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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2016

Fallstudien aus der tierheilkundlichen Praxis: Epilepsie beim Hund

Cover

2016 03 Epilepsie1Patient

Nino, Chihuahua, Rüde

Befund des Tierarztes

Epilepsie, ein nicht abgestiegener Hoden im Leistenbereich, gut tastbar, keine Operation notwendig. Medika-tion vom Tierarzt: Denosyne, Legavit-Komplex, in Notfällen Diazepam, Blutbild ohne Befund.

Anamnese

Die Halterin von Nino kommt in meine Praxis, weil sie eine alternative Behandlung wünscht, um eine langfristige Besserung der Epilepsie für ihren Hund zu erzielen. Nino ist ein ruhiger, verschmuster, zierlicher Rüde. Er verhält sich während der Untersuchung sehr unterwürfig, ist vorsichtig, schreckhaft und würde am liebsten in seine Besitzerin hinein kriechen. Frau B. erzählt, dass er Mitleid genießt, sehr anhänglich und mit jedem verschmust ist. Er ist mitteilungsfreudig und mag Kinder. Nino bekommt ausschließlich wechselnde Sorten getreidefreies Nassfutter, da er wählerisch ist. Die Familie besitzt drei weitere Hunde (zwei Chihuahuas und einen Yorkshire Terrier).

Bei der Untersuchung des Bewegungsapparates kann ich eine Blockade des 1. Halswirbels, dem Atlas, feststellen (laut Besitzerin schüttelt er auffällig oft den Kopf), außerdem einen Beckenschiefstand und dadurch bedingt mehrere Blockaden im Bereich der Wirbelsäule. Die Wirbel lassen sich gut reponieren − Muskel- und Sehnenverkürzungen haben sich noch nicht entwickelt. Die Repertorisation ergibt, dass Nino eine starke miasmatische Belastung hat, Psora und Sykose in Kombination.

Therapie

Ich beschließe, mit der Behandlung der Sykose zu beginnen, zumal sein Konstitutionsmittel Pulsatilla ist. Er erhält eine Gabe in C200. Danach geht es ihm gut. Lediglich bekommt er einen Tag später Diarrhoe, die durch eine Ein-Tages-Diät schnell verschwunden ist.

Eine Woche nach der Gabe bekommt Nino einen leichten epileptischen Anfall. Die Besitzerin hat diesen fast nicht bemerkt, da er weder umgefallen ist noch gespeichelt hat. Er hat nur kurz den Hals und ein Beinchen verkrampft. Ich vermute eine aktive Heilreaktion.

Nach vier Wochen setzen wir die Behandlung mit Pulsatilla LM 1, alle zwei Tage 1 Tropfen, weiter fort. Eine Woche nach Beginn hat er erneut einen leichten epileptischen Anfall.

Bei der nächsten Vorstellung kann ich diverse Blockaden im Bereich der Wirbelsäule feststellen und beheben. Wegen der Instabilität im Bereich des Bewegungsapparates wechseln wir zu seinem 2. Konstitutionsmittel: Silicea LM 1, alle zwei Tage 1 Tropfen.

Zwei Wochen später bekomme ich die Rückmeldung, dass Nino agiler sei und keinen Anfall mehr hatte. Nach einigen Tagen tritt eine homöopathische Erstverschlimmerung im Bereich des Bewegungsapparates sowie Diarrhoe, dieses Mal wie Wasser, auf. Dies gibt sich aber schnell wieder. Da Nino aber wieder einen Anfall erleidet, stelle ich auf ein Zwischenmittel aus dem Bereich der Psora um. Er bekommt eine Gabe Sulphur C200.

Nachdem sein Zustand wieder stabil ist, stelle ich auf Silicea LM 3 und nach sechs Wochen auf Silicea LM 6 um.

Bis heute ist Nino anfallsfrei und gesund. 1-2 Mal jährlich kommt er zur Dorn-Therapie in meine Praxis, damit sich keine Probleme mehr im Bereich des Bewegungsapparates entwickeln.

Eva BodeEva Bode
Tierheilpraktikerin mit Praxen für Groß- und Kleintiere in Homburg und Neunkirchen

info@tierheilpraxis-bode.de

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