Galen

Galen (Claudius Galenus)

Wichtige Persönlichkeiten in der Medizin

Galen (Claudius Galenus)
(Arzt, Wissenschaftler)

Galen wurde um 129 in Pergamon (Kleinasien) geboren. Er gilt – nach Hippokrates (um 460-um 370 v. Chr. Genaues Datum nicht bekannt) – als der bedeutendste Arzt der Antike. Er schuf durch seine Beobachtungen der Körperfunktionen des Menschen, besonders aber auch durch seine anatomischen Untersuchungen an Tieren, ein umfassendes System der Medizin (“Galenismus”), das mehrere Jahrhunderte die Heilkunde und das medizinische Denken und Handeln der Menschen bestimmte.

Claudius Galenus war Sohn griechischer Eltern, die in Pergamon (das heutige Bergama in der Türkei) in Kleinasien lebten. Der Geburtsort Galens gehörte damals zum römischen Reich. Dort befand sich ein Heiligtum für den Heilgott “Asklepios” (Aeskulap). Der junge Galen fühlte sich zur Medizin hingezogen und beobachtete interessiert, wie medizinische Heiltechniken eingesetzt wurden, um Kranken und Verwundeten zu helfen und ihre Schmerzen zu lindern. Gerne hätte er sofort mit dem Medizinstudium begonnen, doch zunächst unterrichtete ihn sein Vater, ein bekannter Architekt in der Philosophie des Griechen Aristoteles (384-322 v. Chr.), in Mathematik und Naturlehre. Erst ab 146 konnte sich Galen ganz der Medizin zuwenden. Er begann mit dem Medizinstudium in der Nähe der türkischen Stadt Smyrna (heute Izmir). Auf weiten Reisen sammelte er Erfahrungen und beendete seine Ausbildung zum Arzt in Alexandria. Danach war Galen zunächst in seiner Heimatstadt Pergamon tätig.

Um 161 (verschiedene Quellen sprechen von 163) ließ er sich in Rom nieder. Galen wurde zum Arzt der Gladiatoren und wurde aufgrund seines Könnens – sein Wissen eignete er sich durch Untersuchungen an Tieren an – aber auch durch seine öffentlichen Vorträge so berühmt, dass ihn der römische Kaiser Marcus Aurelius Antonius (121-180) um 169 zum Leibarzt seines Sohnes Lucius Aelius Aurelius Commodus (161-193) ernannte.

Es ist nicht eindeutig bewiesen, es kann jedoch angenommen werden, dass Galen den Rest seines Lebens bis zu seinem Tod um das Jahr 199 in Rom verbrachte. Der Beiname “Claudius” taucht zum ersten mal in der Literatur der Renaissance auf, ist also historisch nicht gesichert.

Galen erhielt durch das Sezieren von Tieren wie Ziegen, Schweine und Affen, für die damalige Zeit erstaunliche Einblicke in die Organe und Funktionsabläufe der Lebewesen und verband die so gewonnenen Erkenntnisse mit denen des Menschen.
Er konnte zeigen, wie die verschiedenen Muskeln in unterschiedlichen Bereichen der Wirbelsäule beeinflusst werden. Es ist erstaunlich, dass Galen sieben Paare der Hirnnerven identifizieren konnte. Ausserdem bewies er, dass die menschliche Stimme durch das Gehirn gesteuert wird. Er erkannte die Funktion der Niere und Blase und entdeckte, dass die Arterien nicht Luft (wie man noch lange Zeit nach ihm annahm), sondern Blut transportieren. Ferner beschrieb er die Herzklappen und bemerkte den Unterschied im Aufbau zwischen Arterien und Venen. Ihm war jedoch nicht klar, dass das Blut in einem Kreislauf zirkuliert. Er nahm an, dass die Leber das zentrale Organ sei. Er glaubte, dass sie das Blut in die Peripherie des Körpers transportiere, um dort das “Fleisch” zu bilden. Nach Galen sind für den menschlichen Körper vier Säfte bestimmend (die Viersäftelehre = Humoralpathologie):

– Blut,
– Schleim,
– Galle,
– schwarze Galle.

Diese Säfte müssen für jeden Menschen in einer individuellen Mischung im Gleichgewicht sein (Eukrasie). Sind sie im Ungleichgewicht (Dyskrasie) entsteht eine Krankheit. Er sah die Aufgabe des Arztes darin, die natürliche Heilkraft zur Überwindung einer Krankheit durch Diätetik, Pharmakotherapie und/oder durch Chirurgie anzuregen.

Zur Hinterlassenschaft Galens zählen ca. 500 Abhandlungen zur Medizin, Philosophie und Ethik. Im 9. Jahrhundert wurden seine medizinischen Schriften von arabischen Gelehrten übersetzt. Diese Übersetzungen bildeten die Grundlage für die späteren modernen Naturwissenschaften.

Arzneizubereitungen aus Grund-, Wirk- und Hilfsstoffen hergestellt (“Galenika”), tragen seinen Namen ebenso, wie die Formgebung und technologische Prüfung der Arzneimittel (“Galenik”).

Galen wurde auch eine hohe Wertschätzung als Philosoph entgegengebracht. Er schrieb eine Abhandlung “Über die Aufgaben der Körperteile des Menschen” und folgte damit den Vorstellungen Aristoteles. Dieser hatte bereits postuliert, dass in der Natur nichts überflüssig sei und dass alles eine bestimmte Bedeutung habe. Galens grundlegender Beitrag zum philosophischen Gedankengut war die Vorstellung, die Ziele Gottes seien durch die Untersuchung der Natur erkennbar.

Maximilian Bircher-Benner

Wichtige Persönlichkeiten in der Medizin

Maximilian Bircher-Benner
(Arzt, Naturheilkundler)

Noch bevor die Bedeutung der Vitamine und Ballaststoffe für die menschliche Gesundheit erkannt war, erzielte Bircher-Benner durch seine Ernährungstherapie beachtliche Erfolge. Er verband sie mit der von ihm entwickelten “Heilnahrung” auf Rohkostbasis. Nach seiner Meinung ist der Mensch von Natur aus ein “Frucht”- und “Pflanzenesser”. Hier kann man durchaus geteilter Meinung sein, da das menschliche Gebiss aussagt, das wir “Mischköstler” sind. Als Zusatznahrung oder als zeitlich begrenzte Diät, ist die Bircher-Benner Diät jedoch sehr wirksam und kann empfohlen werden. Er behauptet weiterhin in seiner Theorie, dass vor allem unbearbeitete Rohkost “Lichtquanten” enthält, mit deren Freisetzung “Lebenskraft” gewonnen werde. Wie auch immer man zu dieser Theorie steht, erfreuen sich das Bircher-Müsli – eine Mischung aus Haferflocken, Äpfel, Nüssen, Zitronensaft und Kondensmilch – sowie die vegetarische Schonkost, die Bircher-Benner-Diät einer uneingeschränkten Beliebtheit.

Maximilian Bircher-Benner wurde am 22. August 1867 in Aarau (Schweiz) geboren. Er studierte Medizin in Wien, Dresden, Berlin und Zürich, wo er 1891 zum Doktor promoviert wurde. Er kam bereits während seines Studiums und später als junger Arzt mit verschiedenen Strömungen der zeitgenössischen Naturheilkunde, der Hydrotherapie und der Diätik in Berührung. Er entwickelte seine Diät, die ganz auf pflanzlicher Rohkost basierte 1891 in Zürich, wo er eine Stadtpraxis übernommen hatte. Bereits 6 Jahre später, 1897, war die Praxis zu einer kleinen Privatklinik gewachsen, in der er seine Patienten auch stationär behandelte. Grundlage der Behandlungen war seine diätetische “Heilnahrung” bestehend aus “Früchtespeisen und Rohgemüse”. Diese Diät verband er mit verschiedenen physikalischen Therapiemethoden.

In aller Welt entstand ein so starkes Interesse an seiner pflanzlichen Rokkost, dass die Kapazitäten seiner Privatklinik nicht mehr ausreichte. 1902 eröffnete Bircher-Benner in Zürich ein grosses Privatsanatorium, das den Namen “Lebendige Kraft” bekam. Diesem Sanatorium, das ständig ausgebaut wurde, stand er bis zu seinem Lebensende vor. Noch kurz vor seinem Tode eröffnete – er ebenfalls in Zürich – ein, nach seinen Grundsätzen geführtes, “Volkssanatorium”. Bircher-Benner ist einer der frühesten und bedeutendsten Vertreter der naturgemäßen Heilmethode und Ernährung – der “Heilnahrung par excellence”, wie er seine Diät selbst nannte. Er förderte auch – neben seiner Ernährungstherapie – andere naturgemässe Heilmethoden, wie Sonnen- und Luftbäder, Heilgymnastik und Wasseranwendungen.

Er veröffentlichte seine Gedanken in den viel gelesenen “Wendepunktbüchern” und in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift “Der Wendepunkt im Leben und Leiden”.
Maximilian Bircher-Benner starb am 24. Januar 1939 in Zürichberg (Zürich).

