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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2013

Fallstudie aus der naturheilkundlichen Praxis: Schmerzen in der Lendenwirbelsäule

Cover

Patient

28 Jahre, männlich

Anamnese

Der Patient kommt aufgrund andauernder Schmerzen in der unteren Lendenwirbelsäule und einhergehender Bewegungseinschränkung zu mir in die Praxis.

Die ca. zwei Wochen vorher plötzlich auftretenden Schmerzen, verursacht durch das Heben eines schweren Gegenstandes, versuchte der Patient zunächst durch eine Selbstmedikation (2 x täglich IBU 400 mg) selbst zu behandeln. Eine regelmäßige Medikamenteneinnahme erfolgt bei dem Patienten nicht, auch hat er sonst keine weiteren Beschwerden. Rheumatische oder andere chronische Erkrankungen sind im weiteren Familienkreis nicht vorhanden.

Untersuchung

Eine ausführliche neurologische Untersuchung ergibt keinen Hinweis auf einen Bandscheibenprolaps, alle Zeichen sind negativ. Die Beweglichkeit des Patienten ist deutlich vermindert, die Rotation der Lendenwirbelsäule und der Brustwirbelsäule ist stark eingeschränkt, auch die Muskulatur paravertebral der kompletten Wirbelsäule ist auf Druck sehr schmerzhaft. Die weitere Untersuchung ergibt eine deutliche Beinlängendifferenz von über 1 cm bei gleichzeitiger Druckschmerzhaftigkeit über den Iliosakralgelenken rechts.

Befund

Blockierung des Iliosakralgelenks sowie der Lendenwirbel L4-L5 mit Myogelosen der beteiligten Muskulatur.

Behandlung

Nach vorheriger Quaddelbehandlung mit Procain 1% und anschließender paravertebraler Infiltration mit Chiroplexan der Firma Pflüger werden beide Blockierungen chiropraktisch gelöst. Nach dieser Behandlung ist die Beinlängendifferenz aufgehoben und die Bewegungseinschränkung hat sich deutlich verbessert.

Zur weiteren Verbesserung des Zustandes bringe ich dem Patienten ein Kinesio-Tape an der betroffenen Stelle an. Das Tape wirkt positiv auf die Aktivierung der Zirkulation, die Deaktivierung des Schmerzsystems, die Verbesserung der Muskelfunktion und die Unterstützung der Gelenkfunktion und bewirkt eine segmentale Verbesserung.

Tape-Technik

Das Tape wird in der Muskeltechnik aufgeklebt, diese kann sowohl als tonisierende (vom Ursprung zum Ansatz der Muskulatur) oder auch als detonisierende (vom Ansatz zum Ursprung) Technik angewendet werden.

2013-02-Schmerzen1Zunächst schneide ich mir ein Tape in IForm und in Y-Form zu. Der Patient sollte den Rumpf vorbeugen, wodurch die Muskulatur vorgedehnt wird. Die Basis des Tapes wird nun vom Sacrum an ohne Zug auf die Wirbelsäule geklebt. Das Y-Tape wird dann, ebenfalls ohne Zug, um das I-Tape herum (s. Bild) aufgeklebt.

Zusätzlich bringe ich noch ein Tape in der Ligamenttechnik über das Iliosakralgelenk an. Bei dieser Technik wird das Tape gedrittelt, der mittlere Teil wird auf maximalen Zug gebracht und direkt über das Iliosakralgelenk in Form eines Sternes aufgeklebt. Zum Abschluss der Behandlung verabreiche ich dem Patienten noch je eine Ampulle Vitamin B12 mit Zincum Valerianicum i.m.

Der Patient soll nach sieben Tagen wieder bei mir in der Praxis vorstellig werden, solange sollten die Tapes auch belassen werden, falls sie sich nicht früher ablösen. Auf eine orale Therapie verzichte ich.

Nachbehandlung

Nach einer Woche kommt der Patient erneut in meine Praxis. Das Tape hat sich teilweise den Abend zuvor unter der Dusche abgelöst, worauf er es ganz entfernte.

Der Patient ist nach eigenen Angaben beschwerdefrei, zudem ist eine gute Beweglichkeit der kompletten Wirbelsäule gegeben. Nach einer Untersuchung ergibt sich, dass sich ein leichter Muskelhartspan gebildet hat, den ich mittels Ultraschall (Vital-Wellen-Therapie) in fünf Sitzungen behandle.

Jörg Hebel Jörg Hebel
Heilpraktiker

info@praxis-jörghebel.de

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