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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/1998

Nasale Reflextherapie

Cover

Ein fast vergessener Therapieansatz wird neu entdeckt

Bei diesem einfachen, aber höchst wirksamen Verfahren geht es nicht etwa nur um die Behandlung von Rhinitiden oder Nebenhöhlenaffektionen. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine endonasale Ganzheitstherapie, mit der man sogar den Beckenraum (Sexualorgane), oder die Magen-Darmregion therapeutisch günstig und mit einfachsten Mitteln erreichen kann. Die Neuentdeckung dieses fast vergessenen Theapieansatzes begrüßen wir als Naturheilkundige ganz besonders.

r9801_nr1Erkältungskrankheiten und Schnupfen gehören heute zu den leichten Befindlichkeitsstörungen, die jeder, dank weitverbreiteter Information und Präparateangebot, ganz selbstverständlich selber therapiert. Nach einer großangelegten Studie nehmen denn auch 82% der Gesamtbevölkerung (14+) mindestens einmal im Jahr ein Mittel gegen Erkältungskrankheiten ein; 75% verwenden ein Schnupfenmittel (Quelle: TdW 94).0b nun in jedem Fall ein optimales Medikament mit größtmöglichem Therapieerfolg zur Anwendung kommt, bleibt bisweilen offen. Häufig muß mit anderen, oft stärkeren Mitteln “nachgebessert” werden, um Linderung zu erreichen.

Die Nase als besonderes Applikationsorgan und hier besonders die Nasenschleimhaut ist für zahlreiche Substanzen unterschiedlicher Indikation geeignet und wird auch seit langem genutzt. Bekanntes Beispiel sind die im ausgehenden Mittelalter sehr beliebten Ammoniumsalze, die als Riechmittel gegen Ohnmachtsanfälle und vielerlei Ungemach verwendet wurden.
Daß die Nase auch ein Organ ist, das im Inneren aus unterschiedlichen Zonen besteht, ist weitgehend bekannt. In der Nase bzw. in der Nasenschleimhaut befinden sich unterschiedliche Zonen, die mit bestimmten Organen im reflektorischen Zusammenhang stehen. Durch eine unspezifische Reizung oder Ausschaltung dieser Zonen kann man auf diese Organe und das Krankheitsgeschehen in bestimmten körperlichen Arealen einen deutlichen Einfluß ausüben. Es sind bestimmte reizauslösende Stoffe, die nasal resorbiert schnell eine körpereigene Antwort auslösen.

Behandlungszonen

Während FLIESS die Naseninnenwand in genau festgelegte Punkte oder kleine Bezirke aufteilte, entwickelte LEPRINCE, basierend auf dieser Theorie, seine Lehre von der zonalen, nasalen Reflextherapie. Danach werden vier Zonen unterschieden, die in enger Beziehung zu den bekannten Reflexpunkten stehen.
Diese vier Zonen brachte STIEFVATER mit den großen vegetativen Nervenzentren des Körpers in reflektorische Verbindung, was wohl das ungewöhnlich breite Wirkungsspektrum erklären könnte.

Kommen wir kurz zu den einzelnen Zonen.

  • Da wäre zunächst die Beckenzone, die sich im Kopfbereich der unteren Nasenmuschel befindet. Hier werden alle Erkrankungen im Urogenitalbereich angesprochen, wie Blasenerkrankungen jeder Art, Regelstörungen, wie Menorrhagien, Metrorrhagie, Amenorrhoe, nach Einsetzen der Regelblutung schmerzhafte Dysmenorrhoe, klimakterische Gefäßkrisen, Prostata beschwerden, Impotenz, Fertilität, aber auch Hämorrhoiden und Analekzeme.

  • Die Solarplexus-Zone befindet sich im mittleren Teil der unteren Muschel. Von hier aus werden alle Bauchorgane wie Magen, Darm, Leber, Galle und Pankreas beeinflußt. Behandelt werden entzündliche Prozesse im Magen-Darmbereich, wie Ulkus, Schleimhautaffektionen und Dispositionen zu möglichen malignen Entartungen.
    Ebenso ist ein therapeutischer Zugang zu Obstipation, Durchfällen, Leberbeschwerden, allgemeinen Gallenbeschwerden, Gallenwegsdyskinesien und Pankreatitis im Anfangsstadium möglich.

