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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2014

Das heilende Feld der Organe

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Wie wir die Weisheit unseres Körpers wieder entdecken können

2014-01-Organe1Spätestens seit dem Buch „Krankheit als Weg“ (1983) von Ruediger Dahlke sind die psychosomatischen Krankheitserklärungen auch in der Öffentlichkeit nicht mehr aus dem naturheilkundlichen Kanon wegzudenken. Ob wir uns dabei über die umgangssprachlichen Deutungen nähern oder über die TCM, immer wieder erfahren wir, dass die Organe in ihren Bedeutungen weit über das Anatomische hinaus gehen. Wenn wir dann noch Wunderheilungen, die neueren quantenphysikalischen Erkenntnisse und das Bewusstsein mit einbeziehen, sind unsere Organe deutlich mehr als funktionierende Zellhaufen. Betrachten wir die Organsprache aus diesem Blickwinkel, stellt sich jedoch die Frage: „Mit wem sprechen wir denn eigentlich, wenn wir mit den Organen reden?“ Ist es nun die DNS, oder in der Leber, in den Nieren oder im Kniegelenk hört uns jemand zu, wenn wir mit dem Körper reden?

Allein wenn wir uns vor Augen führen, dass in einer einzigen unserer 50 Billionen Zellen pro Sekunde mindestens 100000 Reaktionen stattfinden und in der gleichen Sekunde 10 Millionen Zellen in unserem Körper vollkommen ersetzt werden, weisen uns diese Fakten in eine Richtung, in der wir das Grundverständnis für unseren Körper neu überdenken müssen. Hier kommen wir an die Grenzen der uns bisher vertrauten Medizin, denn all dies ist nur mehr über quantenphysikalische Phänomene erklärbar. Insbesondere kann hier Prof. Popp aufzeigen, dass diese Leistungen nur in einem holographischen Feld von Biophotonen möglich sind, wo durch Frequenzen und Resonanzen die Photonen, Atome, Moleküle oder Zellen an ihren genauen Platz hingezogen und verankert werden. Die Voraussetzung für ein solches Hologramm ist ein Laser, also Licht, das in gleicher Weise schwingt.

Spätestens hier stolpern wir über unsere althergebrachten Prinzipien der Physik, zumal jenseits der Quantengrenze auch noch das Bewusstsein ins Spiel kommt. Heisenberg, Bohr, Schrödinger, Pauli und andere Teilchenphysiker haben dargelegt, dass ein Photon so lange nur eine Wahrscheinlichkeit ist, bis ein Beobachter seine Aufmerksamkeit darauf richtet. So wirken wir mit unserem Bewusstsein auf das Meer von kohärenten Wellen ein, in das wir verwoben sind. Diese Information ist gleichsam eine „Störung“ im Wellenmeer, wodurch eine Welle mit dem Effekt kollabiert, dass sich dort etwas materialisiert. Sei es nun ein Photon, ein Elektron oder ein anderes Teilchen – erst durch den Schöpfungsakt über das bewusste Gewahr-Sein entsteht Realität und letztlich erzeugen wir durch dieses gestaltende und ordnende Bewusstsein auch unseren Körper und die Organe. Die Quantenphysiker gestehen selbst den kleinsten subatomaren Strukturen Bewusstsein zu, ein Bewusstsein, das mit der Komplexität und dem Organisationsgrad einer biologischen Struktur wächst. Dies gilt entsprechend für Moleküle, Zellen, Organe, für uns als Menschen und weitergehend dürfen wir uns das Universum als ein riesiges Bewusstseinsfeld vorstellen, in das wir eingebunden sind. Dieses Bewusstsein beinhaltet ein verantwortungsvolles Mitgefühl, inniges Gewahr-Sein, wohlwollende Fürsorge für das Entstehende oder einfach manifestierte Liebe.

Wenn wir uns bei unseren Behandlungen auf dieses Bewusstseinsfeld orientieren, wird der Körper zu einem Instrument des Bewusstseins und die Organe stellen uns in ihren Wesen ein heilendes Feld für unser Leben zur Verfügung. Hier bekommen dann die Worte von Willigis Jäger eine aktuelle Bedeutung, wenn er sagt: „Wir sind nicht Menschen, die spirituelle Erfahrungen machen, sondern spirituelle Wesen, die menschliche Erfahrungen machen.“

