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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2011

Allergien erfolgreich mit psychosomatischer Kinesiologie behandeln

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© Fotos: Heilpraktikerin Sonja KohnMillionen Menschen leiden unter allergischen Reaktionen und Unverträglichkeiten. Im günstigen Fall ist eine Allergie einfach nur lästig – doch dabei bleibt es meist nicht. Häufig sorgen Überreaktionen der körpereigenen Abwehr für erheblichen Leidensdruck bei den Betroffenen. In der Schulmedizin und der Naturheilkunde gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmethoden. Als ein ganzheitliches und nachhaltiges Verfahren hat sich seit mehr als 15 Jahren die Psychosomatische Kinesiologie nach Dr. Weishaupt© bewährt, um die jeweiligen Allergieauslöser sicher finden und allergische Beschwerden dauerhaft löschen zu können.

Allergien als Reaktion auf Psychostress

Allergische Reaktionen und Beschwerden eines Menschen werden in der kinesiologischen Betrachtungsweise zumeist als gelernte Verhaltensweisen und spezifische Antwort auf Psychostress verstanden. Eine erbliche Komponente im Allergiegeschehen (atopische Veranlagung) ist möglich, aber entscheidend für deren Aktivierung sind stets zwei weitere Komponenten: ein bestimmtes Konflikterleben oder zumindest eine innere Konfliktspannung einerseits und parallel die Begegnung mit bestimmten Substanzen in unserer Umgebung oder unserer Nahrung, die plötzlich und im Unterschied zur Zeit vor dieser Koppelung vom Organismus als „feindlich“ eingestuft werden und „die Alarmglocken“ zum Läuten bringen. Auslöser kann z.B. Ärger mit dem Chef oder in der Schule sein, der sich emotional anstaut. Ist der Stau, der Stress groß genug, kann es reichen, einen Joghurt zu essen, um eine Allergie gegen Milchprodukte zu entwickeln: Einfach gesagt, hält der Körper nicht den Lehrer oder Chef für das Unerträgliche, Unakzeptable, sondern das Milcheiweiß – das war es schließlich, das zum Zeitpunkt des übermäßigen und unverdaulichen Ärgers in den Körper eingedrungen ist. Folglich erscheint das Eiweiß im Sinne eines bedingten Reflexes als Auslöser für den Stress, und die Bedrohung muss bekämpft werden – besonders dann, wenn die Gefühle einem selbst gar nicht weiter bewusst sind.

Direkte und maskierte Allergien

Bei allergischen Reaktionen unterscheidet man die direkten und die versteckten, die oft problematischere Auswirkungen haben. Beim Direkttyp ist es so, dass allergische Symptome unmittelbar nach Kontakt mit der auslösenden Substanz auftreten: Man isst Erdbeeren oder Nüsse und bekommt schon ein paar Sekunden oder Minuten später geschwollene Lippen, Mund- und Nasenschleimhaut, rote Flecken auf der Haut oder Atembeklemmungen usw. Bei den maskierten Allergien verlaufen diese Reaktionen deutlich verzögert, z.B. erst 24 bis 36 Stunden später, nämlich dann, wenn die fraglichen Substanzen im Dickdarm angekommen sind. Daher sind die Auslöser hier oft durch bloße Beobachtung nicht zu identifizieren – im Gegenteil: Betroffene sind meist der Meinung, dass sie z.B. Ei, Milch, Zucker oder Weizen ohne Probleme vertragen – immerhin essen sie diese Dinge jeden Tag! Die unterschiedlichsten Beschwerden, unter denen sie leiden, erscheinen nicht „typisch“ für eine Allergie und werden von ihnen (wie von ihren Therapeuten) deshalb auch nur selten in einen Zusammenhang mit Überreaktion und Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Substanzen gebracht. Dabei ist die Liste von Beschwerden, die allergisch bedingt sein können, erstaunlich lang und umfasst auch psychische Symptome.

