Heilpädagogisches Reiten

Heilpädagogisches Reiten

Der therapeutische Einsatz von Tieren hat in den letzten Jahren einen ungewöhnlich großen Aufschwung genommen. Besonders ist hier das Schwimmen mit Delphinen und das heilpädagogische Reiten zu nennen. Das heilpädagogische Reiten ist ein Teilbereich des therapeutischen Reitens, neben Hippotherapie und Reiten für Behinderte.

Unter dem Begriff “Heilpädagogisches Reiten HPR” wird die pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und soziointegrative Einflußnahme mit Hilfe des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit verschiedenen Behinderungen und Störungen zusammengefaßt. Im Umgang mit dem Pferd und beim Reiten wird der Mensch ganzheitlich angesprochen (körperlich, geistig, emotional und sozial).

Durch das HPR wird das Wahrnehmungsvermögen und das Körperbewußtsein gefördert und geschult. Abgestufte Reitübungen dienen der Vorbereitung auf Longenarbeit, Handpferd- und aktives Reiten. Durch die Mithilfe im Stall, der Gruppenarbeit, dem Führen und Pflegen der Pferde entsteht eine enge Beziehung zu dem Pferd.

Auf zunächst geführtem Pferd kann sich der “Reitende” dem lösenden Bewegungsrythmus angstfrei hingeben; Gymnastische Übungen und Geschicklichkeitsspiele ausführen. Ausreiten auf dem Handpferd oder aktives Reitenlernen bieten sich als weiterführende Möglichkeiten an.

Nach individuell abgestimmten Therapieplänen können verschiedene Verhaltensweisen und Funktionen behinderungsspezifisch angegangen werden (z.B. die Schulung des Wahrnehmungsvermögens, des Körperbewußtseins und der motorischen Koordinationsfähigkeit, die Förderung des Selbstwertgefühls, des Durchsetzungsvermögens, die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und des kooperativen Verhaltens, usw.).

Einsatzmöglichkeiten

Heilpädagogisches Reiten eignet sich als Fördermaßnahme bei:

Verhaltensstörungen verschiedener Ursache, unter anderem POS, Autismus
Störungen in der emotionalen Entwicklung, Kommunikations- und Beziehungsproblemen
verschiedenen Formen psychischer und psychosomatischer Erkrankungen
psychomotorischen Befunden, mangelhaftem Körperbewußtsein
minimalen cerebralen Bewegungsstörungen, Störungen in der Wahrnehmung (Tastsinn, Bewegungssinn, Raum-Lage-Orientierung, Sehen, Hören), Lern- und geistiger Behinderung
Sprachbehinderungen und Störungen in der Sprachentwicklung
Therapiemüdigkeit
Insgesamt betrachtet, ist das HPR eine gute Möglichkeit, Behinderte an ein weitgehend normales Leben heranzuführen.

Heilfasten

Heilfasten

Durch die Fehlernährung in unserer Wohlstandsgesellschaft kommt es zu vielerlei Gesundheitsstörungen. Betroffen ist u.a. der Stoffwechsel (Gicht, Fettsucht, Diabetes), das Herz- und Kreislaufsystem und es können Arteriosklerose, Leber-, Magen-, Darmerkrankungen, Störungen der Haut, Schwächungen des Immunsystems, sowie der Nerven (Schlaflosigkeit, Verstimmungszustände etc.) auftreten.
Weitere Schädigungen können durch zusätzliche Reizmittel wie Alkohol, Nikotin und andere Drogen auftreten. Besonders zu nennen sind Durchblutungsstörungen, Bronchial- und Lungen- sowie Nervenkrankheiten.
Fast alle aufgeführten Störungen können durch Fasten, d.h. durch totalen Entzug der verursachenden Lebens- bzw. Reizmittel beseitigt oder zumindest gelindert werden.
Dass Drogen wie Alkohol und Nikotin fortgelassen werden müssen, muss wohl nicht näher erläutert werden.

Hier spreche ich vom Heilfasten, dem vollständigen oder teilweisen Weglassen von Nahrung. Die Durchführung einer Fastenkur ist eine einschneidende Maßnahme und ist von bestimmten Voraussetzungen abhängig. Wichtig ist, dass der Patient innerlich auf das Fasten vorbereitet werden muss. Alle störenden Einflüsse (Feierlichkeiten, hungrige Familienmitglieder usw.) sollten ausgeschaltet werden. Es ist also wichtig, den richtigen Zeitpunkt für eine Fastenkur zu finden. Der Patient muss darüber aufgeklärt werden, dass es während der Fastenkur zu Verstimmungen kommen kann. Daher ist es besonders günstig, wenn die Kur in einer Gruppe mit Gleichgesinnten, z.B. in einer Klinik oder einem Kurheim durchgeführt wird. Ideal ist eine 8- bis 14-tägige Kur mit reichlicher Bewegung (als Ausgleich auch Massage) in frischer Luft. Während der Fastenzeit muss der Patient pro Tag mindestens drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen – Mineralwasser, Tee und Fruchtsäfte (Kaffee und schwarzer Tee sind nicht geeignet).

Folgendes passiert in der Fastenperiode:
(Natürlich kommt es zu einer Gewichtsreduktion, aber auch für einen schlanken Menschen ist das nicht schädlich, da die Fastenkur in jedem Falle organstärkend ist und selbst Kranke mit Herzfehlern fühlen sich nach Fastenkuren wesentlich wohler als vorher.

