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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2014

Mein Weg mit Paracelsus

Cover

2014-06-Weg1Mein Name ist Christian Hütt, ich bin 42 Jahre alt, Heilpraktiker für Psychotherapie und Dozent an der Paracelsus Schule Essen. Mein Weg mit Paracelsus, mein Weg dorthin und wo ich heute bin: Ich nenne es eine „interessante Wanderung durchs Leben“.

Angefangen hat alles nach meiner Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Die Arbeit machte mir nur leider keinen Spaß. Ende 1995 habe ich daher die Versicherungsbranche verlassen und bin in die gastronomische Selbstständigkeit gewechselt. Eine coole Branche, dachte ich. Gute 15 Jahre später hat mich das Leben eingeholt. Ein Burnout war es nicht, eher ein klassischer Nervenzusammenbruch mit einer starken Ausprägung psychosomatischer Symptome. Mein Hausarzt meinte, ich solle mich auf den Weg machen und mir professionelle Hilfe suchen. Die Gabe von Medikamenten hat er nicht für nötig gehalten, und das war auch gut so. Gesagt, getan – und schon waren gute zwei Jahre intensiver Therapie vorbei. Die Erkenntnis, in all den Jahren Jobs gemacht zu haben, die ich eigentlich nicht machen wollte, hat voll gesessen. Trotz alledem habe ich zwei weitere Jahre in der Gastronomie gearbeitet, war aber vollkommen lustlos und ohne Motivation.

Da mein Interesse schon immer in der Psychologie und in der Arbeit mit Menschen lag, bin ich im Sommer 2011 in der Paracelsus Schule Essen bei Studienleiterin HP Marie-Luise Schyra zum Informationsgespräch aufgetaucht. Nach einem Probeunterricht und etwas Bedenkzeit waren die Würfel gefallen. Im November desselben Jahres war ich angemeldet und mein Ziel klar: Ich werde Heilpraktiker für Psychotherapie mit eigener Praxis und möchte verantwortungsvoll mit Menschen arbeiten – und endgültig Schluss mit der Gastronomie machen.

Ich hatte das große Glück und die Freiheit, mich ganz der Ausbildung widmen zu können. Deshalb belegte ich den Tageskurs. 14 Monate, immer Dienstag und Donnerstag von 9 bis 13 Uhr. Parallel dazu habe ich die VFP-gestützte Projektarbeit durchgeführt, bei Paracelsus eine ganze Handvoll Zusatzausbildungen absolviert und -qualifikationen erworben, dann mit einer Mitschülerin eine Praxis für Psychologische Beratung eröffnet. Der Schwerpunkt meiner Arbeit lag und liegt in der Burnout- und Stressprävention. Im Juni 2013 saß ich morgens um 9 Uhr in der Aula der Essener Volkshochschule zur amtsärztlichen Überprüfung durch das Gesundheitsamt Essen. Das Ergebnis: Prüfung bestanden!

Meine VFP-Projektarbeit wurde mit der Note „sehr gut“ bewertet und Frau Schyra hat mir in ihrer Schule gleich eine Dozentenstelle angeboten. Das alles steigert immens die Dopaminproduktion, macht richtig glücklich und zufrieden. Und es motiviert – endlich wieder, nach all den Jahren. Alles richtig gemacht, willkommen im neuen Leben!

Durch den frühen Start mit der Praxis war das erste kleine, aber regelmäßige Einkommen gesichert, unterstützt durch die Dozententätigkeit an der Essener Paracelsus Schule. Allerdings war es immer noch zu wenig, um alle Kosten zu decken und davon leben zu können. Alte Kontakte in die Gastro-Branche und ein gut ausgebautes Netzwerk brachten dann den endgültigen Durchbruch: Seit 2012 müssen auf Grundlage des Glücksspielstaatsvertrages alle Veranstalter und Vermittler von öffentlichen Glücksspielen sowie all deren Mitarbeiter an Präventionsschulungen teilnehmen, um die Spieler zu verantwortungsbewusstem Spiel anzuhalten und der Entstehung von Glücksspielsucht vorzubeugen. Mit dazu zählt der große Bereich der Gaststätten. Nach einem umfangreichen Zertifizierungsverfahren arbeite ich nun als freier Trainer für einen unabhängigen Schulungsanbieter und habe mittlerweile bundesweit einige Hundert Menschen geschult.

Auch die Arbeit und das Engagement an der Paracelsus Schule Essen hat sich vertieft. Zusammen mit meinem Kollegen Ulrich Weller werde ich 2015 ein komplett neues Seminarformat bei Paracelsus anbieten: „Proaktiv gegen Stress“. Zwei Dozenten vermitteln den Teilnehmern Wissen in Theorie und Praxis. Theorie in der Schule, Praxis durch Selbsterfahrung und Bewegung in der Natur – mehr will ich hier noch nicht verraten.

Ich bin zudem im Essener Arbeitskreis des VFP als aktives Mitglied tätig.

Der eine oder andere Leser wird sich jetzt denken: Was reißt der denn da für ein Pensum ab? Die einzige sehr stressreiche Zeit hatte ich in der Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung. Alles andere ist von 2011 bis heute kontinuierlich und behutsam gewachsen. Um als Heilpraktiker für Psychotherapie erfolgreich zu sein und davon leben zu können, benötigt es aus meiner Sicht einer Portion Durchhaltevermögen und in der Tat mindestens drei Jahre, bis alles wirklich gut läuft. Und sein Ziel darf man natürlich niemals aus den Augen verlieren.

Nicht zu unterschätzen ist der Einsatz von Social Media. Das ist heutzutage sogar elementar wichtig und gehört zum professionellen Marketing dazu. Facebook und Xing sind derzeit meine Favoriten. Ein Profil einmal solide erstellt und seriös gepflegt, bringt definitiv Klienten. Über Facebook habe ich übrigens meine ersten Klienten bekommen und sogar ein Unternehmen aus der Personaldienstleistungs- Branche nahm darüber Kontakt mit mir auf.

Nach gut drei Jahren sichern drei Standbeine – die Praxis, meine Dozentur und die Trainertätigkeit – ein solides Einkommen. Und das alles stressfrei und ohne Druck. An der Stelle möchte ich Frau Schyra DANKE sagen. Sie hat letztendlich diese Initialzündung bei mir ausgelöst und mir eine wundervolle Perspektive ermöglicht.

In meiner Wanderung durchs Leben bin ich heute eine große Etappe weiter. Ich bin sehr gespannt, was weiter noch alles passieren wird.

Christian Hütt Christian Hütt
Heilpraktiker für Psychotherapie mit den Schwerpunkten Burnout- und Stressprävention, Dozent an der Paracelsus Schule Essen

c.huett@seelen-werk.com

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