Kerstin Doelle, Anwärterin Heilpraktiker für Psychotherapie

Das Blatt auf dem die Seele schreibt

In dem gespenstischen Opernsaal knistert die Dunkelheit. Während der Aufführung “Cavalleria rusticana” von Pietro Mascagni trauen sich die Zuschauer kaum zu rühren. Ein Scheinwerferspot. Die Sängerin und Paracelsus-Schülerin Kerstin Doelle tritt als liebeskranke Bäuerin Santuzza auf die Bühne. Gebannt halten alle den Atem an – und genießen. So wie Kerstin auch: “Auf der Bühne betrete ich eine andere Welt. Ich schwinge mit dem Publikum und empfinde reine Freude.”

Wozu braucht eine erfolgreiche Sopranistin, die in aller Welt engagiert wird, die Psychotherapie-Ausbildung? – “Ganz einfach”, sagt die gebürtige Berlinerin. Die studierte Sängerin und Gesangspädagogin trifft beim Unterrichten immer wieder auf Menschen mit seelischen Problemen. Mit den Kursen erweitert und vertieft sie ihre Kompetenzen und bereitet den Weg für neue Zielgruppen. Neben Künstlern will sie in Zukunft auch Manager betreuen. Zwei Begabungen erleichtern Kerstin den Einstieg in die Psychotherapie: Zum einen findet sie schnell Zugang zu Menschen. Und zum anderen hat sie kein Problem dabei, sich den Lernstoff einzuprägen. “Das macht wohl mein ständiges Training im Künstlerberuf. Die Texte bunkern sich fest und sicher in meinem Gehirn ein.”

Das rotierende Seminarsystem an der Paracelsus-Schule findet sie praktisch: “Es kommt meinem Zeitplan entgegen. Trotz meiner Aufenthalte in Japan, Israel und Italien war ich bis auf vier Unterrrichtsstunden immer im Kurs. Die Ausbildung zum Managementtrainer im Januar passt ebenfalls perfekt in meinen Terminkalender.” Zuerst hatte die nimmermüde Kerstin auch noch den Ayurvedaberater im Blick, doch der Termin war weniger günstig. Die Künstlerin, die neben dem Lernen als Reikimeisterin in Reiki unterrichtet, Gesangsunterricht gibt, ihre Tourneen organisiert, spirituelle Lieder komponiert und spirituelle Geschichten schreibt, braucht die freie Zeiteinteilung zum Glücklichsein. “Mein Leben gestaltet sich bunt und offen.” Ihr Mann Christian Garbosnik, erster Kapellmeister bei der Staatsoperette Dresden, liebt die Abwechslung ebenfalls. So arrangieren die beiden auch mal gemeinsame Auftritte, Christian dirigiert oder spielt Klavier, Kerstin singt.

Gesang gehört immer dazu

Das Singen will die begabte Lebenskünstlerin nie aufgeben. Täglich trainiert sie ihre Stimme, nachts träumt sie von ihren Rollen und ist davon überzeugt: “Die Stimme ist das Blatt, auf dem die Seele schreibt.” Die Stimme und die Psyche heilen sich gegenseitig, sagt sie. “Jeder kann mit seiner Stimme arbeiten, den Schmerz heraussingen und Freude ausdrücken. Dabei lösen sich Blockaden, Seele und Körper werden befreit. Wie schade, dass sich bei der Aufforderung ‘Singen Sie ein Lied!’ hierzulande große Verklemmung breit macht. Wir leben abgetrennt von unserem Körper. Das ist in Italien, aber auch in Russland und afrikanischen Ländern, ganz anders.”

Kerstins eigene Geschichte ist der Beweis für die Heilkraft des Singens. “Es gab viele Krisen, zum Beispiel wollte ich mich nicht in das DDR-System einpressen lassen. Ich verlor meine Stimme, ich war schwer krank. Doch immer halfen mir die richtigen Menschen zum richtigen Zeitpunkt. Außerdem bin ich so frei, mir Auszeiten zu nehmen. Drei Wochen im Sommer kann mich keiner erreichen, das sind so etwas wie heilige Kühe für mich. Ich bin froh, dass ich nicht verbittert und zu Granit wurde.” Auch anderen hat die gut organisierte Dresdner Sängerin bereits geholfen. “Es wird erst dunkel, wenn Menschen aufhören, ihre Träume fliegen zu lassen”, sagt sie. So litt eine junge Schülerin plötzlich an Stimmbandknötchen, laut Berliner Charité konnte nur eine Operation helfen. Kerstin:”‘Lass uns einfach nur singen’.” Nach einem Dreivierteljahr war die Zyste weg, heute lebt die Frau von der Musik, sie singt und spielt Harfe.

geb. in Berlin
mobil: 0174-7849664
E-Mail: kerstindoelle@web.de
Internet: www.kerstin-doelle.com

Paracelsus-Ausbildung:
– Heilpraktikerin für Psychotherapie
– Psychologische Managementtrainerin