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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2014

Therapeuten-Porträt

Cover

Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis

Jannette Eggendorfer-Hofer

 

 

Jannette Eggendorfer-Hofer
Heilpraktikerin

 

 

Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Heilpraktikerin zu werden?

Soweit ich zurückdenken kann, beschäftige ich mich mit den Facetten der Naturheilkunde und der Bedeutung natürlicher Behandlungsmethoden. Den Einstieg jedoch verschafften mir vor vielen Jahren die Homöopathie und die Menschen, die ich bei Laienvorträgen kennenlernte und die mich schließlich bekräftigen, den Weg zur Heilpraktikerin einzuschlagen.

Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?

Meine Ausbildung hat zweieinhalb Jahre gedauert. Parallel dazu habe ich mich in Klassischer Homöopathie ausbilden lassen, welche die Grundlage für Weiterbildungen im Bereich der Kinderhomöopathie, der Ersten Hilfe in der Homöopathie und andere waren. Im Anschluss daran folgten Ausbildungen in Neuraltherapie, Dunkelfeldmikroskopie und Ausleitungsverfahren nach Aschner, welche ich selbst als Dozentin an den Paracelsus Heilpraktikerschulen seit einigen Jahren neben dem Abrechnungswesen und der Injektions- und Infusionstherapie unterrichte.

Ein weiteres angewendetes Schwerpunktverfahren stellt die immunmodulierende Eigenbluttherapie dar, die vor allem bei Allergien hervorragende Ergebnisse zu erzielen vermag.

Wie und wann erfolgte der Start Ihrer eigenen Praxis?

2014-06-Portrait2Meine Praxis eröffnete ich bereits zwei Monate nach der bestandenen amtsärztlichen Prüfung. Zu Beginn unterhielt ich zwei Behandlungsräume auf 60 m2. Zwei Jahre später konnte ich die Praxis um einen Behandlungsraum erweitern und initiierte die Zusammenarbeit mit einem Schmerztherapeuten und einer Psychotherapeutin – beide damals frischgebackene Heilpraktiker. Schon sehr bald waren auch diese Räumlichkeiten zu klein geworden, sodass ich nach umfangreichen Umbauarbeiten im September 2013 innerhalb des Gebäudes umzog: in neue, größere, hellere und modernere Räumlichkeiten.

Wie lief das erste Jahr? Und wie ging es weiter?

Nun, ich nehme an, wie es jedem im ersten Jahr ergeht: Die Patienten tröpfelten herein. Im Rückblick offenbarte sich das als großes Glück, denn ich konnte die Zeit effektiv nutzen, um das nötige Drumherum zu gestallten, wie z.B. Internetauftritt, Briefpapier, Rezeptvorlagen und das Wichtigste: Es blieb noch Zeit für Fort- und Weiterbildung.

All das führte zur stetigen Weiterentwicklung bis zum heutigen Tag. Der Patientenstamm ist gewachsen, sodass ich mittlerweile eine Sprechstundenhilfe beschäftige, die sich größtenteils um die Rechnungsstellung und Terminierung kümmert, damit ich mich voll und ganz meinen Patienten widmen kann.

Welche Werbemaßnahmen sind aus Ihrer Sicht erfolgreich, welche nicht?

Die beste Werbung ist die Weiterempfehlung durch die Patienten. Auch nach Fachvorträgen und Informationsabenden zu verschiedenen gesundheitlichen Themen kamen immer wieder Patienten, die sich angesprochen fühlten und Interesse an einer Therapie hatten. Ebenso nützlich hat sich ein „Tag der offenen Tür“ erwiesen, denn Interessierte lernen die Praxis und die eigene Arbeitsweise kennen und überwinden damit eine erste Hemmschwelle. Die Möglichkeit, ein unverbindliches Gespräch zu führen und sich über das Therapieangebot zu informieren, nehmen die Besucher gerne wahr.

