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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2011

Räucherwerk

Cover

Mit Räuchern Therapieprozesse begleiten und unterstützen

Beim therapeutischen Räuchern handelt es sich um das Verglimmen getrockneten Pflanzenwerks wie Blüten, Blätter, Samen, Hölzer, Harze, Wurzeln oder Rinden auf einer Wärmequelle (Holzkohle oder Räucherstövchen).

Die Beherrschung und Nutzbarmachung des Feuers war der Beginn von Räucherritualen mit Heilpflanzen und Harzen, es gehört zu den ältesten rituellen Praktiken der Menschheit und wurde in allen alten Hochkulturen eingesetzt, um

  • 2011-01-Raeuchern1Räume zu desinfizieren
  • die Heilung von Krankheiten zu unterstützen oder deren Ursachen zu beseitigen
  • hygienische Verhältnisse zu verbessern
  • Stimmungen und Gefühle zu beeinflussen
  • medizinische oder therapeutische Wirkungen zu erzielen
  • mit sich selbst in Kontakt zu kommen
  • allgemeines Wohlbefinden in Familie und Gesellschaft auszulösen
  • Meditation und Gebet zu unterstützen
  • sich spirituell zu erweitern

Was in diesen alten Kulturen auf überliefertem, bewährtem Wissen und Erfahrung basierte, ist heute wissenschaftlich bewiesen. Die im Dampf bzw. Rauch gelösten Duftmoleküle dringen auf direktem Weg über die Riechzellen ins limbische System im Stammhirn, dem Sitz von Psyche, Emotionen, Stimmungen, Befindlichkeiten und Erinnerungsvermögen.

Ohne das bewertende Eingreifen des Großhirns lösen die Duftstoffe Reaktionen auf der Gefühlsebene aus:

beruhigend & entspannend: Myrrhe, Opoponax, Sandelholz, Lavendel, Labdanum, Palo Santo, Zimtblüte, Adlerholz, Süßgras

anregend & vitalisierend: Weihrauch, Dammar, Mastix, Salbei, Rosmarin, Thymian

klärend & reinigend: Weihrauch, Salbei, Beifuß, Wermut, Kampfer, Guggul, Wacholder, weißer Copal

sinnlich & aphrodisierend: Sandelholz, Labdanum, Safran, Rosenblüten, Tonkabohne, Vanille

unterstützend für Konzentration, Kreativität & Phantasie: weißer Copal, Kalmuswurzel, Mastix, Salbei, Weihrauch

Auf diesem Wissen basiert die heutige Aromatherapie. Die Düfte der ätherischen Öle über die Aromalampe werden jedoch von vielen Menschen als zu stark und aufdringlich empfunden. Die Düfte von Räucherwerk sind milder.

Räucherstoffe lassen sich vielfältig therapeutisch einsetzen. Besonders als Begleitung von Heilungsprozessen sind sie ein wahrer Schatz der Natur! Das Wissen über die Heilkraft der Heilpflanzen ist heute, dank zahlreicher Beiträge in den Medien, glücklicherweise weit verbreitet. Hier liegt der Schwerpunkt in der inneren Einnahme in Form von Tees, Tinkturen und Globuli, in der äußeren Anwendung in Form von Einreibungen, Wickeln und Salben. Eine ganz wesentliche Wirkung sollte dabei ergänzt werden: Eben die Anwendung von Heilpflanzen und Harzen über den Riechsinn. Die unmittelbare Wirkung auf Psyche, Gefühle und Stimmungen ist nachgewiesen. Räuchern heißt mit sich selbst in Kontakt kommen, die eigenen Körperwahrnehmungen bewusst spüren und sich den inneren Bildern widmen.

Gerade Menschen, die sich in einem Heilungsprozess befinden, sind verstärkt auf der Suche, eigenverantwortlich einen Beitrag auf dem Weg zu ihrer Gesundheit zu leisten. Neben allen medizinischen und therapeutischen Anwendungen geht es hier um eine begleitende, unterstützende Methode, die der Patient selbst bestimmen kann:

  • Auswahl des Räucherwerks nach der Wirkung, die erzielt werden soll
  • leichte Handhabung und Anwendung, täglich praktizierbar, z.B. mit dem Räucherstövchen
  • tieferes Eintauchen und rituelle Praxis mit der Holzkohle: Nutzung des entstehenden Dampfes bzw. Rauches zu Visualisierung, Gebet, Meditation
  • bewusste Auszeit für sich selbst: Zur Ruhe kommen, in die eigene Mitte finden, sich zentrieren, erden, sich der eigenen, inneren und äußeren Heilung widmen.

Besonders für Kinder, die als unkonzentriert gelten und Schwierigkeiten dabei haben, mit ihrer Aufmerksamkeit an einem Thema zu bleiben, ist Räuchern eine wunderbare Unterstützung, um sich zu fokussieren. Das Entzünden der Kohle, das Warten, bis sie bereit ist, um das Räucherwerk aufzulegen, die Auswahl der Räucherstoffe, die Betrachtung B des aufsteigenden Rauches, genau das fokussiert die Aufmerksamkeit, da sowohl die körperliche wie auch die geistige und seelische Ebene angesprochen werden. Kinder kreieren hingebungsvoll ihre eigenen Mischungen und können dabei ihre Kreativität ausleben. Außerdem bringt es ihnen den Umgang mit der Natur und der Wirkung unserer Pflanzen nahe.

Immer häufiger wenden Heilpraktiker, Therapeuten, auch Ärzte das Räuchern in ihrer Praxis an. Die Sensibilität für dichte Energien, die belastete Patienten während einer Behandlung loslassen, steigt. Diese Energien sind spürbar und belasten. Auch hier nutzt uns das Wissen unserer Vorfahren um die reinigende und desinfizierende Wirkung von Räucherwerk: Das Ausräuchern von Räumen mit weißem Salbei und Weihrauch hat eine klärende, erfrischende Wirkung und empfiehlt sich zur regelmäßigen Anwendung in Praxen und Behandlungsräumen.

Räucherwerk ist ein Schatz aus der Natur, so sollte er auch behandelt werden. Synthetisches, mit künstlichen Farbstoffen und Parfümölen versehenes Räucherwerk ist qualitativ nicht haltbar und gehört aussortiert. Heilpflanzen aus naturbelassenem Anbau sowie reine natürliche Harze sind die wichtigsten Bestandteile für wirkungsvolle Räuchermischungen. Achten Sie darauf, dass das Räucherwerk von Hand gemischt, in möglichst wenigen Verarbeitungsschritten zerkleinert und mit Liebe abgefüllt wurde. Auch das überträgt sich auf die Wirkung.

Christine Fuchs
Christine Fuchs
Räucherexpertin
info@labdanum.de

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