Der Kreislauf (Hyper- und Hypotonie) reguliert sich.
Die Magensaftbildung geht weiter, der Säuregehalt jedoch ist verringert.
Die Gallenabsonderung wird zunächst stärker, später geringer. Die Gallenblase entleert sich und sondert Schleim, Grieß und Steine ab.
Die Bewegungen des Darmes gehen weiter, die Bildung von Verdauungssäften wird verringert (durch zusätzliche Einnahme von Glauber-Salz oder durch Einläufe werden die Darmzotten gereinigt und können später die Nährstoffe wesentlich besser aufnehmen und weiterleiten).
Der Harn wird stark sauer, die Stickstoffausscheidung nimmt ab.
Nach einigen Fastentagen scheiden auch die Haut und die Lungen stark riechende Stoffwechselprodukte aus. Die geistige Leistungsfähigkeit wird gesteigert.
Der Patient wirkt nach einigen Tagen entkrampft und beruhigt, die Verstimmungszustände verschwinden.
Im Laufe der Fastenkur kommt es zu einer sog. “Rückvergiftung” weil die angesammelten Stoffwechselschlacken im Körper verarbeitet werden müssen, so ist es dringend angeraten, die Fastenkuren nur unter fachlich geschulter Leitung (Heilpraktiker, psychologischer Berater, Ernährungsberater) durchzuführen!
Durch die entstehenden Störungen (sie bleiben bei der Entschlackung nicht aus) bedarf es einer psychischen und aufklärenden Hilfe. Der Körper des Patienten sollte während der Fastenperiode mit Vitamin C und Vitamin B-Komplexmittel-Injektionen unterstützt werden.
Natürlich ist es falsch, nach einer Fastenkur sofort als “Belohnung” griechisch, italienisch u.ä. essen zu gehen. Bauchschmerzen und Übelkeit wären vorprogrammiert. Die beste Lösung ist eine leichte Übergangskost mit gedünstetem Gemüse, Pellkartoffeln oder Obst.
Wird die Kur richtig angewandt, kommt es zu einem geistigen, körperlichen und seelischen Wohlbefinden.
Fazit: Man fühlt sich gesund und stark.

Graphotherapie

Graphotherapie

Charakterformung durch die Handschrift

Eine der modernsten Formen der “reversen Psychologie” ist die Graphotherapie.

In dieser Therapie wird der Zusammenhang von Handschrift und Charakter genutzt, um ganz gezielt Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen zu erzielen.

Mittels feinmotorischer Reaktionsbildungen übertragen sich Gedanken, Emotionen und Persönlichkeitsdimensionen in die Handschrift. Dadurch entsteht unmerklich ein typisches, individuelles Schriftbild,welches in seiner Einzigartigkeit die Singularität des Schreibenden widerspiegelt.

Das ist auch der Grund, weshalb die Unterschrift der einmalige und nur sehr schwer verfälschbare Ausdruck des Individuellen ist und bleibt. Dennoch bleibt die Handschrift nicht, wie sie ist. Sie passt sich dem Schreibenden im Laufe des Lebens an, so wie sich auch die Persönlichkeit des Menschen wandelt, anpasst und entwickelt.

Jeder Schüler erlernt am Anfang das Schreiben nach der gleichen Vorlage. Er erlernt – zum Teil unter grossen Mühen – über Jahre hinweg so zu schreiben wie alle anderen. Dabei versucht er sich – oder wird mehr oder weniger dazu gezwungen – sich möglichst genau der Schablone anzupassen.

Diese Bemühungen um Einheitlichkeit bleiben jedoch vergebens, da sich die Handschrift des Einzelnen immer weiter von der Vorlage wegbewegt, bis sie einen individuellen Ausdruck entwickelt hat. Je automatischer, selbständiger und somit auch leichter sich die Schreibbewegung auf dem Blatt Papier entwerfen kann, desto stärker kann sich der unbewusste Impuls niederschlagen. Dadurch wird der Handschrift ein individueller Stempel aufgedrückt, sie wird mehr und mehr zur Hirnschrift. Über bestimmte Signaturen und Analogismen tritt in ihr symbolisch das Innerste nach aussen.

Diesen unauflösbaren Nexus macht sich die Graphotherapie zunutze, indem sie ihn gewissermassen umdreht. Hierbei handelt es sich um eine Art reverser Graphologie, durch die eine Transformation der Persönlichkeit über das Medium “Handschrift” und über den Weg des mit der Feinmotorik verknüpften Unbewussten erreicht werden soll.

Vorgehensweise:

1. allgemeine Anamnese
2. graphologische Diagnostik
3. graphotherapeutische Intervention
4. intermediäre Evaluation und ggf. erneute graphotherapeutische Intervention

Ganzkörperkältetherapie

Ganzkörperkältetherapie

Das Therapieprinzip der Ganzkörperhypothermie (Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer bei minus 1100 C) ist ein relativ neues Therapieprinzip.

Kälte an sich gehört jedoch zu den ursprünglichen Behandlungsmethoden in der Medizin. Die Anwendung geht bis in die Antike zurück.
Bereits Hippokrates (460 – 377 v. Chr.) wies auf die Nutzung von Eiswasser zur Fiebersenkung bei Schmerzen sowie zur Blutstillung hin. Seneca (55 v. Chr – 39 n. Chr.) empfahl in seinen Episteln das Essen von Schnee bei brennenden Herzschmerzen.

Die Kryotherapie (von dem griechischen Wort kryos = Kälte) wurde zuerst von den Japanern wissenschaftlich erforscht. Der japanische Arzt Dr. Toshima Yamauchi berichtete erstmals 1978 auf einem europäischen Ärztekongress über die hervorragenden Ergebnisse der Ganzkörperkältetherapie. Inzwischen wurden Kältekammern in vielen Kliniken in Deutschland eingeführt. Als erste Klinik führte die Rheumaklinik Bad Wildungen diese Therapie ein.

Durch die Blockierung der peripheren Nozizrezeptoren (Schmerzrezeptoren) kommt es durch den Einsatz der Ganzköperhypothermie bei weichteilrheumatischen Beschwerden, bei Insertionsendopathien sowie bei chronischen Schmerzsyndromen am Bewegungsapparat zu einer Schmerzlinderung, zu einer Dämpfung entzündlicher Prozesse und zu einer Funktionsverbesserung von Wirbelsäule und Gelenken. Unmittelbar im Anschluß an die Ganzkörperhypothermie erfolgt jeweils eine intensive Bewegungstherapie unter Ausnützung der Schmerzdämpfung und der verbesserten Gelenkfunktion.

Anwendungsgebiete

entzündliche Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
chronische Polyarthritis
Morbus Bechterew
sonstige Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
chronische Rückenschmerzen
arthrotische Beschwerden
Fibromyalgie/generalisierte Tendomyopathie
Nachbehandlung von orthopädischen/unfallchirurgischen Operationen
Erste positive Berichte über die Behandlung folgender Erkrankungen sind erschienen: Neurodermitis/atopisches Ekzem, Psoriasis.

