Therapie bei Depressionen

Therapie bei Depressionen

Depressionen sind weder eine persönliche Schwäche noch die Unfähigkeit, mit etwas fertig zu werden, sondern eine Krankheit, die behandelt werden muss. Denn sie setzen nicht nur die geistige, sondern auch die körperliche Leistungsfähigkeit herab und beeinträchtigen so das gesamte Leben des Betroffenen – und seiner Umgebung.

Es gibt eine Reihe von Definitons- und Klassifikationsversuchen auf verschiedenen Ebenen. Offiziell werden die herkömmlichen, Termini “endogene”,”exogene” oder “reaktive” Depression nicht mehr verwendet.

Die Klassifizierung nach Ursachen wird nach den derzeit gültigen Diagnose-Schlüsseln, dem amerikanischen “Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders” (DSM lII-R) und “International Classification of Diseases” (ICD-10) der WHO zugunsten einer deskriptiven Zuordnung zu typischer Depression (Major Depression) und spezifischer Depression (Minor Depression) aufgegeben. Depressive Zustände, die nicht die Kriterien einer “Major Depression” erfüllen, werden “Minor Depression” genannt. Dieser Begriff ist jedoch bisher noch nicht in das Diagnose-Manual übernommen worden. Den Begriffen “Major Depression” (DSMIlI-R) und “depressive Episode” (ICD-1O) liegen dieselben phänomenologischen Kriterien zugrunde. Sie können demnach synonym verwendet werden.

In der alltäglichen Praxis hat sich die nosologische Einteilung in “psychogene”‘ “endogene” und “somatogene Depression” bewährt.

Endogene Depressionen treten familiär auf bei unbekannter Genese.

Psychogene Depressionen sind der Sammelbegriff für reaktive Depressionen (äussere Auslöser, Verluste, Kränkungen usw.)

neurotische Depressionen (Störungen der seelischen Erlebnisverarbeitung ausgelöst durch ganz oder teilweise verdrängte Konflikte) oder Erschöpfungsdepressionen jahrelange körperlich – seelische Dauerbelastung wird aus neurotischer Grundstruktur heraus nicht mehr verarbeitet

Somatogene Depressionen treten als Begleitdepressionen bei körperlichen oder auch extrazerebralen Erkrankungen auf (postinfektiös, postoperativ, toxisch, endokrin, medikamentös) oder als altersbedingte Veränderung mit und ohne Demenz.

Zur Therapie depressiver Verstimmungen gehören

1. Psychische und soziale Maßnahmen

Vielen hilft es, wenn ihnen jemand einmal wirklich zuhört. Man sollte die Betroffenen ausserdem dazu anhalten, im Alltag aktiv zu sein, sich Termine zu setzen und etwas konsequent zu unternehmen. Gut ist auch als geistiger Fitmacher das sog. Gehirn-Jogging. AT, Reiki’ Biofeedback etc. dürfen nur von einem wirklich erfahrenen Therapeuten angewandt werden.

2. Physische Maßnahmen:
Hier sollte an ausgewogene Ernährung und an möglichst viel Bewegung gedacht werden. Krankengymnastik, Massagen, Bäder, Kneippen usw. können nicht nur Symptome lindern, sondern auch “seelisch aufbauen”. Unterstützend sind hier pflanzliche Medikamente angezeigt. Das Mittel der Wahl ist Johanniskraut.

Hypericum perforatum ist eine sehr “alte” Arzneipflanze, die vermutlich schon in der Antike medizinisch genutzt wurde, zum Beispiel bei Hautläsionen oder Brandwunden. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit galt das Johanniskraut – es ist dem 24. Juni gewidmet, dem Geburtstag von Johannes dem Täufer und dem längsten Tag des Jahres – schon als besonderes Psychotherapeutikum, als ein fuga daemonum, als Apotropaikum oder “Teufelsaustreiber”. Deswegen hat der Volksmund noch eine Menge anderer Namen wie Hartheu, Jageteufel, Teufelsflucht, Manneskraft, Walpurgiskraut, Hexenkraut für diese wundersame Sommerpflanze. Hält man ihre Blätter gegen die Sonne, sehen sie dank ihrer durchschimmernden, an ätherisch Ölen reichen Sekretbehälter wie durchstochen aus. Man sagt, der Teufel selbst, erbost über die Macht dieses Heiligekrautes gegen böse Geister, soll einmal die Blätter der Pflanze wütend durchstochen haben.

Auch Paracelsus war ein großer Verehrer des Johanniskrautes. Er schrieb in dem um 1525 entstandenen Werk “Von den natürlichen Dingen” dem Johanniskraut vier Kräfte zu: für die “Phantasmata’ würm, wunden und balsamische tugent”. Was den Gebrauch gegen die “dollmachenden Geister” betrifft, meinte er: “Dises kraut/wie es an ihm selbst ist/so für und für getragen werden unter dem paretli’ in kranzweiß oder sonst in hem den/oft daran schmecken/zu nacht unter das küssi tun/das sol ietlicher arzt wissen/das got ein groß arcanum in das kraut gelegt hat/alein von we gen der geister und dollen fan tasien/die den menschen in verzweiflung bringen – und nicht durch den teufel/son dern durch natur/wan got zu allen krankheiten arznei be schaffen/wie sie sind (aus Franz-C. Ozygan: “Kulturgeschichte und Mystik des Johanniskrautes”, Stuttgart 1993)

Kniphof schrieb in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in seinem Kräuterbuch bereits sehr aktuell: Johanniskraut hilft gegen den Schwindel und gegen die “fürchterlichen melancholischen Gedanken”. Damals zerrieb man die Blüten bis ein blutroter Saft austrat.

Neueste Forschungen belegen die Wirkung des Johanniskrautes: Innerlich angewandt, haben seine Extrakte vermutlich durch ihre Leitsubstanz Hypericin deutliche antidepressive Effekte. Gesichert ist die Erkenntnis, dass eine Kombination des Johanniskrautes mit anderen Pflanzen unnötig und nicht sinnvoll ist. Denn es wirkt eigenständig und ist das einzige pflanzliche Antidepressivum, das uns hier zur Verfügung steht.

Johanniskraut gehört zu den Heupflanzen, die von der Kommission E des Bundesgesundheitsamtes eine Positiv monographie erhalten haben. Das bedeutet, dass die Pflanze für eine Anwendung bei depressiven Verstimmungen anerkannt ist. Die weiteren in der Monographie genannten Indikationen sind: “Angst”, “nervöse Unruhe” sowie “psychovegetative Störungen”. Johanniskraut wirkt antidepressiv aufgrund seiner aktivierenden Eigenschaften. Es führt zur Abnahme der Tagesmüdigkeit und fördert den gesunden Nachtschlaf durch die Wiederherstellung des physiologischen Schlaf-Wachrhythmus. Es ist zudem ausgesprochen gut verträglich.

Therapie bei Cluster-Kopfschmerz

Therapie bei Cluster-Kopfschmerz

Der Cluster-Kopfschmerz, Synonyme: Bing-Horton-Syndrom, Erythroprosopalgie, Histaminkopfschmerz, Horton-Neuralgie, Horton-Syndrom, sind besonders bei Männern auftretende schwerste Schmerzattacken von 15-180 Min. Dauer bis zu achtmal pro Tag (häufig nachts). Ohne adäquate Behandlung kann dieses über Wochen bis Monate oder sogar Jahre, mit monate- bis jahrelangen beschwerdefreien Intervallen anhalten.
In der Regel handelt es sich um halbseitige Schmerzen im Augen-Schläfen-Bereich, evtl. mit Rötung des Auges und des Gesichts, Hyperhidrose, vermehrte Nasensekretion und Tränenfluss. Die Ätiologie ist auch heute, ähnlich wie bei der Migräne, unklar.
Differentialdiagnostisch muss abgeklärt werden ob es sich eventuell um eine Nasoziliarisneuralgie handelt (auch hier treten bei einer Neuralgie des Nervus nasociliaris Symptome auf, wie: meist einseitiger, anfallartiger Schmerz am inneren Augenlid, begleitet von Tränenfluss, Konjunktivitis, eventuell Rötung des Gesichts).

