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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 5/2017

Trockene Haut und quälender Juckreiz

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Wie Neurodermitis effektiv therapiert werden kann

Neurodermitis zählt heute zu den häufigsten Hauterkrankungen. In Deutschland leiden Schätzungen zufolge 3,5 bis 5 Millionen Menschen unter den quälend juckenden Hautrötungen − mit steigender Tendenz. Sie wird auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnet, verläuft meist in Schüben und tritt gerne zusammen mit Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf. Besonders oft zeigt sich Neurodermitis bei Säuglingen und Kleinkindern. Fast jedes achte Vorschulkind ist davon betroffen, bei den meisten Kindern verschwinden die Symptome allerdings bis zur Pubertät wieder. Bei den Erwachsenen leiden 1,5 bis 3% an Neurodermitis. Bei Erwachsenen verläuft die Krankheit oft schwerer als bei Kindern. Der Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert, als eine Nervenentzündung als Ursache vermutet wurde. Daher entwickelt sich auch der Name aus den griechischen Wörtern neuron (Nerv), derma (Haut) und -itis (für Entzündung).

Was ist Neurodermitis?

Es handelt sich um eine Krankheit, die sich mit andauernden oder immer wiederkehrenden Entzündungen der Haut zeigt. Sie gehört zu den allergischen Erkrankungen, da das Immunsystem auf harmlose Stoffe wie Nahrungsmittel, Hausstaub oder Pollen überreagiert und diese für gefährliche Fremdkörper hält. Als Reaktion zeigt sich eine Entzündung, denn es wird im Übermaß Immunglobin E (IgE) produziert. Zudem werden vermehrt Histamine ausgeschüttet. Ein großes Problem dabei ist der heftige Juckreiz, der oft so schlimm ist, dass sich Betroffene blutig kratzen. Die Konsequenz daraus ist, dass zu wenig Talg und Schweiß produziert werden. Der Säureschutzmantel der Haut leidet, und durch die einsetzende Trockenheit können Viren und Bakterien einfacher über die Haut in den Körper eindringen. Dies fördert weitere Entzündungen. Eine Neurodermitis ist nicht ansteckend oder gefährlich. Sie beeinträchtigt allerdings die Lebensqualität erheblich.

Wie zeigt sich die Erkrankung?

Die Symptome äußern sich je nach Alter der Betroffenen unterschiedlich und sind individuell. Eine Gemeinsamkeit, unabhängig vom Alter, ist das schubweise Auftreten. Auf beschwerdefreie Zeiten folgen solche mit teilweise extremen Symptomen. Dabei kann es zur Rötung der gesamten Haut kommen. Die Schübe werden meist durch psychische Faktoren oder negative Umwelteinflüsse ausgelöst. Bei der Neurodermitis ist die Haut trocken, rau, rissig und schuppt sich häufig. Zudem nässt sie, ist stark gerötet, es bilden sich stark juckende Bläschen. Betroffene kratzen sich oft blutig – an blutenden Stellen wird kein Histamin mehr ausgeschüttet, sodass der Juckreiz nachlässt.

Neurodermitis bei Säuglingen und Kindern

In diesem Alter beginnt die Erkrankung meist im Gesicht und an der Kopfhaut, wo sich der Milchschorf bildet. Diese gelblichweiße Schuppenkruste entsteht auf geröteter Haut und erinnert vom Aussehen her an verbrannte Milch. Die unangenehmen Hautveränderungen können auch nässen. Zudem zeigt sich die Neurodermitis auch auf den Streckseiten der Arme und Beine, als Beugeekzem in den Falten von Kniekehlen, Ellenbogen und Handgelenken, manchmal auch als nässendes Ekzem im Mundbereich.

Neurodermitis bei Erwachsenen

Hier tritt die Erkrankung häufig im Stirn- und Augenbereich auf, sie betrifft aber auch Hals, Hand- und Fußrücken. Eine leichte Neurodermitis zeigt sich durch Lippenentzündungen, kleine Hautrisse im Mundwinkel oder an Ohren, Fingerspitzen und Brustwarzen.

Welche Formen gibt es?