Kontraindikationen

Nicht in die Kältekammer dürfen Menschen mit höhergradigen Durchblutungsstörungen (Raucherbein), schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, höhergradigen Herzrhythmusstörungen, deutlichem Bluthochdruck, Raynaud-Syndrom.

Fontanelle

Fontanelle

Von vielen – auch von Kolleginnen und Kollegen – wird das setzen einer Fontanelle (lat. der Springbrunnen) als “altmodisch” und “überholt” angesehen. Dem kann ich mich nicht anschließen.
Die Fontanelle ist eine klassische Heilmethode, die auf der Annahme beruht, dass verdorbene Säfte aus dem Körper ausgleitet werden müssen. Es ist also eine Ausleitungstherapie, die eine stärkere Wirkung als alle anderen hat.
Die Fontanelle ist eine künstliche Verwundung der Haut, die dann durch das Einbringen eines Fremdkörpers am Zuheilen gehindert wird.

Es gibt 2 Möglichkeiten, eine Fontanelle zu setzen.

1. Es wird ein Cantharidenpflaster verwendet, das eine Brandblase erzeugt. Nach einem Tag wird das Pflaster abgenommen und die Brandblase wird unter sterilen Cautelen abgetragen. Nachdem die Wunde sauber gemacht wurde, wird eine sterile Glas- oder Edelstahlkugel auf die Wunde gelegt und durch einen Verband fixiert. Nach einigen Tagen fängt die Wunde – das ist beabsichtigt – zu eitern an. Alle 3 bis 4 Tage wird die Wunde gereinigt und eine neues Kügelchen wird eingelegt.
2. Es wird unter Lokalanästhesie eine kleine Inzisur gemacht, in die das Kügelchen eingelegt wird. Die Wunde kann mit einem Stich vernäht werden. Sonst ist das Vorgehen das gleiche wie bei dem Cantharidenpflaster.

Nach 14 Tagen bis 3 Wochen werden erste Erfolge spürbar.

Die Indikationen

Chronische Arthrosen (Hüftarthrose, Kniearthrose), besonders dann, wenn aus gesundheitlichen oder anderen Gründen eine Operation abgelehnt wird. In der Regel werden die Gelenke wieder beweglich und die Schmerzen lassen nach.
Ulcus cruris! Besonders bei den chronischen Geschwüren konnte ich beste Erfolge erzielen.

Zusammenfassung

Das setzen einer Fontanelle sollte aus unserem Behandlungskatalog nicht verbannt werden. Obwohl es eine recht strikte und “heroische” Therapie ist, sprechen die Erfolge doch für sich.

Fiebertherapie (Hyperthermie)

Fiebertherapie (Hyperthermie)

Bereits die frühen griechischen Ärzte erprobten und schätzten die Fiebertherapie. 1927 erhielt der Arzt Dr. Wagner von Jauregg den Medizin-Nobelpreis für seine Fiebertherapie. Er setzte dazu Malaria-Erreger ein. Professor Bier (einer der Lehrmeister Prof. Sauerbruchs) schrieb in den 20iger Jahren über die Vorteile des Fiebers bei Wundentzündungen und nach Brusttumoroperationen. Durch diese Therapie war ein erneutes Auftreten der Tumoren seltener.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden in den USA und in Deutschland zahlreiche Versuche mit fiebererzeugenden Substanzen durchgeführt. Trotz guter Erfolge sind heute wegen der schlechten Steuerbarkeit – jeder Patient reagiert anders – keine Medikamente für diese Therapie mehr erhältlich.

Dr. M. Heckel, Esslingen, fand eine Alternative. Er verwendet tief eindringende Infrarot-Wärmestrahlen. Sie sind mit der Sonnenwärmestrahlung vergleichbar. Er beschreibt die erfolgreiche klinische Anwendung – auch bei Tumorerkrankungen – in seinem Buch über die Ganzkörper-Hyperthermie. Höhere Temperaturen als 38,5°C bis 42°C sind nur unter ständiger medizinischer Überwachung vertretbar. Die Kreislaufbelastung ist hoch, und der Wasserverlust durch Schwitzen kann erheblich sein.
Professor v. Ardenne, Dresden, entwickelte für die Tumor-Begleittherapie ein aufwendiges, wassergekühltes System. Die kleinere Version wird inzwischen in mehreren Klinken bei chronischen Infekten, Allergien, Umweltvergiftungen und bei Rheuma eingesetzt.

Die praktische Anwendung für eine sanftere Hyperthermie – nicht für eine Tumortherapie – kann auch in Naturheilpraxen durchgeführt werden. Im Institut Marburg wurde die Wirksamkeit an 80 Patienten geprüft. Die Kleinsysteme sind wesentlich billiger als die in den Kliniken eingesetzten, dennoch können sie die Körpertemperatur um 1-2°C erhöhen. Es wird ein erwünschtes sanftes Fieber erzeugt.

Wirkungsnachweise:

Die Wasserschlossklinik in Neuharlingersiel stellte klare Ergebnisse, die auch auf den Erfahrungen amerikanischer Umweltmediziner basieren, vor.

Umweltgifte bei schadstoffbelasteten Patienten sanken im Blut deutlich ab, der gasförmige Austritt über die Haut konnte sogar chemisch gemessen werden ( Benzol, Trichlorethan, Gesamtkohlenwasserstoffe).
Allergische Erkrankungen wie z.B. Neurodermitis, chronische Bronchitis und Infektneigung besserten sich bei mehrfach behandelten Kindern und Erwachsenen wesentlich.
In eine Pilotstudie bei Patienten mit Fibromyalgie (eine besonders schmerzhafte Erkrankung der Muskeln und Sehnen), konnte Prof. K.L. Schmidt, Rheumaklinik Bad Nauheim der Universität Giessen, eine wesentliche Besserung der messbaren Symptomatik erzielen. Die Patienten litten unter deutlich weniger Schmerzen. Die sanfte Temperaturerhöhung wurde bei jeweils neun Sitzungen in drei Wochen eingesetzt.
Auch in verschiedenen Schriften japanischer, chinesischer und amerikanischer Ärzte und Wissenschaftler wird von überzeugenden Verbesserungen der Beschwerdebilder von Patienten bei einer Vielzahl von Krankheiten berichtet.

