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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2011

Fallstudie aus der Heilpraktiker-Praxis: Ulcus duodeni

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Patientin: 48-jährige Frau

Anamnese

© Berchtesgaden - Fotolia.comDie Patientin leidet seit zwei Jahren unter einer erosiven Gastroduodenitis (endoskopisch bestätigt: Ulcus ventriculi 12/2009 und Ulcus duodeni 04/2010). Sie hat chronische Kopfschmerzen im Stirnbereich. Seit sechs Monaten bemerkt sie eine stetige Gewichtszunahme, ohne dass sie ihre Ernährungsgewohnheiten geändert hat. Ihr Stuhlgang ist unregelmäßig (alle 2-4 Tage), und postprandial stellen sich dyspeptische Beschwerden ein. Physisch und psychisch ist sie nur eingeschränkt belastbar.

Wiederholte Antibiose (07/2009 und 01/2010). Patientin ist Nichtraucherin und die letzte Impfung war 03/2010 (FSME). Im Herbst 2008 wurden ihre Zähne saniert mit Amalgamentfernung.

Vorbehandlung

Helicobaktereradikation 12/2009, seitdem Omeprazol bei Bedarf und homöopathische Konstitutionstherapie mit Acidum nitricum LM6/12 seit 03/2010.

Diagnostik

Stuhllabor: Calprotectin erhöht, sIgA vermindert, Hämoglobin-Haptoglobin positiv, Transglutaminase negativ. Florastatus ergibt Dominanz proteolytischer Keime mit absolutem Defizit saccharolytischer Stämme.

Blutlabor: Blutbild und Elektrolyte o.B., Transferrinsättigung vermindert, Leber- und Nierenwerte normal, Blutfette und Zuckerstoffwechsel o.B., Homocystein erhöht, Nitrotyrosin erhöht. Der Sammelurin nach einer DMSA-Infusion zeigt erhöhte Werte von Aluminium, Nickel, Palladium, Platin und Quecksilber.

Erweiterte Diagnose

Schwermetallintoxikation mit Schwerpunkt Dentallegierung, Überlastung des hepatischen Phase-II-Metabolismus (und damit Dekompensation des endogenen Entgiftungsstoffwechsels), nitrosativer Stress, Malassimilationssyndrom.

Therapie

Aufgrund der desolaten Darmschleimhautsituation sowie der Zusammensetzung der toxischen Belastung wird einer parenteralen Entgiftungstherapie der Vorzug gegeben. Beginn der Maßnahmen 06/2010. Kombinierter Einsatz antioxidativer und detoxifizierender Wirkstoffe nach vorgeschalteter Entsäuerungstherapie:

Initial Infusionszyklus mit Ringerlaktat, Zink und Lactopurum: vier Infusionen, Rhythmus 2x/Woche.

Anschließend Infusionszyklus mit zehn Infusionen, Rhythmus 1x/Woche.

Wirkstoffe: GSH, NaMgEDTA, B1/6/12

Orale Begleitmedikation mit ProEmsan/Pro- Basan (Prä- und Probiotik), Mumijo (Spurenelementsubstitution) und Angass (Ersatz für Omeprazol, um einer anhaltenden Hypochlorhydrie vorzubeugen).

Erneute Kontrolle der Urinausscheidungswerte 09/2010 mit Rückgang von Quecksilber, Palladium und Platin, nun jedoch erhöhte Werte von Arsen, Blei und Kadmium. Aluminium und Nickel anhaltend erhöht.

Erneuter Infusionszyklus mit vier Infusionen, Rhythmus 1x/Woche.

Zusammensetzung analog, zusätzlich alpha-Liponsäure und DMSA zur besseren Abdeckung des intrazellulären Kompartiments.

Die Patientin berichtet zu diesem Zeitpunkt von einer deutlichen Verbesserung ihrer Beschwerden: die Belastbarkeit hätte sich deutlich verbessert, auch Kopfschmerzen und die dyspeptischen Beschwerden seien zurückgegangen. Ende 10/2010 erneute Kontrolle der Urinausscheidungswerte: Bis auf Aluminium sind alle Werte im Normbereich. Die Medikation mit Angass wird abgesetzt unter Aufrechterhaltung der pro- und präbiotischen Maßnahmen sowie der Spurenelementsubstitution. Nachuntersuchung 01/2011: Patientin schildert Beschwerdefreiheit unter Medikation. Absetzen aller Präparate mit erneuter Kontrolle 02/2011: Situation ist stabil, laut Patientenangabe kein Rezidiv der Aufnahmebeschwerden. Erneute Kontrolle der Darmsituation ergibt normale Werte bei Calprotectin und sIgA, Hämoglobin-Haptoglobin negativ, Florazusammensetzung innerhalb der physiologischen Norm.

Florian Schilling
Florian Schilling
Heilpraktiker mit Schwerpunkten Entgiftung und Säure-Basen-Regulation, Dozent an der Paracelsus Schule München
info.schilling@googlemail.com

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