Die Ernährungslehre der heiligen Hildegard von Bingen

Wichtige Persönlichkeiten in der Medizin

Die Ernährungslehre der heiligen Hildegard von Bingen

Biographie:

Hildegard von Bingen wurde 1089 in Bermerheim bei Alzey in Rheinhessen als das letzte von 10 Kindern ihrer Eltern geboren. Ihr Vater Hildepert entstammt dem edelfreien Geschlecht der Bermersheimer. Er war Minesteriale (Landesgutverwalter) des Hochstiftes Speyer.
Im Mittelalter spielte der “Zehnte”, d.h. die Abgabe des zehnten Teils eine grosse Rolle. Durch die Stellung des Vaters lag es nahe, dass Hildegard, quasi als “Zehnt”, Gott übergeben werden sollte, indem sie in ein Kloster eintrat. Zunächst musste sie jedoch lernen, was in der damaligen Zeit keinesfalls sehr üblich war. Sie wurde im Alter von acht Jahren der Klausnerin Gräfin Jutta von Sponheim übergeben. Die Gräfin hatte einige Schülerinnen, die sie auf dem Disibodenberg im Lesen, Schreiben, im Singen der Psalmen, in Handarbeit und Musik unterrichtete. Später entwickelte sich die Klause der Gräfin zu einem Benediktinerinnenkloster. Hildegard von Bingen wurde nach dem Tod der Gräfin im Jahre 1136 einstimmig zur Äbtissin des Klosters gewählt. Später wurde das Kloster dann auf den Rupertsberg bei Bingen verlegt.

Auch heute noch gilt die heilige Hildegard als eine grosse Frau des Mittelalters um die sich viele Mythen ranken. So soll sie Jahrelang nichts gegessen haben und wenn sie doch etwas zu sich nahm, soll es nur Dinkel gewesen sein. Besonders überstrahlt war ihr Leben jedoch von einem Phänomen, für das die Wissenschaft bis heute keine Erklärung finden konnte. Es war die Gabe, die man als Schau umschreiben könnte.
Die Schau (visionäre Zustände) machten sich bereits im Kindesalter bemerkbar. Diese Zustände hatten keine ekstatischen Züge, sie empfing ihre Visionen im wachen Zustand.

Der Mönch Wilbert von Gembloux bat sie einmal um eine Beschreibung ihres Charismas. Die damals 77-jährige “Seherin vom Rhein” gab ihm folgende Antwort:
“lch sehe diese Dinge nicht mit den äußeren Augen und höre sie nicht mit den äußeren Ohren, ich sehe sie vielmehr einzig in meiner Seele, mit offenen leiblichen Augen, so daß ich niemals die Bewußtlosigkeit einer Ekstase erleide, sondern wachend schaue ich dies bei Tag und Nacht. Das Licht, das ich schaue, ist nicht an den Raum gebunden. Es ist viel, viel lichter als eine Wolke, die die Sonne in sich trägt.”

Aus der Seherin wurde eine Prophetin. Sie beschrieb ihren Auftrag, den sie von Gott bekommen habe, so: “Schreib, was du siehst und hörst! Tu kund die Wunder, die du erfahren! Schreib sie auf und sprich!”

Hildegard beschreibt selbst wie tief erschrocken sie war und sich zurückhalten wollte, da sie nicht die harte Natur eines Johannes des Täufers habe. Daraufhin wurde sie krank. Man kann davon ausgehen, dass ihre entstandenen Lähmungen psychosomatischer Natur waren, die sich wieder zurückbildeten, als sie gegen ihre ersten Bedenken anfing zu schreiben. Sie erkannte Gottes Willen und schrieb ihr erstes Werk “Scivias – Wisse die Wege”. In diesem Werk rollt sie – durch Eingebungen (Schau) – die Dimensionen und Hintergründe der Schöpfung und Erlösung auf.

Das Werk war so gewaltig, dass Papst Eugen III 1147 auf einer Synode in Trier vor versammelten Kardinälen, Bischöfen und Theologen weite Stecken aus der Scivias vorlas. Vorher hatte er die Sehergabe Hildegards durch eine Kommission prüfen lassen. Ihre Gabe war nun von höchster Stelle sanktioniert und so wurde sie als deutsche Mystikerin im gesamten Abendland berühmt und angesehen.

Die heilige Hildegard diktierte alle ihre Werke in lateinischer Sprache die ihr Sekretär, der Mönch Volmar und ihre Sekretärin und geistige Tochter, Richardis von Stade, niederschrieben. Bis heute wird gerätselt, wo und wann Hildegard so gut Latein erlernte, dass sie Ihre Werke in dieser schweren Sprache fehlerfrei diktieren konnte.

Tausende kamen nun zu ihr und holten sich Rat, darunter Bischöfe, Päpste, Kaiser und Könige. Sie traf auch mit dem gefürchteten Kaiser Barbarossa zusammen, den sie furchtlos mit scharfen Worten dazu bewegen konnte, seine Kämpfe gegen den Papst einzustellen.
Der Kaiser setzte in jener Zeit immer wieder “Gegenpäpste” ein. Dadurch war die Christenheit in Unruhe geraten und war verunsichert. Die Zucht in den Klöstern und beim Klerus schwand auch.
Hildegard verliess nun in grosser Sorge um das Reich Gottes ihre Klosterzelle von 1158 bis 1171 und unternahm vier ausgedehnte Missionsreisen, die sie nach Franken, Würzburg und Bamberg, dann rheinabwärts nach Köln und Trier, später dann nach Süddeutschland führten. Sie predigte in Klöstern aber auch auf Marktplätzen und rief das Volk und den Klerus zur Umkehr auf.
Es ist fast unglaublich, was sich die 70jährige Frau für Strapazen auferlegte. Die Entfernungen musste sie zu Pferde, zu Fuss oder per Schiff zurücklegen.

Hildegard kümmerte sich nicht nur um das geistige Wohl ihrer Mitmenschen, sie versuchte auch Kranken zu helfen. Sie litt selbst fast ständing unter Krankheiten und konnte ihre Medizinbücher nach eigenen Erfahrungen schreiben. Sie schrieb die Bücher auch um die Menschen auf die Heilkräfte aufmerksam zu machen, die Gott in die Natur gelegt hat.
Der Konstanzer Arzt Dr. med. Gottfried Hertzka hat als erster die Bedeutung der medizinischen Erkenntnisse und Ratschläge der heiligen Hildegard erkannt und neu entdeckt. In jahrelanger Forschungstätigkeit hat er die wichtigsten von etwa 2000 medizinisch-ernährungswissenschaftlichen Prophezeiungen in seiner Allgemeinpraxis erprobt und unserer Zeit zugänglich gemacht. Viele Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker haben sich dem angeschlossen und arbeiten nach den Rezepten und Ratschlägen der heiligen Hildegard von Bingen.

Hildegard starb am 17. September 1179 im Alter von 81 Jahren.

Die Ernährungslehre der Hildegard von Bingen:

Obwohl bereits die Griechen über die Heilkräfte der Natur wussten, ging Hildegard von Bingen, 1300 Jahre nach Hippokrates, von einem anderen Gedankenansatz aus. Sie beschrieb ihre Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit. Sie ging von dem Grundsatz aus, dass Lebensmittel gleichzeitig immer Heilmittel darstellen. Die Hildegard-Ernährungslehre kann als Kur bei verschiedensten Krankheiten angewandt oder aber auch zu einer dauernden Lebenseinstellung gemacht werden. Die Lehre der Hildegard muss als Ganzheitliche Lehre verstanden werden. In dieser Lehre werden sechs Lebensregeln zusammengefasst:

  1. Beim Essen und Trinken muß auf die natürlichen Heilkräfte der Lebensmittel, von Hildegard “Subtilität” genannt, geachtet werden.
  2. Regelmäßiges Entschlacken des Körpers.
  3. Ruhe und Bewegung müssen in einem vernünftigen Gleichgewicht stehen, ebenso
  4. Wachen und Schlafen zur Regeneration des Organismus.
  5. Seelische Abwehrkräfte können durch Selbsterkennung aktiviert werden.
  6. Lebensenergie aus den vier Weltelementen schöpfen: Feuer, Wasser, Luft und Erde durch positive Natur-Erlebnisse und natürliche Heilmittel.

Als wichtigstes Nahrungsmittel erkannte Hildegard den Dinkel.

Der Dinkel (Triticum spelta), auch Spelz oder Schwabenkorn genannt, stammt von den Wildgräsern (Triticum discoides und Triticum tauschii) ab.
Schon vor 5000 Jahren war der Dinkel als Kulturpflanze im südwestlichen Teil Asiens bekannt. Er verbreitete sich viel später bis nach Mittel- und Nordeuropa, wo er dann auch im südwestdeutschen Raum angebaut wurde. Ortsnamen wie z. B. Dinkelsbühl weisen noch heute auf diese Kultur hin. Vor 150 Jahren wurden noch ca. 400.000 ha Land mit Dinkel bestellt. Heute sind es weniger als 10% dieser Fläche. Der Grund hierfür liegt darin, daß Dinkel geringere Erträge als Weizen abwirft.

Dinkel ist eine genügsame Pflanze. Er wächst auf armen und steinigen Böden. Düngung jeglicher Art ist kaum erforderlich; wenn aber doch gedüngt werden muß, dann nur mit organischem Dünger.
Dinkel hat einige Eigenschaften, die auch die Wildformen des Getreides haben, daß nämlich seine Ährenspindel leicht brüchig sind, was aber beim Mähdreschen unerwünscht ist. Außerdem besitzt Dinkel einen festen Spelz, der jedes einzelne Korn fest umhüllt. Der Spelz muß mit einem zusätzlichen Arbeitsgang und in einem besonderen Verfahren entfernt werden. Dieser, früher als Nachteil angesehener Zustand, ist heute eher als Vorteil anzusehen, da Dinkel im Vergleich mit anderen Getreidesorten weitaus weniger mit Umweltgiften belastet ist, weil mit dem Spelz auch evtl. vorhandene Gifte entfernt werden.
Das Dinkelkorn ist schmaler als das Weizenkorn. Seine Farbe ist goldgelb mit leicht rötlichem Einschlag. Die Backfähigkeit ist mit der des Weizens vergleichbar.

