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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 1/2018

Selbstorganisatorische Hypnose

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© dmitrysteshenko I fotolia.comDie Selbstorganisatorische Hypnose ist eine moderne, wissenschaftliche Hypnoseform, die zur erfolgreichen Problemlösung, Selbstentwicklung und als Heilbehandlung eingesetzt wird. Frei von Fremdbestimmung eröffnet sie neue Möglichkeiten für Leben und Beruf.

Warum ist Selbstorganisatorische Hypnose so erfolgreich?

Häufig wird der Begriff Hypnose so verwendet, als wären alle Arten von Therapie, die in Hypnose stattfinden, gleich. Tatsächlich ist es aber so, dass bei der Klassischen Hypnose und bei der noch kaum bekannten Selbstorganisatorischen Hypnose sehr unterschiedlich gearbeitet wird. Das Wort Hypnose bezeichnet lediglich einen bestimmten geistigen Zustand (auch Trance genannt), der dem Menschen angeboren ist. Er tritt zuweilen spontan ein, kann aber auch für die Therapie gezielt herbeigeführt werden.

Klassische Hypnose

Hier geht es, vereinfacht gesagt, darum, den Patienten zunächst mit verschiedenen Methoden der Tranceeinleitung in einen möglichst tiefen Trancezustand zu bringen. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass im in diesem Zustand bestimmte Kontrollfunktionen des Bewusstseins abgeschwächt sind und die Bereitschaft, Neues zuzulassen, höher ist.

Ist dieser tiefe Trancezustand erreicht, beginnt der Therapeut mit Suggestionen, es werden also dem Unbewussten des Patienten solche Lösungsideen oder Gedanken sehr nachdrücklich immer wieder und wieder angeboten, die krank machende Vorstellungen des Patienten ersetzen sollen. Die Entscheidung, was für den Patienten gut und richtig ist, mit welchen Suggestionen gearbeitet wird, liegt dabei – nach Absprache mit dem Patienten – in der Hand des Therapeuten. Das kann gut passen, es kann aber auch das für den Patienten Falsche sein.

So kann es vorkommen, dass das Symptom des Patienten eine wichtige Bedeutung hat, wie z.B. bei einer Migräne, die manchmal (nicht immer) den Sinn hat, den Patienten vor Überlastung zu schützen. Wenn er zu rücksichtslos mit sich umgeht, erzeugt das Unbewusste z.B. einen Migräneanfall, der dann zu einer Zwangspause führt. In diesem Fall hat das Symptom einen positiven Aspekt für den Patienten, der jedoch ersatzlos wegfällt, wenn die Migräne „weghypnotisiert“ wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein neues Symptom auftaucht, das die Aufgabe der Migräne als „Notbremse“ übernimmt, ist daher sehr hoch. Und zwar deshalb, weil nicht den einen, alles entscheidenden Schritt tiefer gegangen wird, hin zur Ursache des Problems. Im Beispiel wäre zu fragen: Warum ist der Patient so rücksichtslos gegen sich selbst, dass nur ein Migräneanfall ihn vor sich selbst schützen kann?

Kurzfristig wirken die klassischen Verfahren gut, da aber Suggestionen auch Manipulationen sind, wenn auch gut gemeinte, befreit ein unabhängiger Geist sich meist bald wieder von ihnen, sodass die Symptome immer wieder auftreten (oder neue Symptome hinzukommen), weil die wahre Ursache nicht beseitigt wurde.

Selbstorganisatorische Hypnose

Um die wahre, auf der tiefsten Ebene liegende Ursache heilen zu können, wurde die Selbstorganisatorische Hypnose entwickelt. Sie bietet ganz neue in Hypnose stattfindende Therapieverfahren, die in der Lage sind, die eigentlichen Ursachen der Probleme zu erreichen.

Selbst-Individuation

C.G. Jung hat den Begriff der „Selbst-Individuation“ geprägt. Dieser bezeichnet eine Art von innerem Wissen, wie der einzelne Mensch werden soll und wie er ein ihm gemäßes, glückliches und sinnvolles Leben führen kann. Diese Selbst-Individuation umzusetzen ist eine Selbstorganisatorische lebenslange Aufgabe jedes Menschen. Dies kann von Anfang an gut gehen und glatt verlaufen. Wenn ein Mensch immer nach seinem persönlichen inneren (unbewussten) Lebensplan lebt, dann ist er glücklich und zufrieden. Er kann gut arbeiten, ist emotional nicht gehemmt, hat ein stabiles Selbstwertgefühl, unterhält gute, befriedigende Beziehungen zu anderen Menschen, ist kaum körperlich krank. Er kann sich den unterschiedlichen Anforderungen, die das Leben in verschiedenen Lebensphasen für ihn mit sich bringt, gut stellen und sie bis zum Lebensende meistern.

