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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/2011

Therapeuten-Porträt

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Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis

Markus Grimm
Markus Grimm
Heilpraktiker und Ernährungsberater

 


Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Heilpraktiker zu werden?

15 Jahre lang war ich in der Werbe- und Verlagsbranche tätig, bevor ich den Entschluss fasste, in die Naturheilkunde zu gehen. Ausschlaggebend dafür war eine Sportverletzung. Ich betreibe seit 20 Jahren aktiv Kampfsport und war lange Zeit auch im Nationalkader. Während einer Wettkampfvorbereitung habe ich mir die linke Schulter verletzt. Ich wurde schulmedizinisch mit Voltaren und Cortison behandelt, mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen, und so fand ich den Weg zur Naturheilkunde. Mir wurde mit Phytotherapeutika, Akupunktur, Biomesotherapie, Trainings- und Ernährungsumstellung sehr gut geholfen und dadurch konnte ich nach geraumer Zeit wieder erfolgreich trainieren. Fasziniert von diesem Erlebnis ließ mich die Naturheilkunde nicht mehr los. Ich besuchte mehrere Seminare, Aus- und Fortbildungen Dorn-Breuß (von Dieter Dorn selbst und anderen Ausbildern), Shiatsukurse, machte Trainerscheine, lernte massieren und viel über Ernährung. Mein Interesse wurde immer stärker und so entschloss ich mich 2004, eine Ausbildung als Heilpraktiker bei der Paracelsus Schule in Kempten zu absolvieren.

Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?

Das Heilpraktiker-Studium schloss ich 2007 erfolgreich beim Gesundheitsamt Augsburg ab.

Spezialisiert habe ich mich auf systemische Medizin, individuelle und typgerechte Ernährung- und Stoffwechselberatung, ganzheitliche Labordiagnostik, AMSAT-Funktionsmessungen, Darmsanierung, Immunaufbau sowie ganzheitliche Schmerz- und Wirbelsäulentherapie.

Wie und wann erfolgte dann der Start der eigenen Praxis?

2011-04-Portrait2Nach meiner Heilpraktiker- und Ernährungsberater-Prüfung arbeitete ich ein Jahr in einer Natur- und Sportheilklinik in Brisbane/Australien, um dort mehr Praxiserfahrung und weitere Fortbildungen im Bereich Natur- und Sportheilkunde zu erwerben. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete ich dann als Fitness- und Präventionstrainer sowie als Masseur in einigen Fitness-Studios und Hotels, bevor ich die Möglichkeit bekam, in dem Fitness-Studio, in dem ich damals arbeitete, einen kleinen Raum zu bekommen, um dort meine Heilpraktiker-Tätigkeiten anbieten zu können. 2009 eröffnete ich dann meine jetzige Praxis in Füssen.

Wie lief das erste Jahr? Und wie ging es weiter?

2011-04-Portrait4Nachdem ich im Fitness-Studio meine HP-Tätigkeit aufgenommen hatte, fand ich schnell Zuspruch und musste mich nach neun Monaten nach größeren Räumlichkeiten umschauen. Ich hatte das große Glück, schöne und große Räume zu finden und auch ein Team, das den gleichen ganzheitlichen Gedanken pflegt wie ich. So startete ich dann mit einem medizinischen Masseur, einer Hebamme und einer Ärztin im April 2009 die „Praxis am Lech“.

Welche Werbemaßnahmen waren aus Ihrer Sicht erfolgreich?

Wichtig ist aus meiner Sicht, auf mehrere Werbestrategien zu setzen: Vorträge (Vereine, Fitness-Studios, Naturheilverbände, Schulen usw.), Veranstaltungen (Messen, Wellness- Tage, Tag der offenen Tür usw.), solide und ehrliche Arbeit sowie Anzeigen, Artikel und Lehrtätigkeiten. Die meisten Patienten bekommen wir mittlerweile über Empfehlungen.

Wie groß ist Ihre Praxis?

Sie ist 168 m2 groß und besteht aus sechs Behandlungsräumen, einem Empfang und Wartebereich. Sie besitzt auch einen Kursraum, den ich für Vorträge nutze und auch extern vermiete.

Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?

