Mit Skigymnastik sicher in den Wintersport

Mit Skigymnastik sicher in den Wintersport

Warum Skigymnastik?

Wie bei anderen Sportarten auch bringt nur eine optimale Vorbereitung den größtmöglichen Erfolg. Im Fall des Skilaufens bedeutet dies, genügend Kraft und Ausdauer für Ihren gesamten Skiurlaub zu haben.

Bei anderen Sportarten wie etwa Fußball oder Tennis scheint die Zielbestimmung (welche Muskeln trainiert werden müssen) einfacher zu sein als im Bereich der Skigymnastik. In dieser Sportart sind sämtliche Bewegungsformen in all ihren Facetten denkbar. Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination müssen trainiert werden um der Gefahr oder der Angst vor Verletzungen, die durch Leistungsdefizite hervorgebracht werden, entgegenzuwirken. Sämtliche Übungsformen für eine optimale Vorbereitung werden in der Skigymnastik in spielerischer Form geschult, damit auch bis dato Nicht- oder wenig Trainierte ohne Probleme an jedem beliebigem Zeitpunkt der Saison einsteigen können. Denn nicht umsonst lautet eine der Richtlinien vernünftig ausgeübter Skigymnastik: “Jeder macht nur soviel er kann und sich zumutet”.

Das Trainingsprogramm

Trainiert wird nach den neuesten Erkenntnissen der Sportphysiologie, die in den Weiterbildungsprogrammen der Ski-Verbände vermittelt werden.

Eine typische Skigymnastik könnte folgendermaßen aussehen:

1. Aufwärmen mit Musik

Das Aufwärmen erfolgt mit lockerem Warmlaufen in Verbindung mit Stretch-Übungen oder kleinen Spielen.

Ziele des Aufwärmens sind:

Die Anpassung von Herz-Kreislauf-Tätigkeit und Atmung
Die Einstimmung der Muskeltätigkeit und des Muskelstoffwechsels
Die Optimierung der Funktionsbereitschaft des passiven Bewegungsapparats
Die Vermeidung von Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern
Der zweckmäßige Einsatz der koordinativen Fähigkeiten
Die Erhöhung der psycho-vegetativen Leistungsbereitschaft

2. Dehnen

Schon mit dem Beginn der Pubertät wird unsere Beweglichkeit schlechter. Bänder, Sehnen und Muskeln verkürzen sich. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, werden nun die durch das Aufwärmen geschmeidig gemachten Muskeln, Bänder und Sehnen mit gezielten Stretchübungen einem Dehnreiz ausgesetzt.

Ziele des Dehnens sind:

  • Die Einstimmung von Muskeln, Bändern und Sehnen auf das Bewegungsmuster des Skifahrens unter Einsatz spezifischer Übungen
  • Die Spezielle Vorbereitung der besonders beanspruchten Funktionsteile
  • Die Erhaltunng bzw. Wiederherstellung der Beweglichkeit in den wichtigsten Gelenksystemen (Schulter-, Hüftgelenk, Wirbelsäule)

3. Kraft- und Ausdauertraining

Wer kennt nicht das Gefühl, nach einer schnellen und/oder steilen Abfahrt am Lift anzukommen – völlig außer Atem, die Oberschenkel brennen, die Ski machen sich fast selbständig….. Ein typischer Fall von fehlender Kraft und Kondition. Diese notwendigen Leistungsgrundlagen nehmen den Hauptteil der Skigymnastik ein.

Ziele des Kraft- Ausdauertrainings sind:

Der Aufbau der allgemeinen Ausdauer durch Lauftraining
Der Aufbau der allgemeinen Muskulatur durch leichte Kraftübungen
Die Steigerung der Kondition und der Muskulatur durch Circuit – Training
Der gezielte Muskelaufbau der beim Skifahren am stärksten belasteten Muskeln

4. Abschwitzen

Nach getaner Arbeit noch ein bißchen Spaß! Wer nach dem obigen Programm noch etwas Saft in den Knochen hat oder sich einfach beim Spiel abreagieren will, kann das beim Volley-, Basketball oder beim Badminton tun… aber – wie es das gesamte Training sein sollte – immer locker und ohne Verbissenheit

 

Endlich Schluß mit dem Rauchen

Endlich Schluß mit dem Rauchen

Endlich Schluß mit dem RauchenEs gibt viele Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Überspitzt könnte man sagen: Rauchen macht krank, alt und häßlich. Argumente fürs Aufhören zu finden, ist einfach.

Das spricht fürs Nichtrauchen

Rauchen ist die wichtigste, individuelle, vermeidbare Ursache für das vorzeitige und gehäufte Auftreten von vielen Krankheiten.
Rauchen verkürzt die Lebenserwartung erheblich. Die Zahl der durch Rauchen verursachten Todesfälle liegt um ein Vielfaches höher als die Zahl der Verkehrstoten.
Der Rauch einer Zigaretten enthält mehr als 40 krebserzeugende Stoffe, Rauchen verursacht Lungenkrebs und andere Krebsarten.
Rauchen verursacht Gefäßschäden und in der Folge Verengungen und Verkalkung der Gefäße. Dadurch kann es zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder zum sogenannten “Raucherbein” kommen.
Rauchen führt zu Lungenschäden (Emphysem, Bronchitis) bis hin zu dauernder Luftnot bei ausgedehnter Zerstörung des Lungengewebes.
Das Rauchen von täglich 25 Zigaretten kostet etwa 1.200,- Euro im Jahr.

Besser spät als gar nicht

Die meisten Raucher kennen die Gefahren des Rauchens und fühlen sich mit ihrer Sucht nicht wohl. Viele würden gerne aufhören, wissen aber nicht wie, fürchten sich davor oder haben nach mehreren vergeblichen Versuchen enttäuscht aufgegeben und sich mit ihrer Abhängigkeit abgefunden. Dabei ist es nie zu spät aufzuhören. Wer aufhört zu rauchen, dessen Gesundheitsrisiko nimmt ab und seine Lebensqualität zu.

Jetzt ist Schluß

Es gibt Möglichkeiten, das Aufhören zu erleichtern und die Erfolgsrate zu erhöhen. So bereiten Sie den Ausstieg vor:

Denken Sie über ihre Rauchgewohnheiten nach

Warum rauchen Sie und zu welchen Gelegenheiten? Machen Sie sich klar, warum sie aufhören wollen und versuchen Sie sich vorzustellen, wie toll es ist, wenn Sie es erst mal geschafft haben. Es hilft, diese Gedanken aufzuschreiben.

Setzen Sie sich einen Termin

Hören sie nicht aus einer Laune von “jetzt auf gleich” auf, sondern planen Sie systematisch, wann und wie Sie aufhören wollen. Sammeln Sie Kraft und wählen sie einen möglichst stressfreien Zeitpunkt.

Erzählen Sie es möglichst vielen Leuten

Informieren Sie ihre Familie, Freunde, Bekannten und Arbeitskollegen über ihre Pläne. Sie erreichen damit zum einen, dass diese Ihnen helfen und Rücksicht nehmen, zum anderen setzen sie sich damit unter Druck. Manchmal hilft es auch, als Ansporn eine Wette einzugehen.

Lassen Sie sich helfen

Informieren Sie sich über Hilfsmittel und die verschiedenen Methoden zur Raucherentwöhnung. Es gibt eine Anzahl unseriöser Angebote mit überzogenen Erfolgsversprechungen, die sehr teuer sind. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber bei Ihrer AOK nach, ob es sich um eine empfehlenswerte Methode handelt. Die beste Methode für jedermann gibt es nicht, aber bestimmt gibt es für Sie einen besten Weg, den Ausstieg zu schaffen. Entscheidend ist, dass Sie sich Gedanken machen, welche Methode zu Ihnen passt. Es gibt zahlreiche Bücher auf dem Markt, die Tips zum Nichtrauchen geben. Blättern Sie einfach mal in einer Buchhandlung.

Für Stress-Situationen vorbereiten

Überlegen Sie sich, was Sie in solchen Augenblicken tun können, um nicht zur Zigarette zu greifen. Es gibt viele Entspannungsmethoden.

Sorgen Sie für eine rauchfreie Umgebung

Beseitigen Sie Aschenbecher, Feuerzeuge oder andere Raucherutensilien und meiden Sie Raucher. Natürlich können Sie auf Dauer nicht allen Rauchern aus dem Weg gehen. Sie erschweren sich aber das Aufhören, wenn Sie anderen ständig beim Rauchen zuschauen müssen und darüber hinaus weiter passiv rauchen.

Belohnen Sie sich

Überlegen Sie sich eine Belohnung, wenn Sie eine bestimmte Zeit durchgehalten haben.

Erleichtern Sie sich das Aufhören

Behandeln Sie sich gut in den ersten Wochen, indem Sie sich etwas Schönes vornehmen, Sport treiben und sich gesund ernähren. Beschäftigen Sie sich und ihre Hände. Und suchen Sie Situationen und Umgebungen, in denen Sie vorher auch nicht rauchen konnten, etwa im Schwimmbad.

Viele Ex-Raucher nehmen zunächst Gewicht zu

Das ist nicht schlimm. Die Eßgewohnheiten, der Appetit und der Stoffwechsel pendeln sich nach einigen Monaten wieder ein – und damit auch das alte Gewicht. Aber steuern Sie frühzeitig gegen. Essen Sie statt Süßigkeiten oder anderen Kalorienbomben lieber Obst oder Gemüse. Karotten oder Äpfel eignen sich gut zum “Nebenbei-Knabbern”. Tragen Sie zuckerfreie Kaugummis oder Pfefferminz bei sich und trinken Sie viel, aber keinen Alkohol. Für viele Raucher gehören Alkohol und Zigaretten zusammen. Zudem sinkt die Schwelle zum Rückfall in alkoholisiertem Zustand.

Ein Rückfall muß nicht Aufgeben bedeuten

Sind Sie rückfällig geworden und haben wieder geraucht, machen Sie trotzdem weiter. Geben Sie nicht einfach auf, Sie können es trotzdem schaffen.

 

Hier gibt es Rat und Hilfe

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Postfach 91 01 52, 51071 Köln, Tel. 0221/89920, Info-Telefon zur Suchtvorbeugung: 0221/892031.

Deutsches Krebsforschungszentrum und AOK Beratungsdienst zur Raucherentwöhnung, DAS RAUCHERTELEFON: 06221/424200, wochentags 15 bis 19 Uhr.

Nichtraucher-Initiative Deutschland e.V. (NID), Carl-von-Linde-Str. 11, 85716 Unterschleißheim, Tel. 089/32171212, Fax 089/3174047.

Deutsche Krebshilfe, Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn, Tel. 0228/729990.

 

Natürliche Mittel gegen Ängste und Depressionen

Natürliche Mittel gegen Ängste und Depressionen

Natürliche Mittel gegen Ängste und DepressionenSie neigen dazu, sich viele Dinge allzusehr zu Herzen zu nehmen? In Prüfungs- und Streßsituationen bekommen Sie immer wieder Magenschmerzen? Sie befinden sich in einer akuten Krise und können oft stundenlang nicht einschlafen? Psychische Probleme machen sich auch körperlich bemerkbar. Magen- und Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, Verspannungen und Einschlafstörungen sind typische Streßsymptome. Sie können unter Umständen auch nach Belastungssituationen bestehenbleiben und chronisch werden.
Neben Iängerfristigen Behandlungsmethoden wie gezielter Entspannung (Yoga, autogenes Training etc.), Ausgleichssport und psychologischer Beratung spielen pflanzliche Beruhigungs- und Anregungsmittel eine wichtige Rolle. Sie sind sowohl für akute Fälle als auch zur Langzeittherapie geeignet. Sämtliche Phytotherapeutika zur Behandlung psychischer Probleme werden in der Regel gut vertragen. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Kopfschmerzen oder extreme Müdigkeit kommen nur äußerst selten vor. Überdosierungen sind in der Praxis fast unmöglich und bei den meisten Präparaten überdies kaum mit ernsthaft negativen Folgen verbunden. Suchtgefahr besteht auch bei Langzeitanwendung keine.

Baldrian ist seit langem als sanftes, relativ rasch wirkendes Mittel bei Unruhe (vor allem auch bei nervösem Herzklopfen) und Einschlafschwierigkeiten bekannt. Er ist in den verschiedensten Darreichungsformen erhältlich – als Tinktur, Dragee oder Tee. Baldrianwurzel wird häufig mit Hopfen und/oder Melisse gemischt. Bei der Anwendung ist lediglich darauf zu achten, daß man die Dosierung nicht zu niedrig ansetzt. Bei Iängerem Gebrauch und starker Überdosierung können allerdings Kopfschmerzen, Nervosität und Herzbeschwerden auftreten. Studien mit hochdosierten standardisierten Hopfen-Baldrian-Präparaten lieferten bei Patienten mit Schlafstörungen ähnlich zuverlässige Wirkungen wie herkömmliche Beruhigungsmittel (Benzodiazepine). Die Wirkung des pflanzlichen Präparats hielt nach dem Absetzen sogar Iänger an als die des synthetischen Medikaments.

Hopfen wirkt nicht nur mild beruhigend, sondern durch seine Bitterstoffe auch appetitanregend. Das Hanfgewächs ist außerdem reich an Phytohormonen und wurde früher als “Anti-Aphrodisiakum” verwendet. Wie rasch die beruhigende Miirkung von Hopfen einsetzen kann, weiß wohl jeder Biertrinker, wobei hier der Alkohol vermutlich als Verstärker wirkt. Bei der Zubereitung von Hopfentee(mischungen) bitte beachten: Die Hopfenzapfen verlieren beim Lagern ein feines gelbes Pulver, das sich am Boden des Aufbewahrungsgefäßes absetzt. Um die volle Wirkung der Pflanze zu erhalten, sollten Sie daher vor jeder Entnahme die Kräuter gründlich durchmischen.

Johanniskraut zählt zu den wichtigsten Heilpflanzen der Volksmedizin. Es wirkt angstIösend, beruhigend und stimmungsaufhellend. Nach mehreren Studien, bei denen Johanniskrautpräparate mit herkömmlichen Antidepressiva verglichen wurden, wurde das alte Hausmittel in den letzten Jahren nun auch von der Schulmedizin anerkannt, denn die Trockenextrakte des Johanniskrauts weisen ein einzigartiges Spektrum an Inhaltsstoffen (u. a. Hypericine, Flavonoide, Hyperforin, ätherische Öle) auf. Da aber diese Bestandteile in der Pflanze nicht immer gleich verteilt sind, wird ein hochwertiger Johanniskrautextrakt mitunter auf einen Richtwert an Gesamthypericin eingestellt (“standardisiert”) . Mit der Bestimmung dieses einen Inhaltsstoffs können schon Anhaltspunkte zur pharmazeutischen Qualität des Gesamtextrakts gemacht werden. Wichtig ist in jedem Fall auch die Art der Wirkstoffgewinnung. Denn der wissenschaftliche Wirknachweis wurde bis dato nur für Johanniskrautpräparate mit Trockenextrakten erbracht. Den vielfach erhältlichen Johanniskrautöl- Produkten fehlt es mangels Drogenqualität an Wirknachweisen, weshalb diese Produkte auch nicht als Arzneimittel zugelassen sind. Johanniskraut-Trockenextrakte sind zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen als Arzneimittel zugelassen. Sie können entsprechende Arzneimittel seit kurzem auch rezeptfrei in den Apotheken erhalten. Johanniskraut sollte über einen Iängeren Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen eingenommen werden. Eine Iänger andauernde Therapie ist möglich. Produkte mit Johanniskraut- Trockenextrakten helfen auch gegen die sogenannte Winterdepression. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung ist bei den rezeptfreien Präparaten mit keiner Nebenwirkung, Wechselwirkung oder Gewöhnungseffekten zu rechnen. Nur bei Hochdosierung kann es unter Umständen, besonders bei hellhäutigen Menschen, zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut kommen.