Allergien können fast alle Krankheitssymptome hervorrufen, z.B.:

  • Allgemeinsymptome: Frieren, Müdigkeit, Leistungsschwäche, Schwindel
  • Symptome des Nervensystems: Kopfschmerzen, Nervosität, Tinnitus, Schlaflosigkeit, Schwindel
  • Symptome des Hormonsystems: Diabetes mellitus, Adipositas, Regelstörungen, Schilddrüsenfehlfunktionen, Störungen des Cholesterinstoffwechsels
  • Symptome der Haut: Akne, Ekzeme, Exantheme, Juckreiz, Nesselsucht, Neurodermitis, Quincke-Ödem, Schuppenflechte
  • Symptome der Schleimhäute: Augenbrennen, Bindehautentzündung, Husten, Niesreiz, Rhinitis
  • Symptome von Herz- und Kreislaufsystem: Blutdruckschwankungen (Bluthochdruck, niedriger Blutdruck), Pulsrhythmusstörungen (Bradykardie, Tachykardie), Ohnmachtsanfälle
  • Symptome des Atmungssystems: (spastische) Bronchitis, chronisches Asthma bronchiale, chronischer Schnupfen
  • Symptome des Verdauungssystems: Aphthen, Blähungen, Colitis ulcerosa, Durchfall, Magengeschwüre, Magenschleimhautentzündung, Morbus Crohn, Verstopfung, Völlegefühl, Zwölffingerdarmgeschwüre, Zwerchfellhochstand
  • Symptome der Harn- und Geschlechtsorgane: Häufiges Wasserlassen, Neigung zu Harnwegsinfekten, Reizblase, Scheidenausfluss, Impotenz, Frigidität, Empfängnisunfähigkeit
  • Symptome des Bewegungsapparates: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Gicht, entzündlicher und degenerativer Muskel- und Gelenkrheumatismus
  • Symptome der Psyche: Aggressivität, Angstzustände, Benommenheit, Depressionen, Hyperaktivität, Neurosen, Psychosen, Verstimmung, Verwirrtheit

Kinesiologie als Allergiefinder

2011-02-Kinesiologie2Wenn die Allergieauslöser durch Beobachtung nicht erkennbar sind, wie findet man sie dann? Hier hat sich der kinesiologische Muskeltest als ausgezeichnetes Werkzeug bewährt. Er stellt, fachgerecht durchgeführt, eine verlässliche Kommunikationsbrücke zum Unbewussten und dem Körper der Testperson dar und kann alles zutage fördern, was der Organismus als Stress empfunden und gespeichert hat.

Dabei gibt es zwei Möglichkeiten des Vorgehens: Man kann z.B. nacheinander Proben von verdächtigen Substanzen auf die Thymusdrüse legen und den Muskeltest mit Arm oder Bein der Testperson in immer gleicher Weise durchführen. In dem Fall würde eine abfallende Muskelspannung – der Muskel kann dem gleichmäßig ausgeübten Testdruck dann nicht standhalten – den Stress des Organismus mit dieser Substanz widerspiegeln.

Hat man keine Testproben zur Hand, kann man die Allergieauslöser auch durch detektivisches Fragen ermitteln. Dabei zeigt ein standhaltender Muskel ein inneres „Ja“ der Testperson an und ein nachgebender Muskel ein inneres „Nein“. So kann man z.B. fragen:

Wo im Organismus fand der fragliche Kontakt statt?

  • Über die Haut?
    Kleidung, Kosmetik, Waschmittel …
  • Über die Atemwege?
    Pollen, Stäube, Tierhaare, Federn, Gerüche, Chemikalien …
  • Über Mund, Magen, Darm?
    Nahrungsmittel(-zusätze), Getränke, Medikamente …
  • Wann fand die letzte Begegnung statt?
    Zeitraum so genau wie möglich einkreisen.
  • Wo fand diese Begegnung statt?
    Zuhause, draußen, an der Arbeitsstelle, in welchem Raum?
  • Um wie viele allergieauslösende Stoffe handelt es sich? usw.

