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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2010

Fallstudie aus der Tierheilpraktiker-Praxis: Pferd mit Strahlfäule

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Strahlfäule ist eine bakterielle Erkrankung des Hufes bei Pferden. Das weiche Strahlhorn des Hufes wird von anaeroben Fäulnisbakterien zersetzt, es bilden sich Hohlräume, Taschen oder Ritzen, die mit einer schmierigen weißgrauen bis schwarzen Masse gefüllt sind und einen fauligen Geruch erzeugen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es durch Huflederhautentzündung zur Lahmheit kommen. Die Ursache der Strahlfäule liegt meistens in mangelnder Hufpflege. Häufig bietet die Kot-Urin-Mischung in verschmutzten Boxen und Paddocks den Erregern idealen Nährboden.

Patient: Painthorsestute „Blue“, 11 Jahre alt, lebte lange Zeit in Offenstallhaltung mit 15 Stuten zusammen. Die Bodenbedingungen variierten zwischen Matsch, Kopfsteinpflaster und einer unregelmäßig gesäuberten Strohmatte. Blue hat einen kompletten Eisenbeschlag. Aufgrund weiterer Erkrankungen am Bewegungsapparat wurde die Stute vor kurzem in eine Paddockbox mit Späne-Einstreu umgestellt.

Anamnese: Die Strahlfäule wurde bei der täglichen Hufkontrolle festgestellt und war bereits sehr ausgeprägt. Auf Anraten des Tierarztes wurden alle vier Hufe 2x täglich mit Jodoformäther und Chloramphenicolspray behandelt, bis die Strahlfäule verschwand. Doch am rechten Hinterhuf entwickelte sich erneut eine extreme Fäule, deshalb konsultierte der Tierbesitzer mich. Es hatten sich, bedingt durch die rasche oberflächliche Heilung, zwischen Strahlansatz bis hin zum Hufgelenkansatz Bakterien in einer unübersehbaren Ritze angesammelt, die sich von außen geschlossen hatte. Der faulige Geruch war sehr stark.

Therapie: Ich stellte eine Spülung aus Kamille, Lavendel, Salbei, Tormentill, Süßholzwurzel, Thymian und Teebaumöl her, mit der der Huf mit einer Kanüle 2x täglich zwei Wochen lang gespült wurde. Des weiteren wurde für fünf Tage 2x täglich ein Mus aus diesen Pflanzen auf die betroffene Stelle gegeben und mit einem Verband fixiert. Nach bereits zwei Tagen öffnete sich die Furche soweit, dass ich die äußeren verhornten Teile mit einem Hufmesser abnehmen konnte, die Ritze sich nun sehr gut spülen ließ und das Mus optimal einwirken konnte. Eine weitere Behandlung war nach den zwei Wochen nicht mehr erforderlich.

Quelle: www.tierheilpraktiker.de

 

 

 

 

 

 

 

 

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