Melisse: Melissentee beruhigt nicht nur allgemein, er ist besonders für alljene geeignet, bei denen sich Streßsituationen hauptsächlich auf den Magen schlagen, er wirkt außerdem blähungswidrig.

Unruhe, nervös bedingte Beschwerden im Magen- und Darmbereich, leichte Einschlafstörungen, vegetative Dystonie, das sind die klassischen Indikationen für die Passionsblume. Sie wirkt allgemein ausgleichend und harmonisierend. Gute Erfahrungen gibt es auch in der Behandlung hyperaktiver Kinder. Zur Wirkungsverstärkung wird die Passionsblume häufig mit Baldrian kombiniert. Die Passionsfrucht auf den heimischen Märkten stammt übrigens von einer anderen Passiflora-Art.

DIE (NEURO)- VEGETATIVE DYSTONIE

Sie ist ein Ungleichgewicht des vegetativen Nervensystems (früher: Neurasthenie). Herzklopfen, Magenschmerzen, Beklemmungsgefühle, Unruhe, Angstzustände, kalte Hände und Füße, Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache sind die wichtigsten Symptome. Das vegetative Nervensystem kann nicht bewußt beeinflußt werden, es dient vor allem der Regelung der Lebensfunktionen wie Atmung, Verdauung etc.
Eine bewährte Teemischung zur Umstimmung und Dämpfung des Vegetativums: je zehn Gramm Weißdornblüten, Hopfenzapfen, Orangenblüten, Lavendel- und Hibiskusblüten, je 30 Gramm Johanniskraut und Melissenblätter. Zwei gehäufte Teelöffel der Mischung mit einem Viertelliter heißem Wasser übergießen, zugedeckt fünf Minuten ziehen lassen. Morgens und mittags jeweils nach dem Essen in Ruhe eine Tasse schluckweise und möglichst warm trinken. Abends die Dosis auf drei gehäufte Teelöffel steigern, Tee eventuell mit Honig süßen, 30 Minuten vor dem Schlafengehen trinken. Eine Kur mit dieser Mischung sollte vier bis acht Wochen lang durchgeführt werden. Wer für eine Teekur nicht genug Zeit hat, kann sich spezielle Tropfen zusammenstellen lassen: je 30 Gramm Avena-Urtinkur und Passiflora-Urtinktur, je zehn Gramm Bitterorangen- und Baldrian-Tinktur. Zweimal täglich je zehn bis 20 Tropfen auf Zucker, vor dem Schlafengehen sollte die Menge verdoppelt werden.

So frühstücken Sie gesund

So frühstücken Sie gesund 

Geschäftsfrau Anita K. kommt oft nicht einmal am Wochenende dazu, ihren kleinen Garten zu genießen. Aber eines gönnt sie sich in der schönen Jahreszeit täglich (wen es nicht gerade regnet): ihr ausgedehntes Frühstück auf der Terrasse. Was sie ihren “persönlichen Luxus” nennt, würde das Herz jedes Ernährungsberaters erfreuen, denn Anitas Frühstücksgewohnheiten haben Bilderbuchqualität. Den Beginn macht ein Glas frischgepreßter Orangensaft, danach folgt entweder eine Banane oder ein kleines Müsli, die Fortsetzung bildet Schwarzbrot mit Topfen und frischen Kräutern, etwas Käse, begleitet von einer Handvoll Radieschen, und zum Abschluß – damit auch der “süße Zahn” zu seinem Recht kommt – ein kleines Stück Butterbrot mit Honig oder Konfitüre. Danach fühlt sich Anita K. gestärkt und in der Lage, allen Widrigkeiten des Tages ins Auge zu sehen.

Einem solchen Frühstücks “Luxus” pflegen die meisten Deutschen im allgemeinen höchstens am Sonntag oder im Urlaub, an einem der oft recht anregenden Hotelbüffets, zu frönen. Normalerweise verhindern teils morgendlicher Streß und Zeitmangel, teils Appetitlosigkeit, daß man der ersten Mahlzeit des Tages die Aufmerksamkeit zuwendet, die ihr gebührt. Denn eines steht außer jedem Zweifel: Wer gut gefrühstückt hat, ist für die Anforderungen des berunichen Alltags wesentlich besser gerüstet als der, der grad eine Tasse Kaffee hinuntergestürzt oder überhaupt “ungefrühstückt” das Haus verlassen hat.

“ICH HAB IN DER FRÜH KEINEN HUNGER”

Warum haben, vom Zeitmangel einmal abgesehen, noch immer so viele Menschen Schwierigkeiten, das theoretisch durchaus vorhandene Wissen um die Bedeutung eines gesunden Frühstücks in die Tat umzusetzen? “Ich hab’ in der Früh keinen Hunger”, sagt Herr B., wenn ihn die Gattin nahezu händeringend darum bittet, statt bzw. vor der Frühstückszigarette wenigstens ein kleines Butterbrot zum “Schwarzen” zu nehmen. Appetitmangel ist tatsächlich eine der häufigsten Ausreden, sich um die Einnahme des Frühstücks herumzudrücken. Und der hängt, wenn man nicht noch von einem opulenten Nachtmahl satt ist, sehr häufig mit niedrigem Blutdruck zusammen. Kaffee hat in solchen Fällen also durchaus seine Berechtigung, die ankurbelnde Wirkung auf den Kreislauf würde allerdings viel länger anhalten, könnte sich Herr B. dazu aufraffen, seinen “Schwarzen” als “Braunen” zu sich zu nehmen (je heller, umso besser), weil mit der Milch auch leicht verdauliches, hochwertiges Eiweiß zur Verfügung gestellt wird. Und wenn dazu vielleicht noch ein Körbchen mit knusprigem Vollkorngebäck zum Zugreifen verlockt, ist schon eine Runde im Kampf gegen die Morgenmuffelei gewonnen.

DUNKLES BROT MACHT LÄNGER SATT

Warum Vollkorn, wenn sich doch die Semmerln genauso lecker präsentieren? Weil die dunklen Brot- und Gebäcksorten unserem Körper nicht nur Energie, sondern auch wertvolle Vitamine und Ballaststoffe liefern, welche nicht nur für den Augenblick sattmachen, sondern auch über längere Zeit satthalten. Zwei Scheiben Roggenmischbrot (100 Gramm) stellen bereits ein Fünftel des Tagesbedarfs zur Verfügung, der empfohlen wird, um die Verdauung in Schuß zu halten. Und das Vorurteil, daß “Brot dick macht”, ist von der Ernährungswissenschaft Iängst zur Genüge widerlegt worden. Die wertvollen Inhaltsstoffe dunkler Brot- und Gebäcksorten brauchen allerdings, um wirksam zu werden, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Der beste Start für ein gesundes Frühstück sind deshalb reine Fruchtsäfte ohne Zucker und andere Zusätze. Ein kleines Glas Orangensaft (zirka zwei Zehntelliter) liefert schon zwei Drittel des täglichen Vitamin-C-Bedarfs und ist darüber hinaus ein hervorragender Muntermacher, der die Magensäfte lockt und den Appetit anregt. Wenn dem ein Milchgetränk oder ein aufbauender Tee folgt, ist ein weiterer Schritt zum gesunden Frühstück getan. Apropos Appetit anregen: Den unterschiedlichen Frühstücksgewohnheiten innerhalb einer Gemeinschaft (die sich, wie aus dem Beispiel der Familie B. ersichtlich, zu einem echten Zankapfel auswachsen können) ist am besten mit Abwechslung beizukommen. Wie aus einer vor kurzem fertiggestellten Studie hervorgeht, bevorzugen Männer, so sie überhaupt frühstücken, eher deftige Kost wie etwa Spiegeleier, während sich Frauen mehr an das traditionelle Semmel-Marmelade-Frühstück halten, das für Männer wenig Reiz hat.

ABWECHSLUNG STEIGERT DEN APPETIT

Es ist zweifellos einen Versuch wert, solche eingefahrenen Gewohnheiten aufZubrechen, indem man heute dies und morgen das anbietet, und vielleicht entdeckt man dabei, daß sich der Frühstücksappetit ganz allgemein steigert, wenn immer wieder einmal etwas anderes als das gewohnte Angebot auf dem Tisch steht. Frühstücksgewohnheiten sind allerdings nicht nur geschlechts-, sondern auch generationsabhängig, und manche Oma ringt noch heute die Hände, wenn der Junior ihren (selbstgebackenen!) Gugelhupf ablehnt und statt dessen eine satte Portion Rührei mit Ketchup auf seinen Teller häuft. Ernährungswissenschaftler würden ohne Zweifel auch dagegen mahnend die Stimme erheben, denn ein solcher massiver Cholesterinschub hätte, regelmäßig wiederholt, gewiß schädliche Auswirkungen. Aus der Praxis heraus stellt sich allerdings die Frage, ob nicht ein weniger gesundes Frühstück besser ist als gar keines. Denn wichtig ist doch vor allem die Energiezufuhr für die arbeitsintensivsten Stunden des Tages, und die ist mit einer solchen “Unterlage” allemal gegeben.

MÜSLI – MEHR ALS EINE IDEOLOGIE

Wie und was man frühstückt, ist also, wie wir gesehen haben, eine Geschlechts- und (nach wie vor) eine Generationenfrage, es ist aber keineswegs mehr eine Ideologiefrage. Denn es sind längst nicht nur die eingeschworenen “Körndlfresser”, die die gesundheitliche Bedeutung, den geschmacklichen Reiz und die sättigende Wirkung von Müsli- und müsliähnlichen Getreideprodukten für sich entdeckt haben. Das traditionelle Müsli und jenes, das am stärksten mit der Ideologie verhaftet ist – ist das Frischkornmüsli aus (womöglich selbstgeschrotetem) Getreide, das über Nacht eingeweicht und am Morgen mit einem geraffelten Apfel vermischt, mit Trockenfrüchten gesüßt und mit Nüssen bzw. diversen Ölsaaten (Sesam, Sonnenblumen-, Kürbiskerne etc.) aufgewertet wird. Sagen wir es offen heraus: Nur wenige tun sich diese Mühe heute noch an. Zu groß ist das Angebot der unterschiedlichsten “Cereals” (die auch auf kindliche Neugier und Spieltrieb setzen), es gibt fertige Müslimischungen in allen nur erdenklichen Variationen und mit allen nur erdenklichen Zutaten, und es gibt nicht zuletzt ein großes Angebot an Flocken, die es ermöglichen, in Sekundenschnelle individuelle Mischungen zusammenzustellen. Ungezuckerte (Vollwert-) Flocken sind zu bevorzugen, die Süßkraft stellt frisches Obst, der Jahreszeit entsprechend, zur Verfügung. Joghurt, Kefir und Buttermilch bringen mit einer pikanten Note die Geschmackssymphonie zur Vollendung.

FÜR JEDEN GESCHMACK ETWAS

Überhaupt – denn auch das regt den Appetit an – wird man das ideale Frühstück wohl nicht nur unter dem Aspekt des gesundheitlichen Werts, sondern auch unter dem der geschmacklichen Vielfalt zusammenstellen. (Damit wächst auch die Gewißheit, daß jeder, der am Frühstückstisch Platz nimmt, etwas findet, das seine individuelle Geschmacksrichtung anspricht.) Wie vielfältig läßt sich allein schon Quark variieren! Wer eine Kräuterschale auf dem Fensterbrett hat, wird sein Brot vielleicht heute mit ein paar Minzeblättchen, morggen mit einem Zweiglein Dille belegen, übermorgen mit in Scheiben geschnittenen Radieschen und tags darauf mit halbierten Erdbeeren. (Ganz zu schweigen von der Unzahl der Aufstriche, zu denen Quark die Basis bildet und unter denen etwa ein blitzschnell zusammengerührter Senf- oder Meerrettichquark auch die Freunde herzhafterer Genüsse anspricht.) An sich bildet die Kombination von Milchprodukten (einschließlich Käse) mit fnschem Obst oder Gemüse schon die denkbar beste Grundlage für den Tagesanfang. Eine Schüssel Joghurt mit Beeren, eine dünne Schnitte Emmentaler mit Birne, eine Ecke Brie mit einer frisch aufgeschnittenen Tomate – sollte da nicht dem hartnäckigsten Frühstücksmuffel der Mund wäßrig werden! Als Ergänzung bzw. der Abwechslung halber kann dann einmal fettarme Wurst oder Schinken angeboten werden, aber bitte auch hier nicht auf den zusätzlichen Vitaminstoß vergessen: Grüne, gelbe und rote Paprika, in feine Streifen geschnitten, bereiten ein knackiges Kauvergnügen und helfen den Säure-Basen-Haushalt auszubalancieren, indem sie ein vitamin- und mineralstoffreiches Gegengewicht zur fleischlichen Eiweißzufuhr bilden.

EIER – JA, ABER IN MAßEN

Mit Eiern an sich empfiehlt es sich, zurückhaltend zu agieren, weil die Deutschen im Jahresdurchschnitt ohnehin einen viel zu hohen Eierverbrauch haben, der die Ablagerungen in den Gefäßen verstärkt und die Neigung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert. Dennoch wird man sich gelegentlich – aber nicht öfter als ein- bis zweimal in der Woche – ein weichgekochtes Frühstücksei nicht zu versagen brauchen. Auch ein Ei auf knusprigem Speck ist zu tolerieren, wenn man das Fett, das beim Braten frei wird, an anderer Stelle einspart. Ob sich die Reisegewohnheiten der Deutschen in irgendeiner Form in ihren Frühstücksgewohnheiten widerspiegeln, ist eine Frage, die sich wohl nur individuell beantworten Iäßt. Wer im “Village” in New York seinen French Toast genoß, wird sich vielleicht zu Hause noch zwei- oder dreimal verleiten lassen, seine Weißbrotscheiben mit Zimt und Zucker in reichlich Butter in der Pfanne zu brutzeln. Und wer in Israel – wo man aus religiösen Gründen darauf bedacht ist, Milch- und Fleischspeisen streng voneinander zu trennen – in Ermangelung einer Scheibe Schinken einen leckeren Hering zum Frühstück verspeiste, wird sich daheim möglicherweise noch einmal daran erinnern, daß auch solche Frühstückskombinationen durchaus reizvoll und appetitanregend sein können. Aber innerhalb Europas sind die Hotelfrühstücksangebote ja nahezu austauschbar geworden,wenn auch die deutsche Gastronomie mit ihren Bio-Spezialitäten das internationale Niveau noch um ein kleines überrafft.