Ich behandele den Cluster-Kopfschmerz wie auch die Migräne und die Nasoziliarisneuralgie mit der Neuraltherapie. Zunächst begebe ich mich auf eine Störfeldsuche. Selbst Mikronarben (auch sie können ein neurales Störfeld ausbilden) müssen aufgespürt und mit Procain-hydrochlorid unterspritzt werden. Besonders muss auf devitale Zähne geachtet werden. Auf der hauptsächlich von Schmerz befallenen Kopfseite injiziere ich Proc. retrobulbaer und an das Ganglion Sphenopalatinum sowie an das Ganglion Gasseri. Während einer Schmerzattacke kann als Soforthilfe Proc. (1-2 ml) i.v. injiziert werden um den Anfall zu kupieren. In der Regel stellen sich nach 3-5maliger Behandlung gute bis sehr gute Erfolge ein.
Als Umstimmungstherapie verabreiche ich Eigenblut ansteigend von 1-5 ml – 1 Tag Pause – dann absteigend von 5-1 ml. Das Eigenblut kann, individuell auf den Patienten mit einem geeigneten Homöopathikum oder einem Homotoxikologikum versetzt werden.

Homöopathische Mittel, die mit Erfolg eingesetzt werden können, sind:

Ami visnaga,
Barium carbonicum,
Barium jodatum,
Belladonna,
Calcium phosphoricum,
Coffea,
Gelsemium,
Iris,
Nux vomica,
Spigelia,
Thuja.

Welches der genannten Remedia einzeln oder in einer Kombination eingesetzt werden muss, kann nur eine genaue homöopathische Explortion ergeben.

Therapie der chronischen Tonsillitis

Therapie der chronischen Tonsillitis

Die chronische Tonsillitis wird meist durch eine Mischinfektion mit anaeroben und aeroben Erregern unter Beteiligung betahämolysierender Streptokokken der Gruppe A (durch versch. Serotypen eigentlich Neuinfektionen) verursacht. Es entsteht pathologisch-anat. Retention von Zelldetritus, sowie Kryptenabszesse, Fibrosierung u. Nekrose des Parenchyms unter Beteiligung des peritonsillären Gewebes.
Klinik:

Häufig rezidive Anginen; geringe Beschwerden (sog. Halskratzen), vergrößerte submandibuläre Lymphknoten, Foetor ex ore, dabei gerötete Tonsillen mit narbiger u. zerklüfteter Oberfläche, peritonsillärer Druckschmerz, bei Spateldruck auf den vorderen Gaumenbogen Entleerung von Eiter u. Zelldetritus aus den Krypten.

Begleiterkrankungen:

Dyspnoe, Kehlkopfödem, Otitis media.

Lokale Komplikationen:

Peritonsillarabszess; Peritonsillitis mit fortgeleiteter Entzündung und Abszedierung im Bereich der Halsweichteile, die nach einem symptomfreien Intervall auftritt. br />Symptome: hohes Fieber, starke Halsschmerzen u. Schluckbeschwerden, peritonsillärer Druckschmerz, Schwellung u. Vorwölbung der geröteten Tonsillen u. des Gaumensegels, evtl. Kieferklemme.
Angina Ludovici.

Folgeerkrankungen:

v. a. bei bakterieller T. Sepsis durch hämatogene, lymphogene oder kontinuierliche Fortleitung in die Halsweichteile mit Beteiligung der Vena jugularis interna, rheumatisches Fieber, Endo-, Myo- u. Perikarditis, Glomerulonephritis, Pustulosis palmaris et plantaris, Urtikaria, Thrombangiitis obliterans, Vaskulitis.

Komplikationen einer Tonsillektomie können sein:

postop. Nachblutung (bis zu 14 Tagen), passagere Geschmacksstörungen (Dysgeusie); später evtl. Auftreten einer Seitenstrangangina (selten).

Bevor Sie sich ein Patient zu einer Tonsillektomie entscheidet, empfehle ich die Mandeln von einer Kollegin oder einem Kollegen “Rödern” zu lassen ( Rödern ist die Bezeichnung für ein spezielles Verfahren, bei dem aus den Gaumenmandeln eitriges Sekret abgesaugt wird. Ziel ist hierbei die Beseitigung eines Krankheitsherdes. Benannt wurde dies Verfahren nach seinem Erfinder, dem deutschen. Arzt H. Röder, 1866-1918)

Gleichzeitig injiziere ich folgende Präparate der Firma Heel in der Mischspritze mit Eigenblut:

Coenzyme compositum Amp.
Echinacea compositum (forte) S Amp.
Euphorbium compositum S Amp.
Psorinoheel Amp.
Tonsilla compositum Amp.
Traumeel S Amp.
Ubichinon compositum Amp.

Therapie bei Bronchitis

Therapie bei Bronchitis

Rosterelektronenmikroskop,
4OOfache Vergrößerung
(Aufnahme: Pir, CNRI)
Interna
Sekretolytika
Diät
Homöopathie
Enzyme
Injektionstherapie
Pharma-Akupunktur
Die chronische Bronchitis
Asthma bronchiale
Status asthmaticus
Therapie bei Asthma

Akute Bronchitis
In der Regel handelt es sich um eine Entzündung des Tracheo-Bronchialraumes, die vor allem in der herbstlichen Übergangszeit oder bei nassem Winterwetter auftritt.

Symptomatik
Produktiver Husten mit Fieber, Nachtschweiß und allgemeine Mattigkeit. Bei entsprechender Vorbelastung kann sich zu nehmend Atemnot einstellen (Achtung, Gefahr einer Pneumonie!)

Röntgenuntersuchungen sind bei akuten, unkomplizierten Bronchitiden wenig hilfreich, sie erbringen keine nennenswerten Befunde.

Therapie
Absolutes Rauchverbot, an das sich auch die Umgebung des Patienten halten muss!
Bei Fieber Bettruhe und schwitzen. Ausfiebern lassen!
Brustwickel anlegen, dem Wickelwasser 1 TL Oleum Thymii zusetzen.Sehr empfehlenswert sind Senfwickel, die nicht länger als 10 Min. liegen bleiben sollen. Bei älteren Patienten sollte auf Wickel verzichtet werden – dafür Einreibungen mit Tumarol-Balsam oder einem anderen fertigen Brustbalsam z.B. Bronchoforton oder Bronchodurat Balsam vorgenommen werden.
Inhalationen mit Tumarol: 2 cm des Balsams heißem Wasser zusetzen.
Abwehr stärken z.B. mit Echinacea plus Eigenblut, 2 mal wöchentlich

Interna
Cetraria isl. oplx mehrmals täglich 20 Tropf. bei eitrigem Auswurf zusätzlich Kreosotum oplx. Sulfur Tabl. D6 5.2 Tabl. tägl. einnehmen.

Bei eitrigem Auswurf Arzt! (Zurück)

Sekretolytika
Fruct. Anisi, Fruct.Foeniculi, Rad.Liquiritae u.a.

Hustensäfte:
· Fupatal Saft (enthält Anis und Thymian) 5. mehrmals tägl. 1 TL einnehmen.
· Bronchicum (Saft o.Tropfen) öfter am Tage 15 Tr. auf Zucker (Brot).
· Bei spärlichem Auswurf: Viel heißen Zitronensaft geben, Lindenblüten- und Hollunderblütentees.

Hustenblocker:
· Ephepect Pastillen mehrmals tgl. 1 Pastille. (Zurück)

Diät
· Je nach Auswurf gut gewürzte Speisen, bei Obstipation sind Einläufe erforderlich!
· Bei starker Schleimproduktion: Sekretomotorika wie Herb.Thymii od. Herb.Serphylli.

