächeln,
nichts. Ohne Geist – was immer das ist –
ist der Körper Staub.

Fehler sind die einzige
Möglichkeit, etwas über
die äußere Welt und über
das körperliche Befinden in
Erfahrung zu bringen.

Schmerzen, Leidensdruck, die momentane
Unfähigkeit, Gedanken abzuschalten,
sind also keine bedauerlichen Missgeschicke,
sondern unentbehrliche Prüfsteine
unserer mentalen Modelle. Da alle unsere
Denkprozesse in vorgezeichneten Bahnen
verlaufen, gewohnte Gedankenmuster, die
sich zu einer stabilen Reaktion verfestigt
haben, sich in inneren Selbstgesprächen
und bildhaften Vorstellungen, im Verhalten
und Fühlen auch gegen unsern Willen manifestieren,
ist es bei erhöhter Achtsamkeit
möglich, destruktive Gedankenmuster
(dysfunktionale Glaubenssätze) sofort zu
erkennen. Ein Gedankenmuster, das in
Konflikt mit der Realität steht, wird stets
versuchen, den Erfolg eines mentalen
Kurztrainings in Frage zu stellen, Anordnungen,
die zum Ziel führen könnten,
nicht befolgen oder das organisch-euphorische
Ruhegefühl (D. Langen, Mainz)
willentlich herbeiführen wollen. Gelingt
es dem Lehrer, im Gespräch mit dem
Schüler die anfänglichen Widerstände
gegen ein Ruhe-Reflextraining abzubauen,
kann, weil schon die kurze Einnahme der
richtigen Körperhaltung für das Trainieren
des Achtsamkeits-Reflexes genügt, das
Erfolgserlebnis schneller eintreten und
nachhaltiger sein, als wenn der Schüler
Stressabbau im Nachhinein betreiben soll.
In der Kürze liegt bekanntlich die Würze.
Und ist der Ruhe-Reflex ins Gehirn implantiert,
kann bei erhöhter Achtsamkeit
schnell und reflexartig in jeder Alltagssituation
die emotionale Mitte gesucht und
gefunden werden, die sich als “frei
schwebende Aufmerksamkeit” (Freud)
beschreiben lässt. Nicht nur im Gesundheitsbereich,
auch im Sport, in der Musik,
im Management, im Weltklasseschach, bei
Prüfungen ist die reflexartig herbeigeführte
Mitte m. E. oft das Erfolgsgeheimnis.
Denn wir Menschen von heute haben kein
Leistungs-, sondern vielmehr ein Regenerationsproblem.

Ohne Mitte kann man
kein normales Leben führen

Gehirn-Fitness

Man hält sich den Bauch vor Lachen, nicht
den Kopf; ein sonniges Gemüt geht über
das Bauchhirn. Emotionen sind unabdingbar
für zwischenmenschliche Interaktionen
und Handeln. Sie sind eng mit
kognitiven Prozessen verknüpft, bilden die
Grundlage für einen gelingenden Alltag.
Unsere Gefühle bestimmen wesentlich,
wer wir sind und was wir tun. Dauerhafte
negative Emotionen können das Leben
eines Menschen schwer beeinträchtigen.
Depressionen oder übersteigerte
Stimmung ermöglichen kein normales
Leben, weil das generelle Empfinden
entweder vollkommen gedrückt oder
übersteigert ist. Es braucht die Mitte. Dass
viele Menschen die innere Mitte nicht
finden können oder wollen, liegt oft am
Belohnungssystem aus frühester Kindheit,
ruft doch die kindliche Hilflosigkeit
etwa bei Angst und Panikverhalten in der
Umgebung sofort einen tröstenden Helfer
auf den Plan, was, einmal verankert im
Gewohnheitsdenken, unbewusst gesteuert
als Anlehnung an professionelle Helfer
und passives Verhalten auffällt. Ist schon
ein kurzes aktives Meditieren in sitzender
(oder stehender) Haltung zu einem Bedürfnis
geworden, so ist das Belohnungssystem aktiviert und die Mitte erreicht,
welche unentbehrlich ist für die Fähigkeit
zum impliziten, unbewussten Lernen
sowie für vernünftiges Entscheiden.

