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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2014

Ausleiten & Entgiften als Teil eines ganzheitlichen Therapieansatzes

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Die Wichtigkeit der Entgiftung und Ausleitung

© thongsee - Fotolia.comUnter den vielen möglichen Ansätzen ist es für den Heilpraktiker manchmal nicht so einfach, sich darüber klar zu werden, womit man denn die Therapie beginnen sollte. Ich finde es in solchen Fällen immer sinnvoll, sich auf allgemeine Grundsätze der Alternativmedizin zu besinnen. Dazu gehört für mich ebenso wie die Ganzheitlichkeit des Therapieansatzes auch das Vertrauen auf die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Es ist nichts gegen wirksame spezifische Therapien einzuwenden. Auch in der Alternativmedizin kommen immer wieder bestimmte Methoden in Mode. Obwohl diese die ihnen gewährten Vorschusslorbeeren vielleicht nicht immer ganz verdient haben, so sind sie doch meist durchaus nützlich und wirksam, aber eben oftmals auch einfach nur punktuell wirksam und somit nicht anders als die Medikamente der pharmazeutischen Industrie. Die ganzheitliche Idee der Selbstheilungskräfte und anderer Grundsätze der natürlichen Medizin wird vernachlässigt – außer, dass es sich bei den angewendeten Präparaten vielleicht um „natürliche” Mittel in dem Sinne handelt, dass sie auf Pflanzen basieren. Das trifft allerdings auch auf viele schulmedizinische Medikamente zu.

Wenn man sich die Prinzipien der Alternativmedizin vor Augen hält, nimmt die Entgiftung eine zentrale Rolle ein. Die Theorie dahinter ist, dass wir krank sind, weil unser Organismus mit Giftstoffen überlastet ist, oder zumindest unsere Selbstheilungskräfte geschwächt sind, weil sich die Giftstoffe als Blockaden erweisen. Während der Entgiftung werden dann häufig Fernwirkungen sichtbar, indem z.B. Endometriose-Beschwerden besser werden, weil die Zähne saniert wurden oder eine Migräne nach einer Leberreinigung verschwindet.

Zuerst: Sich nicht weiter vergiften

Wir Heilpraktiker möchten den zu uns kommenden kranken Patienten natürlich möglichst schnell zuhilfe eilen und beginnen oftmals gleich mit einer Therapie. Das ist völlig in Ordnung; es sollte aber nicht vergessen werden, dass man zuallererst weitere Belastungen verhindern sollte. Und damit meine ich jede Art von Belastung, also nicht nur Giftstoffe, sondern auch schlechte Ernährung und belastetes Wasser, schlechte Zähne, psychosoziale Faktoren etc.

Da es hier um Entgiftung geht, spreche ich davon, sich nicht weiter mit Giftstoffen zu belasten, die uns im Alltag umgeben, z.B. aus Baumaterialien, Körperpflegeprodukten, Nahrungsmitteln oder unseren Zähnen. Die Heilpraktikerin Dr. Hulda Clark hat dies in ihren Büchern im Detail beschrieben und den verschiedenen Aspekte sogenannte Sanierungsprogramme zugeordnet: Zahnsanierung, Ernährungssanierung, Sanierung der Umgebung und der Körperpflege.

Nicht nur der Therapeut, sondern auch der Patient ist oft bereit für eine Therapie, um die individuellen Belastungen konsequent zu eliminieren. Die Sanierung der Körperpflege mag noch einfach sein – man verwendet eben nur noch ganz unbedenkliche Produkte – bei der Ernährung aber wird es schon schwieriger, und die Zahnsanierung schließlich ist mit Schmerzen, Aufwand und auch hohen Kosten verbunden und wird gerne vernachlässigt. Das ist schade, da gerade Zahnmaterialien oft die schlimmsten Belastungen sind. Sie wirken oft als Therapieblockade und verhindern jeden therapeutischen Erfolg.

Die Entgiftungsorgane

Wenn man einigermaßen sicher ist, dass sich der Patient nicht fortwährend weiter vergiftet, kann man an die Stärkung der Entgiftungsorgane gehen. Dieser Schritt sollte einer Ausleitung der Giftstoffe (durch Mobilisierung z.B. mit orthomolekularen Mitteln) vorausgehen. Wenn nämlich die Entgiftungsorgane in schlechtem Zustand sind, kann im Körper womöglich Schaden angerichtet werden, wenn man die eingelagerten Stoffe mobilisiert und diese dann doch nicht ausgeschieden werden können oder die Entgiftungsorgane überfordern.

Die wichtigsten und zentralen Entgiftungsorgane des Körpers sind Nieren, Leber und Darm. Zwar entgiftet der Körper auch über die Haut und die Lunge1), aber das sind nur Nebenschauplätze. Für Nieren, Leber und Darm hat Frau Dr. Clark jeweils ein spezifisches Stärkungsprogramm zusammengestellt und im Detail in ihren Büchern beschrieben. Die größte Bekanntheit hat die Leberreinigung erlangt.

