Übersicht dieser Ausgabe    Alle Paracelsus Magazine

aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2011

Therapeuten-Porträt

Cover

Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis

Olga Bernhardt


Olga Bernhardt
Heilpraktikerin


Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Heilpraktikerin zu werden?

Vor 20 Jahren habe ich als Kinderkrankenschwester im Krankenhaus gearbeitet. Oft plagten mich dabei Schmerzen in Rücken und Hüfte. Die Therapien mit Tabletten und Spritzen wirkten nicht, zumindest nicht dauerhaft. Und die von den Ärzten vorgeschlagenen Operationen wollte ich unbedingt vermeiden. So suchte ich nach Alternativen. Durch und durch schulmedizinisch geprägt, war damals der Gang zu einem Heilpraktiker für mich gar nicht so einfach. Er behandelte mich nach Dorn und Breuß sowie chiropraktisch. Und schon nach dem ersten Mal spürte ich eine deutliche und anhaltende Verbesserung. Dies faszinierte mich dermaßen, dass ich genau wissen wollte, wie diese Behandlungsweisen funktionieren: Wie ist es mit scheinbar so einfachen Methoden möglich, so schwere Beschwerden zu lindern?“ Diese Neugier hat mich auf den Weg der Naturheilkunde geführt, sodass ich im Jahr 2001 die Ausbildung an der Paracelsus Schule Saarbrücken begann.

Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?

Als alleinerziehende Mutter zweier Kinder habe ich die Ausbildung zur Heilpraktikerin berufsbegleitend in vier Jahren absolviert. Keine einfache Zeit einerseits, war ich doch damals Vollzeit als Krankenschwester auf einer Intensivstation tätig; andererseits waren es aber spannende und beflügelnde Jahre voller Erkenntnisse. Neben der Ausbildung zur Heilpraktikerin vertiefte ich meine praktischen Fertigkeiten bei erfahrenen Heilpraktikern. Darüber hinaus besuchte ich Fachausbildungen und Seminare, u.a. zu Dorn und Breuß, Chiropraktik, Osteopathie und Akupunktur.

2011-05-Portrait2Wie und wann erfolgte dann der Start der eigenen Praxis?

Nach bestandener Prüfung eröffnete ich meine Naturheilpraxis im Jahr 2005. Vorerst parallel zur Arbeit in der Klinik. Wie so oft war der Anfang nicht leicht, die ersten Patienten waren Bekannte, Verwandte und Arbeitskollegen, später entwickelte sich ein größerer Patientenstamm.

Wie lief das erste Jahr? Und wie ging es weiter?

Im ersten Jahr war die Patientenzahl sehr gering. Doch langsam ging es aufwärts und die positive Entwicklung motivierte mich, noch mehr zu lernen. Ich besuchte regelmäßig Fortbildungen und Seminare. Doch das reichte mir nicht. Nach fünfjähriger Erfahrung mit Akupunktur beschloss ich, nach China, ins Ursprungsland der Akupunktur, zu reisen. Dies war ein ganz besonderes Erlebnis für mich. Durch die Akupunkturausbildung in Peking an der Akademie für Traditionelle Chinesische Medizin konnte ich ein noch viel besseres und tieferes Verständnis für die Akupunktur entwickeln.

Der Patientenstamm war inzwischen so angewachsen, dass ich die Stundenzahl im Krankenhaus nach und nach reduzierte, bis ich schließlich ganz dort aufhörte und den Schritt in die Selbstständigkeit wagte.

Der Abschied von meinen kleinen Patienten fiel mir nicht leicht. Trotzdem war es die richtige Entscheidung, da ich als Heilpraktikerin besser und gezielter helfen kann. Und mittlerweile gehören auch wieder viele Säuglinge und Kinder zu meinen Patienten.

Welche Ihrer Werbemaßnahmen waren erfolgreich, welche nicht?