Dies wird noch deutlicher, wenn wir das Mysterium der Entstehung eines Menschen einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Während die Schritte der Eizelle aus dem Eierstock in Richtung Gebärmutter und die der Spermien auf dem Weg zur Eizelle hinlänglich bekannt sind, beginnt mit dem „präkonzeptionellen Attraktionskomplex“ (AK) ein Kapitel, das weitergehend vergessen wird. Von den Millionen von Spermien, die durch eine Ejakulation auf die Reise gebracht werden, kommen etwa 150 an der Eizelle an und lagern sich rundherum an ihr an. Gerade noch waren sowohl die Eizelle als auch die Spermien in höchster Aktivität und plötzlich tritt für ein paar Stunden Stille ein. In dieser Zeit des AK stimmen sich das weibliche und das männliche Prinzip, vertreten durch Eizelle und Spermien, ab, welcher neue Mensch entstehen soll. Es gewinnt also nicht das schnellste Spermium, wie uns immer erzählt wird, sondern dasjenige, das am besten für die Aufgaben in diesem Leben geeignet ist, nach einer intensiven Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Dies dürfte auch die Phase sein, in der das Bewusstsein in die Materie eintaucht und die Organwesen eingeladen werden, um ein neues Menschenkind zu gestalten, damit es auf unserem Planeten Erde leben kann. Wenn sich am Ende des AK die Eizelle und die Spermien einig sind und das eine Spermium die Eihülle durchdringt, überschlagen sich schier die Aktivitäten, um möglichst rasch diesem neuen Menschenkind Gestalt zu verleihen.

2014-01-Organe2Hier enden die Möglichkeiten der Beschreibung, denn das Verbindende von Körper und Seele können wir nur mehr poetisch und in Bildern ausdrücken. Dieses Verbindende sind die Organwesen, unsere Ansprechpartner, mit denen wir beim „Organflüstern“ in Kontakt sind. Ein Beispiel dafür ist die Lunge, die hier in Lyrik und Bild diese Möglichkeiten aufzeigt.

Vom ersten Schrei bis zum letzten Atemhauch folgen meine mächtigen Flügel dem Rhythmus des Lebens. Meine Kraft hat viele Namen: Prana, Odem oder Qi. Sie alle sind Ausdruck für den Strom der Lebensenergie, der aus dem inneren Selbst entspringt. Dieser Energiefluss verteilt sich in unendlicher Weise in Leib und Seele, um nach der Wiedervereinigung in seinem Ursprung beim nächsten Atemzug erneut zu beginnen. An den Scheitelpunkten dieser Bewegungen verbinde ich die Innenwelt mit der Außenwelt. Genau in diesen Momenten offenbare ich das Mysterium von Entstehen und Vergehen, dort bringe ich den Puls des Universums in das Leben und gebe dem Pendel zwischen Selbstbewahrung und Hingabe immer wieder einen neuen Impuls.

In diesem Kreislauf bin ich in allen Elementen zu Hause. Mein Feuerhauch kann alles Leben geistig entflammen, meine Wasser der Seele führen zu den schier unergründlichen Tiefen der Gefühle, meine Erdhöhle vermittelt eine sichere Geborgenheit und meine luftigen Schwingen tragen zu einer klaren Übersicht. In der achtsamen Balance von Herz und Verstand erhalten meine Kräfte ihren Ausdruck im Wort. Damit lassen sich meine Energien überallhin lenken, so auch zu den Organen. Doch die kennen mich eh schon längst, denn seit Anbeginn wiegen sie sich wohlig im Rhythmus meiner Flügel.

Was nützen uns diese Erkenntnisse im Praxisalltag?

In der Regel nähern wir uns den Organen über ihre Defizite und übersehen dabei ihre Aspekte der Vollkommenheit. Wir vergessen, dass unsere Existenz ein Mysterium ist, das wir nicht begreifen, sondern nur erfahren können. Wir können auch niemanden heilen, aber wir können uns wie auch unsere Patienten an unsere bzw. ihre Selbstheilungskräfte erinnern und diese wecken. Dazu ist es jedoch notwendig, dass wir den geistigen Ebenen unseres Daseins eine Wertschätzung entgegen bringen und den Organen in ihren Wesen zuhören. Erst dann können die inneren Heilkräfte umfänglich wirksam werden; mehr noch – dann werden wir selbst zu einer heilenden Information.

Ein Faktor dabei ist Dankbarkeit. Üblicherweise sind wir für all das dankbar, was wir schon haben: unser Haus, unsere Familie, materielle Sicherheit und noch vieles mehr. Der Schlüssel für die Gesundheit liegt nach den quantentheoretischen Zusammenhängen darin, für etwas dankbar zu sein, was erst in der Zukunft sein wird. Entscheidend ist dabei, diese Wirklichkeit vorwegzunehmen, die Gesundheit gedanklich und emotional als bereits reell in sich zu verankern. In diesem Prozess stehen die Organwesen als Vermittler zur Verfügung. Sie helfen uns, die Organe in ihrem vollkommenen Zuständen zu erahnen, zu erfühlen und auf einer untergründigen Ebene wahrzunehmen. Kombinieren wir dies mit Timeline-Prozessen aus dem NLP, erhalten wir einen naturheilkundlichen Heilansatz, in dem die quantenphysikalischen Erkenntnisse einen würdigen und anwendbaren Platz finden.

