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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/1998

MindWalking – die Psyche erkunden

Cover

MindWalking bedeutet “die Psyche durchwandern”. Ein Streifzug durch unzugängliches Gelände also – denn was ist einem schon verschlossener und unbekannter als die eigene Psyche? Wer dabei mitmachen will, braucht Mut zur Selbsterkenntnis.

Kindheitstrauma
Werner studiert Architektur. In dieser Hinsicht läuft alles bestens. Sonst aber nicht – denn wenn er auf der Autobahn in einem Stau steckt, gerät er in Panik. In Aufzüge steigt er nicht gerne, vor dem Fliegen scheut er zurück, Prüfungsdruck macht ihm Probleme. Bei solchen Gelegenheiten bekommt Werner keine Luft mehr, gerät in Panik, wird ohnmächtig. Das schlimmste für ihn ist die Vorstellung, bei einer solchen Gelegenheit allein und verlassen zu sterben. “Dann bin ich nicht mehr da”, glaubt er.
Wir finden heraus, daß Werners Spannungen auf mehrere unterschiedliche Geschehnisse zurückgehen. Werner lebt sozusagen in mehreren “alten Filmen” gleichzeitig. Unter den entsprechenden äußerlichen Umständen schalten sie sich ein und überblenden die Gegenwart.
Der gravierendste “alte Film” ist ein Allergieanfall, den Werner mit 4 Jahren unter Todesgefahr durchzustehen hatte. Als erstes kommt ihm die dramatische Szene in den Sinn, als ihn seine Mutter zum Arzt fährt.

Außerhalb des Körpers
Während der Fahrt zum Arzt sieht sich der kleine Werner von außen. Er blickt von einem Standpunkt außerhalb auf seinen Kinderkörper hinunter, dessen Hals geschwollen ist und der unter Atemnot leidet. Dennoch ist Werner ganz ruhig – so sehr, daß er sogar seine Mutter zu beruhigen versucht, die aufgelöst am Steuer sitzt. Sie ist in Panik, denn sie befürchtet, Werner könne sterben, und “dann ist er nicht mehr da”. (Dieser programmatische Leitsatz stammt also eigentlich von der Mutter und Werner übernahm ihn für sich selbst.)
An einem Zebrastreifen kurz vor der Haustür des Arztes kommt es zu einem Stau. An diesem Punkt wird Werner ohnmächtig. (Womit die wesentlichen Komponenten von Werners Beschwerden ihre Erklärung gefunden hätten, nämlich Stau, Panik und Ohmächtigwerden.)

Verklebte Filmstreifen
Um Werners eigene Erlebnisse von denen seiner Mutter auszusondern, durchlaufen wir nun die von Werners Mutter “gefilmten” Szenen. Erst hatten wir Werners Version des Films angeschaut, nun schauen wir uns die seiner Mutter an.
Die beiden Filmstreifen waren durch die Dramatik des Geschehens miteinander verschweißt worden. Im Verlauf der Sitzung lösen sie sich voneinander. Damit verschwinden auch die mentalen und emotionalen Verknotungen zwischen den betroffenen Personen.

Eine schwere Geburt
Die Enge, die Werner in Aufzügen verspürt, geht zurück auf seine Geburt. Während unserer Sitzung wird Werner in den Geburtsvorgang regelrecht hineingesogen. Er durchläuft die Phase, als der Kopf aus dem Mutterleib austritt. Bei den Schultern klemmt es. Zu eng! (Diese Phase erlebt er körperlich sehr stark nach.)
Diese Sitzungsreihe mit Werner dauerte 7 Stunden 14 Minuten, verteilt auf zwei Tage. Danach kann Werner Aufzug fahren. Das Fliegen schreckt ihn nicht mehr. Staus auf der Autobahn kann er problemlos überstehen.

“Erkenne dich selbst”
Obwohl das MindWalking-Programm problemorientiert zugeschnitten ist, handelt es sich nicht um eine Therapie in dem Sinne, daß hier etwas “repariert” wird. Denn MindWalking befaßt sich nicht mit vordergründigen Beschwerden, sondern konzentriert sich auf deren Verursacher: den Menschen selbst.
Wer seine Verantwortung am eigenen Schicksal erkennen und akzeptieren kann, befreit sich damit aus alten Gewohnheiten und Zwängen.

