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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 3/2017

Fallstudie aus der tierheilkundlichen Praxis: Muskeldysbalance beim Pferd

Cover

Patient

Mogli, Hannoveraner, 23 Jahre

Mogli wird mir in der Praxis auf Gut Rosenbraken vorgestellt. Er zeigt nach einer längeren Bewegungspause deutliche Muskeldysbalancen auf beiden Händen. Die Besitzerin beklagt, dass es ihm sehr schwer fällt, in Schwung zu kommen, und dass Mogli nach ca. 10 Minuten reiten bocken und sich festmachen würde. Der Sattel wurde vor kurzem erst durch einen renommierten Sattler überarbeitet.

Anamnese

Es zeigen sich eine leichte Arrhythmie und inspiratorische Giemgeräusche auf der rechten Lunge. Diese werden aber nach der Gangbildanalyse deutlich rückläufig und sind nach ca. 20 Minuten verschwunden. Die Vermessung der distalen Gliedmaßen ergibt eine Huflängendifferenz von 1,5 cm auf der Vorderhand.

Mogli bekommt bei zwei Mahlzeiten pro Tag ca. 1,5 kg Hafer und Heu ad Libitum.

Im Vorfeld wurde über zwei Beschlagperioden die Huflänge durch einen Hufschmied eingestellt. Hierfür wurden Röntgenbilder gemacht, um Strukturveränderungen im Knochen auszuschließen, da Mogli durch die Längendifferenz einen minimalen Axialfehler hat.

Therapie

Mogli behandle ich per Lasertherapie mit dem Powertwin 21+ der Firma MKW zum Anregen des Stoffwechsels im Bereich TH12 und TH18 paravertebral. Nach drei Behandlungen setze ich zur weiteren Muskelanregung Amplimove der Firma Knop ein. Besonders auf der rechten Seite ist jetzt eine deutliche Reaktion sichtbar, die sich nach zwei Behandlungen in einer weichen detonisierten Muskelkonsistenz zeigt. Die Therapie wird viermal durchgeführt.

Die Besitzerin verzeichnet in dieser Zeit, dass Mogli deutlich besser sein Futter verkostet und kaum noch „itzig und bockig“ sei. Dieses Phänomen tritt häufiger auf, heißt aber nicht, dass die Therapie schon abgeschlossen werden kann. Der Körper beginnt nun selber das Ruder wieder zu übernehmen und gleicht sich langsam wieder aus. Eine Adaptionszeit bei Muskeldysbalancen kann man mit ca. acht Monaten planen.

Nach fünf Monaten sehe ich Mogli wieder: Erneut symmetrisches Beschwerdebild, sodass im Rahmen eines Praktikums auf Gut Rosenbraken die letzten Therapien stattfinden. Das Pferd bekommt noch drei Laserbehandlungen zur Störpunktdiagnostik und wird danach wieder unter dem Sattel vorgestellt. Die Besitzerin beschreibt es so: „Wow, elfengleich!“ Objektiv gesehen ein tolles Bild in der Bewegung, welches nun durch aktives Reiten gefestigt werden muss.

Wir haben Mogli in das Trainingsprogramm entlassen und wünschen ihm noch viele feine Tage.

Dirk RöseDirk Röse
Tierheilpraktiker, Leiter der Lehrpraxis auf Gut Rosenbraken

info@rosenbraken.de

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