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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 4/2016

Ernährung & Schmerzsyndrome

Cover

Entgiftungs- und Ausleitungsstörungen durch orthomolekularen Mangel

Blähbauch, Parodontitis, chronische Müdigkeit und Stress sind Zeichen unserer Zeit. Burnout- Therapie braucht viel Zeit? Das Prämenstruelle Syndrom und Regelschmerzen sind nach leidvollen Erfahrungen vieler Frauen wie nach Aussage von Gynäkologen normal? Sich einmal Gedanken machen über das Thema Ernährung? – Fehlanzeige! Sollten die Beschwerden besonders schwer sein und lange andauern, dann gibt es doch z.B. Antiphlogistika und Antidepressiva – und die Schulmedizin freut sich einmal mehr über ihre Erfolge, wie z.B. beim Burnout mit 3-6 Monaten „Auszeit“ unter Psycho-Pharmako-Therapie.

Schmerzen oder Allergien sind oft Ausgangspunkt erster medizinischer Konsultationen. Bei der modernen Befunderhebung liegt der Schwerpunkt heute immer seltener auf der körperlichen Untersuchung und Anamnese des Patienten, sondern man stützt sich bevorzugt auf technische Befunde wie Labor, Bildgebung oder elektrische Phänomene wie das EKG etc.

Bei der Zusammenschau aller am Patienten erhobenen Daten wird aber leider oft vergessen, dass die gesammelten Pathologien nur Ausdruck der Kompensation einer gestörten Grundregulation sind und lediglich Teilaspekte der eigentlichen Grunderkrankung, die heute meistens vom Darm und Entgiftungssystem ausgeht, widerspiegeln.

Gesunde Bio-Ernährung, Verdauung, regelrechte Resorption mit nachfolgender Entgiftung und Ausleitung spielen in unserem Medizinsystem kaum eine Rolle, wie nicht zuletzt die in fast jeder Klinik zu beobachtende krankmachende Klinikkost nachdrücklich bestätigt.

Langsam setzt sich bei ganzheitlich denkenden Therapeuten jedoch die Erkenntnis durch, dass reinem Wasser, einer guten Bio-Ernährung, einer optimalen Vitamin- und Mineralstoffversorgung und dem meist kranken Darm wohl mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Und dass mit Fast Food, das reich an E-Stoffen ist, kein Patient gesund werden kann. Das Diagramm zeigt die wichtigsten Zusammenhänge moderner ganzheitlicher Therapie, wie sie größtenteils schon die alten Griechen kannten.

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Befund und Befinden: Ursachenzusammenhänge werden ignoriert

In der Universitätsfrauenklinik Kiel stellte sich mir vor 30 Jahren erstmals die Frage, ob wir Ärzte wirklich das Richtige tun, wenn wir einerseits Frauen mit hoch schmerzhaften Endometriosen wiederholt operieren, obwohl wir mit dieser Therapie in vielen Fällen keine Besserung des Schmerzgeschehens erzielen; andererseits im OP-Situs immer wieder Zufallsbefunde von ausgeprägten, schweren Endometriosen feststellen, ohne dass ein Endometrioseschmerz vorliegt! „Endometrioseschmerzen müssen andere Ursachen haben!”, lautete meine persönliche Schlussfolgerung, über die „wissenschaftliche“ Kollegen gern lachten.

In meiner eigenen Praxis fand ich zu Beginn der 1990er-Jahre bei Migräne- und Kopfschmerzpatientinnen eine hohe Korrelation von E-Stoffkonsum, z.B. in Form von Cola, Chips und Schokolade, mit gestörter Hormonregulation und Schmerzintensität. Gynäkologische Schmerzsyndrome, Prämenstruelles Syndrom, Endometriose und Unfruchtbarkeit schienen den gleichen Kontext zu haben. Als Nebenbefunde fielen bei diesen Patientinnen oft chronische Müdigkeit, Parodontitis und Zahnlockerung schon in relativ jungen Jahren auf – und ein chronisch kranker Darm. Dieser korrelierte wiederum oft mit Wirbelsäulen-, Hüft- und Knieproblemen oder auch mit chronischem Sinubronchialem Syndrom. Ist ursächlich vielleicht alles eine Ernährungs- und Entgiftungsstörung? Eine Energiestörung? Und wenn ja, woher kommt sie und warum? Dies waren Fragen, die ich mir stellte.