In der Sitzung: Detektivarbeit
MindWalking hat die Form einer Sitzung zwischen Sitzungsleiter und Sitzungspartner. Die beiden sitzen einander an einem Tisch gegenüber. Keine Couch, kein Lotussitz. Die Themen werden vom Sitzungspartner vorgegeben. Seine Wünsche bestimmen die Sitzung. Er möchte aus dem alten Trott ausbrechen, verlorengeglaubte Fähigkeiten wieder-erwecken, seine Grenzen sprengen. Er ist neugierig auf sich selbst.
Jeder unerwünschte Zustand hatte irgendwann einmal seinen Anfang, und den gilt es zu finden. Reine Detektivarbeit! Wie fing es an? Wo? Wann? Wer war dabei? Wer war Täter, wer Opfer?
Erinnerungen werden geweckt, Fühler ins Tiefengedächtnis ausgestreckt, Antworten dämmern herauf. Ahnungen werden zu Gewißheiten.
Es kann weit in die Vergangenheit zurückgehen: frühe Kindheit, die vorgeburtliche Phase, vergangene Leben. Möglicherweise finden sich telepathische Verknüpfungen mit anderen Menschen. Entscheidend dabei ist, daß Erkenntnisse gewonnen werden, die im Leben zu realen Verbesserungen führen.

Früheres Leben mit bösem Ende
Erwin ist selbständiger Elektriker, seit zwanzig Jahren verheiratet, ein Kind. Er fühlt sich im Leben ausgebremst, denn immer wenn er positive Pläne schmiedet, verwirren sich seine Gedanken. Er hat den Eindruck, “es will mich einer abhalten”.
Indem wir diesem Leitsatz nachspüren, geraten wir bald an Kinderkrankheiten, die Erwin im Alter von 9 Jahren davon abhielten, in der Schule weiterzukommen. Er sieht Szenen aus dem Krankenhaus, lange Korridore, den Operationssaal, grobe Behandlung durch Ärzte und Personal. Weil keine endgültige Erleichterung eintritt, forschen wir weiter. Eine Szene in einem gekachelten Raum taucht auf und wird immer deutlicher. Der Raum ähnelt einem Operationssaal. Sechs Personen umstehen eine Liege. Ein junger Mann ist auf der Liege festgeschnallt. Er wird mit Elektroschocks in den After gefoltert.
Erwin weiß, daß dies kein bloßes Phantasiegebilde ist, sondern daß ihn dieses Geschehnis ganz klar etwas angeht. Nur – was?
Umgebungsdetails und allmählich einsetzende Erinnerung verweisen darauf, daß sich die Szene in den dreißiger Jahren in Chikago abspielt. Erwin ist aber erst 1953 geboren! Jeder Versuch, diese Erinnerungsbilder wegzuschieben, erhöhen Erwins Spannung. Korrekte Identifikation des Geschauten aber führt zur Erleichterung. Erwin kann nicht umhin, die Szene einem vergangenen Leben zuzuordnen. Wir machen weiter.
Zunächst identifiziert sich Erwin mit dem Folterer. Er sieht den Film von dessen Blickpunkt aus. Dann erkennt er, daß es sich bei diesen jungen Mann um ihn selbst handelt. Nun sieht er den Film von einem Blickpunkt außerhalb des Körpers auf der Liege.
Erwin war damals Geheimagent. Die Gruppierung, die er auszuspionieren hatte, wollte ihn “davon abhalten”, seinen Auftrag auszuführen, griff ihn nach einer dramatischen Flucht auf und folterte ihn zu Tode. Nach seinem Tod entschwebt er. Dabei orientiert er sich an einem telepathischen “Richtstrahl”, der ihn “zurück in seine Heimat” bringt.
Es hat sich nun geklärt, woher der Leitsatz “es hält mich einer ab” stammt. Erwin ist erleichtert und lacht. Darüber hinaus erkennt er mit Staunen eine ganze Reihe von Zusammenhängen zwischen dem damaligen Geschehen (Stromstöße in den After) und seinen sexuellen Schwierigkeiten in seinem gegenwärtigen Leben. Diese Sitzungsfolge wurde im Verlauf eines Tages durchgeführt und dauerte 6 Stunden und 20 Minuten.

Direkt zum Kern der Sache
Die Sitzungsarbeit ist intensiv. Keine Hypnose, keine Rituale, keine Beschwörungen. Alles läuft über direkte Erinnerung. Sie reicht weiter und tiefer, als man glaubt. In jeder Sitzung wird ein Paket abgeräumt, in der nächsten Sitzung das nächste. Nicht allmählich mit nur einer Stunde pro Woche, sondern Schlag auf Schlag. Mehrere Sitzungen pro Tag sind normal. Zwei bis drei Tage hintereinander sind normal. Wir bleiben am Thema, bis es gelöst ist. Es dauert solange es eben dauert: zehn Stunden, zwölf Stunden, fünfzehn Stunden.
Daß innerhalb weniger Stunden respektable Ergebnisse erzielt werden können, hat einen einfachen Grund: Wer der Wahrheit näher kommt, fühlt sich erleichtert. Wer einer Unwahrheit aufsitzt, verspannt sich. Darauf achtet der Sitzungsleiter. Er führt seinen Sitzungspartner so, daß dieser seine eigenen Wahrheiten findet. Und sich erleichtert fühlt!
In jeder Sitzung bewältigt man ein Stück Vergangenheit und gewinnt abgesperrte geistige Kraft zurück. Und wer über viel geistige Kraft verfügt, den kann seine Vergangenheit nicht mehr einholen. Sein Blick ist auf die Zukunft gerichtet.

