Übersicht dieser Ausgabe    Alle Paracelsus Magazine

aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2013

Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis: Meerschweinchen mit Bauchschmerzen und Ohrekzem

Cover

2013-05-Meerschwein1Patientin

Lilli, ein zwei Jahre altes Meerschweinchen

Anamnese

Der Grund des Besuches in meiner Praxis sind unerklärliche Bauchschmerzen. Die Besitzerin meint, sie habe das Gefühl, dass es dem Tier einfach nicht gut gehe.

Ein zuvor aufgesuchter Tierarzt stellte Darmgeräusche fest und die Diagnose Blähungen. Er verabreichte ein Mittel, das die vorhandenen Luftbläschen auflösen sollte. Leider kam es zu keiner Besserung. Lilli würde zwar normal fressen, Kotabsatz sei auch vorhanden und unauffällig, aber sie würde sich nicht mehr so viel bewegen und sei nicht mehr so fröhlich wie früher.

Untersuchung

Auf den ersten Blick scheint Lilli recht unauffällig. Es besteht weder Über- noch Untergewicht, auch Augen, Nase und Maul bzw. Zähne sind ohne Befund. Allerdings finde ich in beiden Ohren ein massives Ekzem mit dicken Verkrustungen und Schuppen. Da das Augenmerk seither stets auf den Bauch gerichtet war, wurde es wohl nicht bemerkt oder beachtet. Aber genau das hilft mir auf die Spur des richtigen homöopathischen Mittels.

Außer dem Ohrproblem fällt mir auf, dass Lillis Fell sehr drahtig, rau und struppig-stumpf ist. Es finden sich jedoch keine juckenden, schuppigen oder haarlosen Stellen.

Beim Abhören sind im Darmbereich leichte knackende Geräusche zu hören. Am Bauch will sie sich nicht anfassen lassen und zeigt besonders links starke Abwehrreaktionen.

Da Fütterungsfehler bei Meerschweinchen leider relativ häufig sind und Verdauungsprobleme mit Blähungen, Verstopfung oder Durchfall zur Folge haben können, frage ich genau nach, was und wie viel gefüttert wird.

Eine artgerechte Ernährung besteht aus etwa 1-2 Esslöffeln Körnermischung, Heu, Löwenzahn- Kräuter und Salat sowie frisches Obst und Gemüse wegen der Vitamin C-Versorgung, die bei Meerschweinchen zwingend erforderlich ist. Außerdem frisches Wasser. Für den Zahnabrieb eignen sich hartes Brot, frische Äste oder auch Nager-Steine.

Auf industriell verarbeitete Leckerli (Joghurtdrops, Biskuits usw.) kann getrost verzichtet werden, enthalten sie doch meist unnötigen Zucker oder Auszugsmehle, dazu noch häufig Farb- und Konservierungsstoffe. Auch die enthaltenen Milch- und Eierbestandteile sind für eine Ernährung von Meerschweinchen und auch Kaninchen nicht geeignet.

Wie sich herausstellt, ist die Nahrungszusammenstellung jedoch vorbildlich. Auch genießt Lilli regelmäßigen Auslauf im Freien und hat einen Partner zur Gesellschaft.

Therapie

Gegen die Blähungen empfehle ich, frische Melisse und Minze zu füttern. Homöopathisch bekommt sie Graphites C30, 3 Stück aufgelöst in ca. 2 ml Wasser und mit einer Spritze ins Maul gegeben. Ich vereinbare einen Termin in spätestens drei Wochen, wenn keine akuten Symptome auftreten sollten.

Beim nächsten Besuch zeigt sich folgendes Bild: Lilli geht es blendend, sie ist agil und aufgeweckt. Sie zeigt bei der Palpation des Bauches keine Schmerzen mehr und die Ohren sehen viel besser aus. Am deutlichsten zeigt sich die positive Veränderung an ihrem Haarkleid. Es ist seidenweich, glatt und glänzend. Ich wiederhole die Gabe von Graphites C30, um das Ohrekzem auszuheilen. Heute geht es Lilli gut.

Andrea Meyer-Fuger Andrea Meyer-Fuger
Tierheilpraktikerin

andrea-meyer-fuger@hotmail.de

zurück zur Übersicht dieser Ausgabe
Paracelsus SchulenWir beraten Sie gerne
Hier geht's zur Paracelsus Schule Ihrer Wahl.
Menü