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Chi: Gesunde Meridianenergie – doch woher soll sie kommen?

In der orthopädischen oder neurologischen Praxis wird nach oft umfangreicher bildgebender Diagnostik ohne pathologische Befunde eine „psychosomatische“ Diagnose, wie z.B. Clusterkopfschmerz, gestellt, oder es wird eine Fibromyalgie an palpablen Schmerzpunkten „abgezählt“. Zeigt die Bildgebung Abweichungen von der Norm, wie z.B. einen Knorpelschaden, einen Meniskusriss oder einen Bandscheibenvorfall, dann ist das für Orthopäden regelmäßig Anlass für eine OP. Auch wenn zahllose internationale Studien vorliegen, die z.B. ca. 80% aller Kniegelenk- Operationen als überflüssig oder kontraidiziert einstufen: Es wird munter weiter operiert – und der Patient hat das Nachsehen!

Mit Gleditsch und Wander muss ich leider feststellen: Auch gute Akupunkteure und Osteopathen stellen sich immer noch viel zu selten die Frage, woher die Energie denn kommen soll, die sie im Meridian- oder Fasziensystem therapeutisch lenken wollen und die das Körpersystem stabilisieren soll.

Das Chi – unsere Lebensenergie – ist das Ergebnis optimaler Stoffwechselvorgänge auf allen Ebenen des Körpers! Stoffwechsel kann jedoch nur unter Einsatz von Katalysatoren, d.h. unter Verbrauch von Metallionen und Vitaminen, stattfinden. Das wissen wir aus der Physiologie und Biochemie.

Unter kritischer Würdigung moderner „Normalkost“ fällt es da nicht schwer, die seit Jahrzehnten zu beobachtende gravierende Zunahme von Allergien, Depressionen, Schmerzsyndromen und Multimorbidität zu verstehen. Der Zusammenhang von Allergien und Ernährung wurde übrigens nach dem Ende der DDR durch einen klassischen „Fütterungsversuch“ der Bevölkerung in Leuna und Bitterfeld eindrucksvoll nachgewiesen: Westliche, moderne E-Stoff-Kost in Form von Schokolade, Cola, Chips etc. steigerte die Allergierate von 4% im Jahre 1990 auf den „Weststandard“ mit 35% im Jahr 1992 – in nur zwei Jahren!

Leber, Galle, Magen, Darm und Niere – bei Kopfschmerzen?

Aus der Osteopathie wissen wir, dass die Faszien der inneren Organe, wie z.B. des Darmes, eine enge Verknüpfung zur HWS und Schädelbasis haben. So zeigt nicht zuletzt der sog. F.X. Mayr-Griff an die Symphyse mit Anhebung der Viscera diese Zusammenhänge überdeutlich, denn hiermit können eine blockierte HWS sofort befreit und Kopfschmerzen, die an der Schädelbasis getriggert werden, reduziert werden. Das Anheben einer Nieren-Ptose löscht augenblicklich Schmerzen im Oberen Trapezius und am Hinterhaupt getriggerte Kephalgien. Die Muskulatur des Halses ist über den Magenmeridian verknüpft – und der Magen über Faszien mit der Schädelbasis.

Schmerzen in Nacken und Schulter, aber auch eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) resultieren oft aus chronischen Leber- oder Magenstörungen, die sich aus Fast Food, Helicobacter und Stress leicht erklären lassen. Dazu passt die Erkenntnis aus der Gastroenterologie, dass mehr als 40% der Deutschen an Reflux leiden und Protonenpumpenhemmer wie Happy pills konsumieren. Nicht zuletzt dadurch werden wiederum auch Leber und Galle überbelastet …

CMD-Kopfschmerz-Patienten werden in mehr als 80% der Fälle innerhalb weniger Minuten weitgehend beschwerdefrei unter oraler Gabe von hypoallergenem, d.h. besonders reinem Vitamin B-Komplex plus.