Voll bewusst trotz Vollnarkose
Helene ist eine erfolgreiche Hamburger Immobilienmaklerin. Doch geht es seit einem halben Jahr bergab. Nichts wird verkauft, kein Geld kommt herein; sie weiß sich nicht zu helfen. In ihr hat sich ein nagendes Gefühl festgesetzt von “das wird nichts mehr!” Wir stellen fest, daß die Talfahrt nach einer Schilddrüsenoperation begann. Vorher lief alles bestens. Irgendetwas muß sich während dieser Operation zugetragen haben. Aber was? Denn schließlich war Helene zum fraglichen Zeitpunkt unter voller Anästhesie.
Wir durchlaufen das Operationsgeschehen einige Male. Mit jedem Mal werden mehr Details an die Oberfläche des Bewußtseins geschwemmt. Schließlich kann sich Helene an die gesamte Operation erinnern. Während des Geschehens schwebt sie als feinstoffliches Energiewesen über dem Operationstisch und verfolgt jede Bewegung des Chirurgen und der Schwester. Sie hört jedes Wort. Mit einem Blick aus dem Fenster sagt der Chirurg zur Schwester: “Das wird nichts mehr!” Er bezieht sich auf das schlechte Wetter und eine Verabredung, die die beiden miteinander haben. Helene aber, in ihrem halbbewußten Dämmerzustand, bezieht diesen Satz auf sich selbst. Er wirkt im Sinne eines posthypnotischen Befehls nach und bestimmt ihr ganzes Leben. Während der Operation verwendet der Chirurg ein Instrument, dessen Zweck Helene in unserer Sitzung nicht enträtseln kann. Die Sache interessiert sie, daher fragt sie einige Wochen nach unserer Sitzung den Chirurgen danach. Diesem klappt vor Staunen der Unterkiefer herunter – denn wie kann Helene das wissen? (Diese Sitzung dauerte etwas über 8 Stunden.)

Jeder seines Glückes Schmied
Der Hintergrund des MindWalking ist dieser: Mit seinen Gedanken gestaltet sich der Mensch seine Welt. Er programmiert seinen Geist und damit sein Verhalten. Dies zeigt sich in seinen Einstellungen, Haltungen und Ansichten, in seinen Vorlieben und Abneigungen. Diese kommen nicht von”irgendwo” her. Sie sind sein Werk.
Einstellungen, Haltungen und Ansichten beruhen auf Leitsätzen, an denen sich das Verhalten des Menschen orientiert. Sie sind wie die Leitplanken an der Autobahn: Man kann die Fahrbahn nicht verlassen. Positive Leitsätze führen einen zum Ziel; negative führen einen im Kreis herum. Oder in den Abgrund. Entsprechend fühlt man sich – entweder siegessicher und optimistisch oder erschöpft und deprimiert. In einer MindWalking-Sitzung werden negative Leitsätze aufgespürt und zu ihrem Ursprung hin verfolgt.,,Ich bin zu dumm”,,,keiner mag mich”,,,das wird nie was”, “ich schaff das nie” – solche Sätze sind negative Leitgedanken. Wann hat man sie sich einprogrammiert? Unter welchen traumatischen Umständen? In welcher Situation von Verlust, Angst, Panik, Gewalt, Überwältigung, Entwürdigung, Vernichtung?
Hat man negative Leitsätze erst einmal entdeckt und die zugehörigen Urgeschehnisse entschärft, so ist beides neutralisiert. Weder Leitsatz noch Urgeschehnis können einem in Zukunft noch etwas anhaben. So schrecklich die Vergangenheit gewesen sein mag: Nun kann man darüber schmunzeln.
Erst die Abwesenheit negativer Leitsätze macht positives Denken möglich. Und damit persönliche Entfaltung. Und damit mehr Lebensqualität.