Das Institut Marburg schreibt (ich zitiere):
“Unsere inzwischen über 80 Patienten bestätigen diese positiven Ergebnisse. Das Wohlbefinden steigt, die Verträglichkeit bis zu 40 Minuten Anwendung ist gut.
Unser Institut wird die Fiebertherapie deshalb in sein therapeutisches Konzept aufnehmen und wissenschaftlich weiterverfolgen.” (Zitat Ende)

Bei der Infrarot Ganzkörper-Fiebertherapie zu beachten:
Das Ziel dieser Therapie ist eine kurzzeitige Erhöhung der Körpertemperatur auf 38-38,5°C. Die Therapiedauer beträgt 30 bis 40 Minuten, es folgt eine Nachruhphase von 20-40 Minuten.

Einsatzbereiche:

Allergien,
Training des Immunsystems bei chronischen Infekten,
Begleittherapie bei Tumorerkrankungen (nur nach Vortest EAV)
Entgiftung von chemischen Belastungen,
Rheuma.
Günstig ist es, wenn die Hyperthermiesitzung gleichzeitig bei zwei Personen durchgeführt wird (Kostengründe?). Lt. Institut Marburg, ist das sogar erwünscht. Das wird sich meines Erachtens jedoch nicht immer durchführen lassen. Bei einer Behandlung die über die Ausschleusung von Umweltgiften hinausgeht, ist wie bei jeder anderen Therapie auch, eine Anamnese zu erheben und eine genaue Diagnose zu stellen.
Wichtig ist, dass der Patient vor einer Sitzung genügend trinkt. Während einer Hyperthermie-Sitzung von 30-45 Minuten müssen 0,5-1 Liter Wasser oder Pflanzentee (am besten eignet sich ein Entschlackungstee) getrunken werden um das Schwitzen zu fördern.
Die sanfte Hyperthermie – Fiebertherapie ist eine neue, leicht durchführbare Naturheiltherapie (sie dient als Gesundheitsvorsorge und Therapiemassnahme), die auch in die Praxen der Heilpraktiker/innen aufgenommen werden sollte.

Geschichtliches, Wirkungsweise und schulmedizinische Anwendung in der Tumortherapie

Dr. H. Sahimbas, Arzt und Mitarbeiter des Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie, Universität Witten-Herdecke, erklärt, dass die Geschichte der Wärmebehandlung in der Therapie von Krankheiten bis in das Jahr 2400 vor Christus zurückgeht.
Die Heilkundigen in den altägyptischen Hochkulturen bestrichen die Geschwülste der Haut und Tumoren der weiblichen Brust mit lichtsensibilisiernden Pflanzenauszügen und setzten sie anschliessend dem Sonnenlicht aus. Im Mittelalter wurden viele Geschwulstarten mit dem Brandeisen behandelt.
Hippokrates (griechischer Philosoph und Arzt 460-370 vor unserer Zeitrechnung) sagte: “Wer Krankheit nicht mit Medizin heilen kann, soll operieren. Was er nicht operieren kann, soll er mit Wärme heilen. Wer mit Wärme nicht zu heilen ist, dem ist nicht zu helfen.”
Die Möglichkeit der Überwärmung zur Erhöhung der Strahlenwirkung bei bösartigen Tumoren wurde in der Neuzeit erstmals 1910 beschrieben, geriet dann aber mehr oder weniger wieder in Vergessenheit. Erst Anfang der 60er Jahre wurde die bereits bekannte Methode wiederentdeckt. Wissenschaftliche Studien zu dieser Therpieform laufen allerdings erst seit den 70er Jahren.
Künstlich erzeugtes Fieber (besser Wärmeanwendung) spielt bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und Tumoren eine wichtige Rolle.

Es entwickelten sich zwei Hauptgebiete der Wärmeanwendung:

Die aktive Hyperthermie, bei der mittels intravenöser Gabe von Pyrogenen hohe Fieberschübe erzeugt werde.
Die passive Hyperthermie, bei der die Erhöhung der Körperkerntemperatur durch Geräteeinsatz von aussen erreicht wird. (H. Sahimbas)

Die Wirkung der lokalen Hyperthermie bei Tumoren:

Bei der Wärmebehandlung wird die gestörte Selbstregulation für Wärme des an einem Tumor erkrankten Menschen genutzt. Oftmals haben die Tumorpatienten ein starres und unbewegliches Tagestemperaturprofil. Diese Patienten geben in der Anamnese an, dass sie seit Langem keine fieberhaften Infektionen hatten und sich immer sehr gesund fühlten, bzw. gewesen seien.
Wichtig zu wissen ist, dass die menschlichen Abwehrzellen dem natürlichen Tages-Temperaturrhythmen unterliegen. Durch die hohen Temperaturen während der Tageszeit haben die Killerzellen eine hohe Aktivität. Gleichzeitig ist die Stoffwechselaktivität der weissen Blutkörperchen (Granulozyten) höher (Lekozytolyse). Das ist auch der Grund, weshalb sich nach der Gabe temperaturstimulierender Phytotherapeutika (z.B. Misteltherapie) eine deutlich erhöhte Leukozytolyse- Aktivität zeigt.
Die Tumorzellen verfügen kaum über eine Temperaturregulation und sind deshalb ausserordentlich temperaturempfindlich. Lt. H. Sahimbas werden sie in einem Temperaturbereich von 40-42°C direkt letal (tödlich) geschädigt.

