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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/1997

Reflexzonen – Landkarten der Gesundheit

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r9703_rfWenn wir uns mit Krankheit und Gesundheit beschäftigen, kommen wir zwangsläufig zu den Zeichen auf der Körperoberfläche, den Reflexzonen. Wurden früher diese Zeichen mystisch gedeutet, so hat die Wissenschaft den Schleier des Mystischen etwas gelüftet und neurologische sowie energetische Prozesse dafür verantwortlich gemacht. Dennoch bleiben viele Fragen offen. Vor allem in den emotionalen und spirituellen Bereichen ist noch vieles ungeklärt. Genau diese Faktoren weisen aber den Weg wieder zurück zur Erfahrung und zur Erfahrungsheilkunde. Wenn wir auch das „Warum” nicht erklären können, so wissen wir dennoch genau, was diese Zeichen zu sagen haben.

In den letzten Jahrzehnten gelang es immer mehr, diese Sprache der Körperoberfläche zu entschlüsseln. Die Vokabeln darin sind die Pickel, Aufquellungen, Einziehungen oder Hautveränderungen, während die Grammatik von den einzelnen Zonensystemen bestimmt ist. Um diese Sprache etwas besser zu verstehen, begleiten wir einfach einmal den Magen durch alle Systeme und schlagen die einzelnen Seiten unseres Hautbuches auf.

Die Zonen im Gesicht

Die Gesichtsreflexzonen offenbaren, wie stark die Organe vom Strom der Emotionen durchflossen werden. Hier zeigt sich, ob der Magen zu wenig Durchfluß von gesunder Kritik und Abgrenzungsfähigkeit oder ob er zu viel Ärger und Sorgen bekommt. Ein Mensch mit einer grobporigen oder pickeligen Knollennase wird eher dazu neigen, „alles in sich hineinzufressen”. Eine „eingezogene” Nase, bei der die Haut auf dem Knorpel fast wie festgeklebt wirkt, wird dessen Träger im Eßverhalten genauso wie in der Persönlichkeit eher als wählerisch oder heikel charakterisieren.

Die Organsprache sagt uns, daß unser grobporiger Zeitgenosse mehr „schlucken” wird können. Er wird aber irgendwann seine Säureproduktion erschöpfen. Unser zweiter Kandidat wird schneller „sauer”, wenn etwas nicht stimmt und neigt daher eher zu Magengeschwüren. Wird die Unzufriedenheit zum Dauerzustand, dann fehlen beiden mit der Zeit die nötigen Mittel, ihre Probleme richtig zu verdauen. Schließlich können sie dadurch sogar beruflich oder persönlich „ausbrennen”.

Die Zonen auf der Zunge

Die Zungenreflexzonen zeigen den Zustand und die Funktionstüchtigkeit des Verdauungsschlauches. Wenn wir bei einem Patienten im Magenfeld der Zunge eine entzündete Rötung sehen, dürfen wir davon ausgehen, daß der Magen Probleme mit seiner Schleimhaut hat. In der leichten Form kann dies eine harmlose Schleimhautreizung sein, die als Folge von unverträglichem Essen oder unverdautem Ärger entstanden ist. Entzündete Krater oder Furchen im Magenfeld signalisieren aber bereits, daß die Magenschleimhaut geschädigt ist. Noch dramatischere Zeichen sollten unbedingt auf Geschwüre oder sogar krebsartige Veränderungen untersucht werden.

Die Zonen am Ohr

Die Ohren sind unsere energetischen Anzeige- und Behandlungstafeln. Hier zeigen sich die Schaltungsprobleme der körperlichen und psychischen Impulse und hier können wir sie lösen.

Ein Pickel in der Magenzone des Ohres würde darauf hinweisen, daß der Magen überfordert und aus dem Rhythmus geraten ist. Gleich einem Orchester sind auch die einzelnen Teile unseres Verdauungssystems aufeinander eingespielt. Wenn also der Magen nicht im Takt ist, muß er wieder auf den Transport- und Verarbeitungsrhythmus des gesamten Systems synchronisiert werden. Mit den Ohrreflexzonen wirken wir auf diese Steuerung ein. Natürlich beeinflussen wir damit auch die mageninterne Steuerung. Auf diese Weise können wir Magenschleimhautreizungen beruhigen und Sodbrennen erfolgreich in den Griff bekommen.

Die Zonen auf der Brustseite

Auf der Brustseite, der YIN-Seite, befindet sich die „Landkarte” der Gefühle und Intuitionen. Diese Zonen zeigen die Probleme, die mit ungeklärten Emotionen zusammenhängen. Ein Mensch mit einer Rötung in dieser Zone würde uns daher klar signalisieren, daß sein Magen aufgrund von Sorgen oder Ärger die Nahrung nicht richtig aufbereiten kann. Als Folge erhält der Dünndarm einen Speisebrei, mit dem er nicht viel anfangen kann. Durch den Ärger, der den Magen beeinträchtigt, wird somit auch der Darm daran gehindert, dem Körper die notwendigen Stoffe zuzuführen.