Weniger erfolgreich waren für mich Flyer oder Zeitungsanzeigen, auch wenn sie eine gewisse Präsenz vermitteln.

Wie groß ist Ihre Praxis?

2014-06-Portrait3Die neuen Räumlichkeiten umfassen 250 m2. Zur Praxis gehören neben einem großzügigen Empfangsbereich fünf lichtdurchflutete Behandlungsräume und ein eigenes Labor. Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte? Ausgangspunkt jeglicher Behandlung in meiner Praxis stellt neben einer ausführlichen Anamnese die Dunkelfeldmikroskopie sowie eine umfangreiche Laboruntersuchung zur Diagnostik dar. Um der Vielzahl an Krankheitsbildern wirksam zu begegnen, kommen begleitend Orthomolekulare Medizin, Infusions- und Neuraltherapie sowie ausleitende Verfahren zum Einsatz.

Ein besonderes Anliegen ist mir auch, ungeklärte Beschwerden aufzudecken und über mögliche Ursachen wie z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Mineralstoffmangel zu informieren und ggf. gegenzuregulieren. In manchen Fällen ist es nachfolgend nötig, dem gestörten Organismus größere Mengen an Substanzen zuzuführen, die ihn schnell und effektiv aus einer Krise holen. Idealerweise parenteral, d.h. unter Umgehung des Verdauungstraktes, da der Körper aus unterschiedlichen Gründen die Substanzen oral eingenommen nicht in benötigter Menge aufnehmen kann. Wird die Nahrungsmittelunverträglichkeit rechtzeitig erkannt, lässt sich durch eine entsprechende Diät ein weitgehend beschwerdefreier Verlauf erreichen.

Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?

Ich fühle mich privilegiert, einen Beruf ausüben zu dürfen, der mich erfüllt: Patienten behandeln und ihnen helfen zu können ist schön. Jeder Patient schenkt mir ein neues Erlebnis, eine neue Herausforderung, und im besten Fall einen neuen Erfolg.

Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen wollen?

Ich durfte im Laufe meiner Tätigkeit feststellen, dass Fehler ganz maßgeblich zur Weiterentwicklung und -entfaltung beitragen, denn man hat etwas ausprobiert und festgestellt, dass es nicht funktioniert. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten. Mit Wissbegierde, Ausdauer und dem dazugehörigen Verantwortungsbewusstsein kann jeder Fehler für etwas gut sein – man muss ihn ja nicht zweimal machen.

Ihr Tipp für Praxisneulinge und Kollegen:

Die Grundlage jeder Tätigkeit sehe ich in einer fundierten Ausbildung sowie in verschiedenen Fachfortbildungen, die zu sorgfältiger und kompetenter Arbeitsweise befähigen. Die Paracelsus Schulen kann ich hier uneingeschränkt empfehlen.

Eine sinnvolle Maßnahme vor Aufnahme der Selbstständigkeit wäre eine Hospitanz oder Assistenz bei erfahrenen und geschätzten Kollegen, um sich einzufühlen in den tatsächlichen Praxisalltag und besser einschätzen zu können, wo die eigenen Fähigkeiten liegen und welche Behandlungsschwerpunkte man zukünftig setzen möchte. Für Praxisneulinge kann zudem der Zusammenschluss innerhalb einer Praxisgemeinschaft reizvoll und ergiebig sein.

Letztendlich ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gefragt: „Einen Versuch wagen und dabei scheitern bringt zumindest einen Gewinn an Wissen und Erfahrung. Nichts riskieren dagegen heißt, einen nicht abschätzbaren Verlust auf sich nehmen – den Verlust des Gewinns, den das Wagnis möglicherweise eingebracht hätte.“ (Chester Barnard)

Naturheilpraxis
Jannette Eggendorfer-Hofer
Heubergstraße 23
83059 Kolbermoor
Telefon 08031-98082
info@praxis-naturheilkun.de
www.praxis-naturheilkun.de

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