Die Wirksamkeit der Hyperthermiebehandlung kann wie folgt erklärt werden:
Da die Tumoren eine verminderte Thermoregulationsfähigkeit haben, führt eine regionale Überwärmung zu einer vermehrten Durchblutung des den Tumor umgebenden Gewebes, und dadurch wiederum, kommt es zu einer reaktiven Minderdurchblutung und Nährstoffverarmung im Tumor selbst.
Der daraus resultierende Sauerstoffmangel und die folgende Nährstoffverarmung führt durch anaerobe Energiegewinnung (z.B. Zuckerabbau) zur Entwicklung eines sauren Zellmilieus, sodass die Enzyme und Proteine im Tumorgewebe denaturieren. Dies führt dazu, dass die Reparaturmechanismen gehemmt werden und die Tumorzellen absterben. Wichtig ist, dass sich die Tumorzellen unter der Hitzeeinwirkung so verändern, dass das körpereigene Immunsystem sie nun besser von gesundem Gewebe unterscheiden kann.
Bei einer Temperatur ab 41°C Grad kommt es an der Tumorzelle zur Induktion von Hitzeschockproteinen (HSP). Das sind spezielle Proteine die den Abwehrzellen als Erkennungszeichen dienen. Z.B. geht das Hitzeschockprotein HSP 72 mit einer erhöhten Sensivität gegen die Zytotoxität von Interleukin IL-2-stimulierenden NK-Zellen (natürliche Killerzellen) einher. HSP 72 stellt für die NK eine spezifische Erkennungsstruktur dar.
Es zeigte sich, dass es durch Überwärmung des Tumorgewebes zu einer Aktivierung weiterer Zytokine kommt (Interleukine: IL-1, IL-6, IL-8, IL-10, Tumornekrosefaktor: TNF-a, G-CSF). Ein weiterer Effekt ist, dass durch die anaerobe Energiegewinnung eine Wirkungsverstärkung der Chemo- und Strahlentherapie eintritt. Über den Zuckerabbau entsteht dann als Endprodukt intrazellulär vermehrt Säure. Zwischen den Krebszellen kommt es nun durch die Änderung des Säuregehalts zu einer Depolarisation der Tumorzellmembran. Es entsteht eine gesteigerte Durchlässigkeit der Membran und das verstärkt die heilende Wirkung der Chemotherapie, ausserdem werden die Nebenwirkungen abgeschwächt.
Durch die Wärme wird die ruhende Zelle aktiviert und aus der GO-Phase in die G1, bzw. S-Phase (Teilungsphasen der Zellen) übergeführt. Das sensibilisiert sie für die Chemo- und Strahlentherapie. In einigen Fällen konnte die bis dahin unwirksame Chemotherapie und/oder Strahlentherapie zur Wirksamkeit gebracht werden.
Die Hyperthermie kann mit verschiedenen Chemotherapeutika kombiniert werden. Für die Wahl der Chemotherapeutika ist die Tumorart ausschlaggebend. Es werden grundsätzlich nur Chemotherapeutika eingesetzt, die auch bei einer konventionellen Gabe eine Wirkung zeigen und deren Wirksamkeit somit nachgewiesen ist.
Damit ein Wirkungssynergismus (Hyperthermie, Chemotherapie) erzielt werden kann, muss bei der Kombination mit der Hyperthermie auf den Applikationszeitraum der Chemotherapeutika geachtet werden. Kurz vor Erreichen der notwendigen Temperatur müssen die wirksamen Metaboliten der Chemotherapeutika in höchster Konzentration vorliegen. Bei einigen Chemotherapeutika ist eine simultane Applikation mit der Hyperthermie sinnvoll. Es gibt jedoch auch einige Substanzen, die von einer zeitversetzten Applikation profitieren. H. Sahimbas gibt zu, dass es allerdings auch Chemotherapeutika gibt, bei denen keine eindeutige Wirkungsverstärkung zu erzielen ist.
Besonders am Anfang einer Hyperthermiebehandlung entsteht eine erhöhte Tumordurchblutung, bzw. Oxygenierung. Die Wirksamkeit der Strahlentherapie wird dadurch gesteigert. Zusätzlich kommt es durch die verbesserte initiale Tumordurchblutung zu einer höheren Anflutung von Zytostatika. Dadurch wiederum, können wirksame Zytostatikakonzentrationen in zuvor schlecht durchblutete Tumorbezirke eindringen. Ein weiterer Effekt der Hyperthermie beruht auf der Tatsache, dass Tumoren in der Regel eine verminderte Thermoregulationsfähigkeit haben. Durch den insuffizienten Wandaufbau der Blutgefässe im Tumorgewebe können sie sich an die Temperaturveränderungen nicht optimal anpassen. Durch eine regionale Überwärmung des den Tumor umgebenden gesunden Gewebes, entsteht eine reaktive Minderdurchblutung und Nährstoffverarmung des Tumorgewebes. Dies führt zur Apopthose (Zelltod) durch eine anaerobe Stoffwechselinduktion. Nach einigen Hyperthermiebehandlungen kommt es zu Endothelschwellungen und zu Mikrothrombosen und somit auch zur Abnahme des Blutflusses. Dieser Effekt ist bei Temperaturen über 42 Grad am stärksten ausgeprägt. Diesen Vorgang nennt man den angiogenetischen Block (H. Sahimbas). Durch die Überwärmung kommt es auch zu einer Blockierung der Schmerzrezeptoren. Dadurch haben die Patienten in der Regel weniger Schmerzen.

Die generellen Wirkmechanismen der Hyperthermie kann man wie folgt zusammenfassen:

Direkte Tumornekrose durch Hitzeeinwirkung.
Die erhöhte Durchblutung im gesunden Gewebe führt zur Nährstoff- und Sauerstoffverarmung des Tumorgewebes.
Blutarmut im Tumor, hat wiederum eine Nährstoff- und Sauerstoffverarmung des Tumorgewebes zur Folge. Dies führt zur anaeroben Energiegewinnung über den Zuckerabbau und somit zu einem sauren Milieu im Tumor (Apopthose durch anaerobe Stoffwechsel Induktion). Sensibilisierung der Strahlen- und Chemotherapie (synergistischer Effekt): Mittels der Hyperthermie werden einzelne Chemotherapeutika in ihrer Wirkungsweise bis zum Fünffachen gesteigert, ohne dass die Nebenwirkungen ansteigen.
Durchbrechung der Chemo- und Strahlenresistenz.
Durch die Hyperthermie (wie auch bei Chemo- oder Strahlentherapie) wird die Expression von Stressproteinen (HSP) ausgelöst, dies verstärkt eine Oberflächenpräsentation des Tumors für das Immunsystem (Kenntlichmachung der Tumorzellen = Erhöhung der Immunogenität der Tumorzellen => Tumorlyse durch T-Zellen).
Die Wärme aktiviert die ruhenden Zellen aus der G0-Phase in die G1 bzw. in die S-Phase und macht sie für die Chemo- oder Strahlentherapie zugängig.
Die Mikroembolisation der Krebsgefäße (Angiogenetischer Block) konnte durch angiographische Untersuchungen nachweisen werden.
Schmerzreduktion.
Erhöhung der Lebensqualität (Karnofsky-Index)