Die wichtigsten Fragen beziehen sich dabei auf unser Bewusstsein, das sich ganz sicher nicht in seinen Verstandesanteilen erschöpft, sondern viele verborgene Wurzeln hat. Die zwei wesentlichen finden sich im Raum-Zeit-Gefüge, das über Timeline-Prozesse erreichbar ist, und in den Tiefenstrukturen unseres Bewusstseins, das wir über die logischen Ebenen (nach Dilts) ausloten können. In der Kombination erhalten wir Antworten auf die Grundfragen unserer Motivationen im Umgang mit Heilen und ein Werkzeug für unsere Arbeit mit den Patienten. Vor allem aber sind wir in der Lage, Widersprüche in Bezug zu Heilung und Gesundheit in uns selbst aufzulösen.

Letztlich ist es dann unerheblich, ob wir entsprechend der TCM Nadeln stechen, Bioresonanzverfahren einsetzen, Reflexzonenmassagen machen oder ob wir mit der klassischen Homöopathie arbeiten. In der Orientierung auf das innere heilende Feld, auf eine Salutogenese, die der ganzheitlichen Gesundheit verpflichtet ist, wird so aus jedem Gesundheitshandwerk eine Heilkunst.

Timeline

Bei der Timeline-Arbeit lassen wir zuerst unseren Patienten eine Linie im Raum entwickeln, die der Lebenszeit entspricht. Diese verläuft von einem Punkt, der die Geburt markiert, über den Punkt im Jetzt bis in die Zukunft. Nach einer klaren Themenstellung in Bezug auf die Gesundheit lassen wir den Patienten rein dem Gefühl folgend den Punkt auf der Timeline finden, bei dem zum ersten Mal dieses Thema eine Rolle gespielt hat. Meist ist es ein Thema, bei dem das betreffende Organ im Sinne einer psychosomatischen Kompensationsleistung mitgewirkt hat, einen emotionalen Konflikt zu lösen. Entsprechend unserer psychischen Grundstruktur neigen wir dazu, diese Lösung auch für ähnliche Konflikte als gültig zu erachten. So wird im späteren Verlauf des Lebens eine ursprünglich richtige Lösung unangemessen und aus einer einstmals schlüssigen Reaktion entwickelt sich eine Ursache für spätere Konflikte. Mit Unterstützung der heilenden Organfelder lassen sich diese Konflikte auf dem Zeitstrahl lösen und die Organe werden aus ihren Kompensationsleistungen entlassen.

Logische Ebenen nach Dilts (s. Abb.)

Logische Ebenen nach Dilts

In den „logischen Ebenen“ nach Dilts verfügen wir über ein Grundmodell für die psychosomatische Heilarbeit. Auch wenn eine Problemstellung immer auf allen Ebenen wirksam wird, sind wir dennoch immer in der Lage, eine oder zwei Leitebenen zu identifizieren, an denen wir dann therapeutisch am besten ansetzen können:

  • Ganz oben steht dabei die Sinngebung oder Mission, in welcher Aufgabenstellung wir einen Lebenssinn finden. (Eine Frage hierzu wäre: „Zu was fühle ich mich in diesem Leben verpflichtet?“)
  • In der nächsten Ebene kommt die Selbstdefinition, das „so sein“, meist als Gruppenzugehörigkeit in Form einer Identität zum Ausdruck. („Welche gesundheitlichen Themen betrachte ich als meinen Besitz?“)
  • Unsere Identität ist mit Werten verbunden, die uns in einer bestimmten Reihenfolge wichtig sind, z.B. Sicherheit, Geld, Zeit, Gesundheit, Attraktivität usw. („Ist meine Werteordnung auch die meiner persönlichen Umgebung?“)
  • Glaubenssätze sind Überzeugungen, die unseren Gesundheitszustand unabhängig vom Realitätsgehalt über das Wörtchen „weil“ wesentlich bestimmen. („Was hindert mich daran, gesund zu sein, und kann ich mit Sicherheit sagen, dass dies wahr ist?“)
  • Zu den Fähigkeiten gehört, alles, was wir gelernt haben, für die Gesunderhaltung und das eigene Wohlergehen einzusetzen und körperliche Grenzen zu respektieren. („Was kann ich praktisch mit welchen Strategien für meine Gesundheit tun?“)
  • Viele unserer Verhaltensweisen waren einmal willentliche Entscheidungen, die inzwischen Gewohnheiten geworden sind und automatisch ablaufen. („Welche meiner Gewohnheiten sorgen für ein Gesundheits-Plus und welche für ein Gesundheits-Minus?“)
  • Die Basis der logischen Ebenen stellt die Umgebung dar, auf die wir reagieren. („Welche Wasser- und Nahrungsmittelqualität gestehe ich mir und meinen Kindern zu?“)

Ewald Kliegel

 Ewald Kliegel
Heilpraktiker, Dozent an den Paracelsus Schulen, Autor

contact@ewald-kliegel.de

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