Die ausgeglichene Nährstoffzusammensetzung des Dinkels macht ihn als Grundnahrungsmittel für empfindliche Menschen geeignet.
In der Küche wird Dinkel wie Weizen zubereitet. Seine Kochzeit ist allerdings etwas kürzer als beim Weizen. Er wird eingeweicht, gekocht und nachgequollen.
Er übertrifft alle Getreidesorten an Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen. Er kann in verschiedenen Formen, z.B. als Brot, Brei, Suppe oder Kaffee zu sich genommen werden.

Ebenso wichtig sind verschiedene Gemüsesorten, allerdings immer gedünstet, nie als Rohkost. Typische Sorten sind beispielsweise Fenchel, Edelkastanien, Sellerie, Bohnen und Möhren.

Fleisch sollte nur sehr mässig gegessen werden, Schweinefleisch ist tabu, Fisch ist dagegen immer empfehlenswert.
Bei der Ernährungslehre der Hildegard ist zu beachten, dass zu ihren Lebzeiten Tomaten, Kartoffeln und exotische Früchte noch nicht bekannt waren. Die Wirkungen auf den Körper konnten von ihr also noch nicht beschrieben werden.

Rezepte:

Die heilige Hildegard sieht das schwäbische Habermus als das wichtigste Rezept ihrer Ernährungslehre an. Dieses sollte immer die erste Mahlzeit des Tages sein:

2 Tassen Wasser
1 knappe Tasse Dinkelschrot
1 kleingeschnittener Apfel
je 1 Messerspitze Galgant- und Bertrampulver
2 Teelöffel Honig
Zimt
Den Dinkelschrot in das kalte Wasser einrühren und unter Umrühren 5 Minuten vorsichtig aufkochen. Apfel, Galgant, Bertram und Honig hinzufügen. Bei kleiner Hitze 10 Minuten quellen lassen und mit Zimt bestreut servieren. Warm genießen!

Folgende Rezepte wurden aus “Oma Gollwitzers Kochbuch” übernommen:

Dinkel-Kastanien-Brot

200g Dinkelschrot
1/8 l Milch
1/8 l Wasser
40 g Hefe
200 g Dinkelmehl
2 EL Kastanienmehl
1 gestr. TL Salz
je eine Prise Bertram, Galgant
 
Dinkelschrot mit Milch und Wasser gut anrühren und 1-2 Stunden quellen lassen, gut durchrühren und die Hefe untermengen. 10 Min. stehen lassen, Dinkel-, Kastanienmehl und Salz zugeben und gut durchmischen. Zudecken, warmstellen und aufgehen lassen, nochmals durchkneten und nochmals gehen lassen. Zum dritten Mal duchkneten, in eine mit Butter ausgestrichene Kastenform geben und ein letztes Mal gehen lassen. Backofen bei Ober- und Unterhitze auf 250 Grad Celcius vorheizen , Teig mit Wasser bestreichen, ein paar Mal einschneiden und auf mittlerer Schiene einschieben. Nach 20 Min. auf 200 Grad Celcius zurückschalten, Form auf unterste Schiene stellen und 1 Stunde backen. Ofen ausschalten und Brot noch 10 Min. im Ofen lassen.

Dinkelkörner gebacken

Ein archaisches Hildegard-Rezept von Wolfgang Gollwitzer Für 6-8 Personen:

500 g ganze Dinkelkörner
1 TL Salz
150 g Butter
1 Portion Crème fraiche
1 Fenchelknolle
1 Hildegard-Gewürz nach Belieben

  1. Die Körner in einem Sieb gut abbrausen und in 1 l gesalzenem kalten Wasser über Nacht einweichen. Zusammen mit 150 g Butter 40 Min. im Dampftopf garen. Heizquelle abschalten und auf der Herdplatte etwas abkühlen lassen.
  2. Ein Backbelch mit Backfollie belegen und mit etwas Butter bepinseln. Dinkelkornmasse daruaf glattstreichen und 1 Stunde kaltstellen.
  3. Restliche Butter schmelzen und je nach geschmack mit Pelargoniengewürz, Greichenkleegewürzmischung oder einem anderen Hildegard-Gewürz ( z.B. Bertram, Galgant) würzen und leicht bräunen. Die Dinkelkornmasse damit beträufeln. Auf der mittleren Einschubleiste bei 200 Gard Celcius 30 Min. backen. Mit Crème fraiche, in die kleingeschnittener Fenchel gemischt wurde, servieren. Pro Portion bei 8 Portionen:
    6 g E, 14 g F, 45 g KH=337 kcal (1411 kJ).

Brotsuppe mit Kräutern

Für 4-6 Portionen:
9 Scheiben altbackenes Dinkelbrot
300 g Zwiebeln
30 g Butter
½ TL Galgantpulver
¼ l Weißwein
1½ l Kalbfußfond*
Salz
Pfeffer (aus der Mühle)
Muskatnuß (frisch gerieben)
3 Tomaten
2 Bund Schnittlauch
1 Bund glatte Petersilie
1 Bund Kerbel
2 Eigelb
200 ml Schlagsahne

  1. Die Brotschieben goldbraun rösten (im Toaster oder auf dem Blech im Backofen).
  2. Die Zwiebeln pellen und in Streifen schneiden. Die Butter im Topf zerlassen, die Zwiebeln darin bräunen und mit Paprikapulver bestreuen. Wein und Fond dazugießen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
  3. Brotscheiben vierteln und einschichten. Die Suppe bei milder Hitze 15 Minuten leise kochen lassen.
    inzwischen die Tomaten brühen, pellen vierteln und dabei entkernen. Die Viertel einmal durchschneiden.
  4. Die Kräuter schneiden, in die Suppe rühren und 2 Minuten garen.
  5. Das Eigelb mit der Sahne verquirlen, die Suppe damit legieren. Den Topf sofort vom Herd ziehen.
  6. Die Tomatenstücke in die Suppe geben und darin erwärmen. Die restlichen Brotscheiben halbieren und in die Suppe geben. Die Suppe vor dem Servieren noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zubereitungszeit: 45 Minuten
pro Portion (bei 6 Portionen):
8g E, 19g F, 30g KH=332 kcal (1387 kJ)

Heilfasten nach Hildegard von Bingen:

Das Hildegard Fasten kennt drei Varianten. Es ist eine einfache, jedoch sehr wirkungsvolle Methode, Gift- und Schlackstoffe aus dem Körper herauszubringen. Jedoch wird nicht nur der Körper von Belastungen befreit, sondern auch die Seele!

Fasten bedeutet nicht gleich Hungern. In jedem Fall bleibt der Körper leistungsfähig, selbst bei völligem Verzicht auf feste Nahrung. Als einzige Nebenwirkung könnte ein “eigenartiger” Körpergeruch auftreten, der sich aus dem Ausschwemmen der Giftstoffe ergeben kann.

Die drei Varianten sind:

  1. Mit Dinkel, Obst und Gemüse fasten
  2. Brotfasten
  3. Hildegard-Fasten

Die leichteste Fastenform ist die erste Variante: Man ernährt sich vier bis sechs Wochen lang drei mal täglich nur von Dinkel, Obst und Gemüse. Diese Diät ist leicht durchzuhalten und kann ganz besonders Rheumatikern empfohlen werden.

Die zweite Variante – das Brotfasten – dagegen fordert im zweitägigen Wechsel die normale Hildegard Diät sowie die Reduktionskost, die ausschließlich aus Dinkelprodukten und Fencheltee besteht.

Einen Schritt weiter geht das Hildegard-Fasten. Eine Woche lang darf nur flüssige Nahrung zu sich genommen werden.
Zur Auswahl stehen Dinkelkaffee, Fenchel und Kräutertee, Suppe und verschiedene Säfte.

Beim ersten Fasten erscheint es mir sinnvoll zu sein, mit einer der beiden ersten Varianten zu beginnen oder sich einer Fastengruppe anzuschliessen. Das erleichtert den Einstieg.
Bei allen Kuren muss darauf geachtet werden, daß man sich mindestens eine Stunde pro Tag an der frischen Luft bewegt.

Im Hildegard-Zentrum Allensbach werden unter sachkundiger Leitung regelmässig Fastenkuren verschiedener Art und Länge durchgeführt.

Weiterführende Informationen und Rezepte sind von JURA-Naturheilmittel zu erhalten.
Quelle: Jura Naturheilmittel.

Die Werke der heiligen Hildegard von Bingen:

Visionsbücher

“SCIVIAS” – Wisse die Wege (entstanden 1141 bis 1151)
“LIBER VITAE MERITORUM” – das Buch der Lebensvergeltung (entstanden 1158 bis 1161)
“LIBER DIVINORUM OPERUM” – das Buch der Gotteswerke (entstanden 1163 bis 1174)

Medizinisch-heilkundliche Schriften

“LIBER SUBTILITATUM DIVERSARUM NATURARUM CREATURARUM”

  • Teil 1 Naturkunde – “PHYSICA”
  • Teil II Heilkunde – “CAUSAE ET CURAE”

Singspiel und Lieder

Singspiel “ORDO VIRTUTUM”
(entstanden vermutlich zur Einweihung der Kirche im Kloster Rupertsberg)
77 Lieder

Visionsbücher

“SCIVIAS” Wisse die Wege (entstanden 1141 bis 1151)
Der zweite Teilhandelt von der Erlösung durch Christus und die Fortsetzung des Erlösungswerkes durch die Kirche.
“LIBER VITAE MERITORUM” – das Buch der Lebensvergeltung (entstanden 1158 bis 1161)
“LIBER VITAE MERITORUM”
“LIBER DIVINORUM OPERUM” – das Buch der Gotteswerke (entstanden 1163 bis 1174)
“LIBER DIVUINORUM OPERUM” ist eine Kosmologie.

