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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 2/2021

Heilpraktiker sind überzeugender als Ärzte

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Fresenius-Studie bescheinigt Heilpraktikern schnelle Behandlungserfolge, gute Kommunikation und hohe Kompetenz.

Obwohl Kritiker mit Blick auf Heilpraktiker immer wieder fehlende Wirksamkeitsnachweise alternativer Behandlungsmethoden ins Feld führen, erfreuen sich Heilpraktiker und komplementärmedizinische Therapien wachsender Beliebtheit in der Bevölkerung. Ein Forschungsprojekt des Masterstudiengangs „Therapiewissenschaften“ der Hochschule Fresenius hat jetzt die Leistungen von Ärzten, Therapeuten (etwa Physio- oder Ergotherapeuten) und Heilpraktikern aus Patientensicht verglichen. Ergebnis: Die Heilpraktiker schneiden am besten ab.

Gefragt wurde im Rahmen des Projekts nicht allein nach „weichen Werten“, wie Zeit für Patienten oder schnelle Terminvergaben – in diesen Bereichen schneiden Therapeuten und Heilpraktiker auch systembedingt generell besser ab als die niedergelassenen ärztlichen Kollegen. Vielmehr zielte die Studie auf eine umfassende Untersuchung, die Kommunikation durch den Behandelnden und v.a. auf Behandlungserfolge ab.

Für Kritiker sicher überraschend: Die Heilpraktiker belegen die Spitzenplätze. Und: Laut Studie ist es nicht so, dass sich Heilpraktiker auf einen „harten Kern“ von Patienten verlassen können, die ohnehin nie zum Arzt gehen und die Schulmedizin generell verdammen. Im Gegenteil: Nur 16% der Befragten kontaktieren einen Heilpraktiker, weil sie der Schulmedizin skeptisch gegenüberstehen. 58,8% derer, die zum Heilpraktiker gehen, sehen in ihnen eine Ergänzung zur Schulmedizin. Knapp 47% fühlen sich von den eher „sanften“ Methoden der Heilpraktiker angesprochen; 48,4% sind von alternativen Heilmitteln überzeugt.

Behandlung wie erwartet?

Grundlage der Studie ist der Vergleich zwischen Erwartungshaltung und subjektiv erlebter Wirklichkeit aus Patientensicht. So ist Patienten eine gründliche Untersuchung wichtig, die sich nicht allein auf die Symptome beschränkt. Diese Erwartung wurde bei Ärzten zu 76% erfüllt. Physio- und Ergotherapeuten entsprachen zu 90% den Erwartungen. Heilpraktiker erreichen 96%.

Sauber und gründlich

In Zeiten der Covid-19-Pandemie besonders wichtig für viele Patienten: die Hygiene. Hier waren Wunsch und Wirklichkeit bei allen drei Berufsgruppen annähernd deckungsgleich. Allerdings nahmen Hygiene und Schutz vor Ansteckung bei Heilpraktikern einen Stellenwert ein, der sogar über den Erwartungen lag.

Auch gründliche Aufklärung über die Ergebnisse der Untersuchung, über mögliche Behandlungen und deren Risiken ist Patienten wichtig. Hier ist die Erwartungshaltung gegen- über den Ärzten am höchsten – diese kommen der Erwartung aber laut Fresenius-Studie am wenigsten nach. Den Spitzenwert erreichen die Heilpraktiker mit 95%.

In den Punkten Fachkompetenz, Einbindung des Patienten in Entscheidungen und Absprache des Behandelnden mit anderen Fachleuten wiederholt sich das Bild: Am ehesten entsprechen die Heilpraktiker den Erwartungen. Am schwächsten fallen die Ergebnisse der niedergelassenen Ärzte aus.

Schnell und umfassend

Am wichtigsten dürfte den meisten Menschen beim Gang zu Arzt, Heilpraktiker, Therapeut ein schneller Behandlungserfolg sein. Ärzte erfüllen die entsprechende Erwartung – so die Studie der Hochschule Fresenius – in 65% der Fälle. Therapeuten erreichen den gewünschten zügigen Erfolg der Behandlung in 87%. Bei Heilpraktikern ist es fast immer zu dem erhofften schnellen Behandlungserfolg gekommen: 97% der Studienteilnehmer geben das an.

Welche Berufsgruppe schneidet am besten ab?

In diesen Zusammenhang passt auch die Frage nach einer ganzheitlichen Behandlung, bei der der Behandelnde sich nicht allein auf das Symptom, sondern auf einen möglichen Ursachen-Komplex bezieht. Ärzte entsprechen der Erwartung nach einem „Blick über den Tellerrand“ demnach in 65% der Fälle; Therapeuten kamen auf 88%. Die Heilpraktiker übertrafen in der Studie die – ohnehin hohen – Erwartungen in diesem Bereich deutlich: Eine erwartungsgemäße, symptombezogene, aber nicht darauf beschränkte Untersuchung hätte 100% bedeutet. Heilpraktiker erreichten 112% in diesem Punkt der Fresenius-Studie.

Beim Blick auf den Behandlungserfolg hakten die Macher der Studie noch einmal nach. So wurde z.B. gefragt, ob sich durch die Behandlung die Lebensqualität verbessert habe. Die Befragten konnten ihre Erfahrung mit Zahlen von 1 (trifft nicht zu) bis 10 (trifft voll zu) bewerten. Heilpraktiker bekamen eine 8, Therapeuten kamen auf 7,4 und Ärzte erreichten 5,7.

Ärzte und Therapeuten schnitten bei der Behandlung von akuten Beschwerden besser ab als bei chronischen Erkrankungen. Patienten von Heilpraktikern waren mit dem Behandlungserfolg bei chronischen sowie bei akuten Beschwerden gleichermaßen zufrieden.

Was ist Menschen in der Behandlung am wichtigsten?

Fazit

Ob sich heilpraktische Methoden im Einzelnen in ihrer Wirksamkeit belegen lassen oder nicht: Aus Sicht der Menschen, um die es gehen sollte – nämlich der Patienten – machen die Heilpraktiker offenbar vieles richtig und leisten überzeugende Arbeit.

Quelle: www.hs-fresenius.de/symposiumtherapiewissenschaften

Jens HeckmannJens Heckmann
Fachmann für Öffentlichkeitsarbeit und
Unternehmenskommunikation
info@heckmannucom.com

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