Mundpropaganda war und ist die beste Werbung. Ein zufriedener Kunde sagt mehr als ein Flyer. Wirkliche Misserfolge mit Werbemaßnahmen habe ich nicht erlebt. Aber natürlich habe ich im Laufe der Zeit dazugelernt und lerne noch. Anfangs waren z.B. meine in Apotheken ausgelegten Flyer zu kompliziert geschrieben und voller Fachchinesisch, ihre Wirkung entsprechend gering. Seit sie auch für Laien gut verständlich sind, fällt die Resonanz darauf viel besser aus. Zudem halte ich Vorträge an der Volkshochschule, gebe Kurse und habe seit kurzem auch eine eigene Homepage.

2011-05-Portrait3Wie groß ist Ihre Praxis?

Meine Praxis befindet sich in einem kleinen Ortsteil von Neunkirchen/Saar in meinem Haus. Mit 85 m2 ist die Praxis in einen Besprechungsraum, drei Behandlungsräume und einen Wartebereich aufgeteilt. Vor der Praxis befinden sich ausreichend kostenlose Parkplätze für die Patienten.

Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?

Nicht nur die Symptome behandeln, sondern auch deren Ursachen, und den Menschen als Einheit sehen, lautet mein Motto. In enger Zusammenarbeit mit dem Patienten wähle ich aus meinen vielfältigen Therapiemöglichkeiten die beste aus, sodass eine schnelle Linderung der Beschwerden erzielt wird. Auch für kleine Alltagssorgen und seelische Nöte habe ich ein offenes Ohr. Jedoch steht nicht nur die Linderung der Beschwerden im Fokus meiner Arbeit, sondern auch die Ursachenforschung. Nur dadurch kommt es zu einer langfristigen und anhaltenden Stabilität der Gesundheit.

Vor allem wende ich Akupunktur, Osteopathie, Infrarotbestrahlung, Schröpfen, Injektions- und Infusionstherapie mit homöopathischen Mitteln, Neuraltherapie und HOT an.

Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?

Es gab schon viele Erfolgserlebnisse, so z.B. die Behandlung einer Patientin mit Fazialisparese. Die seit sieben Jahren bestehende Krankheit war laut Schulmedizin austherapiert. Nach vier Behandlungen mit Akupunktur und Tuina konnte die Patientin wieder auf beiden Seiten kauen, und der erschlaffte Mundwinkel hatte sich angehoben. Ein weiteres beindruckendes Erlebnis war der Genesungsprozess eines 18 Monate alten Kleinkindes. Die Eltern wandten sich mit dem sehr abgemagerten Kind an mich, das an Schluckbeschwerden und unklarem Fieber litt. Die Ursachen waren im Krankenhaus nicht feststellbar gewesen. Bereits nach der ersten osteopathischen Behandlung fing das Kind wieder an zu essen. Auch das Fieber fiel, nachdem der kleine Patient homöopathische Mittel bekam. Der Gesundheitszustand des Kindes hatte sich nach nur drei Behandlungen so weit verbessert, dass es nun wieder aktiv ist und an Gewicht zulegt. Dies sind besondere Ereignisse, die mir am Herzen liegen und meine Tätigkeit mit Freude erfüllen.

Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen wollen?

Mein größter Fehler war, mich nicht schon viel früher für diesen Beruf zu entscheiden.

2011-05-Portrait4Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?

Als Besonderheit in meiner Praxis sehe ich die Möglichkeit für angehende Heilpraktiker, ein Praktikum zu absolvieren. Hierbei können die künftigen Kollegen ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Mein Wissen teile ich zudem mit den Studierenden der Paracelsus Schule Saarbrücken, an der ich einige Seminare halte.

Ihr Tipp für Praxis-Neulinge und Kollegen:

Jeder soll seine eigene Richtung finden und sich entsprechend spezialisieren. Die Nachfrage nach guten Therapeuten ist groß. Man sollte das machen, was einen begeistert und fasziniert. Das spüren die Patienten und bringt den Erfolg.

Naturheilpraxis Bernhardt
Im Stillen Winkel 40
66539 Neunkirchen/Saar
Telefon & Fax 06826/932990
www.naturheilpraxis-bernhardt.de

zurück zur Übersicht dieser Ausgabe
Paracelsus SchulenWir beraten Sie gerne
Hier geht's zur Paracelsus Schule Ihrer Wahl.
Menü