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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/2013

Therapeuten-Porträt

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Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis

Lothar Satzek

 

Lothar Satzek

Heilpraktiker

 

 

Wann und aus welchem Grund fassten Sie den Entschluss, Heilpraktiker zu werden?

Der Wunsch, Heilpraktiker zu werden, entstand nicht ad hoc, sondern im Laufe der Zeit. Durch meine Erfahrungen im Ausland (Afrika, Asien, Karibik) hatte ich einen Zugang zu der dort praktizierten Medizin.

Zurück in Deutschland und in den Fängen der Schulmedizin suchte ich nach anderen alternativen Wegen und habe für mich die Naturheilkunde gefunden. So war mein Weg zum Heilpraktiker ein Weg von der Schulmedizin über die Erfahrungen der Heilmethoden in Afrika, Asien und der Karibik hin zur westlichen Naturheilkunde.

Wobei es für mich wichtig ist, der Schulmedizin nicht negativ zu begegnen. In meinem Leben außerhalb der Naturheilkunde bin ich auch stark in der Schulmedizin involviert. Als Tauchlehrer, Überdruckmediziner und AHAInstructor weiß ich z.B., wie wichtig eine gute medizinische Versorgung im Notfall ist. Daher besuche ich mehrmals im Jahr das Medical- HBO-Center in Sharm el Sheikh, um dort die Notfallmediziner zu unterstützen. Außerdem behandle ich dort die Captains der Tauchschiffe naturheilkundlich. Die Menschen dort sind für meine naturheilkundlichen Behandlungen sehr offen und warten immer darauf, dass ich wieder zu ihnen fliege, um sie zu therapieren.

Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert und auf welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?

Da ich, bevor ich Heilpraktiker wurde, schon in der Medizin Ausbildungen gemacht und gearbeitet hatte, besaß ich schon ein gewisses Grundwissen. Nach dem Abitur bin ich erst mal als Tauchlehrer durch die Welt gezogen, dann absolvierte ich eine Ausbildung zum Krankenpfleger und begann ein Medizinstudium. Schnell wurde mir klar, dass ich in der Naturheilkunde zu Hause sein werde, also war ich vormittags im Klinikum in Essen bei den Vorlesungen, mittags bei den Seminaren und dann in der Paracelsus Schule. Dort habe ich die einzelnen naturheilkundlichen Themen erlernt. Was mich schon immer interessierte, war die Phytotherapie, der ich auch immer noch treu bin. Sehr schnell war für mich auch klar, dass der Darm ein zentrales Thema darstellt. Ich habe dann in die verschiedenen Themen reingeschaut und hatte als Schwerpunkt die Ausleitungs-, Entgiftungs- und Entschlackungsverfahren.

2013-06-Portrait2Wie und wann erfolgte dann der Start der eigenen Praxis?

Nach bestandener Prüfung Mitte der 1990er Jahre habe ich eine Stelle als Assistent gesucht. Das war sehr langwierig und teilweise sehr enttäuschend, da es damals so gut wie keine Assistenzstellen gab. Ich habe dann bei einer wunderbaren erfahrenen Kollegin im tiefsten Sauerland eine Stelle gefunden. Nach zwei Jahren Assistenz habe ich mich dann in Essen mit meiner Praxis selbstständig gemacht.

Wie lief das erste Jahr? Und wie ging es weiter?

Das erste Jahr lief überraschend gut – damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Ich erinnere mich, überlegt zu haben, im Krankenhaus aufzuhören. Ich konnte dann in den Wochenend- Nachtdienst gehen und die Stundenanzahl verringern, sodass ich genug Zeit für die Praxis hatte. Es ging dann etwas moderater weiter, wobei die Zahlen aber von Jahr zu Jahr besser wurden und der Gewinn zunahm. Meine Steuerberaterin ist sehr zufrieden, ich denke, das ist ein gutes Zeichen.

Welche Ihrer Werbemaßnahmen waren aus Ihrer Sicht erfolgreich, welche nicht?

Werbung habe ich kaum gemacht, auch heute nicht. Zu Beginn hatte ich in der Zeitung darauf aufmerksam gemacht, dass in Essen-Frintrop eine Naturheilkundepraxis eröffnet wird. Die fehlte noch bei uns im Dorf. Ich hatte drei oder vier Anzeigen geschaltet. In der letzten habe ich auf einen „Tag des Kennenlernens“ aufmerksam gemacht und hatte dann einen „Tag der offenen Tür“. Parallel dazu habe ich mit den Apothekern im Dorf gesprochen und ca. 4 000 DIN A6 Zettel verteilt, die sie in die Medikamententütchen gesteckt hatten, auf denen der Termin des Tages der offenen Tür mitsamt Einladung stand. Das war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Die Pressevertreter der Essener Zeitungen waren auch da und haben Fotos gemacht. Die Aktion war meiner Meinung sehr erfolgreich.

Werbemäßig war es das aber auch schon. Einmal im Jahr mache ich ein Inserat in einer Festzeitschrift des örtlichen Schützenvereins. Das gehört aber eher zum „guten Ton“ und Miteinander, dort zu inserieren. Ob es etwas bringt, hinterfrage ich deshalb auch nicht. Die beste und preiswerteste Werbung ist und bleibt die Mundpropaganda!