BASISELEMENTE DES GESUNDEN FRÜHSTÜCKS

Aber das alles ist ja in seiner Gesamtheit auf den Alltag nicht übertragbar. Und diesen vom Start weg angenehmer, leichter bewältigbar zu machen, sollte das Ziel sein, dessentwegen es sich lohnt, sich über ein “richtiges” Frühstück Gedanken zu machen. Fassen wir zusammen: Woraus soll ein gesundes Frühstück bestehen, welche Basiselemente muß es umfassen?

1. Außreichend Flüssigkeit
Zur Einstimmung ein Glas Fruchtsaft, frischgepreßt oder aus dem Glas, gefolgt von Tee, (Milch-)Kaffee oder einem anderen Milchgetränk, nach Möglichkeit wenig bis gar nicht gezuckert.

2. Kohlenhydrate
In Form von Müsli und/oder Vollkornbrot- und Gebäcksorten, die Energie und Ballaststoffe liefern. Honig und natursüße Marmeladen und Konfitüren bringen den Blutzucker auf ein Niveau, das es braucht, um die Morgenmüdigkeit zu überwinden.

3. Eiweiß
Am besten in Form von Milchprodukten (Quark, Käse) und/oder pflanzlichen Aufstrichen auf Sojabasis. Fettarme Wurst- und Fleischsorten bringen Abwechslung auf den Frühstückstisch, und wer keine Probleme mit Cholesterin hat, kann sich auch gelegentlich eine kleine Portion Rührei gönnen.

4. Fett
Als Gleitmittel für die Ballaststoffe, vor allem aber aus geschmacklichen Gründen, und da ist Butter, sparsam verwendet, tatsächlich “durch nichts zu ersetzen”.

5. Vitamine und Mineralstoffe
wie sie sich in frischem Obst und rohem Gemüse finden, wobei die Produkte der Saison den Vorzug genießen sollten. Die “Alljahresfrucht” Banane hat den Vorteil, daß sie auch einem empfindlichen Magen, der auf anderes Obst am frühen Morgen vielleicht “säuerlich” reagieren würde, zuträglich ist. Darüber hinaus ist sie für Frühstücksmuffel besonders geeignet, für die sie mit ihrem hohen Nährwert einen kleinen Ersatz für ein ausgiebigeres Mahl bietet.

BESSER WENIG ALS GAR NICHTS!

Denn über eines muß man sich klar sein: Einen eingefleischten Frühstücksmuffel wird man von einem Tag auf den anderen nicht umerziehen können. Und in vielen Fällen wird man es schon als einen Fortschritt ansehen müssen, wenn er eine “vernünftige” Kleinigkeit zu sich nimmt (etwa eine Banane, ein Fruchtjoghurt bzw. bei Kindern eine Tasse Kakao oder Ovomaltine), anstatt total “ungefrühstückt” aus dem Haus zu gehen. So gesehen sind auch die Frühstücksangebote etwa eines großen Backwarenunternehmens oder einer Fast-food-Kette nicht ganz von der Hand zu weisen – wenn sie auch nicht den Idealvorstellungen der Ernährungswissenschaftler entsprechen, so erfüllen sie doch den Zweck einer (wenn auch nicht anhaltenden) Energiezufuhr, die aus dem Morgentief herausführt.

Einiges an unseren Frühstücksgewohnheiten ist angeboren, das meiste hingegen anerzogen, und darum ist ja auch, vielmehr gerade in dieser Hinsicht das Vorbild der Eltern ausschlaggebend. Aus einer Familie, in der man lustvoll frühstückt, wird kaum jemals ein Frühstücksmuffel hervorgehen. Und wenn, wie einschlägige Untersuchungen zeigen, jedes vierte Kind in Deutschlan ohne Frühstück in die Schule kommt, dann nimmt sich daheim keiner die Zeit, etwas herzurichten. Denn Streß und Zeitmangel regieren nun einmal bei allzu vielen Deutschen den Morgen und bilden damit das stärkste Argument, das gegen den Frühstücksgenuß ins Feld geführt wird. Bleibt nur der Appell, eine Viertel- bis halbe Stunde Schlaf zu opfern (was im Grunde bedeutet, den Fernseher am Abend zuvor früher stillzulegen), um Zeit für die wichtigste Mahlzeit des Tages zu schaffen. Ein “Opfer”, das umso weniger schwerfallen sollte, als es einen unmittelbar merkbaren Zugewinn an Aktivität, Arbeits- und Lebensfreude zur Folge hat.

 

ENERGIEZUFUHR, RICHTIG VERTEILT

Nach Ansicht der Ernährungswissenschaft sollte mit dem Frühstück bereits ein Viertel der Tageskalorienmenge zugeführt werden. Im Detail lautet die Empfehlung: 


Frühstück

25%

 

Zvveites Frühstück

10%

Mittagessen

30%

Zwischenmahlzeit

10%

Abendessen

25%

Zieht man erstes und zweites Frühstück in einem “Luxus”-Frühstück zusammen, käme man auf 35 % der täglichen Energiezufuhr und damit wesentlich näher an die immer noch gültige alte Volksregel heran, die da sagt, man solle “frühstücken wie ein König, mittags wie ein Bürger und abends wie ein Bettler essen”. Ein ausgiebiges Frühstück hat dabei auch den Vorteil, daß man die Mittagsmahlzeit hinausschieben und sich abends tatsächlich mit einer Kleinigkeit (z. B. Tee und Zwieback) begnügen kann.

Akne und Pickel – Heilung von innen

Akne und Pickel – Heilung von innen

Akne und Pickel - Heilung von innenAkne und Pickel sind nicht nur örtliche Ereignisse

Als junger Mensch unter Akne und Pickel zu leiden, beeinträchtigt nicht nur das subjektive Lebensgefühl. Es mindert auch objektiv wichtige Chancen, die fürs ganze Leben entscheidend sein können: Die Chancen bei der Partnerwahl, und jene im Berufs- und Erwerbsleben. Wer mit Akne und Pickeln im Gesicht und sonstwo zu kämpfen hat, kennt die üblichen Erklärungen, wie sich die so unerwünschten hässlichen Pickel bilden, und wie es zu den damit verbundenen Entzündungen kommt: Für das verstärkte Auftreten während der Pubertät werden Hormone verantwortlich gemacht, und für die entstehenden Entzündungen bestimmte Bakterien.
Das läßt entscheidende Fragen unbeantwortet: Warum leiden die einen mehr, die anderen weniger darunter? Vor allem aber: Warum erfreuen sich andere einer ganz reinen und gesunden Haut, obwohl sie z.B. auch gerade die Pubertät durchleben und mit Sicherheit auch schon mit diesen Bakterien in Kontakt gekommen sind?


Übliche Ursachenerklärung unbefriedigend

Die übliche, unbefriedigende Betrachtung der Akne sieht nur die örtlichen Vorgänge: Die Verstopfung von Hautporen, als Folge davon die Ansammlung von Hauttalg, der den Bakterien Nährboden bietet, wodurch es zu Entzündungen und Vereiterungen kommt. Entsprechend beschränken sich die empfohlenen Maßnahmen und anzuwendenden Mittel auf Reinigung und Offenhalten der Hautporen, was täglich zu erfolgen hat. Das bedeutet indessen nur eine symptomatische Behandlung, keine Heilung der Disposition (Neigung, Anfälligkeit) für Akne und Pickel. Sobald die Betroffenen mit den täglichen Anwendungen nachlassen, tritt der alte unerwünschte Zustand wieder ein.
Als junger Mensch denken Sie vielleicht: Mehr hat die Wissenschaft eben dazu bisher nicht finden können; vielleicht ist es ja auch genetisch bedingt; ich muß mich damit abfinden; warum nur hat es mich erwischt und andere nicht …

Wenn ein Problem als unlösbar, eine Krankheit als unheilbar bezeichnet und nur symptomatische, dauernd zu wiederholende Massnahmen angeboten werden, fragen Sie sich doch einmal:

“CUI BONO?” – “Für wen ist es gut, daß sich daran nichts ändert?”


Für wen ist es gut, wie es ist?

Es läßt sich zum Beispiel kaum leugnen, daß mit den Reinigungsessenzen, -cremes und -seifen zur täglichen Behandlung der Akne erhebliche Umsätze erzielt werden, sowohl von den betreffenden Herstellern als vom einschlägigen Handel. Wie groß diese (und also die damit verknüpften wirtschaftlichen Interessen) sind, können Sie selbst abschätzen. Schauen Sie, wieviele der Jugendlichen in Ihrem Umfeld unter Akne leiden. Ermitteln Sie anhand einer Bevölkerungsstatistik (Gesamtzahl Jugendlicher des Landes), wieviele etwa im ganzen Land daran leiden. Stellen Sie fest, wieviel der einzelne für die betreffenden Mittel im Monat ausgibt. Multiplizieren Sie diesen Monatsumsatz mit der geschätzten Gesamtzahl der an Akne leidenden Jugendlichen des Landes. Jetzt wissen Sie, wie groß das wirtschaftliche Interesse daran ist, daß bei der Akne alles so bleibt, wie es ist.
Würde es sich herumsprechen unter den Jugendlichen, die an Akne leiden, wie man durch einfache und natürliche Maßnahmen das lästige Makel los wird, eine schöne, frische Haut und auch sonst eine bessere Gesundheit bekommt – die ganzen lukrativen Akne-Umsätze würden wegbrechen. Die Akne ist dabei nur ein Beispiel. Ähnliches gilt für zahlreiche weitere Krankheiten, Leiden und Zustände..


Die Haut als wichtiges Ausscheidungsorgan

Die Haut ist ein wichtiges Ausscheidungsorgan. Der Organismus nutzt die Haut auch zur Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Giften, die er auf andere Weise schlecht loswerden kann. Die meisten dieser Produkte kann er nicht in ihrer aktiven, giftigen Form ausscheiden, sondern muß sie zunächst mit Hilfe seiner Abwehrsysteme und Abwehrzellen neutralisieren; erst dann können sie ausgeschieden werden. Dazu sind teilweise Entzündungsvorgänge erforderlich. So können z.B. Bakterien und Viren nicht einfach “vor die Türe gesetzt werden”. Sie werden erst von einem Aufmarsch von Abwehrzellen angegriffen und “gefressen”, die sich dann, “mit dem vertilgten Feind im Bauch”, zur Körperoberfläche begeben, um den Feind gleichzeitig mit sich selbst auszuscheiden: Entzündung, Eiterbildung, Ausscheidung des Eiters.


Die meisten Gifte im Blut kommen aus dem Enddarm

Mit dem Verdauungstrakt wird die aus der Umwelt stammende Nahrung aufgenommen und im Stoffwechsel in körpereigene Substanzen und Energielieferanten umgewandelt. Aus dem Darm werden die Nahrungssubstanzen über das Lymphsystem und den Blutkreislauf aufgenommen und dem Organismus zum direkten Verbrauch oder zur Zwischenspeicherung zugeführt. Aus dem größten Teil des Darmbereichs fließt das Blut nicht direkt in den großen Kreislauf zurück, sondern wird erst noch zur Entgiftung über den Leberkreislauf geführt. Nur aus dem Enddarm fließt das Blut direkt wieder in den großen Kreislauf.
Das hat sich so im Laufe jahrmillionenlanger Evolution entwickelt und bewährt. Bei einer artgerechten, naturbelassenen Ernährung, auf die das menschliche Verdauungssystem genetisch programmiert ist, gibt es im letzten Teil des Darmes keine Substanzen mehr, die einer besonderen Entgiftungsbehandlung durch die Leber bedürften. Die menschliche Urnahrung war, wie inbesondere die vergleichende Gebissanatomie (Dr. Richard Lehne) nachgewiesen hat, eine frugivore: Samen, Wurzelknollen, zarte Blattschösslinge, Früchte.

In jüngster Zeit dramatische Änderung der Ernährung

Insbesondere in den letzten Jahrzehnten hat sich die Ernährung der Menschen dramatisch verändert, am meisten in den sogenannten hochzivilisierten Ländern. Sie enthält jetzt viel tierische Produkte, die für den menschlichen frugivoren Organismus ähnlich ungeeignet sind wie für die herbivoren Rinder.
Beim Rind als Herbivore (Grasfresser) kann artfremde tierische Kost zur Degeneration des Gehirns = BSE = Rinderwahnsinn führen. Rückschlüsse liegen nahe auf mögliche Ursachen der zunehmenden Degeneration des Gehirns (Morbus Alzheimer) beim Frugivoren (Fruchtesser) Mensch parallel zum seinem zunehmenden Verzehr artfremder tierischer Nahrung.
Außerdem ist heutzutage der größte Teil der menschlichen Ernährung denaturiert durch Hitzebehandlung, Extraktion und Raffination, und selbst “naturbelassene” pflanzliche Nahrung hat z.B. durch Kunstdünger (Nitrat-Anreicherung) schädliche Veränderungen erfahren. So bilden sich aus solchen Nitraten und Aminen (Abbauprodukten aus tierischen Nahrungsmitteln) die krebsauslösenden Nitrosamine im Darm des Menschen, eine Hauptursache des Darmkrebses.

Verstopfung und giftige Fäulnis …

Dieses ganze denaturierte und artfremde Nahrungsgemisch führt im Enddarm zu Verstopfung und giftigen Fäulnisprozessen, wie schon am üblen Geruch abgehender Darmgase und Fäkalien solchermaßen sich ernährender Menschen festgestellt werden kann. Da der Blutstrom vom Enddarm ohne Zwischenschaltung einer Leberentgiftung direkt zurück in den großen Blutkreislauf fließt, gelangen diese Gifte direkt in den ganzen Organismus, der nunmehr versucht, sie auf den zur Verfügung stehenden Wegen loszuwerden. Da die Ausscheidung über den Darm durch die bestehende Verstopfung behindert ist, bleibt nur die Haut als Ausscheidungsorgan. So kommt die Disposition für Hautpickel und Akne zustande.
Das gilt nach wie vor, obwohl (gezielte Desinformation?) behauptet wird, es sei überholt, man habe jetzt die verantwortlichen Bakterien gefunden. Wären diese Bakterien eine Ursache, so müßte Akne ansteckend sein. Ist sie aber nicht. Eine wichtige, nach wie vor gültige medizinische Grunderkenntnis des französischen Forschers Prof. Claude Bernard (1813-1878) lautet: “Le germe n’est rien, le terrain est tout” (Der Keim ist nichts, der Nährboden ist alles).