Wenn nach der chinesischen Medizin der „Alarmpunkt” des Magens aktiv ist, bedeutet dies ähnliches: Wenn der Magenmeridian, das „Meer, das seine Energie verteilt”, gestört wird, kann die Nahrung nicht in Energie umgewandelt werden. Bereits daraus ersehen wir, daß die Brustreflexzonenpunkte kulturübergreifend eine wichtige Rolle spielen.

Die Zonen am Rücken

Die Rückenreflexzonen zeigen an, wie weit Organsysteme über ihre Leistungsgrenzen hinaus belastet sind. Befinden sich hier Aufquellungen, wurden bereits alle anderen Warnsignale übergangen. Dann tobt gerade eine Schlacht im Innern, bei der es um Überreizungen und viel Magensäure geht. Wird der Magen müde vom Kämpfen, zieht er sich energetisch zurück und fährt mit seiner Säureproduktion auf Sparflamme. In den Reflexzonen finden wir dann Einziehungen. Natürlich können wir über diese Zonen den Magen auch unterstützen, mit seinen Problemen fertig zu werden. Diese Maßnahmen sollten aber immer von Ernährungsumstellungen begleitet werden.

Die Zonen an den Händen

Die Handlesekunst weiß seit jeher um die Organzugehörigkeiten an den Händen. Da der Körper mit seinen Funktionen von geistig-seelischen Prozessen geformt wird, zeigen die Handreflexzonen, wie wir mit unserem Leben umgehen.

Würde unseren Patienten zum Beispiel ein Ekzem an den Händen im Magenfeld plagen, könnte dies bedeuten, daß dessen Leben im Augenblick von Unzufriedenheit und „sauer sein” bis hin zur Gier bestimmt ist.

Um den Vergleich der seelisch-geistigen Zonen noch einmal klarzumachen: Der Brustbereich zeigt die Konflikte mit den Emotionen. Dauern diese an, werden sie im Gesicht eingegraben. An den Händen schließlich wird das Grundmuster deutlich, das noch ein Stockwerk tiefer, in den Lebenseinstellungen liegt. Die Handreflexzonen ermöglichen neue Sicht- und Handlungsweisen. Wenn wir die Bilder ernst nehmen, die uns die Hände liefern, wird klar, daß diese „Vor-Stellungen” Wegbereiter von Krankheit und Gesundheit sind.

Die Zonen an den Füßen

Die Fußreflexzonen sind wohl das bekannteste Reflexzonensystem. Sie zeigen uns den Zustand des Gewebes in den betreffenden Organen und erlauben uns zudem mit der metamorphischen Technik über die psychische Ebene Konflikte zu lösen.

Eine sulzig-schmerzhafte Verquellung am Fuß fühlt sich beim Tasten an, als wäre eine flüssigkeitsgefüllte Erbse im Gewebe. Wäre eine solche Störung in der Magenzone, hätte das die Bedeutung, daß der Magen aufgrund von Verschlackungen „sauer” ist und so nicht richtig arbeiten kann. Hier können wir den Magen mit einer gezielten Massage stabilisieren und ihm helfen, seine Überfrachtungen wieder loszuwerden – natürlich nur in Kombination mit geeigneten Ausleitungsverfahren.

Weitere Anwendungen und Vorausschau

Diese sieben Systeme sind nur ein kleiner Ausschnitt der Möglichkeiten, die uns Reflexzonen bieten können.

Auf die Befundung, die hier nur in den Prinzipien angerissen wurde, folgen die Behandlungen. So ergibt sich ein Anwendungskonzept, in dem Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden. Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Wenn wir aber gelernt haben, die Karten auf der Körperoberfläche zu lesen, zeigen sie uns die wesentlichen Merkmale dieser drei Bereiche unseres Seins. Dafür besitzen wir in den Reflexzonen eine Fülle von Techniken und Anwendungen. Hier eine kleine Auswahl:

  • der Sichtbefund
  • der Tastbefund
  • die „R.A.C” – Befundtechnik
  • der Visualisierungsbefund
  • die Energiewahrnehmung

Die Möglichkeiten bei den Behandlungstechniken, die folgen, sind sogar noch reichhaltiger:

  • manuelle Massagen
  • Zonenmassage mit ätherischen Ölen
  • Zonenmassage mit Metall -, Holz- oder Heilsteingriffeln
  • Farblichtbestrahlung
  • Elektrostimulation
  • Nadelung mit Akupunktur
  • Laserakupunktur
  • neuraltherapeutische Injektionen
  • die Luftballontechnik
  • energetische Techniken

Ob in der Laienanwendung, im therapeutischen Rahmen oder im feinstofflichen Bereich, die „Landkarten der Gesundheit” sind auf allen Ebenen eine Bereicherung in der therapeutischen Landschaft. Sie öffnen neue Sichtweisen und sind durchaus mit dem vergleichbar, das die Asiaten einen „Weg” bezeichnen – einen „Weg des Westens”.

In den Seminaren „Reflexzonen – Landkarten der Gesundheit” werden die therapeutischen Befund- und Behandlungstechniken für die jeweiligen Systeme vermittelt. Gleichfalls wird unter dem gleichen Titel das Buch dazu erscheinen.

Hp Ewald Kliegel

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