1) Die Aussage, dass der Körper über die Haut und die Lungen entgiftet, wird z.B. im Zusammenhang mit Entgiftungsfußbädern, Entgiftungspads und Ähnlichem mehr in den Vordergrund gestellt. Der zentrale Weg der Entgiftung ist jedoch derjenige über Nieren, Leber und Darm.

Orthomolekulare Mittel zur Entgiftung und Ausleitung

Wenn der Patient sich nicht mehr weiter vergiftet und sobald die Entgiftungsorgane in einem Zustand sind, dass sie Giftstoffe tatsächlich effizient aus dem Körper entfernen können, lohnt es sich, mit speziellen Mitteln gezielt zu entgiften und auszuleiten. Hierzu können Präparate aus der orthomolekularen Medizin und der Phytotherapie eingesetzt werden, aber auch Therapien mit Wasser, Ernährungsumstellungen, Wärmeanwendungen (Infrarot, Sauna etc.) und viele andere. Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber dieser Artikel kann nicht im Detail darauf eingehen.

Besondere Erwähnung verdient die Schwermetallausleitung. Sie ist von besonderer Wichtigkeit, da die meisten Menschen mehr oder weniger belastet sind, u.a. mit Quecksilber, aber auch mit anderen Schwermetallen wie Arsen, Blei, anorganischem Kupfer etc. Hier bieten sich vor allem schwefelhaltige orthomolekulare Stoffe (wie MSM, Liponsäure oder Glutathion) an oder auch pflanzliche Mittel wie Bärlauch oder Koriander. Einige Mittel haben ein breites Anwendungsspektrum, andere wirken sehr gezielt – z.B. hat auch Vitamin C eine ausleitende Kraft, aber nicht bezüglich aller Metalle.

Es gibt Labortests, mit denen sich die Belastung mit Schwermetallen nachweisen lässt, ebenso wie der Erfolg einer Ausleitung (indem z.B. während der Ausleitung der Quecksilberwert im Urin oder im Stuhl um ein Vielfaches steigt). Die meisten Patienten aber wissen aus ihrer Vorgeschichte, ob sie Belastungen aufweisen, und verzichten dann meist auf die kostspieligen Tests.

Die Aussage, dass der Körper über die Haut und die Lungen entgiftet, wird z.B. im Zusammenhang mit Entgiftungsfußbädern, Entgiftungspads und Ähnlichem mehr in den Vordergrund gestellt. Der zentrale Weg der Entgiftung ist jedoch derjenige über Nieren, Leber und Darm.

Der Wert einer gezielten Diagnose

In seinem neu erschienenen Buch „Krank trotz normaler Blutwerte“ weist Dr. Horst Tippenhauer auf die Wichtigkeit einer energetischen Diagnose hin. Sie ist nicht zwingend, erlaubt aber eine viel gezieltere Vorgehensweise in der Therapie. Bei vielen Patienten trifft man mehrere Probleme nebeneinander an, die man nicht alle gleichzeitig angehen kann. Dann ist es auch wichtig, diese zu priorisieren, um den Patienten therapeutisch nicht zu überfordern. Eine Testmethode wie z.B. die Bioresonanz kann hier helfen, die Blockaden, welche aktuell am wichtigsten sind, aufzuspüren. Ebenso kann man damit als Verlaufskontrolle abschätzen, ob die Therapie angeschlagen hat.

Entgiftung und Therapie

Man muss zum Thema Entgiftung und Ausleitung sagen, dass diese an sich noch keine Therapie darstellen, da man ja nur einen Störfaktor eliminiert, damit der Körper der Aufgabe, sich selbst zu heilen, wieder nachkommen kann.

Nach einer erfolgreichen Entgiftung ist der Weg meist offen für eine Therapie, die nun vielleicht auch endlich anschlägt, obwohl sie vor der Entgiftung noch versagt hat. Oft wird man auch feststellen, dass sich schon nach der Entgiftung das Problem erübrigt hat, weswegen der Patient ursprünglich in die Praxis gekommen war. Eine weitere Therapie ist dann meist überflüssig.

Das unterstreicht die Wichtigkeit der Entgiftung/ Ausleitung und zeigt, wie richtig es ist, dass in der Alternativmedizin die Entgiftung traditionell einen so hohen Stellenwert einnimmt.

David P. Amrein David P. Amrein
Heilpraktiker, Gründer des Dr. Clark Zentrums in der Schweiz, Autor

david.amrein@drclark.com

Literatur

  • Dr. Horst Tippenhauer: Krank trotz normaler Blutwerte, 2014, ISBN 978-1-94097-303-6
  • Dr. Hulda Clark: Heilung ist möglich, 2012, ISBN 978-0-97402-875-0
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