Feldenkrais-Methode

Feldenkrais-Methode

Bei der Feldenkrais-Methode handelt es sich weniger um eine Therapie; eher ist sie als ein pädagogisches Konzept anzusehen. Unter Anleitung eines Lehrers lernen die Schüler sich ihrer Haltung, ihrer Bewegungen und der dahinter stehenden Lebensmuster bewusst zu werden. Bewegungen die sich nicht leicht ausführen lassen werden ebenso wie eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit, auf ein negatives Lebensmuster zurückgeführt. Im Feldenkrais-Unterricht werden die Schüler/Patienten, unter Anleitung eines Feldenkrais-Therapeuten, durch wiederhholtes Trainieren solcher Bewegungen dahin gebracht, die dahinterstehende geistige Einstellung zu verändern.

Die Entstehungsgeschichte

Moshe Feldenkrais (Kernphysiker, 1904 – 1984) befasste sich mit der Statik und der Dynamik des menschlichen Körpers. Besonders interessierte er sich für die Bedingungen, die es dem menschlichen Organismus erlauben, der Schwerkraft möglichst ohne Energieverlust zu widerstehen. Er suchte nach Möglichkeiten, sich mühelos im Schwerefeld der Erde zu bewegen. Wichtige Ansatzpunkte für seine Forschungen fand er in der Verhaltensphysiologie, in der Neurophysiologie und in der Neuropsychologie.

Es fiel Feldenkrais auf, dass sich der Mensch trotz günstiger körperlicher Voraussetzungen im Laufe des Lebens viele falsche Körperhaltungen aneignet. Er sah den Grund dafür in falschen psychischen Mustern und Denkweisen, die neben der körperlichen Bewegungsfreiheit auch die geistige Freiheit einschränken. Weiterhin interpretierte Feldenkrais das Auftreten und die Körperhaltung eines Menschen als Ausdruck des Bildes, das dieser Mensch von sich selbst hat. Er sah in den Bewegungsmustern auch die Lebensmuster. Auf der Basis seiner genauen Beobachtungen entwickelte er ein eigenes pädagogisches Konzept, das das Ziel hat Fehlhaltungen zu korrigieren und damit auch neue – positive – Denkmuster zu fördern.

Die Technik

Nach Feldenkrais prägen den Menschen drei Faktoren:

Vererbung
Erziehung
Selbstschulung
Er ging davon aus, dass bei Erwachsenen positive Veränderungen nur durch Selbstschulung erzielt werden können. Zur Unterstützung dieser Selbstschulung schuf Feldenkrais zwei Unterrichtsarten: den Einzelunterricht (funktionelle Integration) und den Gruppenunterricht (Bewusstheit durch Bewegung). In der Regel beginnt der Feldenkrais-Unterricht im Einzeltraining. In den ersten Stunden führt der Lehrer am Schüler gewisse Bewegungen durch. Dabei bleibt der am Boden liegende Schüler passiv. Durch den Einsatz gezielt ausgeführter Bewegungen soll die Körperwahrnehmung des Schülers gesteigert werden. Mit dem Lehrer sucht er nach einer Art der Bewegung, die eine grössere Bewegungsfreiheit und somit mehr Wohlbefinden ermöglicht.

Darauf aufbauend folgt der Gruppenunterricht. Hier bewegen sich die Schüler unter Anweisung des Lehrers aktiv. In Gruppen von maximal 35 Personen weist der Lehrer die Schüler an, gewisse Bewegungsabläufe gezielt durchzuführen. Die Reihenfolge der Bewegungen entspricht der Bewegungsentwicklung eines Kindes. So erlernen die Schüler ihre Bewegungen leichter, weicher und geschmeidiger auszuführen. Dadurch entsteht ein gesteigertes Vertrauen in den eigenen Körper und dadurch wiederum ein neues Selbstvertrauen. Die Feldenkrais-Methode gibt nicht nur Hilfen bei aktuellen – akuten – Problemen, vielmehr will sie den Schülern das “Lernen wie man lernt” beibringen. Die Basis dafür ist die Selbstwahrnehmung des Schülers. Er lernt sich seines eigenen Körpers vermehrt bewusst zu werden und spürt wo seine körperlichen Bewegungen eingeschränkt sind. Dadurch kann sich der Schüler darüber klar werden, welches Bild er von sich selbst hat. Durch die Selbstwahrnehmung entsteht ein fortdauernder Reifungsprozess, der auch nach den absolvierten Feldenkrais-Lektionen weitergeht.

Einsatzmöglichkeiten der Feldenkrais-Methode:

Durch den Feldenkrais-Unterricht kommt es zu einer aktiven Neugestaltung des Lebens, die dann zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen kann. Die ursprüngliche Feldenkrais-Methode richtet sich nicht an Menschen mit besonderen Leiden. Dennoch werden im Feldenkrais-Unterricht konkrete Beschwerden gelindert oder sogar Heilerfolge erzielt. Dieses wird von den Feldenkrais-Lehrern jedoch nur als “Nebeneffekt” betrachtet. Dennoch kann die Feldenkrais-Methode bei folgenden Beschwerden empfohlen werden:

Nervenleiden
Chronischen Schmerzzuständen
Nach Unfällen und Operationen
Entwicklungsstörungen
Lernbehinderungen
Körperlichen Behinderungen

Elektroakupunktur nach Voll

Elektroakupunktur nach Voll

Bei der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) wird mit Hilfe eines Messgerätes die Leitfähigkeit des Gewebes geprüft. Durch diese Methode können krankhafte Vorgänge im Körper erkannt werden, bevor ein irreparabeler Schaden entstanden ist. Mit der EAV können auch Arzneimittel (meist homöopathische Substanzen) auf ihre individuelle Wirkung auf den Patienten getestet werden. Durch schwache elektrische Ströme die das EAV Gerät abgibt, kann die Behandlung bei Bedarf ergänzt werden.