Viele Menschen sind immer noch
unbewusst der Überzeugung, dass ihr
Gesundsein und ihr Erfolg im Leben allein
vom Umfeld und vom Verhalten des Lehrers,
des Heilpraktikers oder Psychologen
bestimmt werden und nicht vom eigenen
gewohnten Gedankenmuster, das sich
aus dem unerschöpflichen Reichtum des
Unbewussten herausfiltert. Nur wenn der
Glaubenssatz, dass Glück und Gesundheit
wesentlich von der Art des eigenen
bewussten und unbewussten Denkens und
nicht allein vom Tun und Lassen der Mitmenschen
bestimmt werden, in den Kopf
implantiert ist, kann man Anleitungen zur
Selbsthilfe wirkungsvoll nutzen. Doch die
Anregungen von außen braucht es. Mit
der Erkenntnis aber, dass Situationen bedrohlich
erscheinen, die nicht bedrohlich
sein können, ist das Problem noch nicht
gelöst. Die Einsicht, dass ein gewohntes
Gedankenmuster am Ziel vorbei denkt,
macht bereit, dieses aufzugeben. Ob diese
Einsicht über einen logisch-empirischen
Disput, über das Visualisieren in der
aktiven Entspannung oder in einer
Spaßgesellschaft ganz spontan kommt, ist
unerheblich.

Um anvisierte Ziele zu erreichen,
muss dysfunktionales
Verhalten erkannt und aktiv
gestoppt werden.

Hat ein Patient das Gedankenmuster
verinnerlicht “Ich bin gegen Chemie” und
unterzieht er sich dennoch einer Chemotherapie,
kann er die Therapie mit allen
Kräften des Unbewussten nur dann unterstützen,
wenn er die inneren Widerstände
gegen die gewählte Therapieform stoppt,
was sich erfahrungsgemäß positiv auf den
Behandlungserfolg auswirkt, auch weil
sich die innere Haltung immer auf das
Behandlungsteam überträgt. Bei anderen
Therapieformen wie der Akupunktur oder
Homöopathie ist die richtige Einstellung
des Patienten zur Therapie natürlich genauso
wichtig. Auch eine zu euphorische
Einstellung kann den Erfolg vereiteln.

Störende Verhaltensmuster stoppen

Manche Menschen lassen das Licht im
Wohn- oder Arbeitszimmer auch dann
brennen, wenn es draußen taghell ist.
Stört sie das Licht aber, drücken sie den
Schalter, und die Lampe ist gelöscht. Viele
Menschen lassen ganz ähnlich Gedanken
auch dann im Kopf zu, wenn diese sie stören,
weil sie nicht wissen, wie man sie abschalten
kann. Das Abschalten störender
Gedanken, die krank machen, weil sie den
gesunden Tiefschlaf und damit die optimale
Zellregeneration unmöglich machen, ist
bei erhöhter Achtsamkeit immer möglich.
Ein einziger Gedanke “Stopp!” genügt.
Sensibilisiert für den Stopp-Gedanken und
trainiert für die Mitte, kann Stress sofort
und nicht erst nach Feierabend aus dem
Kopf geschlagen, die Balance im Alltag
sofort hergestellt werden.

Wenn Liebeskummer, Ärger mit dem
Nachbarn, Autobahnstau-Stress das Herz
belasten, soll dieser Kummer und Ärger
sofort aus dem Kopf verschwinden, denn
störende Emotionen, die zu lange anhalten,
können das körpereigene Immunsystem
und das Herz-Kreislauf-System nachweisbar
schwächen. Jedes Herz braucht
Belastung und Pausen, und die macht der
Kopf. Dieses Stoppen störender Gedanken
ist kein zudeckendes Verdrängen, weil das
Stoppen erhöhte Achtsamkeit und aktives,
das Problem konfrontierendes Denken
verlangt. Man soll der Angst bekanntlich
in die Augen schauen. Auch ergeben sich
mit der Stopp-Formel kaum Symptomverschiebungen,
weil mit erhöhter Achtsamkeit
auch solche sofort erkannt werden
können. So wie mit dem Stoppen des
Straßenverkehrs der Weg über einen Fußgängerstreifen
frei wird, so wird mit der
Anwendung der Stopp-Formel der Filter im
Gehirn durchlässig und der Zugang zum
Informationsbestand des Unbewussten
für zielgerichtete Vorsatzgebung frei. Wer
störende Gedanken stoppt, nimmt eine
mentale Auszeit, was nach Herzspezialist
McCraty die Atmung gleichmäßiger macht
und die Variabilität der Herzfrequenz
und Pulswellenlaufzeit energiesparend
beeinflusst und sich sofort auf das Wohlbefi
nden auswirkt. Ein Bankbeamter, der
auf dem Flug nach Singapur von einer
Panikattacke überfallen wurde, stoppte
diese, indem er an die Auszeit dachte und
dabei seine Finger zählte. Er fand diesen
Trick mit der Stopp-Formel und der Mitte
genial. Über 200 belegte Fallbeispiele aus
allen Bereichen des Lebens habe ich in
meinem Buch “Lebe besser” (1) und im
Merkheft für das Erfolgsprogramm gegen
Stress (2) beschrieben.

