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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2011

Therapeuten-Porträt

Cover

Marianne WiendlFragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis

Marianne Wiendl, Heilpraktikerin

Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Heilpraktikerin zu werden?

Nach meinem 1986 abgeschlossenen Informatikstudium genoss ich einige Jahre die Zeit als Mutter mit meinen 3 Kindern. Über eine Ausbildung zur Gruppenleiterin von Eltern-Kind- Gruppen lernte ich die Kinesiologie kennen, die mich sofort faszinierte! Die Möglichkeit, Kinesiologie mit Sehtraining zu kombinieren, brachte mich dazu, die Ausbildung zum ganzheitlichen Sehtrainer mit Schwerpunkt Kinesiologie zu absolvieren. In dieser Zeit konnte ich meine eigene Fehlsichtigkeit (kurzsichtig -3,0 und -2,75 dptr.) reduzieren und mich in vielen Bereichen weiterentwickeln. Schnell begriff ich, dass die Augenkinesiologie wunderbar auch bei Augenerkrankungen unterstützt, und ich entschloss mich, Heilpraktikerin zu werden.

Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?

Das Heilpraktiker-Studium absolvierte ich in 2½ Jahren. Es war eine stressige Zeit, da ich mich ja auch noch um den Haushalt und die Kinder kümmerte. Dezember 2000 bestand ich auf Anhieb die Prüfung. Es folgten viele Fortbildungen: Psychokinesiologie nach Dr. Klinghardt, Familienstellen bei Prof. Dr. Franz Ruppert, Augenakupunktur nach Prof. Dr. Boel, Ohrakupunktur, Harndiagnostik u.v.m. Spezialisiert habe ich mich auf Augenerkrankungen und die Behandlung von Fehlsichtigkeiten.

2011-01-Thera2Wie und wann erfolgte dann der Start der eigenen Praxis?

Die ersten Jahre führte ich eine kleine kinesiologische Praxis im eigenen Haus. Ende 2004 tat ich mich dann mit meiner Kollegin Grita Schock zusammen und wir eröffneten eine Gemeinschaftspraxis.

Wie lief das erste Jahr? Und wie ging es weiter?

Nachdem ich zu Hause mit der Praxis ja schon begonnen und mir einen Ruf erarbeitet hatte, lief das erste Gemeinschaftspraxisjahr ganz gut, der Patientenstamm wuchs stetig. 2009 wollte ich mich dann weiterentwickeln und gründete im Juni das Naturheilzentrum für Sehen und Gesundheit in Starnberg/München, mit dem Ziel, nicht nur therapeutisch zu arbeiten, sondern Menschen im Sehen zu schulen.

Welche Ihrer Werbemaßnahmen waren aus Ihrer Sicht erfolgreich, welche nicht?

Meine Erfahrung ist, dass Werbemaßnahmen manchmal eine lange Laufzeit haben. Am nettesten war die Patientin, die meine Anzeige 3 Jahre in der Schublade aufbewahrt hatte, bevor sie endlich den Mut fasste, zu mir zu kommen. Sie hat es nicht bereut, da sich von Asthma, Kopfschmerzen bis zur Sehkraft alles bei ihr verbessert hat. Ich empfehle, eine möglichst breite Vorgehensweise für das Bekanntwerden zu nutzen. Anzeigen sind immer gut, noch besser sind kostenfreie Vorträge in Gesundheitszentren oder an der VHS über das eigene Spezialthema zu halten. Nach Artikeln in Fachzeitschriften habe ich immer sehr gute Rückmeldungen, und letztendlich hat mir auch mein Buch „Systemische Augentherapie – Besser Sehen mit Augenaufstellungen“ (Knaur Verlag) geholfen, von Bremen bis Südtirol bekannt zu werden.

Wie groß ist Ihre Praxis?

