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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2011

Über das, was nicht im Stundenplan steht, aber den Menschen prägt.

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© Gina Sanders - Fotolia.comWenn man eine Ausbildung beginnt, begibt man sich auf eine Reise ins Unbekannte. So wie man auf den Lehrstoff gleich wie auf ein fremdes, zu erforschendes Land trifft, begegnen uns auch Dozenten, die uns durch ihre Persönlichkeit beeindrucken, motivieren, Hilfestellung geben und evtl. Durststrecken überwinden lassen. Es handelt sich um ein Abenteuer, das den Lernenden selbst verändert, ihn Fragen stellen lässt, mit denen er bislang nicht konfrontiert wurde. Ich möchte gerne von meinem Abendkurs berichten, von dem erzählen, was mich in dieser Zeit prägte, was ich neben dem puren Lehrstoff vermittelt bekam und in meinen ganz persönlichen Erinnerungen Platz findet.

Es ist Dienstag, 20 Uhr. Normalerweise würde ich jetzt im Hörsaal sitzen und den Ausführungen von Dozent Stephan Ripberger über das Immunsystem lauschen, doch meine Studienzeit ist vorbei und ich nutze nun jede freie Minute zur Prüfungsvorbereitung.

Im April 2009 fasste ich den Entschluss, die Heilpraktiker-Ausbildung an der Frankfurter Paracelsus Schule zu beginnen. Das Gespräch mit dem Schulleiter HP Markus Rübsamen vermittelte mir gleich das gute Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Wenige Tage später ging ich hoch motiviert in den Hörsaal und stellte mich Dozent Miguel Göttker vor, der auch als Arzt in der Onkologie eines Frankfurter Krankenhauses arbeitet. Miguel Göttker vermittelt in seinen Vorlesungen neben dem eigentlichen Lehrstoff den Grundsatz: Echtes Mitgefühl beruht auf der Achtung anderer. Pocht darauf, es nicht aufzugeben, sich von Menschen berühren zu lassen, statt Distanz zu entwickeln, weil man mit zu viel unheilbarem Leid konfrontiert wird. Über dieses Prinzip denke ich oft nach, denn im Kontakt mit den Patienten werde ich noch oft mit meinen eigenen Gefühlen konfrontiert werden.

Die Vorlesungen bei Herrn Ripberger helfen oft mit Humor über das eigene Unwohlsein aufgrund der besprochenen Krankheiten und Bilder hinweg. Daran kommt einfach keiner vorbei. Doch auch manch ernstes Wort fiel, so sagte er am Ende des Unterrichts: „Alles wird gut“, worauf ich meinte, „Am Ende stirbt man doch“. Und Ripberger antwortete: „Auch das ist manchmal gut.“

Frau Lieser-Dick hatte ich sechs Wochen lang jeden Freitag in Akupunktur und dann in Shiatsu. Fachlich beeindruckte sie mich durch die Kombination aus profunden Kenntnissen in der Schulmedizin (sie hat viele Jahre als Ärztin in der Klinik gearbeitet) und ihrem Wissen über TCM, das sie auf mehreren China-Reisen erwarb. Aber auch ihre positive Art, ihre Ausstrahlung bleiben mir in Erinnerung und spornen mich an, meinen Weg als Heilpraktikerin zu gehen.

Die Spezialität von Heilpraktiker Müller ist die Diagnostik. Er vertraut zuerst auf seine Sinne, beherrscht aber auch die diagnostischen Apparate, die dem Heilpraktiker zur Verfügung stehen, mit großer Souveränität (insbesondere EKG und Ultraschall). Er ist ein Meister der Auskultation und kann beispielsweise Herzfehler hören, die niedergelassene Allgemeinmediziner überhört“haben. Müller ermutigt uns stets, die Physiologie gut zu beherrschen. Nur so könnten wir verstehen, wie Therapien wirken.

Den krönenden Abschluss meiner Studienzeit bei Paracelsus bildet der Kurs zur Prüfungsvorbereitung bei Cornelia Krämer. Sie macht richtig Lust darauf, die Prüfung zu bestehen!

In ihr sehe ich ein Vorbild, dem eine Heilpraktikerschülerin gerne nacheifert: eine attraktive, lebensfrohe und kluge Frau, die sich gleich mehrere Lebensträume verwirklicht hat. Und jetzt stelle ich mir vor, wie ich demnächst genauso sicher die Paragraphen des Infektionsschutzgesetzes hersage oder den Pathomechanismus von Morbus Parkinson erkläre wie sie. Cornelia Krämer hat gesagt: „Man muss wirklich Heilpraktiker werden wollen. Dann kann man die Prüfung auch bestehen.“

Ich will!

Anne Hardy

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