Auf diese Art und Weise kann man über die Muskelantworten schnell und präzise herausfinden, worauf der Organismus gelernt hat, allergisch zu reagieren. Vorausgesetzt ist jedoch, dass die Testperson innerlich auch zu 100% bereit ist, die Allergiereaktionen wieder loszulassen und ganz gesund zu werden. Nun könnte man denken, dass sie das natürlich auf jeden Fall will – sonst käme sie ja nicht in die Praxis! Aber sehr häufig zeigt sich an dieser Stelle, dass es „zwei Seelen in einer Brust gibt“, eine innere Stimme, die „Ja“ sagt, und eine, die unbewusst an der Allergie noch festhalten möchte. Immerhin hat, wie oben bereits angedeutet, die allergische Reaktion für den Betreffenden eine bestimmte Funktion erfüllt, hat ihm geholfen, kritische Situationen auszuhalten, offene Konflikte zu vermeiden, Gefühle ins Körperliche zu verschieben und so seelischen Schmerz zu vermeiden. Die Liste möglicher Funktionen, die eine Allergie erfüllen kann, ist wiederum sehr umfangreich.

Welche Funktionen kann eine Allergie erfüllen?

Ähnlich wie andere psychosomatische Symptome können auch Allergien im innerseelischen Haushalt oder im Beziehungsgefüge, in dem der Betroffene lebt, bestimmte unbewusste Funktionen erfüllen. Sie können z.B. „gebraucht“ werden, um

  • Beachtung und Zuwendung zu bekommen
  • Kontrolle und Macht auszuüben
  • sich vor Ansprüchen zu schützen
  • sich aufzulehnen und zu protestieren
  • eigene Emotionen zu verschleiern
  • von anderen Konflikten abzulenken
  • etwas oder andere zu erpressen
  • sich selbst oder andere zu bestrafen

Test auf Eigensabotage

2011-02-Kinesiologie3Meine langjährigen Erfahrungen haben gezeigt, dass keine Allergiebehandlung greift – weder eine schulmedizinische noch eine naturheilkundliche –, wenn die psychosomatischen Zusammenhänge nicht berücksichtigt werden. Denn dann wird das Unbewusste des Patienten dafür sorgen, entweder bestimmte wichtige Auslöser zu verstecken oder auf andere Weise den Erfolg therapeutischer Maßnahmen zu sabotieren, z.B. durch sog. „Rückfälle“ oder Symptomverschiebungen aller Art. So kann man durchaus öfter beobachten, dass der bisherige Neurodermitiker zum Asthmatiker oder der Psoriatiker zum Rheumatiker wird usw. Umgekehrt heißt das: Nur wenn wir die unbewussten Haltungskonflikte und Krankheitsgewinne aufdecken und einer bewussten Verarbeitung zuführen, kann es auch zur vollständigen und dauerhaften Heilung kommen. Und das ist im Kern eine psychotherapeutische Arbeit, bei der die Kinesiologie hilft, die Dinge so schnell wie möglich auf den Punkt zu bringen. So lassen wir z.B. die Testperson aussprechen: „Ich will frei werden und bleiben von allen meinen Allergien.“ Und in gleicher Weise das Gegenteil: „Ich will meine Allergien noch behalten.“ Nur wenn die Testmuskeln nach dem ersten Statement klar ein „Ja“ anzeigen und nach dem zweiten ebenso klar ein „Nein“, können wir mit der oben beschriebenen Suche nach den Allergieauslösern beginnen. Nur dann wird uns der Körper eindeutig signalisieren, worauf er unverträglich reagiert. In allen anderen Fällen ist es sinnvoll, zunächst die psychosomatischen Konflikte herauszuarbeiten und aufzulösen. Dabei helfen uns verschiedene Testlisten und andere kinesiologische bzw. psychologische Werkzeuge, um diesen Stress abzubauen und die Testperson für konstruktive Konfliktlösungen zu öffnen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Klopfakupressur in Verbindung mit heilenden Affirmationen. In vielen Fällen reicht es z.B. an dieser Stelle aus, den Akupunkt Dü 3 in Kombination mit einer Standardaffirmation zu klopfen.