2011-01-Thera3Circa 85 m², sie besteht aus 2 Behandlungsräumen. In dem einen arbeite ich mit Sehtraining und halte kinesiologische Einzelsitzungen ab, der andere wird vor allem für Akupunkturbehandlungen und Ausleitungsmaßnahmen genutzt. Mein Büro ist mit in den Räumlichkeiten integriert, das ist klasse, auch für meine „Bürofee“ Felicitas Betz, die mir bei der Verwaltung zur Seite steht.

Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?

Unter der Woche behandle und berate ich Patienten in Einzelsitzungen mit dem Schwerpunkt Sehtraining, Kinesiologie und Augenaufstellungen. Immer wieder ist es auch erforderlich, diagnostische Maßnahmen wie z.B. die Harnschau einzusetzen, auf Entgiftung und Ausleitung zu achten, da der Stoffwechsel sehr wichtig für gesunde Augen ist. Außerdem arbeite ich mit diversen Ausleitungsverfahren, Orthomolekularmedizin, Akupunktur, Dorn- und Craniosacraler Therapie. Ein weiterer Schwerpunkt sind Firmen-Schulungen für Angestellte, die durch viel PC-Arbeit ihre Augen vermehrt belasten. Durch gute Präventionsmaßnahmen lassen sich etliche Symptome sogar ganz vermeiden.

Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?

Nach einem Aufstellungswochenende hatte ich eine wunderbare Rückmeldung bei einer Uveitis. Die Patientin hatte schon vieles ausprobiert, war ohne wirklichen Erfolg bei Cortison hängen geblieben und die Sehkraft ließ immer stärker nach. Wir stellten auf: Trennung, Kind verloren, Trauer etc. Es war im wahrsten Sinne zum Weinen, und genau das tat die Patientin auch. 2 Tage später konnte der Augenarzt keine Entzündung mehr feststellen. Die vielen Tränen hatten aus dem trockenen, entzündlichen Auge ein fließendes gemacht. Ich betreute die Patientin weiter und wir konnten ihre Sehkraft wieder deutlich verbessern. Die Uveitis war verschwunden und die Frau glücklich. Die Aufstellung bewirkte einiges in ihr, sie konnte loslassen und verarbeiten, sich, Körper, Seele und Geist stabilisieren und wieder in Einklang bringen.

Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen wollen?

An wirkliche Fehler kann ich mich nicht erinnern. Es gab zwar immer wieder schwierige Situationen oder das Gefühl, nicht genau das zu erreichen, was ich wollte. Aber ich nahm dies immer zum Anlass, hinter die jeweilige Situation zu schauen, mich coachen zu lassen, um zu entdecken, was ich noch an mir selbst oder an meiner Praxisstruktur weiterentwickeln konnte, so dass rückblickend alles, was ich erlebt habe, eine Bereicherung und ein Weiterkommen war.

Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?

Die Kombination Augen-/Sehtraining, Kinesiologie und Aufstellungsarbeit ist nicht alltäglich. Ich betrachte Augenprobleme immer aus verschiedenen Blickwinkeln und behandle entsprechend.

Ihr Tipp für Praxis-Neulinge und Kollegen:

2011-01-Thera4Vernetzung und kollegialer Austausch sind enorm wichtig! Vor 10 Jahren gründete ich den Verein GESUNDES SEHEN e.V., der mittlerweile 130 Kollegen aus ganz Deutschland zusammengebracht hat. Die Kommunikation untereinander ist sehr bereichernd. Der Münchner Arbeitskreis hat schon viele gemeinsame Projekte gestemmt, u.a. die internationale Konferenz für Ganzheitliches Sehen in Tutzing. Mein Tipp: Treten Sie einem guten Arbeitskreis bei, um sich gegenseitig im Aufbau der eigenen Praxis und bei Fachfragen zu unterstützen. Die Paracelsus Schulen bieten deutschlandweit viele interessante und qualitativ hervorragende Arbeitskreise, die kann ich wärmstens empfehlen.

Marianne Wiendl
Praxis für Gesünder Sehen & Kinesiologie
Kirchplatz 8, 82319 Starnberg
info@mariannewiendl.de
www.mariannewiendl.de

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