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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2010

Fallstudie aus der Tierheilpraktiker-Praxis: Rehebehandlung unter HT

Cover

Patientin: 5-jährige Norikerstute Laura

Anamnese
2010-05-Rehe1Mir wird Laura, eine 5-jährige Norikerstute, vorgestellt, die der Besitzer im April 2007 als Zugpferd beschlagen gekauft hatte. 3 Tage später lösten sich die Eisen, sie wurden dann vom Hufschmied entfernt. Seitdem kann die Stute nicht mehr belasten und zeigt starke Lahmheit auf allen 4 Beinen. Laura wurde Monate lang vom Tierarzt auf Rehe behandelt. Die Art der Therapie ist nicht bekannt, sichtbar ist aber ein Querschnitt im linken Vorderhuf, der bis auf die Plättchenschicht reicht. Die Hufwand wurde quer durchgeschnitten und konnte danach nicht mehr tragen, das Pferd lag vor Schmerz fast ständig, war nicht mehr transportfähig. Eine huforthopädische Behandlung war nicht möglich, da Laura nicht stehen konnte.

Allgemeinzustand
2010-05-Rehe2Laura liegt apathisch in ihrer Box, ihre Augen sind trüb und stumpf im Blick, das Fell ist glanzlos – das Pferd will nicht mehr.

Nahziel
• Schmerzen lindern

Fernziel
• Stoffwechsel und Hufwachstum optimieren
• Herstellen einer optimalen gesunden Hufsituation

Therapie
2010-05-Rehe3Ich verabreiche Laura zur Schmerzlinderung Homöopathika (Belladonna, Nux vomica, Gingko billoba) und starte eine Horizontaltherapie (HT). Nach 14 Tagen ist die Stute wieder transportfähig und wir bringen sie zur Intensivtherapie zu mir aufs Gelände. Ich behandele weiter mit HT (Ganzkörper und spezielles Reheprogramm) und leite eine Stoffwechselentgiftung ein.

Am 29.10.2007 wird Laura dem Huforthopäden vorgeführt.

Hinterbeine: Strahlfäule und falsche Gelenksstellung. Diese wird über mehrere Sitzungen korrigiert und die Fäule mit biologischem Desinfektionsmittel behandelt.

2010-05-Rehe4Vorderbeine links: Der Huf wird – so weit wie möglich – auf den Tragrand gestellt und die Sohle entlastet. Die Stute bekommt Krankenschuhe, die einen leichten Sohlendruck ausüben.

Vorderbeine rechts: Hufkorrektur nach huforthopädischen Gesichtspunkten, Desinfektion der Fäulnisstellen, ebenfalls Krankenschuhe.

9.11.2007: Der linke Vorderhuf zeigt deutlich gesundes und festes Hufhorn, geringer Fäulnisbefall, die eingesägte Hornspalte wächst nach außen weg. Belastung ohne Schuhe auf weichem Boden normal, keine Lahmheitszeichen.

Huforthopädische Kontrolle

2010-05-Rehe5Hinterbeine: Die Stellung hat sich deutlich gebessert. Fäulnisstellen sind beseitigt, Hufsubstanz hat sich gefestigt, Hufhorn wächst gesund nach.

Vorderbeine links: Der Einschnitt durch den Tierarzt wächst zunehmend heraus, Hufsubstanz ist fester und kompakt, nur noch an der Spitze ist ein kleiner fauler Bereich.

Vorderbeine rechts: Zunehmend gesunde Hufsubstanz, beide Hinterbeine zeigen nun gesundes Hufhorn, keine Fäulnisprozesse mehr. Die Krankenschuhe können entfernt werden, die Fäulnisprozesse sind ausgeheilt, die Hinterbeine haben sich in die richtige Stellung korrigiert, beide Vorderbeine 2010-05-Rehe6haben nun komplett neues und gesundes Horn, am linken Bein ist die Spalte fast ausgewachsen. Auf weichem Boden zeigt Laura kaum noch Lahmheitszeichen und beginnt schon im Freilauf zu traben und einige Galoppsprünge zu zeigen. Ihr Allgemeinzustand hat sich stark verbessert, sie hat sichtbar keine Schmerzen mehr und scheint glücklich zu sein.

Corinna EwertCorinna Ewert
examinierte Krankenschwester und THP, seit 2007 Tierheilpraxis mit Rehazentrum für Pferde und Hunde mit Behandlungschwerpunkten Homöopathie und Phytotherapie
info@pro-vital-natur.de

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