  • Eine sehr wichtige Funktion erfüllt die am inneren hinteren Ende der unteren Muschel liegende Kopfzone. Von hier werden alle Augenkrankheiten beeinflußt, mit besonderer Zielrichtung beginnendes Glaukom. Weiter sind zu nennen: Erkrankungen des äußeren und inneren Ohres, Schwerhörigkeit, manche Fälle von Ohrensausen und Ohrgeräuschen, Schwindel, Angstzustände und Kopfschmerzen.
    Der Kopfschmerz, der durch Stirnhöhlenaffektionen und chronische Sinusitis hervorgerufen wird, ist eine herausragende Indikation für die nasale Reflextherapie. Von dieser Behandlungsmethode auszuschließen sind Kopfschmerzen, die auf craniale Veränderungsprozesse und organbedingte Beschwerden zurückzuführen sind.

  • Die Vierte Zone wird die Respiratiorische Zone genannt und befindet sich am Kopf der mittleren Muschel. Wie aus der Bezeichnung hervorgeht, steht sie zum Respirationstrakt in enger Beziehung.
    Auf folgende Indikationen kann man Einfluß nehmen:
    Akute und chronische Erkrankungen der Lunge, Lungenemphysem, spastische und chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, trockener Husten und allgemeine Erkrankungen der Atemwege.
    Nicht unerwähnt bleiben soll der verstärkende Effekt der Nasen-Reflextherapie nach einer Raucherentwöhnungs-Kur (Robinia Komplex Tropfen, Wecoton).Aber nach welcher Methode auch immer die Entwöhnungskur durchgeführt wurde, eine anschließende Reflextherapie unterstützt die Entwöhnungsbehandlung ganz enorm und reinigt zudem den gesamten nasalen Raum.

Therapie

Die Neubelebung im Sinne einer endonasalen Ganzheitstherapie ist eine ungefährliche, einfach durchführbare und doch sehr wirkungsvolle Methode. DR. NIELS KRACK beschrieb und erweiterte die Behandlung über Reflexzonen in der Nasenschleimhaut durch die Einführung direkt wirkender ätherischer Öle und deren Dämpfe im nasalen Nebenhöhlensystem und in den broncho-pulmonalen Gefäßen.
Für diese ganzheitliche Therapie mit ätherischen Ölen spielen die Zonen und Reflexpunkte eine untergeordnete Rolle. Man muß sie allerdings kennen, auch wenn bei dieser Methode mit ätherischen Ölen grundsätzlich das gesamte Naseninnere behandelt wird.
Für die sogenannte Drei-Stufen-Therapie stehen drei Nasen-Reflex-Präparate in Form von Ölen und Balsam (Wecoton)) zur Verfügung. In der ersten Stufe werden die vorderen Nasengänge mittels eines benetzten Q-Tips eine Woche lang täglich einmal mit Nasen-Reflex-Balsam leicht massiert. Etwa zwei bis drei Minuten sollte diese Massage dauern. In der zweiten Stufe wird der Patient mit einem Nasen-Reflex-Öl mite in gleicher Weise behandelt. In der dritten Stufe wird die Behandlung mit dem Nasen-Reflex-Öl stark fortgesetzt. Nur für sehr sensible Patienten und Kinder wird die dritte Stufe mit dem schwächeren Präparat fortgesetzt.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Ausmaß der Krankheit. Sie kann acht Tage, aber auch sechs Wochen betragen.

Wirksamkeit und Verträglichkeit

Der Patient wird sofort nach der Behandlung eine auffällig befreiende Wirkung im oberen Respirationstrakt feststellen. Durch die Sympathikus-Reizung stellt sich ein angenehm kühlender Effekt auf die Augen mit deutlicher Pupillenerweiterung ein. Der mitunter spontan reflektorisch ausgelöste Tränenfluß wird ausgesprochen befreiend auf Körper und Seele empfunden. Daher ist diese Reaktion sehr erwünscht. Auch der fast immer eintretende nasenkatarrhähnliche Zustand sorgt für eine nasale Sprechweise und gehört zum Heilungsprozeß.
Autofahrer sollten sich nach der Behandlung nicht sofort ans Steuer setzen. Überhaupt gilt: nach jeder Behandlung sollte sich der Patient eine Weile ausruhen und sich an der frischen Luft bewegen. Aber auf keinen Fall rauchen!

Die Nasen-Reflex-Therapie ist als Behandlungsmethode in den letzten Jahren verstärkt zum Einsatz gekommen und hat als nebenwirkungsarme Therapie wieder Eingang in viele Praxen gefunden. Es hat sich erwiesen, daß bei labileren Patienten und Kindern der Behandlung gegenüber bestehende psychologische Hemmnisse in einem Vorgespräch abgebaut werden müssen. Hat der Patient nach den ersten Anwendungen erst einmal eine Linderung erfahren, kommt er gerne auf diese Therapie zurück – selbst wenn der nur mit dem Nasen-Reflex-Balsam erfolgreich seinen Heuschnupfen behandelt.

Norbert F. Wessels

Infos über: Wecoton Naturarzneimittel Postfach 730254, 06046 Halle/Saale

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