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Studien zur Darmsanierung nach Antibiotikatherapie

Aktuelle Studien konnten zeigen, dass die Gabe von Antibiotika im Darm langfristige Veränderungen in der bakteriellen Besiedelung hervorruft. Diese gestörte Bakterienflora ist noch nach mehr als 6 Monaten nachzuweisen. Sie kann ihrerseits die Ursache für die Entwicklung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED), wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, aber auch für ein Reizdarmsyndrom sein.

Rezidivierende Mittelohrentzündungen oder Nasennebenhöhlenentzündungen machen eine Darmsanierung nach Antibiotikatherapie dringend erforderlich!

Prof. Schlöndorff von der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen in Aachen hat schon vor fast 30 Jahren darauf hingewiesen, dass die meisten HNO-Erkrankungen, die seinerzeit zur Operation kamen, auf chronische Störungen im Magen-Darm-Trakt zurückzuführen seien. Zentrale Ursachen waren Nahrungsmittelunverträglichkeiten und nicht nachgewiesene Allergien, die sich der allergologischen Diagnostik entzogen. An dieser Einschätzung hat sich bis heute nicht viel geändert. Wenn aber ein chronisch kranker Darm Mitursache für Operationen und wiederholte Antibiotikatherapien ist, dann ist eine Darmsanierung nach Antibiotika- therapie Pflicht!

Darmsanierung statt Antibiotika

Gerade im Sommer finden sich wiederholt Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfällen, die gern antibiotisch behandelt werden. Sinnvoller ist eine prophylaktische Therapie mit Symbionten, Vitaminen und Spurenelementen, z.B. mit 3-SymBiose plus, zum Schutz des empfindlichen Ökosystems Darm. Bei rechtzeitiger Prophylaxe mit den von mir entwickelten Regimen zur Orthomolekularen Darmsanierung (ODS) für Dünndarm und Dickdarm kommt es zu signifikant weniger Darminfektionen. Das gilt auch für Reise-Durchfälle wie die aus Ägypten mitgebrachte „Rache der Pharaonen“. Dabei kann eine Antibiotika-Therapie zwar lebensrettend sein, jedoch erscheint eine Darmsanierung nach einer solchen Antibiotika-Therapie aus naturheilkundlicher Sicht dringend erforderlich.

Schmerzen kann man auswaschen

Viel zu wenig bekannt ist die Tatsache, dass Schmerzen, egal in welcher Region des Körpers, oft durch eine schnelle Zufuhr von mindestens 2 Liter Wasser in einer Stunde auszuwaschen sind. Dabei werden offenbar wasserlösliche Gifte oder E-Stoffe über den Urin ausgeschwemmt, die ursächlich für den akuten Schmerz sind. Etwa 1 Stunde nach einer derartigen Wasserkur sind mehr als 80% der Patienten kaum noch oder gar nicht mehr mit Schmerzen belastet.

Umfassende Therapie bei Schmerzsyndromen

Ökologische Frischkost sowie eine Trinkmenge von 2 Liter Wasser als wichtigstes Lösungsmittel im Körper ist bei jedem chronisch Kranken meiner Praxis obligat. Dabei setze ich zunächst auf ein breites Angebot an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen, Spurenelementen und Elektrolyten zur Entsäuerung und Ausleitung. Daran schließt sich eine 2-monatige orthomolekulare Darmsanierung ohne Diät an, während der zusätzliche Antioxidanzien und lebensfähige Symbionten eingesetzt werden.

Für Patienten wie für den Therapeuten ist es immer wieder spannend zu erleben, wie schnell sich ein lange gestörter Körper unter einer ganzheitlich-integrativen Therapie regenerieren kann – ganz ohne Operationen und ohne Allopathie.

Peter-Hansen VolkmannPeter-Hansen Volkmann
Arzt für Naturheilverfahren, Allgemein- und Sportmedizin

info@naturheilkunde-volkmann.de

Quelle
Film: https://www.youtube.com/watch?v=xTw_b0oZv6I&feature=youtu.be

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