Man unterscheidet den intrinsischen (von innen kommend) und den extrinsischen (von außen kommend) Typ. Bei ersterem sind die Blutwerte für die IgE-Antikörper normal, wobei meist eine leichte Neurodermitis ohne zusätzliche Aller gien ausgebildet wird (dieser Typ tritt häufiger auf und wird als Vorstufe des extrinsischen Typs angesehen). Letzterer weist deutlich erhöhte IgE-Antikörper auf. Dadurch ist es wahrscheinlich, dass die Betroffenen auch z.B. an Asthma oder Heuschnupfen erkranken.

Wer erkrankt?

Eines vorab: Menschen kommen nicht als Allergiker auf die Welt, sondern entwickeln eine Allergie durch den häufigen Kontakt mit Allergenen. Nun betrifft das auch längst nicht jeden. Offensichtlich gibt es eine bestimmte Neigung zur Ausbildung der immunologischen Überreaktion: Diese „Allergiebereitschaft“ wird als Atopie bezeichnet. Die Veranlagung wird oft vererbt und als genetische Disposition bezeichnet. Zudem ist es so, dass besonders die erstgeborenen Kinder sämtliche Belastungen der Mutter mitbekommen, z.B. Toxine und Schwermetalle. Ob die Krankheit allerdings ausbricht, ist hauptsächlich von unserem Alltag abhängig.

Neurodermitis in den vergangenen Jahrzehnten

Während 1960 lediglich jedes 30. Kind im Vorschulalter ein atopisches Ekzem hatte, ist es heute fast jedes sechste Kind. Für mich ist dieser drastische Anstieg auf unsere Lebensumstände zurückzuführen. Die hygienischen Bedingungen werden immer steriler und das Immunsystem ist immer weniger Keimen ausgesetzt. Zudem sind wir immer mehr unnatürlichen Belastungen ausgesetzt, z.B. Elektrosmog.

Behandlung

Das Konzept sieht folgende Schritte vor: Als erstes teste ich die Primärallergene und die Behandlungsmodule nach der Symbioceuticals-Biofeld-Methode (SBM) aus. Die Primärallergene sind dabei: Weizen, Histamin, Eigelb, Eiklar, Zucker, Fruktose und Laktose. Anschließend werden die schwach getesteten Substanzen mit unserem bioenergetischen Resonanzsystem eingeschwungen. Eine umfangreiche Blutuntersuchung zeigt eventuelle Mängel bei der Vitalstoffversorgung. Diese Unterversorgung kann dann gezielt mit Hochleistungs-Mikronährstoffen in Bioqualität aufgefüllt werden. Der Erfolg dieser Vitalstoffgabe sollte nach acht Wochen erneut im Blut kontrolliert werden. Wichtig dabei ist, dass darauf geachtet wird, dass nach Möglichkeit im Vollblut und nicht im Serum gemessen wird; also Spurenelemente und Mineralstoffe.

Fürs Erste wäre eine Hochdosis an Omega- 3-Fettsäuren und Zink angezeigt. Zusätzlich muss der Darm aufgebaut werden. Flankierend dazu kann ein Stuhltest gemacht werden (hier ist z.B. das Basisprofil Darm bei Biovis ein sinnvolles Werkzeug). Als Creme empfehle ich die Ultrasicc-Ultrabas mit unterschiedlichem Mischverhältnis je nach Jahreszeit: im Sommer 50:50, im Winter 70:30. Sie rangiert bei mir unter den besten Grundlagencremes.

Im nächsten Schritt sollte das Lebensumfeld von Elektrosmog befreit werden, denn nur dann hat der Organismus die Chance, Krankheit schnell zu heilen. Auf die Ernährungsgewohnheiten ist selbstverständlich zu achten, ggf. sind diese umzustellen. Anzuraten ist ausreichend gesundes – also kohlensäurefreies und mineralarmes – Wasser zu trinken und weitestgehend auf Kohlenhydrate, also auf Zucker und Weizen zu verzichten.

