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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/1998

Therapie mit ätherischen Ölen bei hyperaktiven Kindern

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Bewegungsdrang, Konzentrationsschwäche, Lernschwierigkeiten, Wutanfälle und Aggressionen – nur einige der Auffälligkeiten, mit denen die kleinen “Zappelphilippe” ihre Eltern, Lehrer und nicht zuletzt sich selbst belasten.

Diagnose Hyperaktivität des Kindes wird zumeist als Erlösung aufgefaßt, endlich nicht nur ein besonders ungezogenes oder auffälliges Kind, sondern eine Krankheit gefunden zu haben. Aber was ist bei dieser Erkrankung zu tun? Viele Vorschläge gibt es von ärztlicher Seite kaum. Sie reichen von Ruhigstellung bis Psychotherapie, gehen aber selten darüber hinaus. Denn gerade die Symptomvielfalt macht eine Therapie recht schwierig, weil neben den typischen Verhaltensmustern reichlich andere Störungen auftreten: Störungen der Fein- und Grobmotorik beim Greifen, Schlaflosigkeit, Ängste, Stottern, Einnässen, Einkoten u.v.a.m. Die Mütter kommen mit ihren Kindern in meine Praxis und suchen nun alternative Methoden der Heilung. Was für Fragen müssen wir uns nun vor einer Behandlung stellen, denn eine gute Anamnese ist die wichtigste Voraussetzung für die Therapie.

Dazu ein kleiner Fragen-Katalog:

  1. kann das Kind stillsitzen
  2. ist es leicht erregbar
  3. stört es andere/wie stört es
  4. läßt es sich sehr leicht ablenken
  5. gibt es Stimmungsschwankungen
  6. wie oft pro Woche kommt es zu so einem hyperaktiven Schub
  7. können Zusammenhänge mit Nahrungsmitteln beobachtet werden, u.a.

Zusätzlich bemühe ich zumeist noch ein Labor zwecks Untersuchung des Stuhls nach Darmflora und evtl. Pilzbelastung. Stellt sich dies als positiv heraus, gehe ich die Pilzbelastung mit Nystatin Präparaten an und regeneriere danach die Darmflora. Weiterhin muß aber auch der Stoffwechsel, Säure-Basenhaushalt, Mineralstoffhaushalt untersucht und seelische Blockaden beseitigt und behandelt werden. Ebenfalls muß das Kind auf eine Lateralitätsstörung hin überprüft werden.

Schon während der Behandlung stellt sich zumeist eine Wandlung ein: “Mein Kind ist viel ruhiger geworden”, höre ich dann sehr oft. Um die “Normalisierung ” der kleinen Patienten zu beschleunigen, setze ich sehr früh ätherische Öle ein. Hierbei muß aber einiges beachtet werden: Öle, die allgemein zur Beruhigung oder zur Ausgeglichenheit gegeben werden, erreichen bei vielen Kindern genau das Gegenteil. So das Lavendel, Neroli, Rose u.a., die eigentlich zur Beruhigung und psychischer Ausgeglichenheit dienen, sind meist nicht angebracht, da sie in das Gegenteil umschlagen. Ich setze hier sehr anregende Öle ein, die allgemein Geist und Körper anregen, wie z.B.: Bergamotte, Zitrone, Bohnenkraut und vermehrt auch Pfefferminze.

Nicht zu unterschätzen ist aber auch das Lieblingsöl des Kindes. Dieses weicht zum Teil sehr von den Düften Gleichaltriger ab, die zumeist Zitrusdüfte bevorzugen, ist aber auch ein guter Indikator, welchen Duft (Anregung, Emotion) es benötigt. Wie bringt man nun ein Kind dazu, sich diesem Duft den größten Teil des Tages auszusetzen? In meiner Freizeit fertige ich dazu aus alten Adventskalendern meiner Kinder, die ich der Figuren wegen aufhebe, kleine Gipsfiguren an. Diese verwende ich dann als Duftsteine. Die Kinder suchen sich einen oder mehrere Lieblingssteine heraus und diese werden dann mit dem ätherischen Öl betropft. Die Eltern bestätigen mir bei weiteren Sitzungen, daß dieser Duftstein bei jeder Gelegenheit Freunden und Verwandten gezeigt wird und somit seinen Zweck erfüllt, da er immer dabei ist.

Des weiteren gebe ich den Eltern den Rat, eine Duftlampe dort aufzustellen, wo sich das Kind am meisten aufhält. Auch in die Duftlampe kommt das ätherische Öl hinein, und ich stelle mit den ausgewählten Düften ein Massageöl her. Den Eltern empfehle ich, dem Kind jeden Abend vor dem zu Bett gehen den Rücken und die Brust zu massieren. Aufgrund des beruhigend wirkenden Öls schläft es leichter ein, die Nacht durch und ist am nächsten Tag ausgeglichener. Ebenfalls empfehle ich 1x wöchentlich ein Aromabad. Dazu wird das ätherische Öl mit Sahne und Honig gemischt, die Badezeit sollte aber 10 Min nicht überschreiten und das Kind sollte nach dem Baden viel trinken.

Dieses sind mit Sicherheit sehr unkonventionelle Methoden, um diese Erkrankung anzugehen, aber der Erfolg gibt mir recht, so daß ich in dieser Richtung weiterarbeite und hoffe, einige Anregungen gegeben zu haben. Zum Schluß hier nun einige Rezepte, die sich in meiner Praxis bewährt haben und die ich immer wieder mit sehr großem Erfolg einsetze:

Massageöl: 100 ml Mandelöl 5 Tr. Lieblingsöl des Kindes 3 Tr. Pfefferminze 2 Tr. Palmerosa
Duftlampenmischung: 3 Tr. Lieblingsöl des Kindes 1 Tr. Pfefferminze 1 Tr. Narde 1 Tr. Weihrauch
Bademischung: 100 ml Sahne 2 Teelöffel Honig 3 Tr. Lieblingsöl des Kindes

HP Michael Preiß Hinterstraße 79, 37115 Duderstadt Tel. 05527/941910

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