2013-06-Portrait3Wie groß ist Ihre Praxis?

Sie ist ca. 90 m2 groß, unterteilt sich in einen kleinen Empfang, dahinter habe ich die Laborecke, in der Nähe ist die Toilette. Dann kommen das Wartezimmer und zwei Behandlungszimmer bzw. Sprech- und Untersuchungszimmer.

Was sind Ihre Arbeits- und Therapieschwerpunkte?

Neben der medikamentösen phytotherapeutischen Therapie arbeite ich gerne handwerklich. So gehören die Ausleitungsverfahren nach Aschner zu meiner täglichen Arbeit. Infusionstherapien mache ich häufig und gerne. Injektionen vor allem in der Verbindung mit der Eigenbluttherapie mache ich bei fast jedem Patienten. Ansonsten biete ich an: Akupunktur, Ausleitungs- und Umstimmungstherapie, Blutegeltherapie, Eigenbluttherapie, ergänzende naturheilkundliche Krebstherapie, Neuraltherapie, Schlangengifttherapie, Sauerstoffblutwäsche (HOT), Vitamin-C-Hochdosistherapie und Wirbelsäulentherapie Dorn/Breuß.

Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?

Ich erinnere mich gerne an eine neuraltherapeutische Blockadelösung, bei der in wenigen Minuten eine seit 40 Jahren bestehende Problematik aufgelöst wurde.

Auch erinnere ich mich gerne daran, als eine Patientin mit unerfülltem Kinderwunsch erklärte, dass sie nun durch die Therapie schwanger geworden ist. Das Kind hatte dann als zweiten Vornamen meinen Namen bekommen.

Auch wichtig und schön sind die Diagnosen, wenn ein Krebspatient mit den Endbefunden kommt und der Krebs aus dem Körper eliminiert worden ist und der Patient krebsfrei ist.

Ansonsten ist jeder Tag in der Praxis schön und erfüllt mich sehr. Ich sehe meine Tätigkeit auch nicht so sehr als Arbeit, sondern als eine mich erfüllende und sehr, sehr schöne Tätigkeit. Ich habe das Glück, zwei ganz tolle Jobs zu haben. Einmal Menschen zu helfen, vielleicht sogar zu heilen. Das andere ist, ihnen die tolle Unterwasserwelt näher zu bringen, indem ich ihnen das Tauchen beibringe.

Welchen Fehler würden Sie nicht noch einmal machen wollen?

Das kann ich nicht sagen, da ich durch Fehler lerne und besser werde. Deshalb ist jeder Fehler für mich sehr wichtig gewesen, da ich daran gewachsen bin.

Ich erinnere mich aber an eine große Peinlichkeit, ganz am Anfang meiner Praxistätigkeit. Ich hatte das HOT-Gerät neu und hatte den Sauerstoffdurchfluss auf 4 l/min gestellt statt auf 0,4. Das Blut spritzte aus dem HOT-Gefäß, der Patient war sehr verunsichert, ich auch, und dann konnte ich das Zimmer nach drei Wochen Praxistätigkeit neu streichen, da das Blut bis zur Wand spritzte. Der Patient musste die Behandlung natürlich nicht bezahlen, ich habe mich entschuldigt und von einem technischen Defekt gesprochen. Immerhin hatte der Patient so viel Vertrauen, dass er einer meiner ersten Dauerpatienten geworden ist.

2013-06-Portrait4Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?

Ich mache die mitochondriale Therapie, die so häufig nicht angeboten wird. Außerdem habe ich viele Patienten mit neurologischen und Autoimmunerkrankungen, die ich meist ganz gut und schnell in den Griff kriege. Da arbeite ich mit Extrakten von Spinnen, Fröschen, Schlangen, Kröten und anderen giftigen Tieren.

Ihr Tipp für Praxis-Neulinge und Kollegen?

Für neue Kollegen habe ich den Tipp, eine grundsolide Assistenzstelle zu suchen, um dort die Praxis zu lernen. Auf www.theralupa.de gibt es ja jetzt die neue Praktikanten-Initiative, die ich jungen Kollegen sehr ans Herzen legen möchte. Bei Eröffnung einer Praxis sollte man heute auch schauen, wie die finanzielle Situation aussieht, da zu Beginn auch eine Durststrecke entstehen kann, die es zu überbrücken gilt.

Wichtig ist auch, mit Therapien zu arbeiten, die einem liegen und die zu einem passen, die man gerne macht. Vielleicht sollte man sich in einer Therapiemethode spezialisieren, die Kollegen nicht anbieten, um sich von den anderen zu unterscheiden. Es macht ja keinen Sinn, wenn in einem einzigen Stadtteil 30 Kollegen Homöopathie anbieten.

Frintroper Praxis für Naturheilkunde
Lothar Satzek, Heilpraktiker
Frintroper Straße 431
45359 Essen-Frintrop
Telefon 0201/3841967
satzek@essener-naturheilkundepraxis.de
www.essener-naturheilkundepraxis-satzek.de

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