Geschichte:

Entwickelt wurde diese Diagnose- und Therapieform 1971 von dem Arzt Dr. Reinhold Voll. Er entwickelte das Gerät aufgrund einer eigenen Erkrankung. Dr Voll erklärt, dass er in seine Diagnose- und Therapieform Gedankengut aus der Akupunktur und aus der Homöopathie eingebracht habe. Das Gerät misst einerseits den Widerstand an bestimmten Punkten der Hautoberfläche (zum Teil Punkte aus den verschiedenen Akupunkturkonzepten, zum Teil selbst gefundene Punkte), andererseits ist es in der Lage, schwache elektrische Impulsströme abzugeben.

Zur Elektroakupunktur nach Voll gehört auch die sog. Herdlehre, die sich aber nicht wesentlich von dem Gedankengut Ferdinand Huneckes – dem Begründer der Neuraltherapie – unterscheidet.

Mögliche Herde können sein:

chronisch entzündete, vergrösserte und vernarbte Mandeln
chronische Nasennebenhöhlenentzündung
erkrankte Zähne
chronische Entzündungen von inneren Organen (Blinddarm, Prostata)
Gifte im Körper, zum Beispiel Amalgam-Plomben in den Zähnen
Narben, die Störfelder ausgebildet haben

Die Technik:

Wie bei jeder anderen Behandlungsform muss auch bei der EAV zunächst eine genaue Anamnese erhoben werden. Der Therapeut bekommt dadurch die ersten Hinweise, welche Probleme vorliegen könnten. Wichtig ist es auch, den Patienten über seinen Arbeitsplatz, seine Essgewohnheiten und über eventuell bestehende Allergien zu befragen.
Das EAV-Gerät besteht aus einem Mess- und einem Therapieteil. Während der Untersuchung hält der Patient einen mit dem Gerät verbundenen Metallgriff in der Hand, die sogenannte indifferente Elektrode. Mit einer Punktelektrode misst nun der Therapeut den Hautwiderstand an klar definierten EAV-Messpunkten. Diese Punkte befinden sich vor allem an den Händen und an den Füssen, sowie im Gesicht. In der Regel – Ausnahmen bestätigen die Regel – handelt es sich um Akupunktur-Terminalpunkte. Bei den Messungen bewegt sich der Zeiger einer Skala, die von 0 bis 100 geht, in Richtung 100 und bleibt dann auf einem bestimmten Wert stehen.

Die Höhe dieses Wertes gibt Auskunft über die Art der vorliegenden Erkrankung:

Gemessener Wert Hinweisdiagnose
90 – 100 Akute Entzündung, Giftwirkung, Allergie
60 – 90 Akute und chronische Entzündungen, Überfunktion von Organen
50 – 60 Normbereich, gute Regulationsfähigkeit des zugehörigen Organsystems
40 – 50 Abnützungserscheinungen der Organe, Unterfunktion von Organen
unter 40 Schwere Organerkrankung mit Zelluntergang und Narbengewebe

Mit dem EAV-Gerät kann der Therapeut auch testen, welche Medikamente sich am besten zur Behandlung der Beschwerden eigenene, Meistens handelt es sich um phytotherapeutische oder homöopathische Präparate oder um Nosoden. Nosoden sind Aufbereitungen von Zellbestandteilen aus erkranktem Gewebe oder aus Körperabsonderungen erkrankter Menschen (siehe auch Menüpunkt Basistherapien > Nosoden). Dem Therapeuten stehen Testsätze dieser Stoffe zur Verfügung, die in ein “Wabe” gestellt und in den Stromkreis des EAV-Geräts eingebracht werden.

Wenn der zwischengeschaltete Stoff den Ausschlag der Nadel nach oben oder unten verstärkt, kann er an der Erkrankung ursächlich beteiligt sein. Nähert sich der gemessene Wert durch die Zwischenschaltung dem Bereich 50 bis 60, ist die Substanz für die Therapie geeignet. In der Regel werden werden die Präparate dann dem Patienten injiziert.

Einsatzmöglichkeiten der EAV:

Prinzipiell kann die Elektroakupunktur nach Voll bei allen Befindensstörungen eingesetzt werden.
Besonders oft wird die EAV bei folgenden Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt:

Allergien unklaren Ursprungs
Zahn- und Kiefererkrankungen
Krebsleiden
Beschwerden durch die Einwirkung von giftigen Stoffen

Nebenwirkungen:

Bei sachgemässer Durchführung der EAV-Diagnose und Therapie sind keine unerwünschten Nebenwirkungen zu erwarten. Wichtig ist jedoch, dass der EAV-Therapeut seine Grenzen kennt und den Patienten bei unklaren, akuten oder bedrohlichen Erkrankungen in die Hand der Schulmedizin gibt.

Electro-Carcinom-Therapie

Electro-Carcinom-Therapie

Unverständlicherweise ist die Electro-Carcinom-Therapie (ECT) in Deutschland immer noch fast unbekannt. Inzwischen liegen Erfahrungswerte und die ersten Studien vor. Für Krebspatienten ist es nicht unwichtig zu wissen, dass z.B. das Institut für Naturheilverfahren in Marburg die ECT mit guten Erfolgen anwendet.

Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen und deren Angehörigen immer ein Schock. Die Medizin hat in der Krebsforschung und -therapie zwar grosse Fortschritte gemacht, im “Griff” ist die Krankheit jedoch immer noch nicht. So ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Erkrankte zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung für alternative Behandlungsformen – z.B. die bekannte Misteltherapie – interessieren. Über diese Anwendung hinaus gibt es jedoch verschiedene weitere Behandlungsmöglichkeiten. Eine ist die perkutane Electro-Carcinom-Therapie (ECT), auch Bio-Elektrotherapie (BET) oder Elektrochemische Tumortherapie genannt. Das Prinzip dieser Therapie ist, dass ein schwacher Gleichstrom in die Tumoren geleitet wird, die sich in der Folge verkleinern oder ganz verschwinden können.
Die ersten Ergebnisse einer grösseren Fall-Studie über die ECT kommt aus China. Dort wurden im Zeitraum von 1987 bis 2000 10.000 Patienten erfasst.