Bei älteren Patienten Herzstütze nicht vergessen:
· Tinct. Ephedrae bei Tachycardie 4 mal 15 Tr.tgl.
· Tinct. Convallariae bei Bradycardie 4 mal 20 Tr. tgl.
Grundsätzlich individuell dosieren!
(Zurück)

Homöopathie
· Einige Einzelmittel:
· Allum cepa (als ob der Kehlkopf bei Husten zerrisse.)
· Calc., Ph-ac., Sulfur (bei Kitzelhusten)
· Belladonna Dil. D4 (Krampfhusten)
· Bryonia Dil.D4 (bei Hartnäckigkeit)
· Mercurius solub.Tbl.D4 (bei Schweiß)
· Ipecacuanha Dil.D4 (wenn Brechreiz bei Husten)
· Tartarus emeticus Tabl.D6 (Husten mit Luftnot)
· Rumex crispus D4 (bei Bifurkationshusten)
· Ferrum phosphor D4 (Rauhheit d. Bronchien)
· Komplexmittel
· Santa Flora S.,Anwendung: 4 mal 25 Tr.tgl.
· Roths RopulminTr.,S.4 mal 15-2O Tr.tgl.v. d. Mahlz.
· Infi-calcium-carbonicum Tr. S.3 mal 30 Tr.tgl.
· BIOPYR stellt eine ideale Ergänzung zu Santa Flora dar und deckt das gesamte Infektpotential ab.
· Tartephedreel
· Gripp-Heel
· Aconitum-Homaccord (bei fieberhafter Bronchitis)
· Drosera-Homaccord (bei Pertussisähnl. Husten) S.4 mal (oder öfter) tägl.40 Tr. zusammen einnehmen.
(Zurück)

Enzyme
Wie bei allen entzündlichen Prozessen empfiehlt sich auch bei der Bronchitis der Einsatz proteolytischer Enzyme.
Empfohlen: Wobenzym Drag. 5. Initial 3 mal 8 Dragees tgl. (3 Tage) danach 3 mal 5 Drag.tgl. (Zurück)

Injektionstherapie
· Ubichinon 2m1;Gripp-Heel 1 ml; Tonsilla 2 ml; Traumeel 2 ml; Mischspritze mit 2 ml Eigenblut beginnend, 2 mal wöchentl. i.m. oder Schwörotox 1 ml; Schwörosin 1 ml
· Mischspritze mit Eigenblut wie oben. oder Metavirulent 2 ml mit Eigenblut 3 mal wöchentl. 1 Amp. i.m. oder Infi-Echinacea-lnjektion
· 2 mal wöchentl. m. Eigenblut. Zur Kreislaufstütze:
Infi-Camphora-lnjektion (Infirmanus) S.2 mal wöchentl .i.m.(nicht bei Schilddrüsenerkrankungen einsetzen!) (Zurück)

Pharma-Akupunktur
Injektionen in die Akupunkturpunkte bei entsprechender pharmakologischer Zusammensetzung haben sich bei der Therapie der Bronchitis sehr gut bewährt. Ampullen beinhalten Ipecacuanha, Drosera, Kalium phos. u.a. und werden in untenstehende AP-Punkte i.c./s.c. injiziert (siehe Abbildung unten).

 

Abbildung zu Pharma-Akupunktur

Die einzelnen Punkte werden den Symptomen entsprechend ausgewählt. Es muss in einer Sitzung nicht in alle Punkte injiziert werden.

1: Zwischen den Querfortsätzen des 3. und 4. Brustwirbels auf beiden Körperhälften (in allen Fällen von Bronchitis, Asthma, Pneumonie). (B 13- Tartar. stib.)
2, 3: Im 1. Interkostalraum 1 Querfinger neben dem Sternum bzw. am unteren Rand des Sternoclaviculargelenks. (N26 und 27 – Tartar. stib.)
4: in der Radialisrinne 1 Querfingerproximal von der Apophyse. (Lul – lpecacuanha)
5: Mamillarlinie im 3. Interkostalraum an beiden Körperhälften. (Ml 6- Drosera)
6: Am medialen Ende der Ellenboge falte bei maximal gebeugtem Arm. (H3 – Kai. phos ph. [bilat])
7: 1 Querfinger lateral von der Brustwarze an beiden Körperhälften. (KS 7 – Cactus)
(Zurück)

Die chronische Bronchitis

Allgemeines
Die Definition der chronischen Bronchitis beinhaltet das Vorliegen von produktivem Husten an den meisten Tagen des Jahres, mindestens jedoch von 3 Monaten über den Zeitraum von 2 Jahren.Dabei sind das Bronchial-Ca, Tuberkulose, Emphysem, Bronchiektasen, Mucoviszidose oder Immundefekte auszuschliessen.Bei diesem Krankheitsbild liegt eine chronisch-entzündliche Reaktion des Bronchialbaumes vor (allergische Reaktionen?), deren Merkmal eine persistierende bronchiale Hypersekretion ist. Das morphologische Korrelat ist hier weniger eine entzündliche Veränderung des Bronchialbaumes, als eher eine Zunahme der schleimbildenden Becherzellen des Epithels, sowie eine Vermehrung der seromukösen Bronchialdrüsen.

Einteilung der chronischen Bronchitiden
· Einfache, unkomplizierte chron. Bronchitis mit schleimiger Sekretion
· chron. rezidivierende (eitrige) Bronchitis
· chron. asthmoide Bronchitis mit oftmals generalisierter Atemwegsobstruktion
· chronisch obstruktive Bronchitis

Ätiologie
Exogene Faktoren wie Rauchen, Virusinfekte, bakterielle Infekte durch Haemophilus influencae, Pneumokokken, Staphylokokken stellen meist nicht eine primäre Ursache dar.

Symptome
Leitsymptome sind Husten und Auswurf, besonders morgens. Mit zunehmendem Fortschreiten der Krankheit tritt Dyspnoe auf.

Differentialdiagnose
Lungentumoren, Metastasen, Tuberkulose u.a.

THERAPIE
· Absolutes Rauchverbot!
· Staub und chem. Dämpfe meiden!

Hydrotherapie
Aerosol-Inhalationen und reflektorische Anregung durch Trinken heißer Tees, heißer Milch mit Honig, Brusttees
· Heiße Dauerbrausen des Rückens
· Heupackungen
· Klimakuren sind problematisch: Keineswegs verträgt jeder das “abhärtende Klima” der Nordsee, je nach Konstitutionstypus wird ihm das mediterrane Klima vielleicht besser bekommen (Ischia!)

Neuraltherapie
Wie bei Bronchitis und Asthma bronchiale.

Phytotherapie
Bad Lippspringer Tee (Tees nicht länger als 6 Wochen verwenden, dann wechseln, z.B. Solubifix Fertigtee)

Schröpfen
Paravertebral blutig oder unblutig. Bei chron. Bronchitis spielt das “Tor des Windes” eine Rolle! Das sind 2 kleine ca.3QF paravertebral liegende Regionen in Höhe des oberen Schulterblattrandes.(Blutig schröpfen nur bei lokaler deutlicher Verquellung!)

Blutegel
über Schmerzstellen ansetzen bzw. segmental.

Aderlass
hat deplethorische und antientzündliche Wirkung.

Heiße Auflagen
Bei akuten Schüben haben sich heiße Auflagen mit Enelbin Paste bestens bewährt. Anwendung nach Prospekt!

Volksheilkundlich
kennen wir folgende Maßnahme:
In Schweinefett werden Zwiebelscheiben goldgelb geröstet und auf einem Leinenlappen so heiß wie gerade gut verträglich, im Bereich des Bronchialbaumes aufgelegt. (Zurück)

Asthma bronchiale

Allgemeines
Ein in der Naturheilpraxis relativ oft vorkommendes Krankheitsbild mit generalierter Obstruktion der intrapulmonalen Atemwege.
Ätiologisch müssen familiäre Belastungen bei vorgegebener allergischer Bereitschaft, Umweltbedingungen, sowie psychogene Stimuli beachtet werden. Ein hoher Prozentsatz der Asthma-Patienten hat eine Familienanamnese mit Rhinitis, Asthma, Ekzemen u.a.
Als “Atopie” werden bevorzugt Patienten betroffen, die als Kinder Milchschorf hatten, später eine Neurodermitis disseminata oder eine Rhinitis atopica.
Die meisten allergischen Erkrankungen des Respirationstraktes werden durch Inhalation bestimmter Noxen hervorgerufen wie z.B. Pollen (Lindenblüten,Tierhaare, Hausstaub usw.), wobei psychogene Faktoren wie Schulprobleme, Eheschwierigkeiten, aber auch endokrine Störungen zusätzlich auslösend wirken können.
Das rein psychogene Asthma hingegen ist eher selten, eine psychogene Überlagerung des Krankheitsbildes hingegen häufig anzutreffen. Eine Rolle spielen aber auch rezidivierende Infekte.

Pathophysiologie (Kurzform)
Es findet sich eine eosinophile Bronchitis mit Epithelverschleimung. Eine Bronchokonstriktion oder partielle Verlegung der Atemwege führen zu einer Dyspnoe.
Das Hauptproblem des Asthmatikers liegt nicht darin, die Lungen mit Luft zu füllen, sondern diese wieder loszuwerden. Durch die behinderte Ausatmung kommt es zu den typischen Atemgeräuschen wie Brummen, Rasseln, Giemen.
Quälender Husten verschlimmert die Atemnot und befördert zähen Schleim wenn überhaupt – heraus.
Es kommt in der weiteren Folge zu einer Überblähung der Lungen (vgl. Thoraxformen nach Mayr!). (Zurück)

Status asthmaticus
Die Angst zu Ersticken steigert die Atemnot und kann, wenn keine Hilfe kommt, zum lebensbedrohlichen Zustand des Status asthmaticus führen.
Asthmaanfälle treten übrigens meist nachts auf. Dies leuchtet insofern ein, als auch beim Gesunden die Atemwege nachts enger gestellt sind.