Medizinisch – heilkundliche Schriften

“LIBER SUBTILITATUM DIVERSARUM NATURARUM CREATURARUM”
Teil I “PHYSICA” Naturkunde
“PHYSICA” ist in 9 Bücher gegliedert. Sie handeln in 513 Kapiteln über Pflanzen, Elemente, Bäume, Steine, Fische, Vögel, Säugetiere, Reptilien und über den Ursprung der Metalle.
Teil II “CAUSAE ET CURAE” Heilkunde
“CAUSAE ET CURAE” befaßt sie sich mit den Krankheiten des Menschen von Kopf bis Fuß, mit der Ernährung und Verdauung, mit den Gemütsbewegungen, mit Wachen und Schlafen, Gehen, Stehen, Reiten. Sie gibt Anweisungen über die gesunde Lebensführung.

Hoffnungsschimmer in der Krebstherapie

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Hoffnungsschimmer in der Krebstherapie

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden starben im Jahr 2000 in Deutschland insgesamt über 800.000 Menschen, davon erlagen mehr als 200.000 einem Krebsleiden. Damit ist Krebs nach Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems die zweithäufigste Todesursache. Die Zahl der an Krebs erkrankten Personen in Deutschland wird auf 4 bis 5 Millionen geschätzt, pro Jahr gibt es circa 350.000 Neuerkrankungen. Gegenwärtig wird Krebs als eine Krankheit angesehen, die durch Mutationen in Genen bedingt ist, welche das Wachstum und Absterben der Körperzellen kontrollieren. Die Fehlfunktion dieser mutierten Gene führt dazu, dass Krebszellen unkontrolliert wachsen und nicht mehr absterben. Besonders aggressive Tumorarten zeichnen sich durch invasives Wachstum und Metastasenbildung aus. Schon 1924 fand der deutsche Nobelpreisträger Professor Dr. Otto Heinrich Warburg heraus, dass diese Zellen zur Gewinnung von Energie nicht den normalen Weg der Glucoseverbrennung einschlagen, sondern Glucose (Traubenzucker) auch in Anwesenheit von Sauerstoff zu Lactat (Milchsäure) vergären (Warburg et al., 1924). Im Jahr 1931 erhielt der Biochemiker, Arzt und Physiologe den Nobelpreis für Medizin (“for his discovery of the nature and mode of action of the respiratory enzyme”). Warum die Krebszellen die Glucoseverbrennung “abschalten”, konnte er jedoch nicht erklären.

Erst der Krebsforscher Doktor Johannes F. Coy entdeckte 1995 am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg das Enzym Transketolase-like 1 (TKTL1), welches einen alternativen Stoffwechselweg in der Zelle ermöglicht (Coy et al., 1996; Coy et al., 2005). “Damit könnten die Krebsforschung revolutioniert und neue Diagnose- und Therapiechancen eröffnet werden”, so der Krebsforscher Coy. Die Transketolase ist ein Schlüsselenzym im nicht-oxidativen Abschnitt des Pentosephosphatstoffwechsels. Der Pentosephosphatweg ist ein multifunktionaler Stoffwechselweg, dem bisher drei wesentliche Aktivitäten zugeschrieben werden und deren jeweilige Intensität vom Gewebetyp sowie vom Stoffwechselzustand der Zelle abhängt. Die erste Funktion dieses Stoffwechselweges ist die Bereitstellung von Reduktionskraft in Form von NADPH, die essentiell für alle synthetischen Prozesse in der Zelle ist. Der Pentosephosphatweg dient weiterhin der Bereitstellung von Ribosen. Dies sind Zuckermoleküle, die Grundbausteine der Nukleinsäuren und damit der Erbsubstanz darstellen. Zum Dritten vollzieht der Pentosephosphatweg die Umwandlung von Pentosen in Hexosen, die dem glykolytischen Abbau zu Pyruvat (Brenztraubensäure) zugeführt werden.

In der menschlichen Erbsubstanz konnten bislang 3 Transketolase-Gene (TKT, TKTL1, TKTL2) identifiziert werden. Jedoch wurde nur für TKTL1 eine Überexprimierung in Tumorgeweben nachgewiesen (Langbein et al., 2006). Das TKTL1-Gen ist infolge einer Mutation gegenüber den anderen Transketolase-Genen verändert (Coy et al., 1996). Aufgrund dieser Veränderung ist das Enzym in der Lage, unübliche und für den Menschen bislang nicht beschriebene biochemische Reaktionen zu katalysieren (Coy et al., 2005). Das TKTL1-Enzym ist in jenen Geweben aktiv, in denen bereits Warburg die Vergärung von Glucose zu Milchsäure in Anwesenheit von Sauerstoff beobachten konnte (Warburg et al., 1924; Coy et al., 2005; Langbein et al., 2006). Verglichen mit der von den meisten gesunden Zellen genutzten Glucoseverbrennung ermöglicht die Vergärung den Tumorzellen auch dann Energie zu gewinnen, wenn die Sauerstoffversorgung unterbrochen oder eingeschränkt ist. Da die Vergärung bei weitem nicht so effizient wie die Verbrennung ist, nehmen gärende Krebszellen das 20- bis 30-fache an Glucose im Vergleich zu gesunden nicht vergärenden Körperzellen auf. Jedoch verschafft die Vergärung den Tumorzellen einen selektiven Vorteil, so lange Glucose in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht (Pfeiffer et al., 2001). Des Weiteren entstehen durch den Gärungsstoffwechsel Resistenzen gegen üblicherweise verwendete Chemotherapeutika (Xu et al., 2005). Dadurch wird ermöglicht, dass Krebszellen aggressiv werden, in andere Gewebe eindringen und metastasieren.

Nach den wissenschaftlichen Arbeiten Dr. Coys zufolge kann Krebs nun in zwei verschiedene Klassen unterteilt werden:
. in Krebszellen, die Glucose verbrennen (TKTL1-negativ) und
. in Krebszellen, die Glucose vergären (TKTL1-positiv).

Thiamin (Vitamin B1) ist ein Cofaktor von Transketolasen und wird aufgrund von Mangelerscheinungen häufig in hohen Dosen während der Krebstherapie verabreicht. Es ist jedoch bereits gezeigt worden, dass eine Thiamin-Substitution neben der erwünschten Verbesserung des Allgemeinzustandes des Patienten auch zu einer Steigerung des Tumorwachstums führen kann (Comin-Anduix et al., 2001). Eine Substitution von Oxythiamin, einem kompetitiven Hemmstoff der Transketolasen, führt hingegen zur Hemmung des Tumorwachstums (Boros et al., 1997; Rais et al., 1999). Die antagonistischen Effekte von Thiamin und Oxythiamin lassen sich durch die Wirkung dieser Substanzen auf TKTL1 erklären.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass TKTL1-positive aggressive Tumorzellen sowohl durch eine ernährungsbedingte Reduktion des Zuckerangebotes als auch durch die Gabe von Transketolase-Hemmstoffen (z.B. Oxythiamin oder anderen Transketolase-Hemmstoffen) beeinflusst werden können. Für die Planung der Therapie ist es daher von höchstem Interesse, Patienten mit TKTL1-positiven Tumoren diagnostizieren zu können.

Wie wird die aggressive Form des Krebses nun nachgewiesen und was sind die Vorteile dieses Tests?

