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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2009

Mykotherapie (Therapie mit Medizinalpilzen) in der Tierheilkunde

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Pilze gehören zu den geheimnisvollsten Wesen! Sie sind – botanisch gesehen – keine Pflanzen, da sie keine Photosynthese benötigen. Ebenfalls zählen sie nicht zu unserer Tierwelt und bilden dadurch eine eigenständige Gruppe unter den Organismen. Den meisten Menschen ist bis heute nicht bewusst, dass Pilze bis zu 25 % der Biomasse unserer Erde ausmachen. Sie wachsen vor allem unterirdisch und zerlegen dort organisches Material. Dadurch sind sie resistente, natürliche Recycler. Es gibt schätzungsweise 1,5 Mio. Arten, von denen erst rund 10 % erforscht sind. Wir kennen ca. 700 essbare und nur 50 giftige Pilze.

Viele Pilze bilden die Grundlage für die Entwicklung bedeutsamer Medikamente wie Krestin, Lentinan, Penicillin oder Cyclosporine.

Uns Mitteleuropäern ist kaum bekannt, dass Pilze ein beachtliches Spektrum an Wirkstoffen besitzen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden die so genannten Vitalpilze schon seit Jahrtausenden mit zum Teil verblüffenden Erfolgen bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt. Gerade wegen ihrer, die Gesundheit erhaltenden und das Immunsystem regulierenden Eigenschaften sind sie von den Asiaten heiß begehrt. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich Vitalpilze in der Naturheilkunde der westlichen Welt einen festen Platz erobert und so wurden neue Anwendungsgebiete aufgezeigt.

Vitalpilze sind keine „Wundermittel“! Sie besitzen nachweisbare und inzwischen schon recht gut erforschte Wirkstoffe, die einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung sowie zur begleitenden Genesung von uns Menschen und unserer Tiere leisten können. Vitalpilze wirken der Ursache einer Erkrankung entgegen und unterdrücken nicht nur deren Symptome.

Die Mykotherapie richtet sich auf die Herstellung der Gesundheit durch das Wiedererlangen der sogenannten Homöostase. Unter Homöostase verstehen wir die Ausgewogenheit sämtlicher, im Organismus vorliegender Gleichgewichte (z.B. Mineralstoff- und Spurenelementhaushalt, Enzym-, Hormon-, Wasser-, Elektrolyt- und Immunzellengleichgewicht).

Da es zwischen dem Organismus von Mensch und Tier kaum wesentliche Unterschiede gibt, haben sich in letzter Zeit auch viele Tierärzte und Tierheilpraktiker mykotherapeutisches Wissen angeeignet und entsprechende praktische Erfahrungen gesammelt.

Es zeigte sich, dass sich Vitalpilze sehr positiv auf die Gesunderhaltung und auf die Genesung unserer Tiere auswirken.

Hier haben wir also endlich einen Umkehreffekt der Tierversuche erreicht. Unseren Tieren kommen nun auch die für uns Menschen besonders geeigneten Naturheilmittel zu Gute.

Als Tierheilpraktikerin ist das für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Warum sollten nicht auch unsere Tiere von Produkten profitieren, die sich bei uns Menschen erfolgreich bewährt haben?

Mit der Mykotherapie können unsere Tiere sowohl bei bakteriellen, viralen und fungiziden Erkrankungen, sowie auch in der Tumortherapie und bei parasitärem Befall sehr wirkungsvoll unterstützt werden. Dem Einsatz von Vitalpilzen in der Tierheilkunde sind keine Grenzen gesetzt. Egal, ob es sich um Hunde, Katzen, Pferde, Rinder, Kaninchen, oder Vögel handelt – sie alle kann man mykotherapeutisch unterstützen und auch präventiv (vorbeugend) versorgen.

Petra Scharl
ist mykotherapeutische Beraterin der Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. und führt eine eigene naturheilkundliche Tierpraxis in Bayern. Sie machte Mykotherapie für Tiere als erste in Deutschland bekannt. Verfasserin der Broschüre „Mykotherapie bei Tieren“, erhältlich bei der Gesellschaft für Vitalpilzkunde e.V. unter: info@vitalpilze.de

 

Vitalpilze für viele Einsatzgebiete

  • Agaricus blazei murrill (Mandelpilz)
    Tumortherapie und Schmerzen, Immunmodulation
  • Auricularia Polytricha (Judasohr)
    Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Verletzungen, Blutgefäßverschlüsse, Krämpfe, Lähmungen und Arteriosklerose
  • Coprinus Commatus (Schopftintling)
    Diabetes und Arteriosklerose, Sarkome und Myome
  • Cordyceps sinensis (chinesische Kernkeule)
    Immunschwäche; Einsatz als natürliches Antibiotikum; Entgiftung
  • Coriolus (Schmetterlingstramete)
    Tumortherapie; Infektionstherapie
  • Hericium erinaceus (Igelstachelbart)
    Nierenleiden, Erkrankungen des Verdauungstraktes; Stärkung des Immunsystems, Wundheilungsstörungen, Herzstärkung, Hauterkrankungen
  • Maitake (Klapperschwamm)
    Immunsystemstärkung; Tumortherapie, Knochenstärkung; Leberschutz; Unterstützung der Wundheilung
  • Ganoderma lucidum (Reishi oder auch glänzender Lackporling)
    Allergien und Futtermittelunverträglichkeiten; Fellprobleme; Immunsystemstärkung; Darmgeschwüre; Tumortherapie; Diabetes; Herzerkrankungen
  • Lentinula edodes (Shiitake)
    Immunsystemstärkung, Tumortherapie
  • Polyporus umbellatus (Eichhase)
    Bei Ödemen zur Entwässerung, Tumortherapie
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