2011-04-Portrait3Durch die verschiedenen Therapeuten und vielen Fort- und Ausbildungen im Bereich der ganzheitlichen Medizin können wir in der Praxis ein breites Angebot für unsere Patienten bereitstellen. Von Massagen, Wirbelsäulen-, Muskel- und Gelenktherapien über verschiedene psychotherapeutische Therapien bis hin zur umfangreichen ganzheitlichen Diagnostik und Untersuchung. Meine persönlichen Steckenpferde sind die Diagnostik, individuelle Ernährungs- und Stoffwechselberatungen, Biomesotherapie, ganzheitliche Schmerztherapie sowie Immunaufbau und das breite Spektrum der Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Rheuma, Magen-Darm-Erkrankungen u.v.m.).

Mein Wunsch war es, einen Ort zu schaffen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, an dem Körper, Geist und Seele untersucht und behandelt werden können. Dies können wir durch unser Angebot unseren Patienten bieten, die dies auch sehr gerne wahrnehmen. Ganz nach unserem Motto: „Behandle Menschen, keine Krankheiten“.

Was war Ihr schönstes Praxiserlebnis?

Da gab es viele – eins ist mir aber besonders in Erinnerung, da es noch nicht allzu lang her ist. Wir bieten seit geraumer Zeit in unserer Praxis die Colon-Hydro-Therapie an, so auch bei einer Patientin, die bei uns in Behandlung war wegen chronischer Verstopfung, Müdigkeit, Muskel- und Gliederschmerzen. Diese Patientin hat seit ca. 25 Jahren nur alle zwei Wochen Stuhlgang und leidet unter starken Schmerzen und Blähungen. Nach fünf Spülungen, Colon- und Reflexzonenmassagen, Biomesotherapie, diversen phyto- und anthroposophischen Mitteln war sie beschwerdefrei. Seit ca. zwei Wochen hat sie täglich Stuhlgang und die anderen Beschwerden sind auch verschwunden. Sie ist überglücklich und genießt jetzt ihr neues Bauch- und Bewegungsgefühl.

Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen?

An Fehler kann ich mich nicht wirklich erinnern. Wichtig ist, dass man sich selbst treu bleibt und sich nicht zu sehr von anderen Leuten beeinflussen lässt. Dass man sich seiner Stärken und auch Schwächen bewusst ist und an sich glaubt. Wenn man ehrlich und fleißig ist, dann kommt der Rest von ganz allein.

Gibt es Besonderheit in Ihrem Praxisangebot?

Ich glaube, unsere ganzheitlichen Ansätze bei Schmerzzuständen und Stoffwechselerkrankungen sowie die umfangreiche Diagnostik, welche wir in unserer Praxis durchführen, sind nicht alltäglich. Dies ist, denke ich, auch der Grund dafür, dass wir Patienten aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz in unserer Praxis willkommen heißen dürfen.

Ihr Tipp für Praxis-Neulinge und Kollegen:

Der kollegiale Austausch und die Vernetzung unter uns Heilpraktikern wie auch anderen medizinischen und gesundheitsorientierten Berufen ist enorm wichtig. Auch die Paracelsus Schulen, die deutschlandweit vertreten sind, bieten hier gute Möglichkeiten zu Austausch, Fort- und Weiterbildung. Genauso sein Erlerntes und Gelerntes weiterzugeben und nicht an Konkurrenz zu denken, halte ich persönlich für wichtig.

Meiner Meinung nach sollte man sich um seine Patienten über die Therapie hinaus bemühen, z.B. in Form von Gutscheinen zum Geburtstag und zu Weihnachten, mit Vorträgen und Kursen (z.B. Koch- und Bewegungstreffs), die Patienten zum Thema Gesundheit und Prävention informieren und teilweise ausbilden.

Daher habe ich vor ca. zwei Jahren mit Therapeuten, Trainern, gesundheitsorientierten und weltoffenen Menschen einen Verein gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Menschen zu mehr „Bewegung, besserer Ernährung, wohltuender Entspannung und präventiver Vorsorge“ zu bewegen, daher der Name B.E.E.P. Gesundheit und Prävention e.V. Unser Ziel: Jeder sollte einmal am Tag „gebeept“ haben. Die beste Prävention ist die Information, und je besser unsere Patienten und wir Kollegen und Therapeuten informiert und ausgebildet sind, umso besser wird es uns und unseren Patienten gehen. Ich wünsche uns allen viele glückliche und zufriedene Patienten und ein gutes Miteinander zum Wohle der Naturheilkunde.

Praxis am Lech
Heilpraktiker und Ernährungsberater Markus Grimm
Spitalgasse 8, 87629 Füssen
Telefon 08362/8836014
markus@praxis-lech.de
www.praxis-lech.de

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