Gehärtete und tierische Fette verstopfen Poren…

Bei der Ansammlung von Talg in den Hautporen kann die Beschaffenheit der Fette der Nahrung eine wesentliche Rolle spielen. Handelt es sich um tierische Fette (“Rindertalg”, Hammelfett, Schweinefett usw.) oder chemisch gehärtete (“hydrierte”) pflanzliche Fette aus Margarinen ond Schokolade, die mit ihren hohen Schmelzpunkten selbst bei Körpertemperatur noch fest sind, so kann man sich gut vorstellen, wie viel schwerer diese aus Hautporen ausgeschieden werden können, als wenn es sich um die natürlichen, schon bei Zimmertemperatur leichtflüssigen, leicht auszuscheidenden pflanzlichen Öle aus den Keimen der Samen handelt, die überdies durch ihren hohen Anteil an hochungesättigten Fettsäuren für einen guten Sauerstofftransport im Organismus sorgen.

Tierisches Eiweiss verhärtet …

Tierisches Eiweiss (aus Fleisch, Wurst, Schinken, Speck, Fisch, Ei, Milch und Milchprodukten, meist zudem angereichert mit ungünstigen Fetten) kann dazu beitragen, dass sich nicht nur alle inneren Körpermembranen und Zellmembranen, sondern eben auch die Hornschichten der Haut verdicken und verhärten, so daß die Öffnungen von Hautporen hart und unelastisch werden und durch hartes Fett und Verhornung des Ausganges ganz verstopfen können. Dadurch wird der Organismus gezwungen, das Abstoßen der Fettpropfen gewaltsam durch Entzündung und Einschmelzung des umliegenden Gewebes (Eiterbildung) vorzunehmen. Bakterien beschleunigen den Vorgang.

Ausheilung von Akne und Pickelbildung durch Ausschalten der Giftquellen im Verdauungstrakt

Die wichtigste Maßnahme zur Ausheilung der Akne- und Pickeldisposition ist eine Ernährungsumstellung: Eine Umstellung von artfremder, denaturierter Zivilisationskost und “Junk Food” auf eine naturbelassene “zivilisierte Urnahrung”, das heißt, auf eine der menschlichen genetischen Programmierung entsprechende lebendige (und damit täglich von neuem frisches Leben spendende) pflanzliche Nahrung, zusammengesetzt aus den heute verfügbaren natürlichen Nahrungsmitteln, die Landwirtschaft und Gartenbau erzeugen. Eine solche Ernährungsweise ist beispielsweise die “Schnitzer-Intensivkost”, in dem Buch gleichen Titels ausführlich beschrieben.
Als weitere wichtige und hilfreiche Massnahme empfiehlt sich ein täglicher Einlauf mit körperwarmem Wasser, am besten abends vor dem Zubettgehen. Durch Beigabe von 9 g Salz auf 1 Liter Wasser kann man dem verwendeten Wasser die physiologische Kochsalzkonzentration verleihen, wodurch der körperwarme Einlauf besonders leicht verträglich wird. Man lasse nur soviel einlaufen, wie ohne Druckgefühl vertragen wird. Dieser tägliche Einlauf erlaubt unmittelbar darauf den Abgang (die natürliche Ausscheidung) von allem, was sich im Enddarm angesammelt hat, sodass auch der übrige Inhalt des ganzen Darmes nachrücken kann, keine Verstopfung mehr entsteht und keine Fäulnisvorgänge mehr stattfinden können. Er wird abends durchgeführt, kann aber auch abends und morgens gemacht werden; auch jahrelange tägliche Anwendung hat keine Nachteile, nur Vorteile für die Gesundheit.

Weitere mögliche Giftquellen: Quecksilber aus Amalgamfüllungen, Palladium aus “Spargold”

Besondere zusätzliche Giftquellen können sich direkt am Eingang des Verdauungstraktes im Mund befinden: Wenn kariöse Zahnschäden mit Amalgamfüllungen repariert wurden; oder auch, wenn Inlays, Kronen, Brücken und sonstiger Zahnersatz mit stark palladiumhaltigen “Spargoldlegierungen” eingesetzt wurden. Beides wurde lange Zeit von den Krankenkassen aus “kassenwirtschaftlichen Gründen” gefordert – obwohl ebenfalls schon seit Jahrzehnten viele Fälle von Amalgam-, in jüngerer Zeit auch Fälle von Palladiumvergiftungen festgestellt worden sind.
Amalgam besteht zu etwa 50 % aus dem hochgiftigen Quecksilber, welches aus diesen Füllungen ständig in Spuren an den Körper abgegeben wird, besonders in die Gewebe der nächsten Umgebung, wozu das Gehirn ebenso gehört wie die Gesichtshaut. Arbeiten am Bildschirm beschleunigt die Freisetzung von Quecksilber aus Amalgamfüllungen durch die wenn auch schwache, so doch täglich über Stunden andauernde ionisierende Strahlung.
Sind solche Amalgamfüllungen in den Zähnen vorhanden, so ist es leicht möglich, daß Akne, Pickel und andere krankhafte Veränderungen der Gesichtshaut (z.B. Ekzeme) erst ausheilen können, nachdem das Amalgam restlos und unter Absaugung entfernt und durch bioverträgliche Materialien ersetzt worden ist.

Schon nach kurzer Zeit wird die Haut rein

Schon nach verblüffend kurzer Zeit wird auf diese Weise die Haut rein. Und noch viel mehr wird erreicht: Weil die wichtigsten natürlichen Grundlagen der Gesundheit mit einer artgerechten und natürlichen Ernährung wieder hergestellt worden sind, entwickelt sich eine robuste Gesundheit, die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit steigt, der Geist wird offener, ausgeglichener und positiver.

Jetzt: “Action!”

Jetzt wissen Sie, wie die Akne auszuheilen und die Gesundheit zurückzugewinnen ist. Natürlich sollten Sie das neu erworbene Wissen jetzt noch anwenden. “Action!” ist angesagt!
Beschaffen Sie sich Fachbücher. Sie brauchen dann noch – im Bio-Laden erhältlich – eine Haushalt- Getreidemühle, möglichst mit Mahlsteinen, und keimfähige Getreide (z.B. Nackthafer, Weizen, Dinkel); deren unentbehrliche, empfindliche Vitalstoffe sind nur bei frischem Mahlen für Müsli und Gerichte in diesen enthalten. Für die Einläufe besorgen Sie sich einen “Irrigator” (Einlaufapparat, einfache Vorrichtung zur Darmspülung), erhältlich im Sanitätsgeschäft oder in der Apotheke. Jetzt kann’s losgehen.
Ihre Freunde werden Sie bestimmt schon bald erstaunt fragen, was Sie unternommen haben, daß Sie plötzlich so gut aussehen. Auch Ihr Gewinn an sympathischer Ausstrahlung auf andere wird nicht lange verborgen bleiben. Wahrscheinlich werden Sie außerdem bald feststellen, wie Ihre körperliche und geistige Fitneß zugenommen hat. Ein ganz neues Lebensgefühl stellt sich ein, wenn der Organismus regelmäßig alles bekommt, was er von Natur aus braucht.

Wissen bitte weitergeben

Wenn Sie durch Ihre eigene Erfahrung bestätigen können (was schon sehr bald eintreten kann), daß die so unangenehme Akne und die Pickelbildung auf diese Weise verschwunden sind und einer gesunden, schönen Gesichtshaut und Erscheinung Platz gemacht haben, und dass Sie sich auch sonst viel wohler und leistungsfähiger fühlen, dann behalten Sie dieses Wissen nicht für sich.
Vielleicht drucken Sie auch einfach die betreffende Information aus und reichen sie an Ihre Freunde weiter.

Die verschiedenen Formen der Alkoholsucht

Die verschiedenen Formen der Alkoholsucht

Die Alkoholkrankheit entwickelt sich in verschiedenen Phasen. Diese können durch bestimmte Symptome erkannt werden.

1. Formen und Typen des Alkoholismus
2. Die Voralkoholische Phase
3. Die Prodomalphase
4. Die Kritische Phase
5. Die Chronische Phase

Unzählige Alkoholkranke werden zu spät oder überhaupt nicht einer Behandlung zugeführt. Das ist oft mangelnder Kenntnis zuzuschreiben. Grundsätzlich ist es falsch, jeden Alkoholgenuß Erwachsener als gefährdend anzusehen. Bei Jugendlichen allerdings sind erste Alkoholexzesse ernstzunehmende Hinweise dafür, daß mit der Persönlichkeitsentwicklung des jungen Menschen oder seiner Umwelt etwas nicht stimmt.

1. Formen und Typen des Alkoholismus

Übersicht der Abhängigkeitstypen nach Prof. Jellinek:

Nichtsüchtige Trinker

Alpha-Trinker
sind Erleichterungstrinker, die mit Alkohol ihre Probleme zu lösen versuchen. Sie sind zwar einer fortschreitenden Abhängigkeit ausgesetzt, können aber ihren Alkoholkonsum unter Kontrolle halten.

Beta-Trinker
sind Gelegenheitstrinker ohne eine eingetretene Abhängigkeit. Bei ihnen treten vor allem Beschwerden durch Folgekrankheiten auf, z.B. Leberschäden, Magenleiden (Gastritis) u.a.

— — — — — Kontrollverlust — — — — —

Süchtige Trinker

Gamma-Trinker
sind Suchtkranke, sie sind die eigentlichen Alkoholiker, die vom Alkohol seelisch und körperlich abhängig sind. Sie haben über ihren Alkoholkonsum keine Kontrolle.

Delta-Trinker
sind “Spiegeltrinker”, sie können ihren Alkoholkonsum relativ lange unter Kontrolle halten. Sie sind zwar körperlich, aber nicht seelisch abhängig. Bei schleichender Dauerintoxikation sind sie eher unauffällig.

Uneinheitliche Form

Epsilon-Trinker
werden als “Quartalssäufer” bezeichnet.
Nach wochenlanger Abstinenz trinken sie tagelang völlig unkontrolliert.

Wer ist alkoholkrank ?
Alkoholiker sind exzessive Trinker, deren Abhängigkeit vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, daß sie deutliche (geistige) Störungen und Konflikte in ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit aufweisen. Sie erhalten Probleme in ihren mitmenschlichen Beziehungen und ihren sozialen und wirtschaftlichen Funktion; oder sie zeigen Prodome (Vorläufer) einer solchen Entwicklung. Deshalb brauchen sie Behandlung.
Es sind deutlich zwei Gruppen von Alkoholikern zu unterscheiden: süchtige und nichtsüchtige.
Während sich bei der ersten Gruppe nach mehreren Jahren übermäßigen Trinkens “der Verlust der Kontrollierbarkeit” der Alkoholaufnahme einstellt, entwickelt sich dieses Phänomen bei der anderen Gruppe niemals. Die Gruppe mit dem Kontrollverlust wird “Alkoholabhängige” genannt.
Der Drang des Alkoholsüchtigen zeigt sich darin, daß beim Genuß kleiner Alkoholmengen (z.B. 1 Weinbrandbohne) ein Verlangen nach mehr Alkohol entsteht, begleitet vom Verlust der Selbstkontrolle. Wir dürfen uns also nicht vorstellen, daß diese Menschen von einem ständigen Drang erfaßt seien – die Sucht meldet sich erst beim Genuß kleiner Mengen Alkohols.

Verlust der Selbstkontrolle und Unfähigkeit, mit dem Trinken aufzuhören
In “Wein”-Ländern und einigen “Bier”-Ländern kommen eine Anzahl der Trinker in ein Stadium, in dem sie keine – auch noch so kurze – Abstinenzperiode ertragen können; sie trinken tagaus, tagein, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, verlieren aber dennoch nicht die Fähigkeit, ihre Alkoholaufnahme zu regulieren. Sie sind imstande, den Grad ihrer Vergiftung den Umständen anzupassen, in denen sie sich gerade befinden. Aber sie können nicht veranlaßt werden, abstinent zu sein, auch wenn ihnen klar wird, daß das Weitertrinken zu schwerer Krankheit oder anderen ernsten Konsequenzen führt. Dieses Verhalten wird “Unfähigkeit, mit dem Trinken aufzuhören” genannt.
Eine andere Verlaufsform des Alkoholismus, die sich besonders auch in Ländern oder Gesellschaftsgruppen zeigt, wo entsprechend den Trinkgewohnheiten destillierte Spirituosen verwendet werden, zeigt das Bild des “Verlustes der Selbstkontrolle”. Der Alkoholiker kann sich nach einer Phase der täglichen Alkoholaufnahme auf “Trinktouren” umstellen, die durch längere oder kürzere Pausen von einander getrennt sind. Bei dieses Trinktouren ist schwere Trunkenheit die Regel (Quartalssäufer).
Nach dem Genuß kleiner Mengen Alkohol findet sich der Trinker dazu getrieben, mit immer größeren Mengen fortzufahren, bis er durch innere oder äußere Faktoren aufgehalten wird. (zurück)

2. Die voralkoholische symptomatische Phase

Befriedigende Erleichterung
Der erste Beginn des Genusses alkoholischer Getränke ist beim Süchtigen immer sozial motiviert. Im Gegensatz zum durchschnittlich sozialen Trinker empfindet der spätere Alkoholiker jedoch bald eine befriedigende Erleichterung im Trinken. In diesem Fall ist die Erleichterung stark gekennzeichnet, weil entweder seine Spannungen viel größer sind als bei anderen oder er hat nicht – wie andere – gelernt, seine Spannungen in der Hand zu behalten.
EXKURS:
In letzter Zeit wird der Einfluß des Hirnstoffwechsels, des sogenannten “Belohnungssystems”, als Ursache für die Ausbildung einer “Suchtpersönlichkeit” diskutiert. Die Forschungen sind relativ fortgeschritten, eine endgültige Erklärung der Zusammenhänge steht jedoch noch aus. Erste Versuche mit Medikamenten (z.B. “Campral”), die dieses Belohnungssystem positiv beeinflussen, laufen zur Zeit.

Gelegenheit gesucht
Anfänglich schreibt der Trinker seine Erleichterung eher der Situation als dem Trinken zu, zum Beispiel der lustigen Gesellschaft, dem Fest usw., daher sucht er Gelegenheiten, in denen beiläufig getrunken wird.

Tägliche Zuflucht
Im Anfang sieht der so Trinkende nur eine gelegentliche Erleichterung, aber im laufe eines halben Jahres bis zu zwei Jahren fällt seine Toleranz für seelische Belastungen in einem solchen Maße ab, daß er praktisch täglich Zuflucht zu alkoholischen Getränken nimmt. Da es noch nicht zu offener Trunkenheit kommt, erscheint sein Trinken weder seinen Freunden noch ihm selbst verdächtig.

Gesteigerter Bedarf
Nach einer gewissen Zeit kann eine Erhöhung der Alkoholtoleranz festgestellt werden. Das heißt, der Trinker braucht eine größere Menge Alkohol als früher um die gewünschte Beruhigung zu erreichen.