Die R-Biopharm AG in Darmstadt bietet weltweit als einziges Unternehmen einen patentierten Test (RIDA PentoCheck® IHC) an, mit dem die beiden Krebsformen unterschieden werden können. Durch den Nachweis des TKTL1-Enzyms in den Krebszellen lässt sich feststellen, ob der Tumor über den TKTL1-Stoffwechsel Glucose vergärt. “Zukünftig sollte vor jeder Chemotherapie die Untersuchung auf TKTL1 positive Zellen im Tumorgewebe durchgeführt werden”, bekräftigt Tumorbiologe Coy. “Zellen, die Glucose vergären, sind gegen die meisten Chemotherapeutika unempfindlich. Dies konnte in einer Studie eindrucksvoll belegt werden (Xu et al., 2005). Eine Chemotherapie, die dies nicht berücksichtigt, führt zwar zur Zerstörung empfindlicher Tumorzellen, unempfindliche (resistente) dagegen wachsen jedoch weiter. Im Prinzip werden durch diese Chemotherapie aggressive Tumorzellen selektioniert.” Zudem zerstören die entstehenden Abbauprodukte Lactat und Kohlensäure das umliegende Gewebe (Matrixdegradation), was wiederum das Ausbreiten der Tumorzellen erleichtert (Gatenby und Gawlinski, 2003). Zellen, die den Gärungsstoffwechsel betreiben, sind nicht länger auf Sauerstoff angewiesen, überleben folglich auch bei Gewebehypoxie (Sauerstoffunterversorgung). Daraus ergibt sich folgende Schlussfolgerung: Parallel zu jeder Chemotherapie sollte bei Nachweis TKTL1-positiver Zellen auch eine spezielle TKTL1-Therapie angeboten werden, um dem Patienten eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Doch was bedeutet dies für die Krebstherapie beziehungsweise letztendlich für den Krebspatienten?
Glucose wird über die Nahrung in vielfältiger Form aufgenommen. Glucose kommt natürlicherweise in Früchten und Honig vor, sie ist in Form von Saccharose im Haushaltszucker sowie als Bestandteil des Polysaccharids Stärke in Brot, Reis, Nudeln und Kartoffeln enthalten. Forscher sehen nun die Möglichkeit, über eine kohlenhydratarme Ernährungsweise der TKTL1-positiven Krebszelle ihre Energie- und damit Lebensgrundlage zu entziehen und sie zum Absterben zu bringen. Tumorzellen, die Glucose vergären, sind auf diesen Zucker als alleinigen Treibstoff angewiesen. Weder Fructose, noch Proteine oder Nahrungsfette können zur Vergärung herangezogen werden, da selbst die Betaoxidation als Quelle der Energiegewinnung in vielen Tumorzellen “abgeschaltet” ist (Buzzai et al., 2005). Somit bleibt diesen Tumorzellen nur die Möglichkeit, Energie aus der Glucosevergärung zu gewinnen. Sobald diese unterbrochen ist, stirbt die Zelle ab.
Eine auf den TKTL1-Stoffwechsel spezifisch ausgerichtete neue Ernährungstherapie wird derzeit von der Firma Tavartis in Otzberg in Zusammenarbeit mit der Firma Evomed aus Darmstadt angeboten. Das Prinzip dieser so genannten TAVARLIN-Ernährungsherapie basiert auf einer protein- und öl- beziehungsweise fettreichen Kost, die gleichzeitig kohlenhydratarm ist (niedriger glykämischer Index). Diese verfolgt das Ziel, TKTL1-positive Zellen von der Energieversorgung abzukoppeln und das Enzym direkt zu hemmen. Diese Ernährungstherapie kann unterstützend zu den etablierten Krebstherapien angewandt werden. Da bereits gezeigt werden konnte, dass das Anschalten der Vergärung von Glucose zu Resistenzen gegenüber vielen Chemotherapeutika führt, ist zu hoffen, dass mit einer Umstellung der Ernährung auf das TAVARLIN-Ernährungskonzept die Entstehung von Resistenzen vermindert wird.
Ein weiterer Vorteil: der Krebspatient kann erstmals selbst aktiv werden, indem er seine Ernährung dem Grad und Verlauf seiner Krankheit entsprechend anpasst und modifiziert. Die TAVARLIN-Ernährungstherapie könnte auch für Krebspatienten in fortgeschrittenen Stadien, die auf eine enterale Ernährung angewiesen sind, erweitert und ergänzt werden. Auf dem Markt existiert eine Vielzahl protein- und fettangereicherter Sondennahrungen, die in der Tumortherapie eingesetzt werden könnten.

Welche Alternativen gibt es?
Nach wie vor gehört die Krankheit Krebs zu den unheilbaren Krankheiten, die den Betroffenen viel Schmerz und Leid zufügen. Doch wo liegt sie – die Gefahr? Neben Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss und bestimmten Schadstoffen stellt die Ernährungsweise eine wichtige Ursache dar. Wie einzelne Lebensmittel zur Krebsentstehung beitragen, ist in vielen Fällen aber noch nicht klar. Hier verhält es sich ähnlich wie mit dem Rauchen: die Gefahr ist nicht unmittelbar erkennbar und auch nicht spürbar. Der Verzehr von zuviel gegrilltem Fleisch ist ja schließlich nicht schmerzhaft – eher schmackhaft. Auf der anderen Seite sind in der Nahrung zahlreiche Substanzen wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe vorhanden, die krebshemmend sein können, zumindest aber das Risiko für Krebserkrankungen beträchtlich senken. Damit hat sich die Ernährungsforschung in den letzten Jahren und Jahrzehnten intensiv beschäftigt. Es gilt also, nicht nur einen neuen Weg der Krebsdiagnostik und -therapie, sondern auch einen neuen Weg der Krebsprävention einzuschlagen.

Fazit: Trotz dieser positiven Ergebnisse und Beobachtungen bezüglich einer glucosearmen Ernährungsweise zur Beeinflussung bestimmter Krebserkrankungen besteht intensiver Forschungsbedarf, um diese Wirkungen nicht zuletzt am Menschen mit klinischen Studien nachzuweisen. Zudem müsste durch eine patientenorientierte Forschung sowohl die Diagnose als auch die Ernährungstherapie zum Wohle der Krebskranken etabliert werden. Auf Basis der Beobachtungen zur krebshemmenden Wirkung von Transketolasehemmstoffen besteht die Hoffnung, TKTL1-positive aggressive Tumoren in der Zukunft neben einer adäquaten Diät mit einem maßgeschneiderten Krebsmedikament bekämpfen zu können.

Literatur

  1. Warburg O, Posener und Negelein: Über den Stoffwechsel der Carcinomzelle, 1924
  2. Coy JF, Dubel S, Kioschis P, Thomas K, Micklem G, Delius H, Poustka A.: Molecular cloning of tissue-specific transcripts of a transketolase-related gene: implications for the evolution of new vertebrate genes. Genomics. 1996 Mar 15;32(3):309-316
  3. Földi M, zur Hausen A, Jäger M, Bau L, Kretz O, Waterman D, Gitsch G, Stickeler E, Coy JF: Das Transketolase Protein TKTL1 ist in Ovarialkarzinomen überexprimiert.
  4. Rais B, Comin B, Puigjaner J, Brandes JL, Creppy E, Saboureau D, Ennamany R, Lee WN, Boros LG, Cascante M: Oxythiamine and dehydroepiandrosterone induce a G1 phase cycle arrest in Ehrlich’s tumor cells through inhibition of the pentose cycle. FEBS Lett. 1999 Jul 30;456(1):113-118
  5. Gatenby RA, Gawlinski ET: The glycolytic phenotype in carcinogenesis and tumor invasion: insights through mathematical models. Cancer Res. 2003 Jul 15;63(14): 3847-3854
  6. Langbein S, Zerilli M, zur Hausen A, Staiger W, Rensch-Boschert A, Lukan N, Popa J, Ternullo MP, Steidler A, Weiss C, Grobholz R, Willeke F, Alken P, Stassi G, Schubert P, Coy JF: Expression of transketolase TKTL1 predicts colon and urothelial cancer patient survival: Warburg effect reinterpreted. Br J Cancer. 2006 Feb 27;94(4):578-85.
  7. Coy JF, Dressler D, Wilde J, Schubert P: Mutations in the transketolase-like gene TKTL1: clinical implications for neurodegenerative diseases, diabetes and cancer. Clin Lab. 2005;51(5-6):257-273
  8. Xu RH, Pelicano H, Zhou Y, Carew JS, Feng L, Bhalla KN, Keating MJ, Huang P: Inhibition of glycolysis in cancer cells: a novel strategy to overcome drug resistance associated with mitochondrial respiratory defect and hypoxia. Cancer Res. 2005 Jan 15;65(2):613-621
  9. Pfeiffer T, Schuster S, Bonhoeffer S. Cooperation and competition in the evolution of ATP-producing pathways. Science. 2001 Apr 20;292(5516):504-7.
  10. Boros LG, Puigjaner J, Cascante M, Lee WN, Brandes JL, Bassilian S, Yusuf FI, Williams RD, Muscarella P, Melvin WS, Schirmer WJ. Oxythiamine and dehydroepiandrosterone inhibit the nonoxidative synthesis of ribose and tumor cell proliferation. Cancer Res. 1997 Oct 1;57(19):4242-8.
  11. Comin-Anduix B, Boren J, Martinez S, Moro C, Centelles JJ, Trebukhina R, Petushok N, Lee WN, Boros LG, Cascante M. The effect of thiamine supplementation on tumour proliferation. A metabolic control analysis study. Eur J Biochem. 2001 Aug;268(15):4177-82.

Links

  1. Deutsches Krebsforschungszentrum www.dkfz-heidelberg.de
  2. R-Biopharm AG, Landwehrstraße 54, 64293 Darmstadt; www.r-biopharm.com
  3. Tavartis GmbH, Krötengasse 10, 64853 Otzberg und Evomed MedizinService GmbH, Heidelberger Landstraße 190, 64297 Darmstadt; www.tavartis.de
  4. Otto Heinrich Warburg; http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Warburg
  5. Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V., Mariahilfstraße 9, 52062 Aachen; www.ernaehrungsmed.de

Redakteur: Dipl. troph. Irina Baumbach, unter Mitarbeit von Sven-David Müller-Nothmann

Neues über Adipositas

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Neues über Adipositas

Zu dick? Fragen Sie Ihren Neurologen!

Patienten, die unter Fettsucht leiden, sprechen in der Regel nicht von Popcorntüten, zu vielem oder falschem Essen, sondern von Hormonen und Regelkreisen. Dem schließen sich jetzt auch die Wissenschaftler an. Kölner Forscher haben Nervenzellen identifiziert, die die Nahrungsaufnahme hemmen. Sie sind der Meinung, dass ein “Anti-Popcorn-Schrittmacher” fürs Gehirn möglich sein müsste.