Die Ergebnisse

In knapp über 30 Prozent der Fälle kam es zur Auflösung und in etwas mehr als 40 Prozent zur Verkleinerung des Tumors. Die Erfolgswerte hängen natürlich unter anderem von der Tumorart und der Grösse sowie vom Stadium der Erkrankung ab. In China wird der Strom von den Medizinern mittels Platindraht-Elektroden direkt in die Tumoren geleitet, was im Mutterland der Akupunktur nicht verwunderlich ist.

In Marburg wird eine andere Technik angewendet. Hier werden plattenförmige Elektroden auf die Haut aufgelegt. Dr. Bernhard Weber, der Leiter des Marburger Instituts erklärt: “Die Verwendung von Platten ist sanfter, besitzt eine höhere Akzeptanz bei den Patienten und ist ebenso wirksam wie die Therapie mit Nadeln.” Die ersten Ergebnisse der hiesigen Behandlungen bestätigen die Ergebnisse der chinesischen Studie.

Da die ECT eine lokale, nebenwirkungarme, vor allem aber ambulant durchgeführte Therapieform ist, dürfte sie auch bald – als adjuvante Behandlungsform – in Praxen von Heilpraktikern Einzug finden.
In einer Sitzung wird der Strom zwei bis drei Stunden lang durch den Tumor geleitet. Bei manchen Patienten schmilzt der Tumor bereits nach 2 oder 3 Sitzungen, andere wiederum benötigen mehr. Mittels eines speziellen Computer-Überwachungspromms kann der Behandler die Therapie kontrollieren und die Vorgänge im Körper und in der Geschwulst beobachten. Wichtig ist natürlich das richtige Setzen der Elektroden und den Einsatz der optimalen Stromstärke. Die Stromstärke ist abhängig von der Tumor-Grösse, -Dichte und -Art.

ECT kann – soll und darf (zumindest von Heilpraktikern), je nach Erkrankung – nur zusammen mit anderen Behandlungsformen angewendet werden. Die ECT ersetzt gute schulmedizinische Therapiemöglichkeiten (Stahl, Strahl, Chemie) nicht; ist aber auf der anderen Seite bei schulmedizinisch schlecht oder kaum behandelbaren Tumoren und Metastasen eine neue therapeutische Chance. Das Institut für Naturheilverfahren erklärt, dass sich die ECT für oberflächliche, ebenso wie für tiefergelegene Tumorarten eignet. Knochenmetastasen seien jedoch nur eingeschränkt behandelbar.

Eigenharntherapie

Eigenharntherapie

Ein Ausspruch des beruehmten Naturarztes Paullini (1699) war: “Gottes Wunder sind auch im kleinsten Dreck !”
Nachzulesen: Paullini, Christian Franz: Neu-Vermehrte, Heilsame Dreck-Apotheke, wie nemlich mit Koth und Urin Fast alle … gifftigste Kranckheiten, und bezauberte Schaden vom Haupt biß zun Füssen, inn- und äusserlich, glücklich curiret worden; … zum 3. mal … verm., und verbessert. Frankfurt 1699.

Wenn man das Buch von Paullini auch als Kuriosum ansehen mag, aendert das jedoch nichts an der Tatsache, dass die heilende Wirkung des Eigenurins seit Jahrtausenden in den verschiedensten Formen bekannt ist. Wer kennt heute nicht die eine oder andere volksheilkundliche Überlieferung, z.B. als uringetränkter Umschlag bei Hühneraugen.

Anders als das Blut ist der Harn in einfacher und natürlicher Weise dem Menschen seit Alters her zugänglich, aber erst 1927 kam es durch Dr. Camino (Palermo) zur Anwendung von Eigenharninjektionen bei Infektionen. Die franz. Ärzte Dr. Jaussion und Dr. Paléologue berichteten 1929 über Erfolge bei der Behandlung des “Ekzems”. In Deutschland, veranlaßt durch die Entdeckung von Hormonen im Harn, war es unter anderen Dr. Hertz, der Eigenharninjektionen erfolgreich bei hormonellen Störungen einsetzte. Dr. Krebs berichtete über dramatische Heilungen besonders bei Kindern.

Es gibt derzeit Tendenzen in der schulmedizinisch orientierten Wissenschaft, einzelne Wirkstoffe aus dem Urin als Medikament einzusetzen z. B. das Genistein, um bei Krebskranken die Metastasen zu verhindern.

Aber Dr. M. Krebs erkannte schon in den dreißiger Jahren ganz richtig, als man anfing den Urin zu untersuchen und Einzelsubstanzen aus ihm zu analysieren und anzuwenden, daß der Harn als Ganzes viel stärkere Fähigkeiten entwickelt, als seine einzelnen, isolierten Wirkstoffe. Unlängst wurden vom Laboratorium des Weizmann Institutes in Rechovot aus dem Urin analysiert, die imstande sind, ein natürliches Hormon des Immunsystems zu blockieren, das bei Verwundungen und Verunreinigungen produziert wird. Ein Zuviel dieses Hormons kann auch gesundes Gewebe angreifen und zerstören. Es tritt vor allem bei pathologischen Erscheinungen wie z. B. Vergiftungsschock und bei Abwehrreaktionen verpflanzter Organe. Es heißt TNF (tumor necrosis factor), weil es bei Testtieren bestimmte Krebsgewächse angreift.

Das Hormon wird in weißen, attackierten Blutkörperchen fabriziert und kann einen verheerenden Einfluß auf verschiedene gesunde Körpergewebe haben. In klinischen Experimenten wird jetzt untersucht, ob diese Proteine als Basis benutzt werden können, um die überschießenden Abwehrreaktionen bei Vergiftungen und Transplantationen, die oft mit dem Tode enden, besser in den Griff zu bekommen.

Eigenurin kann als Injektion, als homöopathische Tropfen, als Einläufe oder Klistiere, als Augen- und Ohrentropfen, als Umschlag und Einreibemittel, als Bodylotion, Sonnenschutz und Badezusatz verabreicht werden. Neuerdings kann der Eigenurinrin auch als Lyophilisat in verschiedenen Apotheken oder Laboratorien aufbereitet werden. Er verliert dadurch nicht die Wirksamkeit. Der Vorteil ist darin zu sehen, dass es bei Injektionen niemals zu einer lokalen Infektion kommen kann und ausserdem fallen bei einer Oralen Einnahme die Vorbehalte der Patienten weg.