Das nichtallergische – oder intrinsic Asthma
Durch Tabakrauch, Autoabgase tritt diese Form meist jenseits des 30. Lebensjahres auf, Stress und seelische Belastungen können die Ursache sein.

Das allergische – oder extrinsic-Asthma
Rein allergisches Asthma kommt seltener vor als allgemein angenommen wird, die Übergänge sind fliessend und die Hauptprobleme liegen in einer übersteigerten Reaktionsbereitschaft der Bronchialschleimhaut, die eben auf unspezifische Reize reagiert. (Zurück)

Therapie bei Asthma

Allgemeines
· Absolutes Rauchverbot!
· Für regelmäßigen Stuhlgang sorgen, evtl. Einläufe
· Antiallergische Behandlung mit ALLERGOSTOP 1
· Reichliche Flüssigkeitsaufnahme um durch Wässerung eine Verflüssigung des Bronchialsekrets zu erreichen.
· Ableitung über die Haut durch Senfwickel, Cantharidenpflaster auf Brustbein, Baunscheidtbehandlung.
· Ableitung über die Nieren mit Diuretika.

Diät
· Kochsalz- und Purinarm
· Keine blähenden Speisen
· Kein Vollkornbrot
· Viel Milch- und Milchprodukte
· Reifes Obst, alle Teigwaren
· Saft- und Rohkosttage einschieben.

Physikalische Maßnahmen
· Trockenbürsten, wechselwarme Arm- und Oberkörpergüsse.
· Sauerstoffmehrschrittbehandlungen
· Schröpfen, Baunscheidtieren.

Medikamentös
· Asthmakhell N Verdünnung S.4 mal tgl.10-15 Tr.
· Asthma-Bomin H S.3-4 mal tgl. 20 Tr. auf Zucker oder
· Horvitrigon – Reintoxin Liqu. und
· Horvi-Elaps-Reintoxin forte Liqu. S.3 mal tgl.je 8 Tr. perlingual.

Wichtige Mittel in der Asthma-Behandlung:
· Santa Flora 5 S.3-4 mal tgl. 15-30 Tr. oder
· Atmulen E Saft besonders für Kinder S.4 mal tgl. 1 TL
· Lophyptan N Tr. S.3 mal tgl. in Tee einnehmen oder
· Endemol Tropf. S.initial mehrmals tgl.20 Tr.,danach4 mal tgl.30 Tr.
· PROALLER spag.Tr.

Injektions- und Neuraltherapie
· Injectio antiasthmatica in die AP Punkte.
· Eigenblutbehandlung mit Regasinum antiallergicum
· oder Allergie-Injektopas
· oder Engystol N
· Segmentbehandlung
Parasternal 8-10 Quaddeln setzen, ebenso Paravertebral. Empfehlen würde ich dazu die Asthma-Nosode-Injeel.

Als Eigenblutzusatz: Ignatia Injeel forte Bryonia-Injeel forte (auch i.c.)

Ausserdem: Nosoden Injektion 3 mal wöchentl. i.m. eventuell alle 3 Präparate 3 mal wöchentl. als Mischspritze mit etwas Eigenblut i.m. oder Mischspritze aus:
· Asthmalyticum Amp.N (Röwo-210)
· Coronar Homocent
· Dysto Loges

In der Injektions- und medikamentösen Therapie ist die Stützung der Herztätigkeit stets zu berücksichtigen, wie generell in der Asthmabehandlung.

Inhalationen
Rp.: Flores et Folia Malvae M.D.S.50.0 in 1 l Wasser geben,1 EL Emser Salz zusetzen, erhitzen. Dampf einatmen.

Homöopathie – Empfehlungen
Cuprum met. Tbl. D 12 (bei spast. Zuständen), auch z. Injektion Lobelia Tbl. D6

Für den Einsatz homöopathischer Mittel empfehle ich Band II “Homöopathia antihomotoxica, Symptomen- und Modalitätenverzeichnis” von H.-H. Reckweg, Aurelia
Verlag Baden-Baden. E

Hypnosetherapie bei Asthma

Hypnosetherapie bei Asthma

Asthma: Anfallsweise auftretende Behinderung der Atmung.

I. Asthma bronchiale: Bronchialasthma, kurzanhaltende Anfälle von hochgradiger Atemnot, mit besonders erschwerter Ausatmung (expiratorische Dyspnoe), herbeigeführt durch spastische Kontraktion der feinen Bronchialäste (Krampf der kleinen Bronchien) und Schleimhautschwellung (kapilläre Blutstauung + chronische Bronchitis) mit Absonderung eines zähen Schleims aus den Bronchialdrüsen.

Verantwortlich für den Anfall sind 3 Komponenten:

Anatomische Komponente: Asthma bronchiale entsteht auf der Grundlage einer chronischen Bronchitis.
Neuropathische Komponente: Asthma bronchiale beruht auf abnormen Erregbarkeitsverhältnissen des Nervus Vagus: Krampf der kleinen Bronchien infolge ihrer reflektorischen oder zentralen Vagusreizung (Vagotonie).
Allergische Komponente: Spezifisch wirkende Stoffe (Allergene) (Staub, Leder, Bettfedern, Tierhaare, Schimmelpilze, Medikamente, Klimafaktoren) lösen Anfall aus. Asthma bronchiale? “Allergose”, “Bronchialallergose”. – Im Verlauf des Asthma bronchiale entsteht aus einer zunächst nur im Anfall vorhandenen Lungenblähung fast stets ein Emphysem, das zusammen mit der chronischen Bronchitis zur Herzinsuffizienz führt. Der dauernde Reizzustand führt zu einer ständigen Erregung des Vagus, so dass sich die Anfälle später psychogen auslösen lassen und ein “Dauerasthma” (Status asthmaticus) entstehen kann. Neue Gesichtspunkte ergeben sich aus der Auffassung Selye’s, dass das Asthma bronchiale ein Anpassungssyndrom ist.
Blutbild: Eosinophilie; meist schon in der anfallsfreien Zeit, verringert im Beginn, hochgradig (10 – 30% und mehr!) gegen Ende des Anfalls. Charakteristisches Sputum: 1. Curschmann’ Spiralen. 2. Eventuell Charcot- Leyden Kristalle. 3. Eosinophile Leukozyten.

II. Asthma cardiale: Herzasthma, Anfälle von Atemnot bei Herzkranken; kommt vor bei Insuffizienz des linken Ventrikels mit Lungenstauung. Puls: unregelmäßig und klein. Asthma cardiale auch ohne Versagen des linken Ventrikels im Angina – pectoris – Anfall.

Neben diesen beiden Formen gibt es:

Asthma abdominale: Asthma durch Hochdrängen des Zwerchfells bei Meteorismus und Erkrankungen des Bauchraumes.
Asthma artriticum: Asthma bei Gicht.
Asthma cerebrale: Asthma infolge einer Zerebralsklerose.
Asthma diabeticum: Asthma bei Diabetes (Azidose).
Asthma nasale: Reflektorisches Asthma bei Nasenaffektionen.
Asthma symptomaticum: Asthma bei verschiedenen Erkrankungen mit mechanischer oder reflektorischer Erschwerung der Atmung (z.B. Asthma nasale oder Asthma abdominale).
Asthma thymicum: Behinderung der Atmung bei Thymushyperplasie durch Druck auf die Trachea.
Asthma uraemicum: Anfälle von Atemnot bei Urämie (Ursache zum Teil toxisch, zum anderen Teil Herzschwäche mit beginnendem Lungenödem).
(Pschyrembel)

Nicht nur aus Gründen der Vollständigkeit habe ich sämtliche Formen des Asthmas aufgeführt. Bei kritischer Betrachtung ist es immer wieder erstaunlich, wie sich in der Medizin Kreise schließen, besonders dann, wenn man den Körper des Menschen nicht als eine Anhäufung von Organen ansieht, sondern ihn ganzheitlich betrachtet (Angina pectoris -> Morbus Roemheld -> Asthma abdominales). Da die ganzheitliche Betrachtung in der “modernen” Medizin immer seltener zum Tragen kommt und die differentialdiagnostischen Möglichkeiten bei leicht erkennbaren Symptomen selten ausgeschöpft werden, ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Patienten in den Praxen der Ganzheits- und Außenseitermedizin vorstellig werden.