Unbequeme Entdeckungen
Es sei unmißverständlich darauf hingewiesen, daß im Verlauf einer MindWalking-Sitzung keine Inhalte vorgegeben und keine Zusammenhänge suggeriert werden. Es wird weder gewertet noch diskutiert noch symbolhaft gedeutet. Was die Sitzungspartner herausfinden, sind ihre eigenen Wahrheiten. Daß sie dabei auf Dinge stoßen, die nicht in den naturwissenschaftlich abgesegneten Rahmen passen, ist nicht ihr Wunsch und Wille. Es ergibt sich einfach im Verlauf einer Sitzung.
Materialistisch orientierte Wissenschaftler glauben, Bewußtsein sei das Ergebnis biochemischer Reaktionen im Gehirn. MindWalking kann diese Sichtweise nicht bestätigen. Denn immer wieder entdecken Menschen, daß sie sich als “Astralwanderer” außerhalb des Körpers bewegen können, daß ihr Körper von einer Vitalkraft beseelt ist, und daß der Tod nichts ist als eine Phase zwischen den Leben.

Herkunft aus der Astralwelt
Katja (verheiratet, zwei Kinder) ist Krankenpflegerin in leitender Position. Zwar fühlt sie sich dort “am rechten Platz”, erlebt das Leben aber trotzdem oft als qualvolle Mühe – aber egal, “ich muß da durch”, sagt sie, “mir bleibt keine Wahl”. Sie macht sich selbst zum Opfer und ist darüber unglücklich. Auch in ihrer Ehe zeigt sich dies.
Nach wenigen Sitzungsstunden bricht Katja plötzlich in Tränen aus, als sie ihre wahre Herkunft erkennt – oder besser, von dieser Erkenntnis überfallen wird! Sie ist erstmals hier auf der Erde; sie stammt aus einer “Engelwelt”. Die weiteren Sitzungsstunden vergehen damit, die genauen Zusammenhänge herauszufinden und sie in Katjas gegenwärtiges Leben zu integrieren.
Katja entstammt einer ätherischen oder astralen Welt “weit draußen”. Körper und Gegenstände bestehen aus feinster Mentalenergie – für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Doch trotz aller “Abgehobenheit” bleibt auch diese Welt von den unguten Schwingungsimpulsen der Erde nicht verschont, von den telepathischen Botschaften von Not und Krieg. Eine Konferenz wird einberufen, sechs Freiwillige beschließen, zur Erde “hinab” zu schweben (eine reine Astralreise ohne Körper), um dort durch ihre geistige Kraft harmonisierend und besänftigend zu wirken – ein naiver Plan, wie sich im Nachhinein herausstellt, denn niemand sah die Widerstände voraus, auf die die Botschafter bald stoßen sollten.

Gaia-Feld sorgt für Verwirrung
Katjas Verwirrtheit bezüglich ihrer Aufgabe, Herkunft und Identität rührte daher, daß sie während ihrer Herabkunft zur Erde in deren umgebendes morphisches Feld geriet. Das Übermaß an herumschwirrender Information und”harter Energie” war mehr, als sie verkraften konnte. Es ging so weit, daß sie daran zweifelte, überhaupt durchzukommen – wobei sie die oben angegebenen programmatischen Sätze formte. Zum Ende des Geschehens fand sie sich in einem wirbelnden, trichterförmigen Schlauch, der sie in einen Kinderkörper hineinzwang – eben der, den sie bis heute ihr eigen nennt.
All dies wurde bereinigt. Katja kennt nun ihre Herkunft und ihren Kurs und hat wieder Selbstvertrauen gewonnen. (Diese Sitzungsfolge dauerte 13 Stunden 20 Minuten, verteilt auf zwei Tage.)

Es ist nie zu spät für die Zukunft
MindWalking ist ein Dialog mit Tiefgang. Er zielt darauf ab, einem Menschen seine überzeitliche Identität zu erschließen, ihm Zugang zu verschaffen zu seinen innersten Zielen, zu seiner Basis.
Wer Ziele hat, wer eine Vision hat und an sich glaubt, dem gehört die Zukunft. Wir haben also alle eine Chance.

MindWalking, Hintergrund
Ausgearbeitet wurde MindWalking von Ulrich Kramer nach etwa 30 Jahren privaten Forschens. Zur Person: Jahrgang 1948, Studium der klinischen Psychologie in Mainz und Münster/W. Auslandsaufenthalte und Weiterbildung in Gesprächstherapie, Hypnotherapie, Yoga, Meditation, Aikido, Transpersonale Psychologie. Seit 1985 international tätig in privater Praxis. Bisherige Veröffentlichung:”Der schmale Pfad – Handbuch für gutes Management”, 1994. Ein Buch zum Thema MindWalking ist für den Herbst 1999 vorgesehen.

(Sie können MindWalking in Form von Lehrgängen oder als Einzelsitzungen kennenlernen. Die Termine erfahren Sie unter der Nummer 05273-89526. Einfach anrufen!)

r9806_mw1 (1K) Ulrich Kramer
Postfach 1361
37697 Beverungen
Tel.05273/89526

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