Dauerndes Erleichterungstrinken
Diese Trinkmethode dauert je nach Umständen einige Monate oder zwei Jahre. Sie geht vom Stadium des gelegentlichen zum dauernden Erleichterungstrinken über. Für die gleiche Wirkung wird immer mehr “Stoff” benötigt. (zurück)

3. Die Vorläufer-Phase (prodomale Phase)

Erinnerungslücken
Die prodomale Phase wird eingeleitet durch plötzlich auftretende Erinnerungslücken, von Amnesien. Diese Gedächtnislücken können auftauchen ohne Anzeichen von Trunkenheit. Der Trinker, der nicht mehr als 50-60 g Alkohol getrunken zu haben braucht, kann eine vernünftige Unterhaltung führen, schwierige Arbeiten leisten, ohne am nächsten Tag eine Spur von Erinnerung daran zu haben; wenn auch manchmal ein oder zwei Einzelheiten ins Gedächtnis zurückgerufen werden können. Bier, Wein und Spirituosen beginnen jetzt praktisch aufzuhören Getränke zu sein, sondern werden vielmehr eine “Medizin”, die der Trinker braucht.

Dauerndes Denken an Alkohol
Das dauernde Denken an Alkohol ist ein weiterer Beweis für seinen Bedarf.

Gieriges Trinken
Wegen seiner vermehrten Alkoholabhängigkeit tritt jetzt das “gierige Trinken”, das Herunterkippen des ersten oder der ersten beiden Gläser auf. Er merkt nun deutlich, daß mit seinem Trinkverhalten etwas nicht stimmt.

Schuldgefühle
Durch das Bewußtsein, daß etwas nicht stimmt, entwickeln sich Schuldgefühle wegen seiner Trinkart.

Vermeidung von Anspielungen
Deshalb beginnt er, bei Unterhaltungen Anspielungen auf Alkohol und Trinkverhalten zu vermeiden.

Zunehmennde Gedächtnislücke
Die immer häufigeren Gedächtnislücken werfen den Schatten der Alkoholsucht voraus. Der Alkoholkonsum war bis hierher schon hoch, fiel aber noch nicht auf, da er zu keinem deutlichen Rausch führte. Hat der Trinker gegen Abend eine “Narkose der Seele” erreicht, beginnt sein Trinken die Nerven- und Stoffwechselvorgänge zu stören. Die Funktion des Alkohols verändert sich: er wird zur Droge. Der Trinker versucht nun den Alkohol zu verstecken, weil er fürchtet, er könne negativ auffallen.

Die prodomale Phase der Sucht kann von sechs Monaten bis zu vier oder fünf Jahren dauern. Sie endet und die kritische Phase beginnt mit dem Einsetzen des Kontrollverlustes. Ab hier beginnt die Alkoholsucht. (zurück)

4. Die kritische Phase

Verlust der Kontrolle
Kotrollverlust bedeutet, daß bereits nach einer kleinen Menge Alkohol im Körper ein Verlangen nach “mehr” entsteht. Dieses Verlangen hält solange an, bis der Trinker zu betrunken oder zu krank ist für eine weitere Alkoholaufnahme.
Nach Genesung vom Rausch ist es nicht der Kontrollverlust, sondern es sind die ursprünglichen Konflikte oder ein geselliger Anlaß, die den Wiederbeginn des Trinkens einleiten. Ein Rest von “Kontrolle” besteht jedoch noch. So kann der Trinker noch durch eine Periode freiwilliger Abstinenz gehen. Bis jetzt weiß der Kranke nicht, daß in ihm Vorgänge abgelaufen sind, die eine dauernde Abstinenz unmöglich machen. Er versucht daher ständig, seinen “Willen zu beherrschen”.

Erklärungsversuche
Mit dem Beginn des Kontrollverlustes beginnt der Kranke, sein Trinkverhalten zu erklären. Er produziert die bekannten “Alkoholausreden”. Er findet Erklärungen dafür, daß er seine Kontrolle nicht verloren hat, sondern vielmehr ein guter Grund zum Trinken vorhanden ist und er durchaus in der Lage ist, den Alkohol wie jeder andere zu genießen. Die Erklärungen geben ihm die Gelegenheit, weiter zu trinken. Das ist für ihn von großer Wichtigkeit, denn er kennt keine andere Möglichkeit zur Lösung seiner Probleme.

Soziale Belastungen
Dies ist der Anfang eines ganzen “Erklärungssystems”, das sich allmählich auf allen Ebenen des Lebens ausbreitet. Es dient als Widerstand gegen “soziale Belastungen”, die jetzt entstehen: Eltern, Frau, Freunde und Arbeitgeber beginnen den Alkoholkranken zu tadeln und zu warnen.

Übergroße Selbstsicherheit
Trotz aller Erklärungen kommt es zu einem Verlust des Selbstwertgefühls. Das wird kompensiert durch die “übergroße Selbstsicherheit nach außen”, die der Kranke an den Tag legt. Extravagante Verschwendung und großspurige Reden überzeugen ihn selbst, daß er nicht so schlecht ist, wie er manchmal gedacht hat.

Aggressives Verhalten
Das “Erklärungssystem” isoliert den Kranken zunehmend. Das führt zu der Ansicht, nicht bei ihm sondern bei den anderen liegen die Fehler, was wiederum zu einer Abkehr von der sozialen Umgebung führt. Das erste Zeichen dieser Haltung ist ein auffälliges “aggressives Verhalten”.

Dauernde Zerknirschung
Traten in der prodomalen Phase zeitweise Gewissensbisse auf, entsteht jetzt eine “dauernde Zerknirschung” durch Schuldgefühle. Diese Belastung ist ein neuer Anlaß zum Trinken.

Vorübergehende Abstinenz
Dem sozialen Druck folgend, durchläuft der Kranke jetzt “Perioden völliger Abstinenz”.

Änderung des Trinksystems
Er findet eine andere “Methode” sein Trinken unter Kontrolle zu halten: Er glaubt, seine Schwierigkeiten kontrollieren zu können, indem er sich bestimmte Regeln aufstellt. Er versucht, nicht vor einer bestimmten Tageszeit, nur an bestimmten Orten oder nur diese oder jene Alkoholart zu trinken.

Isolation
Das Unverständnis der Umgebung (“ein Glas Wein schadet doch nicht”) verstärkt diese Haltung noch. Die enorme Energieaufwendung in seinem Kampf schafft Feindseligkeit gegen seine Umgebung und er beginnt “Freunde fallenzulassen” und “Arbeitsplätze zu verlassen”.

Wechsel der Arbeitsplätze
Diese Phase ist gekennzeichnet durch Verlust der Arbeit und Fallenlassen durch Bekannte. Meist übernimmt der Kranke selbst die Initiative und kündigt Freundschaften und Arbeitsplätze als vorausschauende Verteidigung.

Interessenverlust, Selbstmitleid
Alle Gedanken konzentrieren sich auf den Alkohol. Er richtet den Tagesablauf darauf aus, wie Tätigkeiten sein Trinken stören könnten, nicht wie sein Trinken die Arbeit beeinflußt. Äußere Interessen gehen verloren und es entwickelt sich ein “auffallendes Selbstmitleid”.

Flucht
Isolation und Erklärungen haben ein unerträgliches Maß angenommen. Der Kranke unternimmt “gedankliche” oder tatsächliche geografische Flucht (“Ortswechsel”).

Änderungen im Familienleben
Frau und Kinder, die den Trinkenden oft immer noch “decken” (Co-Alkoholismus), ziehen sich aus Angst aus dem gesellschaftlichen Leben zurück oder enwickeln im Gegenteil ausgiebige Aktivitäten, um aus dem häuslichen Umfeld zu entkommen.

Grundloser Unwille
Diese und andere Vorkommnisse lassen einen “grundlosen Unwillen” beim Alkoholsüchtigen entstehen.

Sichern des Alkoholvorrates
Der Süchtige versucht, sich einen ständigen Vorrat an Alkohol zu sichern. Das Fehlen von “Stoff” veranlaßt abenteuerliche Beschaffungsversuche. Er legt Verstecke an unmöglichen Orten an (leerer Aktenordner, Werkzeugkiste, Blumenbeete, WC-Spülkasten).

Vernachlässigung der Ernährung
Eine angemessene Ernährung wird vernachlässigt. Das verstärkt die schädliche Wirkung des Alkohols auf den Organismus zusätzlich.

Krankenhauseinweisungen
Es folgen die ersten Einweisungen in ein Krankenhaus wegen irgendwelcher alkoholbedingten Beschwerden (tiefe Depression, Bewußtlosigkeit, eruptive Gastritis u.a.m.).

Abnahme des Sexualtriebes
Eine von vielen organischen Auswirkungen ist der Verlust des Sexualtriebes. Dadurch entsteht Feindschaft gegen den (Ehe)Partner, bei dem als Erklärung außerhelicher Verkehr vermutet wird: “alkoholische Eifersucht”.

Morgendliches Trinken
Gewissensbisse, Unwillen, Kampf zwischen Sucht und Pflichten, Selbstwertverlust, Zweifel und falsche Ermutigung haben den Kranken so weit zerrüttet, daß er den Tag nicht mehr ohne Alkohol kurz nach dem Aufstehen oder schon vorher beginnen kann. Es kommt zum “regelmässigen morgendlichen Trinken”.
In der kritischen Phase ist Trunkenheit die Regel. Sie ist noch auf den Nachmittag und die Abendstunden beschränkt, führt aber schließlich zum morgendlichen Trinken. Die kritische Phase ist gekennzeichnet vom heftigen Kampf des Kranken gegen den Verlust der sozialen Basis. Er kann seiner Arbeit noch nachgehen, bekommt aber zunehmend Schwierigkeiten, die Familie wird vernachlässigt. Der moralische und körperliche Widerstand des Süchtigen gegen das drohende Unheil wird im Verlauf der kritischen Phase immer schwächer. (zurück)

5. Die chronische Phase

Das Ende: Alkohol zerstört den Menschen

Verlängerter Rausch
Die alles beherrschende Rolle des Alkohols und das Verlangen (“Craving”) durch morgendliches Trinken brechen schließlich jeden Widerstand des Süchtigen. Er findet sich tagsüber und mitten in der Woche schwer betrunken. In diesem Stadium verharrt er einige Tage, bis er völlig unfähig ist, irgendetwas zu unternehmen.

Ethischer Abbau
Die ausgedehnten Exzesse haben einen bemerkenswerten “ethischen Abbau” und eine “Beeinträchtigung des Denkens” zur Folge, die jedoch nicht irreversibel sind.

Alkoholische Psychosen
Bei etwa 10 % aller Alkoholiker können jetzt auch echte “alkoholische Psychosen”, d. h. alkoholische Geistesstörungen auftreten.

Trinken mit Personen weit unter Niveau
Der Verlust der Moral ist so hoch, daß der Süchtige mit Personen weit unter seinem Niveau trinkt.

Zuflucht zu technischen Produkten
Wenn nichts anderes vorhanden ist, werden auch technische Produkte, wie Haarwasser, Rheumamittel, vergällter Alkohol, Parfüms u.a. getrunken.

Verlust der Alkoholtoleranz
Zu dieser Zeit wird gewöhnlich auch der Verlust der Alkoholtoleranz bemerkt, er verträgt weniger.

Undefinierbare Ängste, Zittern
Undefinierbare Ängste und Zittern werden eine Dauererscheinung. Sie treten auf, sobald der Alkoholspiegel im Körper sinkt (Entzugserscheinungen). Also kontrolliert der Süchtige dieses Symptom mit Alkohol. Das trifft auch für die “psychomotorischen Hemmungen” zu, etwa die Unfähigkeit, eine Uhr aufzuziehen, ohne vorher Alkohol zu trinken.

Bessenes Trinken
Die Notwendigkeit, diese Entzugssymptome zu beseitigen, übertrifft alle anderen Bedürfnisse. Das Trinken nimmt der “Charakter einer Besessenheit” an.

Unbestimmte religiöse Wünsche
Bei vielen Süchtigen, etwa 60 %, entwickeln sich “unbestimmte religiöse Wünsche”, während die Erklärungsversuche schwächer werden.

Erklärungssystem versagt
Im Laufe der ausgedehnten Exzesse werden die Erklärungen so häufig der unbarmherzigen Wirklichkeit gegenübergestellt, daß das gesamte “Erklärungssystem versagt”. Die eigene Niederlage wird vom Süchtigen zugegeben.

Zusammenbrüche
Als Folge des Eingeständnisses der Niederlage erlebt der Kranke oftmals seelische Zusammenbrüche schwerster Art, die in jedem Fall eine ärztliche Behandlung notwendig machen. Selbstmordversuche sind in diesem Stadium nicht selten.

Alkoholdelirium
Ein Teil der Kranken zeigt als Folge des Weitertrinkens das Phänomen des gespaltenen Menschen. Die Persönlichkeit wandelt sich. Das Phänomen der Spaltung tritt besonders deutlich in den Alkoholpsychosen hervor und ist vielfach an Sinnestäuschungen gebunden (Hören von Stimmen und visuelle Täuschungen). Diese Krankheitsform wird als “Alkoholdelirium” oder auch als “Prädelir” bezeichnet. Die schwerste und lebensbedrohliche Form ist das “Delirium tremens”, das bei plötzlichen Alkoholentzug auftreten kann. In 20 % der Fälle endet das Delirium tremens tödlich.

Hilfe
In dieser (End-)Phase ist der Kranke am ehesten bereit, Hilfe von außen anzunehmen. Eine Einweisung in eine Entgiftungsklinik (nicht in ein Allgemein-Krankenhaus) ist für ihn lebensrettend und der mögliche Einstieg in eine Entwöhnungsbehandlung. (zurück)

 

Borreliose – Eine unterschätzte Krankheit

Borreliose – Eine unterschätzte Krankheit

Zecken sind nicht nur lästige, sondern auch hochgefährliche Blutsauger. Denn sie können ihre warmblütigen Wirte, und so auch Menschen, mit Krankheitserregern infizieren, die sie während ihrer Blutmahlzeit in die Stichwunde absondern. Der Mensch hat vor allem zwei solche Gastgeschenke zu fürchten: zum einen die mit Viren übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis oder kurz FSME, zum anderen die Lyme-Borreliose, die durch Bakterien – sogenannte Borrelien – ausgelöst wird. Borreliose kommt – im Gegensatz zu FSME – weltweit fast überall vor. Borreliose ist nicht ansteckend und wird nach bisherigen Erkenntnissen nur durch Zeckenbisse und Bluttransfusionen übertragen. Es gibt allerdings Meinungen, wonach eine Infektion auch durch Stechmücken und Stechfliegen (Bremsen, besonders in der Nähe von Kuhweiden) möglich ist, da in ihnen auch Borrelien gefunden wurden.

Das einzig klare Zeichen einer akuten Borrelien-Infektion ist eine Entzündung der Haut, die sich ringförmig um den Zeckenstich ausbreitet. Doch diese “Wanderröte” – ein Alarmsignal, das unverzüglich zum Arzt führen sollte! – tritt oft nicht auf. Und die sonstigen, anfangs oft nur milden Symptome der Infektion wie Abgeschlagenheit, leichtes Fieber, Gelenk- oder Kopfschmerzen werden meist nur als Zeichen einer bloßen Erkältung oder eines grippalen Infekts mißgedeutet.