Es ist nicht zu übersehen, dass ein Grossteil der Bevölkerung immer dicker wird. Stoffwechselexperten sprechen sogar von einer Epidemie, die alle anderen medizinischen Probleme der nächsten Jahre in den Schatten stellen wird. Obwohl es in der Medizin epidemiologische Schwierigkeiten gibt, die das hyperinflationäre Katastrophisieren der Adipositas anfechtbar machen, ist es jedoch unstrittig, dass noch in den achtziger Jahren die Cola-Becher und die Popcorntüten kleiner und die Sandwiches kürzer als heutzutage waren. Weiterhin unstrittig ist, dass heute viele Menschen dicker sind, als es früher üblich war.

In der Wissenschaft hat sich nun einiges geändert. Wie die Patienten sprachen auch die Wissenschaftler über aus dem Gleichgewicht geratene Hormone und Regelkreise; doch nun ist etwas hinzugekommen: es wird über bestimmte Nervenzellen gesprochen. Die Neurologen sind auf den “Adipositas-Behandlungszug” aufgesprungen. Sie wollen die Adipositas in ihren Kanon integrieren und die Chancen stehen gut, nachdem Forscher vom Institut für Genetik der Universität Köln Nervenzellpopulationen identifiziert haben, die unser Essverhalten und damit auch unser Körpergewicht regulieren. Es handelt sich um zwei Zellpopulationen, die im Hypothalamus liegen: AgRP-Neurone (Agouti-assoziiertes Peptid) und das etwas bekanntere POMC (Proopiomelanocortin).

Die Arbeitsgruppe um Dr. Wolfgang Mathias und Dr. Eva Gropp hat etwas sehr Interessantes und Beeindruckendes festgestellt: Durch einen “genetischen Trick” war es ihnen möglich, bei Mäusen die AgRP-Neurone auszuschalten und augenblicklich hörten die Tiere auf zu fressen. Wurden jedoch die POMC-Zellen vergiftet, gingen sie auf wie Hefeklopse.

In einem Gespräch mit dem DocCheck-Newsletter erläuterte die Erstautorin Frau Dr. Eva Gropp, dass beide Zelltypen Rezeptoren für das Fettgewebshormon Leptin haben. Das Leptin hemmt im Normalfall die AgRP-Zellen und stimuliert die POMC-Zellen, was beides die Esslust verringert und das Körpergewicht unten hält.

Dr. Gropp sagt (ich zitiere): “Wir beobachten ein Phänomen, das wir analog zum Diabetes als sekundäre Leptinresistenz bezeichnen. Das Leptin wird dabei so sehr im Überfluss produziert, dass die Rezeptoren an den Nervenzellen auf stur schalten und der hemmende Effekt auf das Hungergefühl ausfällt. Es gibt genau die gleichen Zelltypen auch beim Menschen.” (Zitat Ende)

Theoretisch bietet sich durch diese Forschung der Neurologie eine neue Therapieoption an. Was bei Mäusen bereits funktioniert: POMC ins Gehirn spritzen = dicke Tiere werden schlank, AgRP einspritzen = schlanke Mäuse fressen mehr, werden also dick. So unmittelbar geht es beim Menschen jedoch nicht. Es gibt jedoch bereits Medikamente, die in den AgRP-Regelkreis eingreifen und getestet werden.

Andere Gedanken der Forscher scheinen mir etwas futuristisch zu sein. Die Gedanken gehen dahin, dass bei Adipösen analog zum Morbus Parkinson, ein Gehirnschrittmacher eingesetzt werden könnte, der die beiden genannten Zellpopulationen stimuliert und damit die Esslust bremst.

Quelle: DocCheck-Newsletter

Berliner Charité

Eine weitere Studie über die Homöopathie

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Eine weitere Studie über die Homöopathie

Es ist schon interessant, wie die Homöopathie plötzlich in das Rampenlicht der Medien gerückt ist.

Kurz nach Erscheinen der amerikanischen Studie (Punkt 15 in dieser Rubrik) taucht eine weitere Studie auf, die im ZDF Ratgeber “Gesundheit” veröffentlicht wurde. Darin wird unter der Überschrift

“Mit Zuckerkugeln Beschwerden lindern,

Wirksamkeit der Homöopathie wissenschaftlich bestätigt”

über eine bundesweite Studie an 500 Patienten des sozialmedizinischen Instituts der Berliner Charité berichtet.

Die Studie belegt, dass die Homöopathie im Vergleich zur Schulmedizin ebenso gut abgeschnitten habe. Besonders bei chronischen Erkrankungen ginge es mehr als der Hälfte der Befragten durch homöopathische Tropfen und Globuli besser. Hervorgehoben wird die Wirkung bei Asthma, Kopfschmerzen und Neurodermitis.

Mein Kommentar:

Es ist erfreulich, dass sich inzwischen die “exakte Wissenschaft” mit der Homöopathie beschäftigt, obwohl Kritiker der Meinung sind, dass der Placeboeffekt zur Gesundung beitrage. Zwei Gründe sprechen allerdings gegen diese Annahme:

  1. Die obengenannte Studie,
  2. die Wirksamkeit der Homöopathie in der Tiermedizin.

Es kommt aber wohl doch – wie ich unter Punkt 15 bereits anführte – darauf an, welche Institution eine Studie in Auftrag gibt. Wahrscheinlich wird die nächste Studie wieder “beweisen”, dass die Homöopathie unwirksam ist.

Das Problem scheint zu sein, dass zu wenig an das Wort von Samuel Hahnemann gedacht wird: “Macht´s nach, macht´s aber genau nach!”

US-Studie: Echinacea wirkungslos gegen Schnupfen

Neues aus Natur- und Schulmedizin

US-Studie: Echinacea wirkungslos gegen Schnupfen

New York (dpa) – Das Hausmittel Echinacea, mit dem sich Millionen Menschen in Europa und Nordamerika jeden Winter vor Erkältungen zu schützen versuchen, ist de facto wirkungslos. Das ist das Ergebnis einer großen, wissenschaftlich fundierten US-Studie, die das “New England Journal of Medicine” veröffentlichte. Echinacea wird aus dem Sonnenhut, einer Pflanze mit dem lateinischen Namen Rudbeckia laciniata gewonnen und in Apotheken verkauft.

Allein in den USA greifen 14,7 Millionen Menschen regelmäßig zu Echinacea, um einem Schnupfen vorzubeugen oder seine Symptome zu bekämpfen, schreibt das Team um Stephen Straus von den Nationalen Gesundheitsforschungsinstituten (NIH). Nach Angaben des American Botanical Council, einer Institution, die den Verkauf von Vitaminen und anderen rezeptfreien Mitteln überwacht, hatten allein die Amerikaner im vergangenen Jahr 155 Millionen Dollar (128 Millionen Euro) für Echinacea ausgegeben.

Die Teilnehmer bekamen Erreger für eine Erkältung in die Nase geträufelt und wurden etliche Tage in Hotelzimmern isoliert. Dabei erhielt eine Gruppe Echinacea zur Vorbeugung und die andere nur ein wirkungsloses Placebo. Nach Angaben unterschied sich die Rate der Erkältungen in beiden Gruppen so gut wie nicht. Auch bei der anschließenden Behandlung des Schnupfens litten Studienteilnehmer mit Echinacea genauso wie die mit einem Placebo. “Wir müssen endlich aufhören, Echinacea irgendeine Wirkung zuzuschreiben”, forderte Straus in der “New York Times”.
Quelle: DocCheck/Newsletter

Mein Kommentar:

Wenn der Testansatz falsch ist, muss das Testergebnis auch falsch sein. Da ich weiß, dass der DocCheck seriös berichtet, kann ich davon ausgehen, dass es sich nicht um einen Doppelblindversuch gehandelt hat und dass es keine dritte Kontrollgruppe gab, die mit einem herkömmlichen, schulmedizinischen Schnupfenpräparat behandelt wurde. Ich gebe zu bedenken, dass Echinacea ein Homöopathikum ist und individuell eingesetzt werden muss und nicht: “Man nehme 3 mal täglich X Tropfen!”

Die DHU (Deutsche Homöopathie-Union) schreibt in ihrem homöopathischen Repetitorium:
Echinacea:
Steigerung der Abwehrfunktionen gegen bakterielle Erregerinvasion. Empirisch ist die Steigerung der Abwehrkrafte eindeutig. Man kann Echinacea als das antibakterielle Chemotherapeutikum der Homöopathie bezeichnen, das den Vorteil hat, über den Weg der Steigerung der biologischen Immunität zu wirken. Echinacea hat also keine in vitro darstellbare bakterizide Wirkung.
Zitat Ende.

Die Homöopathie hat einen anderen Wirkmechanismus als die Chemotherapie und der wurde bei der US-Studie (absichtlich?) nicht berücksichtigt. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass die Studie von der Pharmaindustrie in Auftrag gegeben worden ist. Ich werde auch weiterhin Echinacea, individuell auf den Patienten abgestimmt, mit Erfolg verordnen.