Vor einer Hypnosetherapie ist die differentialdiagnostische Bestimmung der Erkrankung von ausschlaggebender Bedeutung, da es darauf ankommt, die richtigen Rapporte zu finden und eine “Diagnosis ex juvantibus” nicht möglich ist. Der Auslöser der Krankheit ist zu finden und unbedingt vor- oder mitzubehandeln. Nur dann kann die Hypnosetherapie zu einem befriedigenden Ergebnis führen. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn ich für jede einzelne Form des Asthmas, unter Berücksichtigung der Genese, Fälle anführen und die entsprechenden Rapporte geben würde. Das ist auch nicht notwendig, wenn die gesamten Rapporte oder besser, Rapportempfehlungen, die ich bis jetzt gebe, verstanden und bei der Therapie berücksichtigt werden. Die Basisrapporte wiederholen sich, in abgeänderter Form, immer wieder und müssen nur spezifisch ergänzt werden.

Zum Beispiel:

1. Asthma bronchiale allergica: Für diese Form des Asthmas ist das Immunsystem verantwortlich.

2. Asthma bronchiale neuropatica: Eine Asthmaform, die auch auf Nervosität und Angst beruht. Hier sind die Rapporte für die Aerophagie und die allgemeinen Ängste mit einzubeziehen.

Die Rapporte können sein:
Sie werden frei von Angst sein.
Angst wird nicht bestehen.
Sie werden frei und ohne Angst in die Zukunft schauen können.
Asthma ist ganz unwichtig.
Nichts kann ihren Atem stören.
Sie werden frei und ohne Angst atmen können.
Angst ist ganz unwichtig.
Ihr Atem geht frei.
Angst ist nicht existent.

3. Asthma abdominale: Wiederum kommen hier Rapporte, wie bei der Aerophagie zum tragen, wenn keine organischen Abdominalstörungen vorliegen. (DD.)
Bei AIDS und bei Krebs muss das Autoimmunsystem verstärkt, bei Allergien in gewissen Sinne abgeschwächt werden., d.h. es muss versucht werden, die Überreaktionen der körperlichen Abwehr gegen verschiedene Stoffe abzuschwächen. Das kann dadurch geschehen, dass dem Patienten ein Szenario suggeriert wird, in dem er als Zöllner Eindringlinge ohne Abwehr passieren lässt. Die Rapporte könnten sein:

Sie ganz allein entscheiden, was in ihren Körper eindringen kann und darf.
Ihr Körper wird auf Eindringlinge nicht
. Eindringlinge sind ganz unwichtig.
Sie werden nicht abgewiesen, sie werden nicht bekämpft.
Ihr Körper wird nicht darauf reagieren.
Was bekämpft wurde, ist unwichtig.
Allergene sind nicht existent.
Ihr Körper reagiert darauf nicht.
Nichts kann ihren Körper stören.
Sie öffnen sich weit und reagieren nicht auf Eindringlinge.
Pollen, Staub und was den Körper stören könnte, ist unwichtig.
Eine negative Reaktion ist nicht existent.

Auf das Futurum kann verzichtet werden, weil die Patienten in der Regel nicht während eines Anfalls in die Praxis kommen.
Die Psyche nimmt die Rapporte auf, beeinflusst die Physis und dadurch kann der Körper bei dem nächsten Angriff der Allergene moderierter reagieren.

Die Therapie aller Asthmaformen muss durch folgende Rapporte ergänzt werden:
Die Atmung ist ganz ruhig und gleichmässig.
s atmet mich.
Stirn, Nase und Rachen sind angenehm kühl.
Die Brust ist angenehm durchströmt und warm.
Die Atmung ist ruhig und leicht.
Die Atmung ist ruhig, leicht und frei.
Der Atem fliesst von selbst.
Es atmet mich.
Asthma ist ganz gleichgültig.
Die Bronchien sind weit und entspannt.
Bei jeder Ausatmung blase ich einen Luftballon auf.
Mein Atem überwindet jeden Widerstand.

Ich betone es immer wieder, auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, die Rapporte individuell zu ergänzen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Patienten unter Hypnose Luftballons real, also nicht suggeriert, aufblasen zu lassen.

Therapie bei Hypertonie und Arteriosklerose

Therapie bei Hypertonie und Arteriosklerose

Eines der wirksamsten Rezepte der Naturheilkunde gegen Hypertonie und Arteriosklerose stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin. Es handelt sich um eine,
Knoblauchtinktur, die selbst hergestellt werden kann und in einem bestimmten Rhythmus eingenommen werden muss.

Botanik:

Knoblauch gehört zu der Familie der Liliaceae. Ausdauernd, 25 bis 70 (90) cm hoch, Stengel aufrecht, bis Mitte beblättert, Blüten langgestielt, Scheindolde wenigblütig, zahlreiche bis 1 cm große Brutzwiebeln tragend, in einem Stück abfallend, meist zusammengesetzte Zwiebel, Nebenzwiebeln rundlich-eiförmig, in eine Haut eingeschlossen, Zwiebelhäute weiß oder grün.
Allgemeines:

Vorkommen: weltweit kultiviert
Nach Theophrast (Paracelsus) wächst Knoblauch an Wegkreuzungen, im Zeichen schicksalhafter Entscheidungen, mit dem Ziel, Hekate milde zu stimmen. Nach einer alten islamischen Legende entsprang der Knoblauch dem linken und die Zwiebel dem rechten Fußabdruck des Teufels, als dieser nach der Vetreibung aus dem Paradies die Erde betrat. Weiterhin ist die bekannte ‘Wirksamkeit’ zum Schutz vor Vampiren zu nennen.

Wirkung:
Antibakteriell und antimykotisch, lipidsenkend.
In klinischen Versuchen wurden eine Hemmung der Thrombozytenaggregation, Verlängerung der Blutungs- und Gerinnungszeit sowie Steigerung der Fibrinolyseaktivität nachgewiesen.
Anwendungsgebiete:
Zur Unterstützung diätetischer Maßnahmen bei Erhöhung der Blutfettwerte und zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen.

Nebenwirkungen
Selten Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen. Nach der Einnahme können die für Knoblauch typischen Veränderungen des Geruchs von Haut und Atemluft auftreten.

Die Herstellung der Tinktur:

350 g geschälte, zerdrückte Knoblauchzehen werden mit 350 ml Alkohol (85%) übergossen und für 10 Tage an einen kühlen Ort gestellt. Nach dem Filtrieren wird die Tinktur in eine braune Flasche gefüllt und für weitere 3 Tage ruhen gelassen.
Nun kann das Medikament nach folgendem Schema, in etwas Wasser, eingenommen werden:

Anzahl der Tropfen
Tag 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Morgens 1 4 7 10 13 16 19 22 25 24 21 18 15 12 9 6 3
Mittags 2 5 8 11 14 17 20 23 25 23 20 17 14 11 8 5 2
Abends 3 6 9 12 15 18 21 24 25 22 19 16 13 10 7 4 1

Die Kur sollte nach einer Woche Pause wiederholt werden.

Therapie bei Altersjuckreiz (Pruritus senilis)

Therapie bei Altersjuckreiz (Pruritus senilis)

Meistens sprechen unsere älteren oder alten Patienten nicht darüber, weil sie sich schämen und denken, dass man ihnen mangelhafte Hygiene nachsagen könnte. Oftmals ist jedoch gerade der Gegenteil der Fall.
Das Jucken tritt hauptsächlich Nachts auf. Viele Patienten leiden jedoch auch am Tage sehr darunter. Nicht selten kann man in der Praxis – bei genauem Beobachten – feststellen, dass sich viele Senioren verstohlen kratzen. Das unstillbare Jucken wird in der Regel erst bei der Inspektion während der Untersuchung zugegeben. Nicht selten findet man Kratzspuren. Durch das unwillkürliche Kratzen, was man zumindest im Schlaf nicht bewusst unterdrücken kann, entstehen in der Folge kleine Hautschäden (sogenannte Kratzeffekte), meist längliche, zum Teil verkrustete rötliche Linien. In fortgeschrittenen Fällen ist die Haut an den befallenen Stellen leicht gerötet und verdickt, in ausgeprägten Fällen von einem Ekzem äusserlich kaum mehr zu unterscheiden. Die am meisten befallenen Stelle liegt in der Regel zwischen den Schulterblättern bis hinunter in den Lendenbereich.