Zellgesundheit und Vitalstoffhaushalt

Gesunde Zellen sind Grundvoraussetzung für die Gesundheit des Körpers. Sind alle Bausteine stabil, ist auch das Bauwerk intakt. Die einzelnen Zellen – rund 100 Billionen sind es beim Menschen – müssen vielfältigste Funktionen erfüllen. Nicht nur führen sie ihrer DNA entsprechend spezifische Aufgaben in den verschiedensten Bereichen unseres Körpers aus. Sie sind auch ihr eigener Reparaturdienst; sie regenerieren und erneuern sich pausenlos, teilen sich und übernehmen bei Bedarf sogar neue Aufgaben. Zwischen 10 und 50 Millionen Körperzellen pro Sekunde baut der menschliche Körper ab und ersetzt sie durch neue. Die Stammzellen sorgen ständig für Nachschub und bilden z.B. neue Haut-, Blut- und Schleimhautzellen.

Für eine gesunde Funktion der Zellen sind Sauerstoff, Wasser und Vitalstoffe unerlässlich!

Der gesunde Vitalstoffhaushalt

Im Laufe der Zeit entdeckte die wissenschaftliche Forschung immer mehr Mikronährstoffe, die jeweils einen spezifischen Beitrag im Gesamtsystem unseres Organismus leisten. Heute geht man von 91 Vitalstoffen aus, von denen 47 „essenziell“, also lebensnotwendig sind. Es handelt sich um 13 Vitamine, 6 Mineralstoffe, 14 Spurenelemente, 2 Fettsäuren und 12 Aminosäuren. Diese kann der Körper nicht selbst bilden. Daher müssen wir sie oder ihre Vorstufen über die Nahrung zuführen. Das nimmt uns in die Verantwortung für unsere Gesundheit, eröffnet aber zugleich ein gro- ßes Potenzial: Wir sind in der Lage, unsere körperliche Verfassung aktiv positiv zu beeinflussen! Der Gehalt der Mikronährstoffe im Blut lässt sich nicht über das klassische Blutbild, sondern ausschließlich im Rahmen einer speziellen Vitalstoffmessung feststellen. Auch wenn die Krankenkassen diese Leistung derzeit nur übernehmen – wenn eine entsprechende medizinische Indikation vorliegt, können wir eine solche Messung nur jedem ans Herz legen.

Mangel macht krank

Wie bei zahlreichen anderen chronischen oder degenerativen Erkrankungen ist auch bei Neurodermitis ein Mangel an Vitalstoffen mit angezeigt. Ein Vitalstoffmangel macht uns krank!

Einfach unersetzlich: Die gesunde Darmfunktion

Unser Darm kann als das Universalgenie unter den Organen bezeichnet werden. Mit einer Oberfläche von etwa 400 m² und rund 100 Millionen Nervenzellen bildet er eine Art zweites, unabhängiges Gehirn. Der Darm erkennt, aus welchen Bestandteilen sich die vom Magen her eintreffende Nahrung zusammensetzt. Auf dieser Basis sorgt er für eine optimale Verwertung. Er organisiert die Abwehr schädlicher Bakterien, steuert zahlreiche Hormone und alarmiert das Gehirn, sobald Giftstoffe entdeckt werden. Ein gesunder Darm beherbergt Milliarden von Mikroorganismen, die Nährstoffe produzieren und das Immunsystem hilfreich unterstützen. Etwa 70% aller Abwehrzellen des Körpers sitzen in der Darmschleimhaut. Diese bildet spezielle Eiweißstoffe zur Abwehr fremder Substanzen, die Immunglobuline. Bei alldem ist der Darm empfindlich: Seine größten Feinde sind Antibiotika, Kortison, Hormone und Schadstoffe im Essen sowie Umweltgifte. Diese Faktoren können die gesunde Bakterienvielfalt reduzieren und die empfindliche Balance des „Ökosystems Darm“ stören.

Fazit

In meiner Kindheit litt ich schwer an Neurodermitis. Diese wurde nach langer Behandlungszeit bei vielen Medizinern letztlich durch die Naturmedizin geheilt. Mit dem oft verordneten Kortison werden die Symptome zwar kurzfristig gelindert, ein Behandeln der Ursache bleibt allerdings aus. Zudem hat Kortison zahlreiche Nebenwirkungen: Es unterdrückt das Immunsystem, schwächt die Nebenniere und stört den Zuckerstoffwechsel.

Jürgen LuegerJürgen Lueger
Therapeut, Bioenergetiker, Buchautor, Dozent an der Paracelsus Schule Freilassing, Naturheilpraxis für Bioenergetik in Salzburg
j.lueger@symbio-harmonizer.de

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