Neues Medikament gegen die Organabstoßung nach Transplantationen

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Neues Medikament gegen die Organabstoßung nach Transplantationen

Den nachfolgenden Artikel fand ich im sog. DocChec Newsletter. Im Gegensatz zu mancher Presse wird in diesen Newsletters seriös berichtet. Das kann Hoffnung für viele Transplantationsanwärter geben, deshalb habe ich diesen Bericht auch im vollen Wortlaut aufgenommen:

Die deutliche Verlangsamung des natürlichen Abstoßungsmechanismus beobachteten die Forscher der Universität von Alabama in Birmingham (UAB) gemeinsam mit ihren Kollegen an der Universität von Florida. Auslöser des bislang unbekannten Mechanismus ist ein auch hierzulande bekanntes Protein: das Cytokin Interleukin 10 (IL-10). Dieses verhindert offensichtlich die kardiovaskuläre Abstoßung in den transplantierten Organen. Das Molekül verfügt nämlich über ausgesprochen ausgeprägte entzündungshemmende Eigenschaften und löst zudem über einen komplizierten biochemischen Kreislauf im Organismus immunsuppressive Effekte aus. Entscheidend aber sei die Tatsache, dass IL-10 über den so genannten Hämoxygenase-1-abhängigen Stoffwechsel in die Zelle gelangt, berichten die Wissenschaftler. In der Tat: Wird der als HO-1 bezeichnete Transportweg blockiert, bleibt auch die schützende Wirkung des IL-10 Moleküls aus – der “Wirkstoff” gelangt offensichtlich nicht mehr in den Blutkreislauf.

Neuer Weg?

Derzeit gelten Komplikationen bei der Blutversorgung transplantierter Organe als eine der Hauptursachen für das Absterben der Transplantate nach einiger Zeit, wie Mark A. Atkinson, einer der Studienautoren, erklärt. Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass viele Patienten bislang “nach einigen Jahren die Funktion ihres transplantierten Organs verlieren”. Dadurch werde eine neue Transplantation – etwa bei Nierenpatienten – nötig.

Mit ungefähr 60.000 Menschen auf der Warteliste für ein Transplantat allein in den USA erscheint der therapeutische Einsatz von IL-10 in der Humanmedizin für die US-Forscher daher als ein neuer Weg, um “die Notwendigkeit einer zweiten oder dritten Niere zu verringern.”.

Kürzere Wartezeiten?

Auch hierzulande stünden Patienten womöglich vor kürzeren Wartelisten. Noch betragen die Wartezeiten für ein Herz beispielsweise ein bis zwei Jahre. Zwischen drei und fünf Jahren müssen Patienten auf eine Niere, bis zu vier Jahren auf eine Lunge und drei bis vier Jahre auf eine Herz-Lunge warten. Für viele Menschen aber reicht eben diese lange Zeitspanne bis zum Auffinden des geeigneten Spenderorgans nicht mehr aus. Die jetzt in den USA durchgeführten Tierversuche indes lassen die Mediziner hoffen, dass solche Wartezeiten in Zukunft kürzer ausfallen werden.

Denn die an Ratten durchgeführten Untersuchungen ergaben, dass bereits eine einzelne, in den Muskel verabreichte Spritze mit dem “Wundermolekül” IL-10 “langfristige therapeutische Effekte zur Verfügung stellt”. Die Wunderwaffe freilich funktioniert nur durch einen winzigen Trick: Als Transportvehikel benutzten die Forscher eigens dazu abgewandelte Adenoviren, molekulare Fähren also, die für die Versorgung des Blutes mit ausreichend IL-10 sorgten.

Neue Hoffnung für Schlaganfallpatienten

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Neue Hoffnung für Schlaganfallpatienten

Das einzige Säugetier das sich ausschließlich von Blut ernährt ist die Vampirfledermaus. Erst bei völliger Dunkelheit – am Tage verbirgt sie sich in Felshöhlen oder hohlen Bäumen – geht sie auf Nahrungssuche.
Besonders der Speichel der kleinen Vampire interessiert das Biotech-Unternehmen Paion. Die Wissenschaftler dieses Unternehmens arbeiten an einem Produkt, das bis zu neun Stunden nach Auftreten der ersten Symptome bei einem akuten Schlaganfall das Blutgerinnsel auflöst. Bereits in zwei Jahren soll das Medikament marktreif sein.In Deutschland erleiden jährlich rund 200.000 Menschen einen Schlaganfall, der für 20% der betroffenen innerhalb der ersten vier Wochen tödlich verläuft. Von den überlebenden Opfern kann nur ein Drittel in ein normales Arbeitsleben zurückkehren, ein weiteres Drittel bleibt lebenslang auf fremde Hilfe angewiesen.
In 88 Prozent der Fälle ist der Auslöser eine akute Störung der Gehirndurchblutung, die durch ein Blutgerinnsel entsteht. Wesentliche Fortschritte bei der Behandlung eines ischämischen Schlaganfalls und seiner schweren Folgeschäden konnte bis heute nicht erzielt werden.

Die kurze Zeitspanne die den Ärzten oder Heilpraktikern nach Auftreten der ersten Symptome bleibt, um gegen einen Hirninfarkt vorzugehen, ist die Ursache dafür. (Bitte lesen Sie auch meinen Artikel “Wissenswertes über den Schlaganfall”).

Schulmedizinisch gibt es derzeit nur eine effektive Therapie – die Thrombolyse, bei der das Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst wird. In der Naturheilkunde werden Schlangengift-Reintoxine eingesetzt (Einen Artikel über diese Therapie finden Sie auf in Basistherapien -> “Reintoxin-Enzym-Therapie”).Das einzige in der Schulmedizin zugelassene Medikament ist Alteplase; es darf allerdings im Gegensatz zu den naturheilkundlichen Medikamenten nur innerhalb von drei Stunden nach dem Schlaganfall verabreicht werden. Problematisch ist, dass momentan nur 25 Prozent aller Patienten in diesem Zeitraum ins Krankenhaus gelangen. Dadurch wird der Einsatz dieser Therapie sehr eingeschränkt.

Wirkstoff aus dem Speichel der Vampirfledermaus

Diese Situation will das Aachener Biotech-Unternehmen nun ändern. In zwei Jahren soll das Arzneimittel Desmoteplase auf den Markt kommen. Durch dieses Medikament soll es ermöglicht werden, Blutgerinnsel noch bis zu neun Stunden nach einem Schlaganfall aufzulösen. Das Enzym Desmoteplase ist im Speichel der Vampirfledermaus enthalten und hilft das aus den Wunden des Opfers austretende Blut flüssig zu halten. Durch dieses Enzym wird der Blutbestandteil Plasminogen in Plasmin umgewandelt, wobei das Plasmin seinerseits das Fibrin , den festen Gerüststoff von gerinnendem Blut, auflöst.

Im Januar dieses Jahres wurde in der Fachzeitschrift “Stroke” das Ergebnis einer Phase II- Studie veröffentlicht, die positive Ergebnisse für den Einsatz von Desmoteplase bei akutem Schlaganfall zeigte. An der Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie nahmen 104 Patienten teil, die innerhalb von drei bis neun Stunden nach Beginn der Symptome mit Desmoteplase oder einem Placebo behandelt wurden. Bei 71,4 Prozent der Patienten konnte mit der wirksamsten Dosierung des Wirkstoffs eine Wiederherstellung der Blutversorgung erzielt werden; bei der Placebo-Gruppe lag dieser Wert bei 18 Prozent. 60 Prozent der Patienten der Demoteplase-Gruppe zeigten 90 Tage später, im Gegensatz zu nur 22 Prozent der Placebo-Gruppe eine deutliche Verbesserung ihres Zustands.

Allerdings war die Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie das Vorliegen einer Penumbra , also eines Gewebes, das zwar schwer geschädigt, aber noch nicht endgültig abgestorben war. “Es gibt vorläufige Daten, die besagen, dass die Penumbra bei einzelnen Patienten bis zu 24 Stunden vorhanden ist”, sagt Paion-Geschäftsführer Wolfgang Söhngen. Er will deshalb in Zukunft den Einsatz von Desmoteplase über die Frist von neun Stunden noch weiter ausdehnen.

Mein Kommentar:

Offensichtlich zeichnen sich hier neue Chancen für Schlaganfallpatienten ab. Es sollte jedoch auch geprüft werden, in wie weit die beschriebene Therapie mit der Enzymtherapie mit tierischen Reintoxinen kombiniert werden kann. Meines Erachtens würden sich die Chancen für die Patienten weiter verbessern, wenn hier die schulmedizinische und die naturheilkundliche Forschung endlich einmal Hand in Hand gehen würde, da die Erfolge der Behandlung mit den Reintoxinen nicht von der Hand zu weisen sind.

Hormonersatztherapie erhöht Herzinfarktrisiko

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Hormonersatztherapie erhöht Herzinfarktrisiko

Atheroskleroseforscher schlagen Alarm: Hormonersatztherapie erhöht auch Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko dramatisch! Im Vorfeld des Weltmenopausekongresses in Wien (4.-6. Dezember 2003) machten Österreichs Stoffwechselexperten auf eine weitere lebensgefährliche Nebenwirkung der Hormonersatztherapie aufmerksam.
“Auch aus der Sicht des Atheroskleroseforschers birgt die Hormonersatztherapie ein großes Risiko und sollte im Hinblick auf die fatalen Gefäßfolgen nicht mehr angewandt werden”, so der international renommierte Atheroskleroseforscher und Lipidologe Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Präsident des Lipidforum austriacum.
“In den letzten Wochen wurde in der Öffentlichkeit viel über das durch die Hormonersatztherapie erhöhte Brustkrebsrisiko gesprochen”, so Sinzinger weiter, “nicht aber darüber, dass die Zufuhr von künstlichem Östrogen und Progesteron auch fatale Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufrisiko der postmenopausalen Frau hat.”

