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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2012

Die besondere Bedeutung von Quark mit Leinöl für einen gesunden Zellstoffwechsel

Cover

2012-02-Quark1Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen inzwischen den Ansatz der Physikerin und Fettforscherin Dr. Johanna Budwig, die mit ihren Forschungen zur Zellatmung dort ansetzte, wo der Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg kein abschließendes Ergebnis fand. Der 1931 mit dem Nobelpreis geehrte Arzt und Biochemiker hatte schon in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts festgestellt, dass Krebszellen über einen ganz eigenen Stoffwechsel verfügen. Während gesunde Zellen den Zucker aus der Nahrung unter Verbrauch von Sauerstoff bei sogenannter Zellatmung vollständig zu Kohlendioxid und Wasser verbrennen, gewinnen Tumorzellen ihre Energie, indem sie den Zucker zu Milchsäure vergären. Dieser Prozess vollzieht sich selbst dann, wenn genügend Sauerstoff zur Verfügung steht.

Ein Forscherteam der Universitäten von Jena und Potsdam unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Ristow konnte 2006 die seit über 80 Jahren bestehende Hypothese des Medizin- Nobelpreisträgers Otto Warburg belegen.

Das Wissenschaftlerteam bewies am Beispiel von Dickdarmkrebs im Tiermodell das Oxidationsproblem der Tumorzellen. Die darniederliegende Zellatmung konnte bei den Krebszellen mittels eines Proteins wieder angeregt werden. Das Ergebnis zeigte, dass die Zellen der Versuchstiere die Fähigkeit verloren, bösartige Tumore zu bilden. Damit war der Beweis erbracht, dass die Geschwindigkeit des Tumorwachstums von bestimmten Stoffwechselprozessen abhängig ist und diese auch erfolgreich zu beeinflussen sind.

2009 haben sich US-Biologen, ein Forscherteam um Michael Kiebish und Thomas Seyfried vom Boston College, erneut mit der Warburg- Hypothese auseinandergesetzt.

Die Wissenschaftler beschäftigten sich intensiv mit dem Aufbau und der Funktion der Mitochondrienmembran in Mäusen mit unterschiedlichen Hirntumoren. Besondere Aufmerksamkeit bekam in ihren Betrachtungen eine Substanz mit dem Namen Cardiolipin, einem stabilisierenden Phospholipid der inneren Mitochondrienmembran. Es zeigten sich deutliche Unterschiede im Membranaufbau zwischen gesunden und kranken Mäusen. Die Cardiolipine der kranken Mäuse waren anders zusammengesetzt, was zu einer Störung des für den Stoffwechsel so wichtigen Elektronentransportes und damit zu einer Störung der gesamten Energiegewinnung führte. Auch diese Ergebnisse unterstützen die Warburg- Hypothese.

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Ein Blick zurück in die Geschichte der Fettforschung

Die Frage nach der Steuerung der Sauerstoffaufnahme der Zelle sowie nach den Faktoren, die diesen Oxidationsprozess stören, war ebenfalls eine der zentralen Fragen von Dr. Johanna Budwig. Eindeutig erkannt hatten sowohl Warburg als auch andere Wissenschaftler schon vorher, dass für die Sauerstoffaufnahme der Zelle die Sulfhydrylgruppe (R-SH) der schwefelhaltigen Aminosäure Cystein von entscheidender Bedeutung war. Aber nicht allein, es musste einen weiteren Faktor geben, den Otto Heinrich Warburg in den Fettsäuren vermutete. Seine Versuche machte er mit gesättigten Fettsäuren wie z.B. Buttersäure, Stearin- oder Palmitinsäure. Doch diese führten nicht zum erhofften Ergebnis.

Antworten auf diese alles beherrschende Frage konnten, nach Dr. Johanna Budwig, erst nach Entwicklung der geeigneten Methoden zur Bestimmung und Differenzierung der Fette und Fettsäuren erzielt werden. Bis zu Beginn der 1950er-Jahre gab es diese Methoden zur Fettanalyse noch nicht. Erst durch die Papierchromatographie, einer Entwicklung von Dr. Budwig, wurde es 1950 möglich, Fette in ihre Bestandteile aufzuspalten – eine große Errungenschaft für Dr. Budwig und die gesamte Wissenschaft.

Im Rahmen der darauffolgenden Forschungsarbeiten bestätigte sich Dr. Budwigs Hypothese. Sie bewies, dass die essenziellen Fettsäuren, die Linolsäure und die Alpha-Linolensäure, als Partner für die schwefelhaltigen Aminosäuren bei der Sauerstoffaufnahme in die Zelle von enormer Bedeutung sind. Das Besondere an diesen mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist ihr enormes Elektronenpotenzial, die Energie, die in den Doppelbindungen steckt und frei verfügbar für elektrophysikalische Prozesse bei Bedarf zur Verfügung steht. Die elektronegative Ausrichtung macht sie zu einem optimalen Bindungspartner für die positiv geladenen schwefelhaltigen Aminosäuren. Gemeinsam bilden sie die Batterie unserer Zellen und steuern das elektromagnetische Feld und somit auch das Energiepotenzial unserer Zellen.

Alles eine Frage der Energie

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Gesundheit und Aktivität ist Energie. Heute wissen wir, ein guter energetischer Zustand der Zellen sichert die Funktionsfähigkeit der Zellen, der Organe und damit auch die Gesundheit des gesamten Menschen. Vorübergehende oder dauerhafte Störungen des Energiezustandes in den Zellen können zu einer Schwächung des menschlichen Organismus und zur Ausbildung unterschiedlicher Erkrankungen führen.