Derart verkannt und übersehen, kann sich die Infektion über Monate oder sogar Jahre hinweg zur chronischen Lyme-Borreliose auswachsen. Dieses Leiden – und deshalb spricht man von einer multisystemischen Krankheit – äußert sich in vielerlei Beschwerden: etwa in schubweise wiederkehrenden Entzündungen einzelner Gelenke, in Mißempfindungen oder Taubheit äußerer Nerven, in Nervenschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Brennen auf oder unter der Haut, “kalten” schlecht durchbluteten Hautpartien besonders im Schulterbereich, ständiger Müdigkeit, Rückenschmerzen, Lähmungen, starken Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Hautrötungen, Zittern (Tremor), Kurzatmigkeit, Aggressionen, Depressionen oder Beklemmungen ähnlich wie bei Angina pectoris. Gelegentlich treten auch schwerste Behinderungen auf, die an Multiple Sklerose denken lassen.

Was “chronische” Borreliose genau ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Man vermutet eine weiter aktive, unzureichend therapierte Infektion, bei teilweise unklaren Laborwerten. Leider ist die ernstzunehmende und extrem unangenehme Krankheit bei vielen Ärzten und Patienten noch nicht ausreichend bekannt, so daß die Gefahr einer Fehldiagnose und einer unzureichenden Therapie sehr groß ist. Einen sicheren Laborteststandard gibt es bisher nicht, alle Tests sind extrem fehleranfällig. Die Liste von Fehldiagnosen borrelioseunkundiger Ärzte ist lang: Fibromyalgie, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Psychosomatische Beschwerden, Arthritis, Multiple Sklerose, chronische Mononukleose, Alzheimer, Candidiasis, Lupus, Hypoglykämie, Parkinsonsche Krankheit und, und, und. Im Extremfall landen die Patienten dann im Rollstuhl, wie in diesem Fall: Nach Zeckenbiss gelähmt: – Ärztepfusch bei Borreliose.

Eine optimale Standardtherapie und ein wirklich erfolgreiches Medikament existiert bis heute nicht! Standardmäßig werden verschiedene Antibiotika eingesetzt. Die Therapie muß individuell auf den Patienten abgestimmt werden! Sehr wichtig ist außerdem der Aufbau des Immunsystems, damit die Behandlungen gut überstanden werden und man unnötige Candida-Probleme vermeidet!

Die medizinische Forschung steht bei Borreliose erst am Anfang und eine intensivere Auseinandersetzung der Wissenschaft mit dieser schlimmen Krankheit scheint dringend notwendig, da wahrscheinlich viel mehr Menschen von Borreliose betroffen sind, als bisher angenommen!

Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Schätzungen gehen von 80.000 bis 100.000 Neuinfektionen pro Jahr alleine in Deutschland aus. Genaue Statistiken gibt es aber nicht, so daß die wahre Zahl noch weitaus höher liegen könnte! Neue wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, daß auch “Volkskrankheiten”, wie Arthritis und Herzschwäche Spätfolgen eines Zeckenbisses sein könnten.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse die auf der 12. Internationalen Borreliose-Konferenz 1999 in New York vorgestellt wurden, sprechen von einer Rückfallquote bei 75% der mit konventionellen Antibiotika-Therapien behandelten Patienten, die schon länger an Borreliose leiden! Eine Untersuchung des Arztes Dr. Phillips deutet darauf hin, daß bei allen chronischen Borreliose-Patienten weiterhin eine unzureichend therapierte aktive Infektion vorherrscht, auch wenn sie durch die bisherigen Labortests nicht nachgewiesen werden kann!

Nach den Erfahrungen eines Betroffenen Kontakt per eMail) beinhaltet eine konventionelle Antibiotika- Therapie ohne weitere therapeutische Ergänzungen ein sehr hohes Risiko, ohne längerfristigen Erfolg zu zeigen. Einiges deutet darauf hin, daß eine Antibiotika-Therapie, die mit hyperthermischer- und Sauerstofftherapie gekoppelt wird, eine viel höhere Erfolgschance haben könnte. Der Forscher Dr. Simon vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie bestätigte, daß Borrelien in vitro weder Hitze noch höhere Konzentrationen Sauerstoff mögen. Die optimale Wachstumstemperatur der Borrelien im Labor beträgt 36 Grad Celsius, darüber verschlechtert sich die Anzucht. Wenn man sich mit Borreliose-Kranken unterhält hört man immer wieder, daß es vielen während oder nach heißen Bädern schlecht geht. Eine Vielzahl der Betroffenen leidet gleichzeitig an persistierenden Virenerkrankungen wie z.B. Epstein-Barr oder Herpes. Daher sollte man bei der Therapie auch auf Co-Infektionen achten und als Arzt auch diese unbedingt mittherapieren. Viren werden durch eine Antibiotikatherapie leider eher gestärkt.
Eine andere Theorie vermutet, daß die Borrelien in eine zystische Form übergehen, in der sie von Immunsystem und Antibiotika nicht erreicht werden können und auch alle Tests versagen. Man glaubt, daß Bakterien nicht beliebig lange in dieser zystischen Form überleben können und irgendwann degenerieren und absterben, wenn sie diese Form wg. anhaltender Antibiotikatherapie nicht wieder wechseln können, dieses würde die Therapieerfolge bei sehr, sehr langer (über Monate oder Jahre) antibiotischer Therapie erklären. Unbedingt gesucht werden muß auch nach den durch Zecken übertragenen Erregern Ehrlichia und Babesia, denn sie können eine Borreliose verschlimmern.

Eine Babesia-Erkrankung kann – wenn unbehandelt – zum Tod führen!!

Zum Nachdenken:
Was ein Arzt schon vor über 30 Jahren feststellte, trifft noch immer und immer mehr zu: “Der leidende Mensch ist in dieser Maschinenmedizin ebenso unsichtbar wie der Arzt, der durch den Kleinroboter ersetzt werden soll. Diese Primitivisierung der Diagnostik, der eigentlichen ärztlichen Leistung, ist um so bedauerlicher, als selbst die modernsten, kompliziertesten apparativen Untersuchungsmethoden zu Fehldiagnosen führen, wenn die genaue Vorgeschichte fehlt, das persönliche Gespräch mit dem Kranken unterbleibt. Eine der verbreitetsten Krankheiten ist – nach Karl Kraus – die Diagnose.”

So beugen Sie Osteoporose vor

So beugen Sie Osteoporose vor

Erna C. isr noch vor wenigen Jahren eine gute Sportlerin gewesen. Seit einiger Zeit hat sie jegliche sportliche Aktivität aufgegeben. Was hat ihr die Freude am Eislaufen, am Schifahren, an langen Waldspaziergängen verdorben? Angst. Angst zu stürzen, sich Arm oder Bein oder gar die Wirbelsäule zu brechen. “In meinem Alter”, meint sie, die auf den Sechziger zu geht, “in meinem Alter soll man sich auf kein Risiko mehr einlassen.” In einem Punkt hat Erna C. recht: Die Sturzgefahr nimmt im Laufe der Jahre deutlich zu. Man ist nicht mehr so beweglich wie noch in jungen Jahren, man wird unsicher und oft tritt aus einer übertnebenen Vorsicht heraus dann erst recht ein, was man vermeiden wollte: ein Sturz, der eine Fraktur zur Folge hat. Absolut nicht recht hat Erna C. mit ihrer Schlußfolgerung, es sei allmählich klüger, “sich aufs Altenteil zurückzuziehen”, sportliche Aktivität und überhaupt jede überflüssige Bewegung zu vermeiden. Denn das fördert erst recht die Osteoporose, die schuld daran ist, daß selbst harmlos scheinende Stürze bei Frauen ab etwa 50, bei Männern ein Jahrzehnt später zu (immer häufiger auftretenden) Frakturen führen, die in der Folge in einer schweren Beeinträchtigung der Mobilität und damit der gesamten Lebensqualität münden.

IN DEN KNOCHEN BILDEN SlCH HOHLRÄUME

Die Osteoporose ist eine Erkrankung, die mit einer verhältnismäßig geringen Knochenmasse und mit einer Störung der Mikroarchitektur des Knochengewebes einhergeht. Die Knochenmasse des Menschen ist von genetischen Faktoren, vom Geschlecht, aber auch vom Typus abhängig und wird von verschiedenen Risikofaktoren beeinflußt. Sie erreicht ihren Höchstwert bei jungen Erwachsenen und sinkt im Verlauf des weiteren Lebens von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ab. In osteoporotischen Knochen bilden sich Hohlräume wie in Schwämmen, das Knochenmaterial wird brüchig, und jeder kleinste Sturz kann eine Fraktur zur Folge haben.

Das Risiko einer Osteoporose wächst, wie gesagt, mit zunehmendem Alter, und es ist bei Frauen größer als bei Männern, weil sich der abrupte Hormonverlust vor, während und unmittelbar nach der Menopause negativ auf die Knochendichte auswirkt. Univ.-Prof. Dr. Klaus Klaushofer, der das Ludwig-Boltzmann-Institut für Osteologie am Wiener Hanusch-Krankenhaus leitet, gibt an, daß ein Drittel aller Frauen, die die Menopause bereits hinter sich haben, damit rechnen muß, eine osteoporotische Fraktur zu erleiden. Wobei bei Frauen um die 50 die Unterarme am häufigsten betroffen sind, bei 60jährigen sind es die Wirbel und ab 70 Hüfte und Oberschenkel. Die schwerstwiegenden Folgen für die Betroffenen werden durch Hüftfrakturen verursacht, die auch eine höhere Zahl von “Bettentagen” (im Krankenhaus) zur Folge haben als selbst Herzinfarkt und Diabetes.

Neben Alter, Geschlecht und Veränderungen im Hormonhaushalt gibt es freilich noch andere Risikofaktoren für die Entstehung einer Osteoporose, genetische Faktoren beispielsweise sowie Ernährungsfehler, Bewegungsmangel, starker Alkoholkonsum, starkes Rauchen. Auch bestimmte Medikamente (v. a. Corticoide) beeinflussen bei längerer Einnahme den Knochenhaushalt negativ und führen zu vermehrter Brüchigkeit. Und schließlich kann die Osteoporose auch als Folge einer endogenen Erkrankung (z. B. des Verdauungstraktes) sowie einer chronischen Polyarthritis auftreten.

WAS BRINGT DIE KNOCHENDICHTEMESSUNG?

Eine Messung der Knochendichte, wie sie von manchen Ärzten für alle Frauen um 50 propagiert wird, erlaubt eine Beurteilung des Bruchrisikos, da bei niedriger Knochendichte Brüche nachweislich häufiger auftreten. Sie sollte auf jeden Fall durchgeführt werden, wenn Risikofaktoren auf eine Osteoporose hinweisen – sie sollte aber nicht überbewertet werden. Denn die Knochendichte ist zwar mitbestimmend für die Belastbar keit des Knochens, aber nicht allein ausschlaggebend. D. h., osteoporotische Brüche müssen selbst bei verminderter Knochendichte nicht zwangsläufig auftreten, und es gibt immer noch Möglichkeiten, ihnen entgegenzuwirken, so daß die Erkrankung zumindest nicht fortschreitet und die Bruchgefahr nicht weiter erhöht, sondern sogar herabgesetzt wird.

Weil Umwelt und Lebensstil sich entscheidend auf die Entstehung einer Osteoporose auswirken können, ist es fast selbstverständlich, daß eine Behandlung, wenn sie erfolgreich sein will, auch dort ansetzt. Prof. Klaushofer: “Grundlage jeder Osteoporosetherapie ist eine ausführliche Beratung des Patienten, was seinen Lebensstil, eine ausgewogene gesunde Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung betrifft.” In bezug auf die Ernährung – und das gilt gleichzeitig für die Prophylaxe – ist im besonderen auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D zu achten. Die empfohlene Kalziumzufuhr im Ausmaß von 1000 bis 1500 Milligramm täglich holt man sich am besten durch Milch und Milchprodukte (ein Viertelliter Milch = 300 Milligramm Kalzium), aber auch viele grüne Gemüse sind wertvolle Kalziumträger. In besonders hohem Maße gilt das für Broccoli, der fünfmal soviel Kalzium enthält wie der verwandte Karfiol. Vitamin D ist vor allem in Fisch, in Eidotter, aber auch wiederum in Milch und Milchprodukten und hier vor allem in der Butter enthalten. Vitamin D wird allerdings nicht nur mit der Nahrung aufgenommen, sondern bei Sonnenbestrahlung auch aus körpereigenen Vorstufen gebildet. Mangel an Sonneneinwirkung ist mit ein Grund, daß oft ältere Menschen, aber auch Frauen aus Kulturen mit anderen Bekleidungsgewohnheiten äußerst schlecht mit Vitamin D versorgt sind.

KALZIUM, VITAMIN D, HORMONSUBSTITUTION

Zur medikamentösen Behandlung der Osteoporose stehen zwei Gruppen von Medikamenten zur Verfügung: einerseits solche, die die Neubildung der Knochen anregen (z.B. Natriumfluorid), andererseits solche, die den Knochenabbau hemmen (Östrogene, Calcitonine, Biphosphonate). Zusätzlich kann durch Vitamin-D-Gaben die Kalziumbilanz des Organismus verbessert und ein positiver Effekt auf Knochenneubildung und Mineralisation erzielt werden.

Östrogene sind nachweislich in der Lage, den durch Hormonverlust bedingten Knochenabbau und damit auch das durch Osteoporose bedingte Frakturrisiko zu verhindern. Sinnvollerweise wird man sie daher auch schon prophylaktisch einsetzen, um eine Osteoporose erst gar nicht entstehen zu lassen. Eine Hormonersatztherapie, der auch positive Wirkungen auf die sogenannten Wechselerscheinungen sowie eine Verringerung von Herz- und Gefäßerkrankungen zugeschrieben werden, muß allerdings wegen des leicht erhöhten Brustkrebsrisikos unbedingt von Untersuchungen durch den Gynäkologen bzw. Mammographien begleitet werden.

Calcitonin ist ein Eiweißhormon, das seit vielen Jahren zur Behandlung der Osteoporose und vor allem – wegen seines schmerzstillenden Effekts – bei frischen, osteoporotisch bedingten Brüchen eingesetzt wird. Ein vorbeugender Einfluß auf die Knochendichte ist nicht ausreichend nachgewiesen.

Biphosphonate sind chemische Verbindungen, die Mineralisationsvorgänge und Knochenabbau hemmen und sich daher besonders gut für die Behandlung der Osteoporose eignen. Neueren Studien zufolge konnte bei Biphosphonatgaben über einen Iängeren Zeitraum hinweg das Risiko von Wirbel- und Oberschenkelbrüchen auf die Hälfte herabgesetzt werden. Ein Problem dieser Arzneimittelgruppe sind die Nebenwirkungen, die sich vor allem im Magen-Darm-Trakt bemerkbar machen. Prof. Klaushofer, der in einem Fortbildungsseminar für Apotheker über die Osteoporose referierte, hat dabei diese Berufsgruppe darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, Patienten auf die richtige Einnahme aufmerksam zu machen: Wer Biophosphonate verschrieben bekommt, muß sie auf nüchternen Magen mit ausreichend Wasser und mindestens 30 bis 60 Minuten vor der ersten Mahlzeit einnehmen und darf sich nach der Einnahme auch nicht mehr niederlegen. Von neuesten Biphosphonaten wird aber erwartet, daß sie nebenwirkungsfrei und für eine Dauertherapie geeignet sind.