Es atmet, aber wie?
Gehirn-Fitness
Wenn chinesische Ärzte am Handgelenk
ihrer Patienten und Patientinnen den
Puls fühlen und mit Hilfe der Pulsdiagnose
nicht nur jene Organe identifizieren
können, die nicht optimal funktionieren,
sondern oft auch sagen können, ob ein
bevorstehender Besuch gute oder böse
Absichten hat, so ist dieser Seismograph
der Seele auch in der Atmung beobachtbar.
Mit der Anwendung der Formel: “Herz
und Atmung ruhig und gleichmäßig, es
atmet mich” versucht der Schüler, sich
in Harmonie mit dem Unendlichen zu
bringen. Der in der Achtsamkeit geübte
Schüler wie auch der beobachtende Lehrer
(Heilpraktiker, Arzt, Psychologe …) kann
anhand der gezählten Ausatmungen erkennen,
ob die innere Balance erreicht ist.

4 bis 11 Ausatmungen pro Minute sind nach
meiner langjährigen Erfahrung ein Zeichen
innerer Balance. Wenn sich bei Patienten mit
schweren Erkrankungen in aktiv sitzender
Haltung der Kopf extrem zur Seite dreht, bei
Übermüdeten das Gesicht bei geschlossenen
Augen “auseinander fällt” (verspannte
Augen, Mundöffnung …), ist immer auch
die Atmung auffallend unruhig. Aber
innere Ruhe und Natürlichkeit lassen
sich trainieren, so dass sie “auf den Leib
wachsen” können. Und bei gut trainierter
Achtsamkeit lässt sich ein Verhaltensmodul
erkennen und sofort verändern.
Wenn der Arzt oder Heilpraktiker mit
einem Fachkollegen spricht, verwendet
er intuitiv ein Modul mit Fachausdrücken,
ein anderes als im Gespräch mit dem
Patienten. Sein Gehirn ist also in der Lage,
vorauszuschauen und das richtige Modul
zu visualisieren, bevor das Gespräch beginnt.
Wenn ein Vater mit seinen Kollegen
am Stammtisch redet, verwendet er ein
Modul, das er im Gespräch mit seinem
dreijährigen Sohn kaum erfolgreich
anwenden kann. Irren ist menschlich.
Mit trainierter Achtsamkeit kann ein
dysfunktionales Modul aber erkannt und
gestoppt, das Kurzzeitgedächtnis auch im
Alter wach gehalten und das Verhalten
langfristig optimiert werden. Doch bevor
man sich einen neuen Auftrag gibt – eine
Sprache zu erlernen, Gehirntraining zu
betreiben, sportlich regelmäßig aktiv zu
sein, sich situationsgerecht zu verhalten,
sein Essverhalten zu optimieren etc. –, soll
der bekannte Glaubenssatz “ich bin zu alt
dazu” immer wieder ausgestoppt werden.
Auch diese Gewohnheit ist trainierbar.

Fazit

Training verändert die Plastizität des Gehirns.
Regelmäßiges Ruhereflex-Training
verkürzt die Eintrittszeit der inneren Ruhe
und Mitte auf wenige Sekunden (Ruhereflex). Dies ermöglicht es, in jeder Alltagssituation
kurz zu regenerieren und wegen
der trainierten erhöhten Aufmerksamkeit
somatische Marker (dysfunktionale Glaubenssätze)
sofort zu erkennen, zu stoppen
und sich zielorientiert (Vorsatzgebung) zu
verhalten.

Dr. Hermann Schmidhauser
Dipl.-Psych.
Dr. Hermann Schmidhauser
führt eine psychologische Praxis in Spreitenbrach
/ Schweiz. Als Buchautor, Diplompsychologe und
Kader-Trainer stützt er sich nicht allein auf die eigene
Disziplin, sondern bezieht auch interdisziplinäre
Forschungsergebnisse aus der Hirnforschung sowie
gesellschaftswissenschaftliche Erekenntnisse und
Trends in seine Arbeit ein. Er befasst sich intensiv
mit Mobbing, emotionaler Intelligenz und Stressbewältigung.

Literaturhinweise
1. Schmidhauser, Hermann: Lebe besser (5. Aufl.). Verlag Schwabe, Basel 2008
2. Schmidhauser, Hermann: Merkheft für das Erfolgsprogramm gegen Stress (26. Aufl.). Eigenverlag

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