Die Ursache dieses Juckens wird von den Dermatolgen ausschliesslich als degenerative Veränderunge der Haut im Alter angesehen. Es ist durchaus richtig, dass die trockene Altershaut (Mangel an Hautfettsäure) ein Mitauslöser ist. Dies wird häufig verstärkt, wenn oft gewaschen oder gebadet wird, da hierdurch der Schutzmantel der Haut aus Fettsäuren noch weiter reduziert wird.

So werden von den Dermatologen folgende Maßnahmen zur Vorbeugung empfohlen:
Die Haut immer gut fett halten mit verträglichen Salben; im Winter fettende Salben, bei Hitze wegen des Schwitzens eher feuchtere Salben vom Typ Lotion. Dabei wegen der Gefahr der Allergieentwicklung eine gutverträgliche Salbe nicht ohne zwingenden Grund wechseln, vorallem nicht hektisch eine Salbe nach der anderen ausprobieren.

Diese Maßnahmen sind durchaus richtig und sind nicht von der Hand zu weisen. Es werden jedoch nur Linderungen auftreten, das Jucken wird nicht verschwinden, da der Grundauslöser des Altersjuckens von der Schulmedizin gar nicht erst in Erwägung gezogen wird. Erst durch eine genaue Augendiagnose und die Begleiterkrankungen kann dieser oder diese gefunden werden.

Bei der Beurteilung und Behandlung dieses verbreiteten Leidens stelle ich mich klar gegen die Schulmedizin. Ich halte es für völlig unangebracht, das Jucken mit Salben – besonders mit cortisonhaltigen Salben – alleine behandeln zu wollen. Grundsätzlich ist je nach Ausgangslage und Konstitution (Augendiagnose) der gesamte Stoffwechsel zu behandeln.

In der Regel verordne ich zur Anregung des Stoffwechsels folgenden Tee, der kurmäßig getrunken wird:

Rp.
Radix Bardanae 15,0
Radix Traxaci 15,0
Radix Liquiritiae 10,0
Radix Sambuci 15,0
Radix Ebuli 05,0
Radix Ononidis 20,0
Radix Millefolii 10,0
Radix Violae 05,0
Cortex Frangulae 15,0

M.f. Spec.
Aus dieser Pflanzenmischung wird ein Decoct (15 Minuten abgedeckt, auf kleiner Flamme) aus einem Esslöffel der Mischung und zwei Tassen Wasser hergestellt.. Die erste Tasse wird zum Frühstück getrunken, die zweite über den Tag verteilt. Die Kur dauert 7 Tage und kann – je nach Bedarf – wiederholt werden.

Zur Fettung der Haut können sich die Patienten folgende Salben – die garantiert keine Allergien auslösen – in der Apotheke herstellen lassen oder – was ich für besser halte – selbst herstellen.

Rp.
Schweineschmalz 90,0
Walrat 07,0
Aethylalkohol 03,0

M.f. ext. Ungt.
Eine völlig alkoholfreie und somit für die Altershaut noch besser verträgliche Salbe ist:

Rp.
Lanolin 5,0
Vaseline 15,0
Bienenwachs 10,0
Parafinöl 30,0
Aqua demineralisata 40,0
Aroma (z. B. Rosenöl) 0,3

>M.f. ext. Ungt.
Wenn man die Salbe selbst herstellen möchte:
Die Inhaltsstoffe 1 bis 4 auf 700 erwärmen, bis alle Stoffe geschmolzen sind und mit einem Glas- oder Holzstäbchen (kein Metall verwenden) verrühren. Stoff 5 auf 700 erwärmen und dazugeben. Nun muss die Masse bis auf ca. 400 abkühlen, dann kann unter ständigem Rühren Stoff 6 hinzugegeben werden. Die Aromastoffe können selbstverständlich weggelassen werden.

Bei schweren, wie oben beschriebenen Fällen, reibe ich die Stellen – besonders wenn sie wie beschrieben zwischen den Schulterblättern liegen – in der Praxis mit folgender Salbenkombination ein:
Wobenzym N Salbe gemischt zu gleichen Teilen mit Forapin E Salbe.
Bei dieser Maßnahme muss immer reines Olivenöl bereitstehen, falls der auftretende Brennreiz für den Patienten zu unerträglich werden sollte. Mit dem Öl lässt sich das Brennen sofort unter Kontrolle bringen. Es handelt sich hierbei um eine reine Praxistherapie und die Salbenmischung sollte dem Patienten keinesfalls mitgegeben werden.

Grundsätzlich muss die Leber mitbehandelt werden!
Es gibt keinen Patienten in dem angesprochenen Alter, der keine belastete Leber hat. Die Entgiftung- und Lebertherapien sind ausreichend bekannt und müssen hier nicht zusätzlich aufgeführt werden.

Therapie bei Abszess

Therapie bei Abszess

Der Abszess ist eine Ansammlung von Eiter (Eiter: die bei der eitrigen Entzündung abgesonderte, neutrophile polymorphkernige Leukozyten [Eiterkörperchen] und eingeschmolzenes Gewebe enthaltende Flüssigkeit, deren Einschmelzung durch die Einwirkung von proteolytisch wirkenden Enzymen der Leukozyten und Mikroorganismen erfolgt) in einem nicht vorgebildeten, sondern durch Gewebeeinschmelzung (Verflüssigung einer Nekrose) entstandenen, allseitig abgeschlossenen Gewebehohlraum. Er wird später oft von einer bindegewebigen Abszessmembran umgeben. Erreger sind meist Staphylo- u. Streptokokken sowie Escherichia coli. Es bestehen jedoch auch häufig Mischinfektionen.

Abszesse sind meistens an der Körperoberfläche lokalisiert und kommen nur sehr selten intrakorporal vor. Symptome: typische Entzündungszeichen (Rubor, Tumor, Calor, Dolor, Functiolaesa), Fluktuation, sowie pulssynchroner Klopfschmerz. Differentialdiagnostisch muß abgeklärt werden ob eventuell tuberkulöse, sog. kalte Abszesse (ohne Rötung und lokale Überwärmung), infizierte Zysten oder erweichende Tumore vorliegen.

Die schulmedizinischen Therapien sind: ovalaere Exzision, Entfernung der Abszessmembran, Antiseptika, Wundspülung, ggf. Inzision mit Gegeninzision und Drainage. Selbstverständlich ist die schulmedizinische Therapie nicht als falsch anzusehen. Es bestehen jedoch aus naturheilkundlicher Sicht Problematiken.

1. Bei den Exzisionen entstehen Narben, die obwohl sie in der Regel klein sind, neurale Störfelder ausbilden und eventuell zu kosmetischen Einbußen, gerade bei Frauen – z. B. beim Mammaabszess – führen können.
2. Abszesse neigen zu Rezidiven.

Aus den obengenannten Gründen, sollte die naturheilkundliche Therapie aus zwei Schritten bestehen:

1. Die externe Behandlung zur Eröffnung des Abszesses,
2. Die interne Behandlung – hier bevorzuge ich die Homotoxikologie – zur Vermeidung von Rezidiven.

Bei der externen Behandlung empfehle ich das Ansetzen von Blutegeln, die eine schnelle und relativ schmerzfreie Eröffnung des Abszesses garantieren. Zu kosmetischen Problemen kann es nicht kommen, da die Bissstellen so klein sind, dass sie nach der Abheilung unsichtbar werden. Störfelder, im Sinne der Neuraltherapie, können sich auch nicht ausbilden.

Je nach Lokalisation des Abszesses kann nach Absetzen der Blutegel noch eine Schröpfbehandlung durchgeführt werden. Das ist jedoch sehr individuell zu handhaben, da diese Behandlung recht schmerzhaft ist.

Intern – zur Vermeidung von Rezidiven – setze ich, im Rahmen der Homotoxikologie, folgende Medikamente ein, die individuell auf den Patienten abgestimmt sein müssen. Grundsätzlich bevorzuge ich die Injektionstherapie, wobei die entsprechenden Medikamente in der Mischspritze mit Eigenblut injiziert werden:
Apis-Homaccord Amp.
Coenzyme compositum Amp.
Echinacea compositum (forte) S Amp.
Engystol N. Amp.
Lymphomyosot Amp.
Tonsilla compositum Amp.
Ubichinon compositum Amp.
Diätetisch empfehle ich in der Zeit der Therapie eine fleisch-, zucker- und kochsalzarme Ernährung, wobei auch die Gewürze eingeschränkt werden sollten.
Der Gesamttherapiekomplex bietet hervorragende Aussichten, dass der Abszess schnellstens abheilt und es nicht zu Rezidiven kommt.

