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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2017

Editorial

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Liebe Leserin
Lieber Leser

Heilpraktiker-Anwärter/innen, die sich auf die Prüfungstermine im März 2018 vorbereiten, sind zurzeit besonders aktiv im Internet auf der Suche nach frischen Spekulationen zu den neuen Überprüfungs-Leitlinien von Heilpraktiker-Anwärtern. Bis spätestens Jahresende sollen sie vom Bundesminister für Gesundheit im Bundesanzeiger bekannt gegeben werden. Was dort und in den beteiligten Bundesländern konkret ausgeheckt wird, das wissen vorerst nur die Götter.

Jedenfalls ist aus der vielbeschworenen Transparenz und Beteiligung der betroffenen Gesellschaftsgruppen in unserer ach so vorbildlichen Demokratie bislang nichts geworden. Wir haben – auf den letzten Drücker – eine Einladung nach Bonn erlebt, in der die Vertreter der Ärzteschaft (Was haben die eigentlich in dieser Runde verloren?) bis zum Erbrechen ihre Forderung nach Abschaffung des Heilpraktiker-Berufes wiederholten. Die Vertreter der Heilpraktiker-Verbände steuerten ihre bereits schriftlich eingereichten Forderungen nach mehr Rechtssicherheit durch eine umfassende Konkretisierung der Prüfungsinhalte in Form eines Gegenstandskataloges bei.

Die Administration hüllte sich indes in Schweigen, wie sie gedenkt vorzugehen, und am Ende verließen die Beteiligten die Arena wieder einmal ohne Erkenntnisgewinn. Nein, ich muss mich verbessern: Wenigstens die Ärztevertreter waren ein wenig schlauer, nachdem ihnen in erfreulicher Deutlichkeit gesagt werden musste, dass die Abschaffung des HP-Berufes „vom Tisch“ und auch die permanente Wiederholung der gehässigen Angriffe nicht hilfreich zur Lösung der Fragen sei, zu welcher die Runde zusammengerufen worden war. Na dann, warten wir ab, was bei dem ganzen Prozess herauskommt.

Ich versuche mich an einer Voraussage: Der Berg kreist und wird das berühmte Mäuschen gebären. Die Verwirrung und Rechtsunsicherheit wird nicht kleiner, die Qualität der Überprüfungen nicht besser, die Bürokratie wird sich weiter aufblähen und die Prüfungsgebühren erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr


HP Eckhardt W. Martin, Herausgeber

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