BEWEGUNG IST DAS UM UND AUF

Zu einer umfassenden Behandlung brüchiger Knochen gehören aber auch sportliche Aktivitäten. (Und insofern ist unsere Patientin Erna C. gänzlich “auf dem falschen Dampfer”, wenn sie meint, sicherheitshalber – um der Sturz- und Bruchgefahr zu entgehen – möglichst wenig Sport zu betreiben.) Es sind freilich nicht alle Sportarten gleich gut zur Osteoporosebekämpfung bzw. -verhinderung geeignet, und auch bei durchaus geeigneten Sportarten kann es sich als nachteilig erweisen, wenn dem Körper extreme Belastungen zugemutet werden. Damit ein Anreiz entsteht, die Knochendichte zu erhöhen, muß “Gewicht drauf” und der Knochen mechanisch stimuliert werden. Das geschieht bei den Armen beispielsweise durch Gewichtheben, Boxen und Rudern, während sich für die unteren Extremitäten Hüpfen, Springen, Laufen oder zumindest rasches Gehen (mehrmals wöchentlich 30 bis 60 Minuten) anbietet. Übungen im Sitzen und Liegen, die die Rückenmuskulatur stärken, haben ebenfalls positive Effekte auf die Knochendichte der Wirbelsäule, während Schwimmen – so günstig es sich auf den Gesamtzustand des Körpers auswirkt – nichts zu einer Zunahme der Knochendichte beiträgt. Auf ein bißchen Gymnastik hie und da kann man sich jedenfalls nicht verlassen, aber durch ein intensives Übungsprogramm, durchgeführt drei- bis viermal die Woche unter fachmännischer Anleitung – z. B. eines Physikotherapeuten Iäßt sich schon manche Fraktur verhindern. Denn auch das richtige Stürzen kann und will gelernt sein. Studien an Osteoporose-Patientinnen haben ergeben, daß sich intensives Training nicht nur auf die Knochendichte, sondern auch auf Gleichgewichtssinn und Reaktionsfähigkeit auswirkt und damit die Sturzgefahr herabsetzt. Wobei speziell Frauen unmittelbar nach der Menopause – d. h. in einer Zeit, in der der Knochenabbau besonders rasch vor sich geht – besonders gut auf intensives, individualisiertes Training reagieren. Aber auch in höherem Lebensalter kann man mit gezielten körperlichen Übungen das Fortschreiten der Osteoporose hintanhalten.
Heilen kann man die Osteoporose nicht. Und darum sind Präventivmaßnahmen von besonderer Bedeutung: Sich richtig ernähren, Alkohol und Nikotin, wenn überhaupt, dann nur in Maßen genießen – und vor allem sich ausreichend bewegen. Mit einem Wort: Einen gesundheitsfördernden Lebensstil pflegen, wie er sich im Grunde in jedem Lebensalter lohnt.

Tips gegen lästige Insekten

Tips gegen lästige Insekten

Mit steigenden Temperaturen können Insekten nicht nur im Garten und auf der Terrasse zur Plage werden, die meisten fühlen sich auch in Großstadtwohnungen sehr wohl. Vorratsschädlinge leben in gut beheizten Küchen das ganze Jahr über wie die sprichwörtliche Made im Speck. Im Frühling und Sommer haben sie Hochsaison und vermehren sich fleißig. Meist werden Kornkäfer, Mehlmotte und Co. direkt vom Supermarkt in die Küchen transportiert. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie Ihre Lebensmittel schützen:

Mehl und Getreide nicht zu lange lagern, vor allem nicht in geöffneten Originalverpackungen. Vor Insektenbefall schützen am besten Gefaße mit Gummidichtung oder Plastikknipsverschluß. Denn die Larven einiger Insekten können sich sogar durch Twist-off-Verschlüsse zwängen.
Schreiben Sie das Verfallsdatum auf die Behälter, damit “Ladenhüter” nicht womöglich jahrelang im Kasten stehen.
Häufiges, gründliches Staubsaugen ist besser als feucht wischen.

Kleine regelmäßige Löcher in Verpackungen, klumpende oder muffig riechende Lebensmittel sind untrügliche Zeichen für Vorratsschädlinge. Aber auch wenn Müsli, Haferflocken u. ä. an den Wänden der Verpackung kleben bleiben oder Getreidekörner plötzlich Löcher bekommen, sollten Sie zur Tat schreiten. Denn die Ausscheidungen der Schädlinge bilden einen idealen Nährboden für Pilze und Bakterien, auch Allergien sind möglich. Befallene Lebensmittel werfen Sie am besten in die Biotonne. Außerdem empfiehlt es sich, noch nicht sichtbar befallene Vorräte eine Woche lang einzufrieren oder im Backofen auf 80 Crad Celsius zu erhitzen. Alle Küchenschränke sollten durchsucht und gesaugt werden, Staubsaugerbeutel anschließend wechseln. Außerdem sind sämtliche Gefäße mit heißem Essigwasser zu reinigen. Die Puppen vieler Schädlinge verstecken sich übrigens am liebsten abseits von Nahrungsmitteln in dunklen Ecken, hinter Regalen oder zwischen Textilien.

GEFÄHRLICHE ANZIEHUNGSKRAFT

Gegen viele Arten von Schädlingen und Lästlingen wurden in den letzten Jahren spezielle Fallen mit Sexual- und/oder Fraßlockstoffen entwickelt. Zum Einsatz kommen vor allem Pheromone: Das sind körpereigene Substanzen, die im Gegensatz zu den Hormonen nicht in den Körper, sondern (auch beim Menschen) über Drüsen in die Umwelt abgegeben werden. Derzeit sind rund 6000 verschiedene Pheromone bekannt, einige davon werden bei der Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Für jede Insektenart sind spezielle Modelle nötig. Für Lebensmittelmotten gibt es einfache Klebefallen mit Lockstoffen. Bei neueren Produkten werden Fliegen, Silberfischchen u. a. durch Lockstoffe und teilweise auch durch Farben angezogen und bei Kontakt mit der Falle sofort getötet. Vom Insektengift soll dabei nichts an die Raumluft abgegeben werden. Vergessen Sie nicht, die Fallen regelmäßig auszutauschen. Oft hilft auch Abschreckung: Bioprodukte mit Aromaölen können durch ihren Geruch meist mehrere Insektenarten vertreiben. Außerdem sollten Sie beachten:

Speisen und Reste nie ohne Abdeckung stehenlassen. Selbst Fruchtsaftflecken oder Brösel ziehen Ungeziefer an.
Obst, Gemüse, Essig, Bier und Wein sind für die winzigen Fruchtfliegen (Essigfliegen) besonders attraktiv. Dadurch können Fäulniserreger übertragen werden.
Mülleimer gut verschließen, im Sommer öfter ausleeren.

Ein großes Problem sind im Sommer auch Kleidermotten. Die Nachkommen eines einzigen Weibchens können im Jahr mehrere Kilo Wolle oder Pelzhaare vertilgen, sie verschmähen nur Leinen und Baumwolle. Wichtigste vorbeugende Maßnahme: Geben Sie nur saubere Textilien in den Kleiderschrank. Gegen Kleidermotten werden die verschiedensten ätherischen Öle (von Lavendel über Teebaum bis Zitrone) eingesetzt. Bei Befall: Textilien ins Freie hängen und ausklopfen. Mottenlarven vertragen weder Sonnenlicht noch Unruhe. Betroffene Kleidungsstücke müssen nochmals gereinigt werden, um Eier und Larven abzutöten. Schrank komplett ausräumen, gründlich in allen Kanten und Ritzen saugen und anschließend sorgfältig mit Essigwasser auswaschen. Teppiche und Teppichböden mit Essiglösung abbürsten.

ZEIT DER LÄSTLINGE

Ameisen gelangen durch (undichte) Türen und Fenster oder durch Wandritzen ins Haus. Undichte Stellen sollten abgedichtet werden. Als Krankheitserreger gefährlich sind nur die bernsteingelben, rund zwei Millimeter kleinen Pharaoameisen. Die Bekämpfung ist nur mit speziell für diese Art geeigneten Köderdosen sinnvoll. Bei massenweisem Auftreten empfiehlt sich der Einsatz eines professionellen Kammerjägers. Befallene Lebensmittel müssen weggeworfen werden. Auch Fliegen können Krankheiten und Fäulniserreger übertragen, da sich die Larven in Mist oder Aas entwickeln. Abwehrmaßnahmen: Schalen mit Lorbeer- oder Teebaumöl aufstellen. Silberfischchen: In dunklen Spalten und Ritzen warmer, feuchter Räume fühlen sich diese anspruchslosen Insekten wohlsten. Regelmäßiges Lüften und Trockenhalten der Räume sind daher die beste Vorbeugung. Bei stärkerem Befall sind Fraßschäden an Textilien, Teppichen, Papier und stärkehaltigen Lebensmitteln möglich.

DAS GROSSE STECHEN

Gelsen können so manchem die Freude an lauen Sommernächten verderben. Da sie in der Regel in ganzen Scharen zum Angriff schreiten, ist von sämtlichen Methoden, die die Vernichtung zum Ziel haben, eher abzuraten. Die Verstärkung kommt ohnehin sofort, außerdem werden von diversen Geräten oft auch viele andere Insekten getötet. Um Gelsen zu vertreiben, versuchen Sie lieber folgende Aromaöle: Eukalyptus, Zeder, Nelke, Teebaum, Lavendel, Sandelholz. Am besten verwenden Sie zwei Duftlampen, eine auf und eine unter dem Tisch. Sie können diese Öle aber auch verdünnen (50 Tropfen Aromaöl auf 100 Milliliter Körperöl) und sich damit einreiben. Vorsicht: Aromaöle bei Kindern unter drei nicht verwenden! Es besteht die Gefahr eines Atemstillstands. Stechmücken erkennen Menschen vor allem am Geruch. Repellents (insektenabwehrende Cremes oder Sprays) haben daher das Ziel, den Geruchssinn der Insekten zu beeinträchtigen. Die bekannteste synthetische Substanz ist DEET (Diethyl-Methylbenzamid) – sie wird von Umweltorganisationen kritisch beurteilt. Zum Schutz vor den an und für sich harmlosen einheimischen Stechmücken sollte man zu sanfteren Mitteln greifen. Schmerzhaft, in manchen Fällen sogar lebensbedrohend können Bienen- und Wespenstiche sein. Bienen können bereits zum Angriff übergehen, wenn man sich ihrem Stock auf weniger als drei Meter nähert, vor allem wenn man dunkle Kleidung trägt oder sich schnell bewegt. Bei Wespen beträgt die Toleranzgrenze normalerweise rund einen halben Meter. Hornissen wiederum sind vor allem gegen Lärm empfindlich.

Direkt aus Dosen oder Flaschen nur mit Strohhalm trinken.
Kindern nach dem Essen immer den Mund abwischen.
Bei Stichen in Mund oder Rachen sofort zum Arzt. Als Erste-Hilfe-Maßnahme Eis(würfel) lutschen.

Auch wer gegen FSME geimpft ist, sollte ein Repellent auftragen. Damit ist man nicht nur gegen alle möglichen Insekten geschützt, sondern auch gegen Zecken. Die Gefahr einer Borreliose-Infektion ist damit fast null. Falls Sie doch einmal eine Zecke erwischt hat: Entfernen Sie diese möglichst rasch, um die Gefahr einer Borreliose-Infektion zu verringern. Verwenden Sie dafür eine Pinzette oder Zeckenzange, ohne vorher Öl o. ä. aufzutragen. Denn sterbende Zecken können verstärkt Borrelia-Bakterien ausscheiden.

INSEKTENSCHUTZ FÜR VIERBEINER

Viele Plagegeister sind nicht nur Iästig, sondern können auch die Gesundheit unserer Haustiere gefährden. Ihr Vierbeiner kratzt und beißt sich ständig, und auf seinem Schlafplatz liegen seit einiger Zeit winzige schwarze Krümel? Dabei handelt es sich um Flohkot, ihr Liebling hat unerwünschte Mitbewohner. Bei leichterem Befall genügt es, dem Tier eine Zeitlang ein Flohhalsband umzubinden. In schwereren Fällen sollten Sie gleich zu einem entsprechenden Shampoo oder Puder greifen. Während der Anwendung Handschuhe tragen, Puder nicht einatmen. Das gilt auch für die Behandlung mit (umweltfreundlicher) Kieselerde (in Apotheken und Drogerien erhältlich). Sie tötet die Insekten und deren Larven durch Austrocknung. Aufjeden Fall sollte die Behandlung nicht zu früh abgebrochen werden, um auch die zweite Flohgeneration zu erwischen. Halten Sie sich daher genau an die Gebrauchsanweisung. Kieselerde muß mindestens eine Woche lang im Fell bleiben falls nötig, die Behandlung wiederholen. Wenn Sie Ihr Tier mit dem Flohkamm bürsten, stellen Sie es am besten auf einen hellen, mit Vaseline bestrichenen Karton. Eventuell abspringendes Ungeziefer bleibt daran kleben. Führen Sie diese Prozedur möglichst im Freien durch. Seit kurzem können Katzen auch dmch eine Spritze geschützt werden. Die Wirkung hält ein halbes Jahr an. Hunde müssen mit entsprechenden Tabletten behandelt werden. Mit einer Dosis pro Monat wird die Eiablage und damit die Vermehrrng der Flöhe verhindert. Der Vorteil vor allem für Familien mit kleinen Kindern: Die Tiere können gefahrlos liebkost werden, da sich am Fell keine Insektizide befinden. Auch Katzen und Hunden, die gegen den Flohspeichel allergisch reagieren, ist mit den Tabletten geholfen. Flohhalsbänder schützen auch gegen Zecken, die vor allem bei Hunden gleich mehrere Krankheiten übertragen können (Babesiose, Borreliose, FSME). Neu am Markt sind Floh + Zecken-Tropfen, die direkt auf die Haut getropft werden und Hund und Katze vier Wochen lang zuverlässig vor Ungeziefer schützen. Wenn Sie an Ihrem Haustier trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Zecke finden, sollten Sie diese so bald wie möglich (noch lebend) entfernen – am besten mit einer Zeckenzange. Geben Sie kein Öl o. ä. auf den Parasiten. Bienen und Wespen sind beliebte Beutetiere für Hund und Katz. Erstaunlicherweise überstehen sie diese Spielchen meist ohne Stiche. Falls es doch passiert: Stachel mit einer Pinzette so nah wie möglich an der Haut greifen und herausziehen. Bei Bienenstacheln die Giftblase nicht entleeren! Die Einstichstelle mit Alkohol betupfen und kühlen. Bei mehreren Stichen, Schwellungen am Kopf oder im Maul sofort zum Tierarzt!