Therapie bei Winterdepressionen

Therapie bei Winterdepressionen

Vor einiger Zeit lautete eine Sendung des ZDF Ratgeber Gesundheit: “Wenn die Seele friert.” Zunächst mag dieser Titel etwas reißerisch klingen, doch bei näherer Betrachtung erkennt man, dass er gar nicht falsch ist. Es ist auffällig, dass in Deutschland in den lichtarmen Herbst- und Wintermonaten mehr Patienten mit Depressionen in die Praxen kommen als im Sommer. Es kann aber nicht alleine an der Reduzierung der natürlichen Lichtmenge liegen, auch die niedrigen Temperaturen müssen eine Rolle spielen, da die Winterdepression in den Mittelmeerländern praktisch unbekannt ist.

Aus einer Statistik geht hervor, dass in Deutschland ca. 800.000 Menschen unter diesen psychischen Verstimmungen leiden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Dunkelziffer sehr groß ist, da die “Saisonal abhängige Depression” (SaD) nicht immer diagnostiziert und als eigenständige Krankheit erkannt wird, obwohl das Leidenspotential der Betroffenen sehr groß ist.

Es wird über einen Verlust der Lebensfreude und des allgemeinen Interesses sowie über Energielosigkeit, Antriebsarmut und erhöhtem Schlafbedürfnis geklagt. In der Regel kommt auch noch – besonders bei weiblichen Patienten – ein ständiger Heißhunger auf Süßes hinzu, was sich dann natürlich auf der Waage bemerkbar macht und die Depression noch verstärkt (Circulus vitiosus). Aufgrund der Symptomatik werden oft soziale Kontakte vernachlässigt.

Völlig erforscht sind die Gründe für die “SaD” auch heute noch nicht, es wird jedoch, neben den bereits genannten Gründen, ein Mangel an Serotonin und eine Störung des Melatoninhaushalts angenommen.

Serotonin ist der Botenstoff, der Nervensignale im Gehirn weiterleitet, während Melatonin für die Aufrechterhaltung des Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist und dem Körper signalisiert, wann Nacht ist. Helles Licht – besonders Sonnenlicht (auch künstliches) hemmt die Ausschüttung dieses Hormons. Landläufig gesprochen, könnte man sagen, dass der Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit uns in eine Art “Winterschlaf” versetzt.

Es bestehen jedoch Möglichkeiten, einer Winterdepression vorzubeugen.

Hier einige Tipps:

Bewegen Sie sich viel im Freien: im Idealfall 30 bis 60 Minuten pro Tag und natürlichem im Hellen. Auch an einem wolkigen Wintertag beträgt die Lichtstärke noch 2000 Lux (in Wohnräumen etwa 100 Lux).
Halten Sie sich tagsüber möglichst in der Nähe von Fenstern auf.
Benutzen Sie in Ihrer Wohnung Lampen mit hoher Wattzahl. Kerzenlicht ist zwar romantisch, bei depressiver Stimmung aber tabu.
Betreiben Sie Ausdauersport. Beim Laufen werden vermehrt Neurotransmitter (wie Serotonin) im Gehirn ausgestoßen.
Machen Sie Urlaub im Süden oder im Gebirge. Hier kann die Lichtstärke bis zu 100 000 Lux betragen.
Bleiben Sie sozial aktiv. Gehen Sie aus und treffen Sie sich mit Freunden. Das hebt die Stimmung und stärkt das Immunsystem.
Gegen die Winterdepression hat sich die Lichttherapie als außerordentlich effektiv erwiesen.
Es gelang einem russischen Forscherteam nachzuweisen, dass es im menschlichen Körper Leitungsbahnen für Licht gibt, die exakt dem Verlauf der Meridiane der traditionellen chinesischen Medizin entsprechen. Demnach ist Licht tatsächlich in der Lage, Informationen in den Körper einzuschleusen und Disharmonien auf der energetischen Ebene auszugleichen. Die Lichttherapie wird auch von Heilpraktikern – meistens in Verbindung mit der Farbbestrahlung – angewandt.

Meistens wird jedoch weißes Licht ohne UV-, extreme Blau- oder nennenswerte Infrarot-Anteile verwendet. Die Bestrahlungsdauer mit 2500 Lux ist 2 Std. die mit 10.000 Lux jedoch nur 40 Minuten. Es wird empfohlen, dass der Patient frontal zur Lampe sitzt und direkt oder fast direkt – leicht abgewandt – in diese hineinschaut. Es spricht nichts dagegen, während der Bestrahlung zu lesen oder zu arbeiten. Der Morgen ist die günstigste Bestrahlungszeit.
Für Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, die die Photosensibilität erhöhen, ist die Lichttherapie nicht geeignet.

Sollte sich trotz regelmäßiger Aufenthalte im Tageslicht, viel sportlicher Bewegung und einer Lichttherapie keine Besserung einstellen, muss unter Umständen medikamentös behandelt werden.

Folgende Homöopathika können eingesetzt werden:

Acidum phosphoricum,
Aurum,
Cimicifuga,
Hypericum (Vorsicht, das Johanniskraut erhöht die Photosensibilität!),
Ignatia,
Mandragora e radice,
Opium (Achtung! Nur auf Betäubungsmittelrezept bis einschließlich der D5 [Gesetz zur Neuordnung des Betäubungsmittelrechts vom 28. 07. 1982 u. 2. BtMÄnderung vom 01. 08. 1986]),
Platinum,
Sepia.
Die genannten Remedia sind nicht zur Selbstmedikation geeignet, da durch eine homöopathische Repertorisation herausgefunden werden muss, welches dieser Medikamente – einzeln oder in Kombination – eingesetzt werden muss.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit bietet die Homöosiniatrie. Dabei werden Homöopathika (Mischinjektion dysto-L90, cor-L90, hepa-L90, neuro-L90) in folgende Akupunkturpunkte injiziert: H 3; LG 6; LG 13; M 36, Bl 23; Bl 62.

Therapie bei vorzeitigem Samenerguss (ejaculatio praecox)

Therapie bei vorzeitigem Samenerguss (ejaculatio praecox)

Quelle:
Michael Pfreunder: “Schon wieder zu früh…? 3-Stufen-Programm gegen vorzeitigen Samenerguss”, Verlag Integrative Weiterbildung, ISBN 3-00-001597-3

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie bei www.sexualberatung-online.de

Ca. 10-20% aller Männer im geschlechtsreifen Alter leiden unter dem Problem des vorzeitigen Samenergusses. Bis vor wenigen Jahren wurde dieses Problem als Bagatelle abgetan, obwohl es sich um die am weitesten verbreitete Sexualstörung überhaupt handelt. Alle Beteiligten empfinden sie als besonders gravierend. Leider wird es gegen diese Störung keine Pille – ähnlich wie Viagra – geben.

Die sofortige Ejakulation (Samenerguss) des Männchens ist im Tierreich völlig normal. Dieses Verhalten aller Säugetiere dient der Arterhaltung. Ein zusätzlicher Nutzen eines längeren Sexualakts besteht nicht, eher brächte er nur unnötige Gefahren durch die Schutzlosigkeit und fehlende Aufmerksamkeit gegenüber potentieller Feinde.
Der moderne Mensch problematisiert jedoch diese Verhaltensweise. Der Sexualakt wurde kultiviert. Männer und Frauen sprechen nun offener über ihre Wünsche und Vorlieben. Beide Partner wollen daraus den höchstmöglichen Genuss ziehen. Besonders anzuführen ist, dass die Frauen ihr Bedürfnis nach sexueller Befriedigung immer deutlicher zum Ausdruck bringen.
Die männliche Potenz definiert sich heute nicht mehr an dem “wie oft”, sondern an dem “wie lange”. Dadurch entstand das altbekannte und schon immer verbreitete Problem der “Ejaculato praecox” dem vorzeitigen oder zu schnellen Samenerguss des Mannes.
Die moderne Sexualberatung definiert “vorzeitig” sehr unterschiedlich. Es wird nicht in Minuten oder Sekunden gemessen, sondern richtet sich nach dem persönlich-subjektiven Empfinden des Mannes. Jeder Samenerguss, der unkontrolliert und/oder gegen den Willen des Mannes auftritt, kann demnach als “zu früh” oder “vorzeitig” bezeichnet werden.
Normalerweise lernt der Mann im Laufe seiner ersten Sexualkontakte seine Ejakulation zu steuern, so wie man lernt, seinen Harndrang zu kontrollieren und nicht mehr bettzunässen. Mancher Mann schafft diesen wichtigen Entwicklungsschritt jedoch nicht. Es kommt auch vor, dass die ehemals erlernte Kontrolle sogar wieder verschwindet. Durch den Leistungsdruck, die Versagensangst oder auch durch andere psychologische Probleme tritt das Problem des vorzeitigen Samenergusses in unserer schnelllebigen Zeit immer öfter und massiver auf.

