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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2017

Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis: Welpe mit Blasenentzündung

Cover

© Judith BluinPatient

Djuke, Appenzeller Sennenhund, 3 Monate alt

Befund des Tierarztes:

Struvitsteine durch Blasenentzündung.

Medikation vom Tierarzt:

Antibiotikum Clavaseptin ab einem Alter von 6 Wochen bis 3 Monate

Laut Tierarzt wäre dieses Antibiotikum nicht ganz adäquat, aber es käme aufgrund des Alters kein anderes in Frage. Futterumstellung durch den Tierarzt von Welpenfutter auf Spezialfutter zur Reduktion der Struvitsteine.

Anamnese

Die Halterin von Djuke kommt in meine Praxis, weil sie eine alternative Behandlung wünscht, da ihr Welpe nicht richtig auf das Antibiotikum anspricht. Dieses bekommt er wegen einer Blasenentzündung, die schon beim Züchter bestand. Das Antibiotikum wird abgesetzt.

Djuke ist ein freundlicher und zierlicher Rüde. Er verhält sich während der Untersuchung sehr unterwürfig und devot. Er wirkt ängstlich, lässt die Untersuchung jedoch ruhig über sich ergehen. Frau B. erzählt, dass er sich gut ins Rudel integriert. Sie besitzt noch 4 weitere Hunde. 3 Rüden (Toy Australien Shepard, Appenzeller Sennenhund, Westi-Mix) und 1 ältere Hündin, ebenfalls der Rasse Appenzeller Sennenhund.

Der Rüde bekommt ein spezielles Trockenfutter vom Tierarzt für Hunde mit Problemen im Bereich Blase und Niere. Problem ist der niedrige Proteingehalt des Futters. Da Djuke zu dünn ist und sich zudem im Wachstum befindet, ist das Futter nicht geeignet.

Bei der Untersuchung des Bewegungsapparates kann ich eine Blockade vom 1. Halswirbel, dem Atlas, feststellen, ein deutlicher Beckenschiefstand und eine Blockade im ISG-Bereich. Dadurch bedingt, entstand eine starke Blockade des 2. Lendenwirbels mit Muskeltonuserhöhung in diesem Bereich. Ich vermute einen Zusammenhang mit der Blasenentzündung, da sich hier der Akupunkturpunkt Bl 23 befindet.

Therapie

Ich beschließe, nach Reponierung des Lendenwirbels den Akupunkturpunkt Bl 23 zu nadeln, da dieser der Shu-Punkt der Niere ist. Indikation u.a. urogenitale Erkrankungen.

Wirkung: tonisiert das Nieren-Yin und stärkt das Mark. Ängstlichkeit ist häufig Folge einer Störung des Blasenmeridians und kann bei Djuke durchaus damit zusammenhängen.

Der Hund erhält sein Konstitutionsmittel, eine Gabe Pulsatilla C200, 2 Globuli aufgelöst in einer Spritze mit Wasser. Nach der Behandlung geht es ihm zunehmend besser und die Blasenentzündung ist rückläufig. Das Welpenfutter wird auf mein hochwertiges kalt gepresstes Futter umgestellt.

Bei der nächsten Vorstellung nach 3 Wochen ist nochmal eine leichte Auffälligkeit im Bereich des 2. Lendenwirbels vorhanden. Die Behandlung erfolgt problemlos. Atlas und ISG werden vorher mobilisiert. Die Schiefe des Beckens besteht nicht mehr. Zur Stabilisation der Wirbelsäule bekommt er 2 Gaben Silicea C30, ein gutes Folgemittel von Pulsatilla, und auch passend zum zierlichen, sensiblen Rüden.

Bis heute hat Djuke keinen Rückfall und hat sich zu einem stabilen Rüden entwickelt. Erfolgreich absolvierte er im Alter von 1,5 Jahren die Begleithundeprüfung.

Eva BodeEva Bode
Tierheilpraktikerin mit Praxen in Homburg und Neunkirchen

info@tierheilpraxis-bode.de

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