Pflanzliche Abführmittel – alles andere als harmlos

Pflanzliche Abführmittel – alles andere als harmlos

Die Deutschen sind ein Volk der Schlucker. Zumindest was den Verbrauch von Abführmitteln angeht. 1995 deckten sich die Bewohner der alten Bundesländer mit 29,7 Millionen Packungen ein. Fast jeder vierte Deutsche glaubt, unter einem trägen Darm zu leiden und ein Mittel zur “Darmregulierung” zu brauchen. Aus Sicht der Mediziner erweist sich diese Einschätzung jedoch oft als falsch. Einen Darm, der dem von vielen für gesund gehaltenen Anspruch einer täglichen Entleerung nicht nachkommen kann, betrachten Mediziner noch lange nicht als verstopft. Ob zwei- bis dreimal täglich oder zwei- bis dreimal wöchentlich: alles gilt als normal.

Die Deutschen ein Volk mit “Darmbewußtsein”

Doch weder solche Entwarnungen, noch Warnungen der Ärzte – einige Mittel stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen – haben den Markt einbrechen lassen. Daß sich viele Menschen nur schwer mit dem Rhythmus ihres Darmes abfinden können, kommt nicht von ungefähr: “Darm in Ordnung – der ganze Mensch in Ordnung”, titelt eine große Pharmafirma mit reichhaltigem Abführmittel-Angebot und greift damit den weitverbreiteten Irrglauben und tief venvurzelte Vorstellungen über Ernährung und Ausscheidung, über körperliche und seelische Gesundheit auf.
Im Volks- und Aberglauben wird Kot mit Reichtum gleichgesetzt (“Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen”). Im Rheinland wird das leiblich-seelische Wohl der Familie schon mal mit einem “Man muß die Kinder am Kacken halten” umschrieben. Die eigenen Ausscheidungen sind auf der einen Seite innigster Teil von uns und sind uns zugleich bis zum Ekel fremd. Ein verstopfter Mensch gilt als seelisch verkrampft. Und da wir heute alle locker sein wollen, gehört ein Wort wie “Scheiße”, das früher verkrampft mit Worten wie “Sie nehmen da etwas in den Mund, was ich nur auf Schippe nehmen würde” kommentiert wurde, inzwischen zur Umgangssprache.

Verdacht auf Erbgut-Änderung und Krebs

Aber gleich, welche Einstellung vorherrscht: Ein “Darmbewußtsein” ist bei den meisten Menschen ausgeprägt – ganz zum Wohle der Hersteller von Abführmitteln, auf deren “Haufen” sich 1995 nach Auskunft des Bundesverbandes der Pharmaindustne immerhin Gewinne in Höhe von 175,8 Millionen Mark angesammelt haben. Gewinne der Apotheken und anderer Läden sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Es werden eben große Geschäfte mit dem “großen Geschäft” gemacht. Und ein großer Teil des Geldes für Abführmittel ist medizinisch unbegründet ausgegeben worden. Das eigentliche Problem aber liegt in der Schädlichkeit dieser Medikamente. Warnungen vor allzu freizügigem Gebrauch von Abführmitteln wollen viele Anwender nicht wahrhaben. Und noch immer hält sich der Irrglaube, pflanzliche Präparate seien von Haus aus mild, unschädlich und gesund. Doch die Rechnung “Natur gleich harmlos” geht nicht auf.

Ausgerechnet für einen großen Teil der pflanzlichen Abführmittel hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, eines der Nachfolge-Institute des Bundesgesundheitsamtes, inzwischen die Anwendung eingeschränkt. Im Kreuzfeuer steht der Wirkstoff Anthrachinon und stehen somit ,,Arzneimittel der Pflanzengattungen Andira, Cassia (Sennes-Blätter, -Früchte), Rhamus (Faulbaumrinde), Rheum (Rhabarberwurzel) und Aloe.” Ihr Einsatz ist durch das Bundesinstitut seit dem 1. November dreifach eingeschränkt worden: 1.nur noch zur kurzfristigen Anwendung – und zwar 2. nur noch bei Verstopfung (Obstipation) – also 3. nicht mehr auf anderen Anwendungsgebieten wie z.B. zur Verdauungsförderung oder zur sogenannten Blutreinigung oder als Mittel zur Gewichtsabnahme. Um dem Dauergebrauch der pflanzlichen Abführrnittel nicht Vorschub zu leisten, “dürfen die pharmazeutischen Untemehmer ihre Arzneimittel nur noch in entsprechenden Packungsgrößen anbieten.” Ab dem 1. Februar 1997 müssen deshalb “therapiegerechte Packungsgrößen” und entsprechend formulierte Beipackzettel auf dem Markt erscheinen. Den Großpackungen droht das Aus. Den Stein ins Rollen brachten gleich mehrere Untersuchungen: Der Inhaltsstoff Anthrachinon Danthron geriet in den Verdacht, im Tierversuch Krebs zu erzeugen. Außerdem tauchten Hinweise auf, daß einzelne Inhaltsstoffe der jetzt eingeschränkten Pflanzengattungen das Erbgut verändern können.

Die problematischen Mittel sind die Umsatzrenner

Eine Forschungs-Studie deckte auf, daß Patienten mit Darmtumoren möglicherweise häufig oder langfristig diese Abführmittel genommen hatten. Dieser Krebsverdacht wird weiter heftig diskutiert. Auf eines konnten sich allerdings alle mit der Thematik befaßten Forscher und Interessengruppen einigen, auf die Einschätzung: Anthrachinonhaltige Abführmittel sind bei Dauergebrauch schädlich. Doch genau diese Abführmittel werden mit am häufigsten genommen. Laut einer Studie, veröffentlicht im Bundesgesundheitsblatt 12/95, greifen mehr als 80 Prozent der Abführmittel-Anwender ausgerechnet zu dieser Medikamentengruppe. Natürlich gibt es auch Abführmittel ohne Anthrachinon. Doch auch sie zeigen im Dauergebrauch deutliche Risiken und deutliche Nebenwirkungen. Als Ausnahme gelten Mittel mitQuell- und Füllstoffen, aber diese Stoffe kann man bei Vollwert-Ernährung über die – ballaststoffreiche – Ernährung direkt und sehr viel preisgünstiger zu sich nehmen. Abführmittel entziehen dem Körper wichtige Mineralstoffe, problematisch sind vor allem die Verluste von Kalium. Dadurch kann die Muskulatur geschwächt werden – auch die Darm-Muskulatur. Das kann den Darm regelrecht lahmlegen, und ein Darm, dessen Wände sich nicht mehr wellenartig zusammenpressen, kann seinen Inhalt nicht gen Ausgang schieben. Die Folge: Eine anfangs vielleicht nur befürchtete Verstopfung wird bittere Realität – herbeigeführt durch langfristigen Gebrauch eines Abfühnnittels. Was die Darmentleerung erleichtern sollte, wirkt nun erschwerend. Ein Medikament schafft erst die Situation, die es beheben soll. Statt Abführmittel aber nun abzusetzen, erhöhen viele Menschen die Dosis – und geraten immer tiefer in den Teufelskreis. Für viele führt kein Weg daran vorbei, daß ihr Darm regelrecht entwöhnt werden muß. Auch andere Organe werden durch die Mineralstoffverluste in Mitleidenschaft gezogen: allen voran das Herz-Kreislauf-System, Nieren und Nerven. Zu befürchten sind solche Nebenwirkungen nicht nach einmaligem oder kurzfristigem Gebrauch. Riskant werden Abführmittel, wenn sie länger als höchstens ein oder zwei Wochen genommen werden.

Schwangere Frauen und stillende Mütter sollten lieber ganz die Finger von solchen Präparaten lassen.
Wichtig für Herzpatienten: Abführmittel können die Wirkung bestimmter Herzpräparate – z.B. Digitalis – verstärken. Deshalb vorher mit dem Arzt oder Heilpraktiker besprechen.

Medikamente – und wie sie wirken

Die Vielzahl der Präparate läßt sich in fünf Medikamentengruppen mit spezifischer Wirkweise und speziellen Gefahren einordnen. Die fünf Gruppen sind:

1. Darmreizmittel: Zu dieser Gruppe der “stimulierenden Abführmittel”, wie sie auch genannt werden, gehören
– Mittel mit nicht-pflanzlichen chemischen Wirkstoffen,
– die anthrachinonhaltigen pflanzlichen Präparate und
– Darmreizmittel mit Rizinusöl.
Stimulierende Abführmittel behindern die Rückgewinnung von Mineralien und Wasser aus dem Dickdarm: Der Stuhl wird voluminöser und weicher. Anthrachinon hat den Krebsverdacht nicht abschütteln können. Und da es in die Muttermilch übertritt, können bereits Säuglinge durch Abführmittel geschädigt werden. Andere chemische Wirkstoffe bergen ebenfalls Gefahren. Phenolphthalein zum Beispiel kann die Nieren reizen, den Darm schädigen und schwere Überempfindlichkeits-Reaktionen auslösen.

2. Gleitmittel: Vom Körper nicht verwertbare Öle dienen als “Schmiermittel”. Die Nebenwirkungen von Paraffinöl können allerdings beträchtlich sein: Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen sind noch vergleichsweise harmlos. Ernster wird es, wenn der Körper größere Mengen von Paraffin-Tröpfchen resorbiert: Fremdkörperreaktionen im Bauchraum machen dann zu schaffen. Manchmal gelangen Paraffintröpfchen in die Bronchien. Da der Körper sie nicht entfernen kann, treten Fremdkörperreaktionen in der Lunge auf: Schleimhautentzündungen, die Schäden hinterlassen. Bei Iängerem Gebrauch kann sich ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen entwickeln.

3. Quell- und Füllstoffpräparate: Was die Ernährung nicht ausreichend bietet, läßt sich mit diesen Mitteln nachliefem: Ballaststoffe quellen auf, vergrößern das Volumen des Darminhalts und stimulieren die Darmwand zu ihren wellenförmigen Bewegungen. Wer jetzt allerdings nicht genug trinkt, erreicht das Gegenteil dessen, was er erreichen möchte: Kleie kann sich im Darm verklumpen und alles “dicht machen”. Wer mit Blähungen reagiert, sollte auf Präparate mit Flohsamen umsteigen, sie bilden weniger Darmgase. Ein Vorteil der Dann-Füllmittel: Sie stören den Mineralstoff- und Wasserhaushalt nicht und eignen sich deshalb als einzige für eine längere Anwendung.

4. Wasserbindende Mittel: Bittersalz und Glaubersalz verringern die Wassermenge, die der Körper aus dem Darm herauszieht. Der Darminhalt bleibt deshalb weich. Allerdings wird ein Teil des Natnums aus dem Glaubersalz vom Körper aufgenommen. Wer sich natriumarm ernähren muß – etwa bei Bluthochdruck oder Herzproblemen – muß sich nach einem anderen Mittel umschauen. Bei Bittersalz kann zu viel Magnesium in den Körper gelangen, wenn zum Beispiel Schäden an der Darmschleimhaut die Aufnahme erleichtern. Lactulose, Mannit und Sorbit können Kaliumverluste nach sich ziehen.

5. Bakterien aus der Pillenschachtel. In einem gesunden Darm tummeln sich viele lebenswichtige Bakterien. Bei Verstopfung ist ihre Umwelt jedoch gestört, krankmachende Keime können sich übermäßig vermehren. Präparate, die die zurückgedrängten Bakterien enthalten, sollen hier helfen ihre Wirkung ist aber wissenschaftlich umstritten.

Wer Abführmittel wirklich braucht

Trotz aller Probleme können Abführmittel in manchen Situationen sehr sinnvoll sein:

vor chirurgischen Eingnffen,
vor einer Röntgenaufnahme des Darmes,
vor einer Geburt (wobei hier in Kliniken zumeist ein Einlauf gemacht wird),
bei Vergiftungen,
wenn Bauchpressen beim Stuhlgang verhindert werden muß – etwa nach einem Herzinfarkt,
bei Schmerzen in der Aftergegend, etwa bei Hämorrhoiden.

In allen anderen Fällen gilt: Um die Gefahr von Nebenwirkungen zu verringern, Abführmittel höchstens ein bis zwei Wochen nehmen. Allerdings erst dann, wenn alle anderen Methoden voll ausgereizt wurden.

Achtung – diese Medikamente können Verstopfung fördern

Manche Medikamente legen die Darmmuskeln lahm und machen den Darm träge: Verstopfung tritt bei ihnen also als Nebenwirkung auf. Manchmal reicht es schon, das Präparat zu wechseln. Ohne Arzt bzw. Heilpraktiker sollten Sie diese Entscheidung allerdings nicht treffen. Auf keinen Fall sollten Sie wichtige Arzneien klammheimlich absetzen! Verstopfung hervorrufen können einige

  • Blutfettsenker,
  • Antidepressiva,
  • Herz-Kreislauf-Mittel
  • Psychopharmaka,
  • kodeinhaltige Hustenmittel,
  • kodeinhaltige Schmerzmittel,
  • Rheumamittel,
  • Rheumamittel,
  • Mittel gegen Sodbrennen,
  • Parkinsonmittel.

So bringen Sie Ihren Darm auf Trab

Bewegung. Schon ein ausgiebiger Spaziergang regt die Darmtätigkeit an. Ebenso Gymnastik, die die Bauchmuskeln kräftigt. Vielsitzer können es mit einem Sitzball versuchen: Beckenkreisen schafft Bewegung zwischendurch.

Entspannung. Über das vegetative Nervensystem reagiert der Darm empfindlich auf Hektik und Streß. Lassen Sie etwas Ruhe in Ihr Leben einkehren, besonders auf dem “stillen Örtchen” ist Muße angesagt. Erfolgsdruck ist der Feind guter Verdauung.

Essen. Erhöhen Sie den Anteil an Ballaststoffen. Den größten Effekt erzielt grobe Weizenkleie. Vollkorngetreide wirkt wesentlich stärker als die Ballaststoffe aus Gemüse und Obst. Bananen, Schokolade und Heidelbeeren stopfen. Wahre Wunder wirken eingeweichte Trockenfrüchte, am besten das Einweichwasser mittrinken.

Trinken. Mindestens zwei Liter müssen es täglich sein. Am besten morgens schon ein Glas Wasser auf nüchternen Magen. Buttermilch regt die Verdauung an; Kakao, schwarzer Tee und Rotwein stopfen.

Indianische Massage. Die Dakota-lndianer haben es raus: Lässig auf dem Boden sitzend und an einen Baumstamm gelehnt, massieren sie sich den Bauch mit einem flachen Stein: vom Nabel spiralförmig bis auf die Höhe des Brustbeines und wieder herunter, ein paar Minuten lang. Das bringt Dünndarm und Dickdarm in Schwung, so daß die “Sitzung” bald wieder klappt – ohne Medikamente und Nebenwirkungen!