Für Dr. Budwig waren die falschen Fette das größte Übel in der zunehmend industrialisierten Nahrung. Mit der Entdeckung der Transfette in der Margarine und in anderen hoch erhitzen Fetten tauchten diese, jeder elektrischen Ladung beraubten, Fettsäuren vermehrt in menschlichen Zellen auf. Dr. Budwig sah einen eindeutigen Zusammenhang zwischen gestörter Sauerstoffaufnahme, dem Aufbau und der Struktur der Zellmembranen. Es fehlten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die ordnende energiereiche und somit lebensspendende und aktivierende Kraft. Aber nicht nur für eine gute Sauerstoffversorgung der Zelle sind die Omega-3-Fettsäuren notwendig. Harmonische Stoffwechselprozesse, ein starkes Immunsystem und psychische Ausgeglichenheit werden ebenfalls über die Kommunikation zwischen Zellmembran und Zellinnerem gesteuert. Die Fluidität (Fließfähigkeit / Flexibilität) der Zellmembran beeinflusst deren Eigenschaften und Funktionen. Über die Membran werden Informationen ausgetauscht und Stoffe transportiert. Omega-3-Fettsäuren tragen zu einer angemessenen Fluidität der Membran bei und haben somit entscheidenden Einfluss auf deren Funktion.

Diplom-Oekotrophologin Kornelia Paßiel
Dr. Johanna Budwig-Stiftung

2012-02-Quark3Weitere Infos:
Dr. Johanna Budwig GmbH & Co.KG
Moltkestr. 24, 26122 Oldenburg
Telefon 0441/390 630 0


Eine besondere Verbindung: Quark mit Leinöl

2012-02-Quark4Dr. Johanna Budwigs umfangreiches Wissen über Öle und Fette und die Erkenntnisse aus ihren Forschungen und Zellversuchen führten zur Entwicklung der Öl-Eiweiß-Kost. Ein Ernährungskonzept, in dem lebendige, d.h. naturbelassene und energiereiche Lebensmittel die Hauptrolle spielen. Im Vordergrund stehen die essenziellen Fettsäuren, insbesondere die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure, und die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein.

In Leinöl, dem Pflanzenöl mit einem fast 60%igem Anteil an Omega-3 und Quark mit einem hohen Anteil an schwefelhaltigen Aminosäuren fand Dr. Johanna Budwig die perfekten Partner als Basis ihrer Kostform.

„Der elektronenanziehende Effekt der Sulfhydrylgruppe in Bezug auf sämtliche Elektronenpaare der hoch ungesättigten Bindungen wirkt als stabilisierend auf die hoch ungesättigten sehr oxidationsempfindlichen Fette.“

In Verbindung mit Eiweiß wird außerdem die Verdaulichkeit und Verträglichkeit der Fettsäuren gefördert. Diese erlangen durch die Verbindung in Form von Lipoproteinen (Lipos = Fett, Protein = Eiweiß) eine zusätzliche Löslichkeit im wässrigen Milieu. Und in dieser Form übernehmen Proteine auch in unserem Körper den Transport der langkettigen Fettsäuren. Eine gleichzeitige Gabe von Fettsäuren und Aminosäuren in homogener Vermischung wie im Quark mit Leinöl sichert so die zeitnahe Aufnahme wertvoller Inhaltsstoffe in den Körper. Denn zum Durchtritt durch die Dünndarmschleimhaut müssen die Lipoproteine wieder in kleinste Einheiten aufgespalten werden. Anschließend werden diese in Form von Chylomikronen, einer Lipoproteinfraktion, wieder zusammengesetzt und über die Lymphe und den Blutkreislauf zur Leber transportiert.

Die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein

sind in hohem Maße Bestandteile des Milcheiweißes in Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch und in den daraus hergestellten Produkten wie z.B. Quark. Sie sind aber auch in vielen anderen Lebensmitteln enthalten, wie z.B. Buchweizen, Hirse, Quinoa oder Amaranth oder in schwefelhaltigem Gemüse, Kräutern und Gewürzen, wie Zwiebeln, Porree, Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch, Paprika, etc. Das Prinzip der Verbindung zwischen schwefelhaltiger Aminosäuren und essenzieller Fettsäuren, insbesondere der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure, findet sich in allen Rezepten der Öl-Eiweiß-Kost wieder.

Methionin ist eine essenzielle Aminosäure. Sie bildet die Ausgangssubstanz für die Synthese von Cystein. Schwefelhaltige Aminosäuren übernehmen eine Fülle an lebenswichtigen Aufgaben in unserem Körper. Cystein ist die Hauptschwefelquelle unserer Nahrung. Von ihm leiten sich weitere schwefelhaltige Stoffe ab.

So ist z.B. eine zentrale Substanz zum Schutze unserer Zellen Glutathion, das als Bestandteil der Glutathionperoxidase zu den wichtigsten antioxidativ wirkenden Stoffen der Zelle gehört. Außerdem dient Glutathion der Entgiftung, indem es wasserlösliche Verbindungen mit Zellgiften eingeht und diese zur Ausscheidung bringt. Glutathion ist ein Tripeptid, an dessen Aufbau Cystein beteiligt ist.

Omega-3-Fettsäuren und schwefelhaltige Aminosäuren sind wichtige Partner in der Steuerung der Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffverwertung der Zelle und wesentlich für ein starkes Immunsystem, einen funktionierenden Stoffwechsel und geistige Vitalität.

Mit diesem, in Teilen von Deutschland schon seit Generationen bekannten Rezept, Quark und Leinöl, kann jeder Mensch auf ganz einfache Weise sehr viel zur Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele beitragen.

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