Wenn aber jemand aus diesem Lebensplan aussteigt oder – häufiger vorkommend – durch irgendetwas daran gehindert wird, diesem Plan zu folgen, wird dies im Unbewussten erkannt. Da die Entfaltungsmöglichkeiten dieses Menschen „verschenkt“ werden und dadurch die Gefahr droht, dass das Leben vielleicht vertan werden könnte, beginnt das Unbewusste den Versuch, den Menschen wieder „auf den richtigen Pfad“ zurück zu bringen. Es entstehen Symptome (z.B. Phobien), die beibehalten werden, manchmal über Jahrzehnte. So lange, bis der Mensch etwas verändert, was ihn wieder seinem ihm gemäßen inneren Lebensplan näher bringt.

In der Selbstorganisatorischen Hypnose werden daher Symptome nicht automatisch als feindlich verstanden. Sie enthalten eine wertvolle Botschaft. Sie zeigen, dass für die SelbstIndividuationsinstanz (die angeborene innere Kraft und Weisheit, die für ein sinnvolles Leben steht) ein Problem besteht, das gelöst werden muss. Es kann ein nicht gelöster Konflikt, eine nicht geheilte seelische Verletzung sein. Wenn also ein Symptom erzeugt wird, und zwar wieder und wieder, dann hat das einen guten Grund. Und das wird nicht ohne weiteres von allein aufhören. Mit Hilfe der Selbstorganisatorischen Hypnose wird es möglich, den tiefsten Grund zu erkennen und dann das zu tun, was das Unbewusste fordert, damit der Weg in die eigene Selbst-Individuation wieder offen ist.

Therapie mit Selbstorganisatorscher Hypnose

In dieser lernt der Patient, selbst in Trance zu gehen. Das Unbewusste stellt die nötige Trancetiefe, die zur Lösung eines bestimmten Problems notwendig ist, später dann zuverlässig selbst ein. Es werden meist mittlere Trancetiefen zur therapeutischen Arbeit benötigt, bei denen der Patient niemals die Kontrolle verliert und sich anschließend an alles erinnern kann. Das Bewusstsein wird nicht (wie bei der Klassischen Hypnose) ausgeschaltet, sondern das Unbewusste soll mit seiner Weisheit hinzukommen. Durch die Öffnung zum Unbewussten (ohne Ausschaltung des Bewusstseins) können beide Ebenen hervorragend zusammenarbeiten und kreative, für den Patienten angemessene Lösungen finden.

Die Weisheit des Unbewussten

Sobald wie möglich wird dem Unbewussten des Patienten die Führung der Therapie übertragen, denn es kennt die Lösung schon. Sogar noch bevor ein Symptom entstanden ist. Das Unbewusste findet Lösungsschritte, die der Patient in einem für seine Lebenssituation passenden Tempo umsetzen kann. Auch eine Entwicklung ins Positive braucht Zeit. Jede Idee kommt zunächst aus dem Unbewussten. Die Fähigkeit, sich selbst zu heilen, ist im Hier angelegt und steht ihm zur Verfügung. Die Weisheit des Unbewussten ist eine wertvolle Ergänzung zum rationalen Denken.

Selbst-Heilung

Die Selbstorganisatorische Hypnose ist ein Selbstheilungsprozess, bei dem das Unbewusste des Patienten der Experte ist. Es kennt die Lösung und weiß, wie Heilung geschehen muss – nicht der Therapeut oder das Bewusstsein des Patienten. Deshalb schreitet auch, wenn man dem Unbewussten die Führung der Therapie überlässt, die Heilung zügig voran und es wird keine Zeit „auf dem Holzweg“ verschwendet.

In der Selbstorganisatorischen Hypnose wird jeder Schritt und jede vorgeschlagene Lösungsidee durch das Unbewusste des Patienten geprüft und gebilligt oder abgelehnt oder so verändert, dass es für den Patienten ganz individuell „passt“. Der Therapeut stellt die Methode zur Verfügung. Er hilft dem Patienten, die Lösungssysteme aufzubauen, mit denen dieser dann später mit Selbsthypnose arbeiten kann, und er begleitet ihn auf seinem Heilungsweg.

Selbst-Entwicklung

Die Selbstorganisatorische Hypnose fördert die Entwicklung eines Menschen. So kann manchmal die Lösung eines Problems zu einem großen Schritt nach vorn führen, den der betreffende Mensch bis dahin nicht gehen konnte. Auch seelisch gesunde Menschen können die Möglichkeit zur Entwicklung durch diese Hypnose nutzen. So können Kreativität oder Konzentration den Erfolg im Beruf verbessern. Die eigene Spiritualität kann unterstützt werden, um mit größerer Sicherheit Entscheidungen treffen zu können.

Dipl.-Päd. Margarete Rodenbach-StadlerDipl.-Päd. Margarete Rodenbach-Stadler
Heilpraktikerin für Psychotherapie mit Praxis in Düsseldorf, Dozentin, Lernen-Wachen-Bewegen mit Selbstorganisatorischer Hypnosetherapie, Bioenergetik und klientenzentrierten Gesprächen
info@hypnose-therapie-duesseldorf.de

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