Zahlen und Fakten:

Wenn Frau über fünf Jahre eine Hormonersatztherapie erfahren hat, so ist ihr Risiko einen Schlaganfall zu erleiden um 31%, die Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt zu bekommen, um 24% erhöht.
Prof. Sinzinger: “Das heißt, sieben von 10.000 Frauen bekommen infolge der Hormonersatztherapie einen Schlaganfall, sechs von 10.000 einen Herzinfarkt. Am größten ist die Gefahr im ersten Jahr der Hormoneinnahme. Hier steigt das Herzinfarktrisiko gar um 81%! Frauen, die außerdem hohe Blutfettwerte haben, sind sogar noch mehr gefährdet.”
Diese Daten entstammen einer von der WHI (Women’s Health Initiative) in den USA durchgeführten Studie, die am 7. August im New England Journal of Medicine (2003;349:523-34) publiziert wurde.

“Schon im Jahr 2000 haben wir aufgrund der Ergebnisse der HERS Studie (Heart and Estrogen/progestin Replacement Study JAMA. 1998;280:605- 613) im Rahmen der Aktion Frau 2000 auf die sich damals bereits abzeichnende erhöhte Risikosituation der kombinierten Hormongabe hingewiesen und die vermutete Gefäßschutzwirkung in Abrede gestellt” betont Sinzinger. “Die damaligen Warnungen sind einfach ungehört geblieben. Wir wussten aus der aktuellen Atheroskleroseforschung, dass vor allem die Progesterongabe, die zur Verminderung des Gebärmutterkrebses zugegeben werden muss, einen möglichen Benefit aufhebt. Zusätzlich sind uns seit langem die prothrombotischen und atherosklerosefördernden Auswirkungen der synthetischen Östrogengabe aus experimentellen Untersuchungen hinreichend bekannt. Ob die isolierte Östrogengabe weniger Risken aufweist als die Kombinationstherapie, muss erst in weiteren Studien geklärt werden.”

Jedenfalls besteht derzeit weltweiter Konsens, dass die Hormonersatztherapie keinesfalls geeignet ist, Schlaganfälle oder Herzinfarkt zu verhindern. Im Gegenteil: Die Kombinationstherapie erhöht mit Sicherheit das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko dramatisch. Viel Zeit ist unnötig vergangen.
Krebsspezialist Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski: “Mehrere Hormonstudien des letzten Jahrzehnts haben bei Frauen in der Menopause auf erhöhte Krebsrisiken hingewiesen. Die in diesem Jahr publizierten Ergebnisse von zwei großen Studien, die Woman Health Initiatve in den USA und die Million Woman Study in England (Lancet. 2003, Aug. 9;362(9382):419-27) lassen nun keinen Zweifel mehr: Die kombinierte Hormontherapie, aber auch die alleinige Östrogengabe, führt in allen Darreichungen zu einem 25 bis 100% höheren Brustkrebsrisiko.” In England sind durch die kombinierte Hormongabe 20.000 Frauen mehr an Brustkrebs erkrankt.

Am 13. Oktober sind weitere Daten der WHI Studie publiziert worden die zudem ein um 58% höheres Eierstockkrebsrisiko bei den hormonbehandelten Frauen ausgewiesen haben. Prof. Zielinski: “Wir können jetzt also auf die Daten von über einer Million Frauen zurückgreifen und sollten die Warnung der österreichischen Krebshilfe vor der Hormonersatzherapie unbedingt ernst nehmen.”

Lebensstiländerung ist das beste “Medikament”

“Mit Einstellung der körpereigenen Hormonproduktion in der Menopause erlischt der natürliche Gefäßschutz der Frau. Die ältere, postmenopausale Frau hat also per se ein höheres Herz-Kreislaufrisiko als eine Frau vor dem Wechsel. Dachte man früher, die Hormonersatztherapie würde diesen Schutz nun wieder herstellen, weiß man heute, dass sie dies nicht nur nicht tut, sondern sogar das Herz-Kreislaufriskio von sich aus noch dramatisch erhöht”, so Univ.-Doz. Dr. Harald Kritz, Mediensprecher des Lipidforum austriacum.

Was aber kann Frau nun machen, um ihre Gefäße auch nach der Menopause vor atherosklerotischen Veränderung zu schützen?
Präventionsmediziner Kritz: “Der beste Schutz vor Gefäßkrankheiten in der Menopause ist die Vermeidung der Fettkrankheit, also von Übergewicht, Bluthochdruck, Cholesterinkrankheit und Diabetes sowie eine frühzeitige Nikotinkarenz. Große Studien wie z.B. die seit 1976 laufende Nurse Health Study beweisen, dass eine Ernährungsumstellung das Gefäßrisiko von Frauen aller Altersgruppen drastisch absenken kann: Regelmäßiger Fischkonsum, mediterrane sowie asiatische Kost senken das Herz-Kreislaufrisiko um mehr als 70%.”
Less fat a day keeps the doctor away

“Böse” gesättigte Fette sollen eingespart werden, der Konsum von “guten” ungesättigten Fetten jedoch erhöht werden. Doz. Kritz: “Die simple Botschaft lautet: Nicht mehr als 30g Fett von Landtieren pro Tag. Fisch, auch fetter Karpfen oder Lachs, ist auf Grund seines Gehaltes an gefäßschützenden Omega-3 Fettsäuren, sogar mehrmals pro Woche zu empfehlen.”
Doch auch regelmäßige Bewegung hilft eindeutig, die Situation zu verbessern. “Nicht nur das Herz-Kreislaufrisiko, auch das Brustkrebsrisiko wird durch regelmäßige Bewegung reduziert, wie erst wieder eine jüngst in Jama publizierte Studie beweist (JAMA. 2003 Sep 10;290(10):1331-6)”, so Kritz weiter.
Eine präventive Wirkung wird antioxidativen und entzündungshemmenden Substanzen pflanzlichen Ursprungs nachgesagt. Viele Naturvölker verwenden Pflanzen, die eine ähnliche chemische Struktur wie Östrogene aufweisen. Zu finden sind diese Substanzen vor allem in Soja-Produkten, Leinsamen, Sesam aber auch in Vollkornprodukten, Beeren, Gemüse, Nüssen, Obst und grünem Tee.
Doz. Kritz: “Für die positive Wirkung von Phytoöstrogenen gibt es zwar gute epidemiologische Hinweise, beweisende Studien fehlen jedoch noch.” Es bleibt den Frauen somit nicht anders übrig, als die drohenden Risken durch eine Änderung des Lebensstils – Ernährungsumstellung, vermehrte Bewegung und Verzicht auf das Rauchen – zu bekämpfen.

Mein Kommentar:

In wieweit es sich bei diesem Artikel um eine übertriebene Vorsicht oder “Panikmache” handelt, kann und will ich nicht entscheiden. Eines ist jedoch aus naturheilkundlicher Sicht klar zu erkennen: es wird zu oft mit “Kanonen auf Spatzen” geschossen. Die meisten Ärzte greifen einfach zu schnell zum Rezeptblock und verordnen Hormonpräparate, wo (hier schliesse ich mich Dr. Kritz an) phytotherapeutische, homöopathische und homotoxikologische Medikamente durchaus ausreichen können, zumindest aber die Hormondosis gesenkt werden kann. Die Hormonproduktion wird in den seltesten Fällen (außer nach Totaloperationen) ganz eingestellt, also kann sie durch homöopathische Medikamente angeregt werden.

Dafür bieten sich folgende Remedia an:
Aristolochia,
Cimicifuga,
Graphites,
Pulsatilla.

Der Vorteil der homöopathischen, sowie der homotoxikologischen Behandlung ist darin zu sehen, dass die Medikamente individuell auf die Patientin abstimmbar sind. In der Homotoxikologie keonnen folgende Remedia verordnet werden:

Basistherapie:

Orale Therapie:
Klimakt-Heel Tabl.
Hormeel S Tropf.

Parenterale Therapie:
Ovarium compositum Amp.

Symptomenbezogene Therapie:
Aesculus compositum Tropf.
Aletris-Heel Tabl.
China-Homaccord Amp.
Cimicifuga-Homaccord Amp.
Coenzyme compositum Amp.
Galium Heel Amp.
Ginseng compositum Tropf.
Glonoin-Homaccord Tropf.
Glonoin-Homaccord Amp.
Metro-adnex-Injeel Amp.
Nervoheel Tabl.
Neuro-Injeel Amp.
Placenta compositum Amp.
Testis compositum Amp.
Tonico-Injeel Amp.
Ubichinon compositum Amp.
Ypsiloheel Tabl.

Die Basistherapeutika sollten immer verordnet werden, während die symptombezogenen Medikamente (ich betone es noch einmal) streng individuell auf die Patientin abgestimmt sein müssen. Eine genaue homöopathische Exploration, eine Augendiagnose und evtl EAP nach Dr. Voll , sind unumgänglich. Die Injektionstherapie führe ich grundsätzlich in Kombination mit der Eigenblutstufenkur durch. Es sollten nie mehr als 3-4 symptomenbezogene Remedia zum Einsatz kommen, allerdings ist eine Applikation im Wechsel durchaus möglich.

Als Begleittherapie kann die Neuraltherpie (Injektionen mit Procain-hydrochlorid an den Frankenhäuser-plexus in den gynäkologischen Raum, sowie in die Schilddrüse) angewandt werden.
In der Regel können durch die angesprochenen Behandlungen die Hormongaben eingestellt, zumindest aber gesenkt werden, so dass die in dem Artikel geschilderten Gefahren minimiert werden oder gar nicht bestehen.