Oftmals ejakuliert der betroffene Mann dann bereits bei der direkten Berührung der Genitalien durch die Partnerin oder sehr kurz nach Eindringen in die Scheide. Andere Männer wiederum kommen nach einigen wenigen Minuten des Koitus zum Samenerguss. Jüngere Männer leiden besonders unter diesem Phänomen und suchen oft vergebens nach effektiven Lösungswegen.
Viele versuchen mit diversen Pseudo-Hilfen den Samenerguss zu verzögern. Sie multiplizieren im Kopf vierstellige Zahlen oder denken an den nächsten Besuch der Schwiegermutter. Gerne werden auch Betäubungsmittel (Betäubungssalben, “Longtime” Kondome usw.) eingesetzt, um das sexuelle Spiel auszudehnen. Was nutzt aber das längere “Durchhalten” wenn die Spontanietät, das Gefühl und der Spass dabei verloren gehen?
Da nur ganz selten körperliche Ursachen für den vorzeitigen Samenerguss vorliegen, handelt es sich in der Regel um ein falsch erlerntes oder wiederverlerntes Verhalten. Manchmal sind allerdings auch tieferliegende psychische Probleme damit verbunden. Wie jedes andere Verhalten kann jedoch auch die ejakulatorische Kontrolle systematisch (neu) erlernt werden. Mit der Hilfe einer modernen Sexualberatung kann das jeder schaffen.
Durch die “an-etwas-Anderes-denken-Strategien” oder anderen zweifelhaften Ratschlägen entsteht nur Schaden. Es muss (neu) erlernt werden, den Körper und dessen Gefühle bewusst wahrzunehmen. Durch eine erlernbare Ejakulationskontrolle besteht dann die Chance, die Sexualität mit der Partnerin wieder als Glück, Freude und Erfüllung zu empfinden. Der vorzeitige Samenerguss ist die einzige Sexualstörung, die sich schnell und leicht beseitigen lässt.

Pseudo-Hilfen, Tipps und Tricks:

Betäubungssalben/sprays bei vorzeitigem Samenerguss:
Diese Mittel helfen in Einzelfällen. Es muss jedoch eine Einwirkzeit von bis zu 20 Minuten in Kauf genommen werden. Das raubt dem Geschlechtsakt jedoch jede Spontanietät. Ein grösseres Problem ist, dass der Mann nichts mehr spürt, da sein Penis ja betäubt ist. Selbst die Partnerin kann davon betroffen sein, da sich die Salbe/das Spray auch auf ihre Schleimhäute überträgt. In Einzelfällen wird auch von allergischen Reaktionen berichtet.

Sonderkondome bei vermeintlich zu kleinem Penis:
Diese Kondome haben in ihrem vorderen Teil eine künstliche Silikon-Eichel. Wird dieses Kondom über den Penis gestreift, erscheint er bis zu 5cm länger. Dies geht natürlich zu Lasten der Empfindungsfähigkeit und macht bei einem reißenden Kondom ernsthafte Probleme, wenn der verlängernde Fremdkörper in der Scheide der Frau hängenbleibt.

Denk-an-Deine-Steuererklärung bei vorzeitigem Samenerguss:
Diese Ablenkungsstrategien helfen selten. Der betroffene Mann kann sich damit gerade über die ersten Minuten retten. Ein Genuss kann nicht entstehen, da er ja nicht bei der Sache ist. Selbst die Partnerin hat nichts davon, wenn er jetzt 90 Sekunden statt nur 10 Sekunden durchhält.

Sexvermeidung bei vorzeitigem Samenerguss:
Viele Betroffene vermeiden aus Versagensangst den Sex vollständig. Dadurch entsteht dann jedoch ein Teufelskreis. Es ist eine normale physiologische Reaktion des männlichen Körpers, dass er nach einer längeren Zeit der Enthaltsamkeit besonders schnell zum Höhepunkt kommt. Die Versagensangst steigert sich dadurch noch mehr.

Medikamente (z.B. sog. MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Serotonin etc.):
Diese Medikamente verzögern als Nebenwirkung den Samenerguss. Die Medikamente sind sehr teuer, verschreibungspflichtig und müssen vier bis sechs Stunden vor dem erwarteten Geschlechtsakt eingenommen werden. Niemals sollte jedoch ein Medikament wegen seiner Nebenwirkungen eingenommen werden! Es besteht auch kein heilender Effekt! Sobald das Medikament abgesetzt ist, tritt das Symptom des vorzeitigen Samenergusses wieder auf. Der Frust steigt dann noch weiter.

Positives Vorgehen:

Es gibt verhaltenstherapeutische Lenproramme. Allerdings arten einige Übungsprogramme in Hochleistungssport aus, so dass der Name “Trainingsprogramm” eher angebracht zu sein scheint. Sinnvoll erscheinen mir nur diejenigen Programme, bei denen Lust, Freude und Befriedigung nicht zu kurz kommen und bei denen sich die eventuell vorhandene Partnerin sinnvoll einbringen kann. Dann sind diese Methoden sehr wirkungsvoll. Sie sorgen dafür, dass sich der betroffene Mann in einigen Wochen neue sexuelle Verhaltensmuster aneignet. Beim vorzeitigen Samenerguss liegen die Erfolgschancen bei 90%!

Sinnvolle Übungen:

Diese Übungen wurden von dem amerikanischen Urologen Kegel konzipiert, eigentlich nur, um inkontinente Frauen zu behandeln. Aufgrund deren Berichte über eine gesteigerte Empfindungs- und Orgasmusfähigkeit veranlaßte Kegel dazu, die Beckenbodenmuskulatur genauer zu untersuchen.
Er entwickelt aus den daraus gewonnenen Erkentnissen zwei verschiedene Varianten von Übungen die von Männern und Frauen genutzt werden können, um ihre Empfindungsfähigkeit im Genitalbereich zu steigern. Zusätzlich lassen sich durch diese Übungen sehr hilfreiche Massnahmen zur Verzögerung des Samenergusses einleiten. Sicher ist: wer Kontrolle über seine Beckenbodenmuskulatur hat, der kann auch den Samenerguss beeinflussen. Es gibt zwei Varianten, die entsprechenden Muskelgruppen zu trainieren:

1. Variante:
Hierbei geht es um die Stärkung des Muskels, der es erlaubt, den Strahl beim Urinieren zu unterbrechen bzw. nach dem Urinieren auch noch den letzten Tropfen herauszupressen.

2. Variante:
Mittelpunkt ist hier der Schliessmuskel des Gesäßes. Es muss sich vorgestellt werden, dass der Stuhlgang eingehalten werden muss. Der hierfür zuständige Muskel soll mit dieser Variante gestärkt werden.

Bei beiden Übungen kommt es darauf an, die entsprechenden Muskeln zwanzig Mal zusammenzuziehen und wieder lozulassen. Es muss darauf geachtet werden, nur die angesprochenen Muskeln arbeiten zu lassen. Bauch- und Beinmuskeln müssen entspannt bleiben. Sobald es geschafft wurde, nur mit den richtigen Muskelgruppen zu arbeiten, soll die Anzahl der Kontraktionen langsam bis auf vierzig gesteigert werden. Dies kann durchaus einige Wochen dauern. Wenn vierzig Kontraktionen erreicht wurden, wird die Übung folgendermassen verändert:
Die Muskeln werden angespannt und die Spannung muss zwei bis drei Sekunden gehalten werden. Danach wird langsam gelockert, bis zur völligen Entspannung. Unterstützt werden sollte dieser Vorgang durch die Vorstellung, dass nach der Entspannung “alle Schleusen aufgehen” und das sowohl uriniert als auch der Darm entleert werden könnte. Es wird wiederum mit zwanzig Kontraktionen (Ausführungen) gestartet, die langsam auf fünfzig gesteigert werden. Nach kurzer Zeit wird diese Übung fast “von alleine” gehen. Geübt werden kann z.B. beim täglichen Busfahren, Zeitunglesen oder Fernsehen.

Die praktische Anwendung:
Wenn man beim Geschlechtsverkehr das Gefühl hat, kurz vor dem Samenerguss zu stehen, muss man “kegeln”. Die trainierte Beckenbodenmuskulatur wird angespannt, bzw, entspannt. Dadurch wird der Samenerguss verzögert und der Druck der Ejakulation nimmt ab.