Kinesiologischer Allergieausgleich

Wenn wir auf diese Weise alle Voraussetzungen geschaffen haben, kann der eigentliche Stressausgleich mit den Allergieauslösern beginnen. Dazu werden die herausgefundenen Substanzproben auf den Thymus gelegt. Nun überprüft man mithilfe des Muskeltests, in welchen Meridianen dadurch Blockaden ausgelöst wurden, sodass die Lebensenergie dort nicht mehr frei fließen konnte. Nach den Vorstellungen und Erfahrungen der chinesischen Medizin, die in die Kinesiologie aufgenommen wurden, findet die allergische Reaktion zuallererst im Meridiansystem statt, das als Informationskanal dient und die Reize an die jeweiligen Organe und anderen Funktionskreise des Organismus weiterleitet. Wenn es uns gelingt, schon auf dieser Meridianebene eine Überreaktion zu lindern und durch ein „Umlernen“ für die Zukunft zu verhindern, bleibt der Rest des Organismus praktisch verschont und entwickelt gar nicht mehr die sonst üblichen Haut- und Schleimhautreaktionen bzw. chronischen Beschwerden.

2011-02-Kinesiologie4Anschließend kommt wieder die Klopfakupressur zur Anwendung, indem mit den aufliegenden Substanzproben die Anfangs- oder Endpunkte des getesteten Meridians rhythmisch beklopft werden. Dies geschieht ebenfalls in Verbindung mit heilenden Affirmationen, etwa ein bis zwei Minuten lang. Dann wandert man zum nächsten Meridian weiter und wiederholt das Ganze so lange, bis alle Meridiane stark testen – für Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Falls bei dieser Überprüfung z.B. beim Stichwort „Vergangenheit“ der Testmuskel noch einmal nachgeben sollte, besteht auch die Möglichkeit, im Lebensalter rückwärts zu gehen und so die Zeit und die Lebensumstände herauszufinden und zu bearbeiten, in der die allergische Reaktion ursprünglich entstanden ist. Am Ende führt man die Testperson wieder in die Gegenwart zurück und überprüft wiederum per Muskeltest, ob nun der Allergieausgleich komplett ist. Schließlich ist es auch sinnvoll zu testen, ob sie ggf. diese Balance noch einmal wiederholen soll, was manchmal sinnvoll ist, wenn sie bestimmte Auslöser nicht meiden kann – wie z.B. bestimmte Pollen in der Blühsaison einzelner Pflanzen. Ansonsten ist es meist nicht erforderlich, die früheren Allergieauslöser noch weiterhin zu meiden, da der an sie gekoppelte emotionale Konfliktstress jetzt abgelöst ist und der Körper wieder ganz „normal“ darauf reagieren kann.

Abschließende Fragen können also sein:

  • Ist der Allergieausgleich jetzt abgeschlossen? – Ist noch irgendetwas anderes anzuschließen?
  • Muss der Allergieausgleich mit irgendeiner Substanz zum späteren Zeitpunkt wiederholt werden? – Falls ja: mit welchen Substanzen und wann?
  • Braucht der Körper für bestimmte Substanzen noch eine Karenzzeit? – Falls ja: Welche Substanzen sollen noch vermieden werden – und wie lange?
  • Gibt es für bestimmte Substanzen noch eine Toleranzgrenze? – Welche Menge pro Tag ist noch verträglich?
  • Ist die Balance nun abgeschlossen? Und ist die Testperson nun zu 100% bereit, den Gewinn anzunehmen und positiv und sanft umzusetzen?

Dr. paed. Werner Weishaupt

Dr. paed. Werner Weishaupt
Heilpraktiker für Psychotherapie und Kinesiologie, Präsident des VFP
kinesiologiesz@aol.com


Literaturempfehlungen:
Gefühls-Kartenfächer zur Psychologischen Kinesiologie (Bezugsquelle: Praxis im Zentrum, Petershagener Str. 50, 38259 Salzgitter)
www.paracelsus-bookshop.de

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