Breaking News aus der Gefäßforschung

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Breaking News aus der Gefäßforschung

Mikrozirkulationsforschung

Symposium Anti-Aging-Therapie 2003 – Pressekonferenz

Referent: Dr. med. med. Rainer Klopp
Leiter des Institutes für Mikrozirkulationsforschung (Charite/Berlin)

Lifestyle Medizin – Behandlung der Symptome, nicht der Ursachen

Die gestiegene Lebenserwartung führt einerseits dazu, dass der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft immer größer wird. Andererseits steigt auch die Erwartung dieser Menschen an ihre Lebensqualität im Alter deutlich an. Dies hat dazu geführt, dass sich mehr und mehr Wissenschaftler, aber auch in Klinik und Praxis tätige Ärzte mit dem für den Einzelnen aber auch für die Gesellschaft brandaktuellem Thema Anti-Aging befassen.

Und dies umso mehr als immer offenkundiger wird, dass das aktuelle Angebot der sog. Lifestyle-Medizin, die ja mit dem Anspruch, den Altersprozess im Sinne einer Verlangsamung zu reduzieren antritt, keine Anti-Aging-Therapie im eigentlichen Sinne darstellt. Die verfügbaren Medikamente greifen nicht in das eigentliche Alterungsgeschehen ein, sondern sind lediglich in der Lage, die Symptome, die sich daraus ergeben, bestenfalls zu lindern und schlimmstenfalls zu kaschieren.

Gestörte Mikrozirkulation – der wichtigste Aging-Faktor

Auf der Suche nach wirksamen Anti-Aging-Medikamenten sollte man sich nicht nur – wie bisher geschehen – mit den Folgen des Alterungsprozesses auseinandersetzen, sondern man muss nach den Ursachen für die schlechtere Funktionsfähigkeit unseres Organismus im Alter suchen.

Und hierbei hat die Altersforschung gerade in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Und auch wenn die Pathogenese des Alterns sicherlich ein von vielen Faktoren abhängiges Geschehen darstellt, so wird die zentrale Rolle einer gestörten Mirkozirkulation immer deutlicher: Sie führt nicht nur direkt über eine schlechtere Sauerstoff- und Nährstoffversorgung zur Zellalterung und zum Zelltod, sondern beeinflusst im negativen Sinne auch die vermehrte Bildung freier Radikale. Unumstritten mittlerweile auch der Zusammenhang zwischen Mikrozirkulation und Immunsystem: Auf einen kurzen Nenner gebracht: Eine gesteigerte Produktion von Abwehrzellen bringt dem Organismus nichts, wenn gleichzeitig die Logistik nicht sicherstellen kann, dass die Abwehrzellen auch dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht werden.

Sinnvolle Anti-Aging Medikamente müssen wirksam und gut verträglich sein

Daher liegt es nahe, den Hebel an der gestörten Mikrozirkulation anzusetzen. Da man davon ausgehen muss, dass eine solche Therapie lebensbegleitend und damit langfristig durchgeführt werden muss, ist die Verträglichkeit der einzusetzenden Substanz ein anderer, ganz entscheidender Punkt. Und genau hier liegt der zweite Schwachpunkt praktisch aller derzeit verfügbarer Lifestyle-Medikamente. Das Anforderungsprofil veranlasste uns, uns intensiv mit einem Pflanzenextrakt aus den Blättern des japanischen Tempelbaumes (Ginkgo biloba) zu beschäftigen, mit dem bereits vor 20 Jahren verschiedene Untersuchungen zur Auswirkung auf die Durchblutung durchgeführt wurden und deren Ergebnisse uns, gerade im Zusammenhang mit dem Thema Anti-Aging, äußerst viel versprechend erschienen.

Klinische Studien mit dem Ginkgo biloba – Spezialextrakt (Rökan)

Verbesserung des Funktionszustandes der Mikrozirkulation und der Sauerstoffversorgung

Bei der Erforschung des Wirkmechanismus fanden die Forscher bereits damals heraus, dass der Ginkgo-Spezialextrakt Rökan die Zähigkeit des Blutes verringert und die roten Blutkörperchen verformbarer macht, so dass diese besser auch die kleinsten Haargefäße passieren können, um so Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen zu transportieren. Mit der Kenntnis, dass Rökan also die sog. statischen Parameter der Mikrozirkulation verbessert, untersuchten wir, ob es unter der Einwirkung von Rökan auch zur einer Verbesserung des Funktionszustandes dieses Systems kommt.

Dies ist jedoch nur unter Zuhilfenahme modernster Technologie möglich, da die zu untersuchenden Gefäße einen Durchmesser von wenigen tausendstel Millimeter aufweisen. Die in unserem Institut zur Verfügung stehende Untersuchungseinheit, bestehend aus einem hochauflösenden Intravitalmikroskop und einem Reflexionsspektrometer ermöglicht unter Zuhilfenahme einer computergestützten Bildbearbeitung nicht nur eine direkte Darstellung der Mikrozirkulation, sondern auch exakte und reproduzierbare Messungen.

Zur Beantwortung dieser Fragestellung untersuchten wir eine Gruppe von 40 Patienten einer geriatrischen Ambulanz. Es handelt sich dabei um Patienten mit unterschiedlichen Alterserkrankungen im Alter zwischen 70 und 75 Jahren. Die eine Hälfte der Patienten wurde kliniküblich therapiert, die andere Hälfte erhielt zusätzlich zu dieser Therapie 2 x täglich 120 mg des Ginkgo-Spezialextrakt (Rökan). Die Untersuchungen zeigten, dass sich bei den mit Rökan behandelten Patienten eine signifikante Verbesserung der Blutzellen in den Mikrogefäßen schon nach zwei Wochen einstellte. Weiterhin verbesserte sich in dieser Patientengruppe die Anpassungsfähigkeit des Mikrogefäß-Systems an unterschiedliche Anforderungszustände (Regelbreite). Der Nutzen dieser Verbesserung für den Patienten und seiner Organe lässt sich an einer ebenfalls signifikant verbesserten Sauerstoffversorgung in den untersuchten Geweben belegen.

Verringerung der Konzentration von freien Radikalen im Gewebe

Die beeindruckenden Ergebnisse dieser Untersuchungen ermutigten unsere Arbeitsgruppe sich weiterhin mit der Auswirkung dieser Therapie auf andere wesentliche Mechanismen des Alterungsprozesses zu beschäftigen. Freie Radikale, auch reaktive Sauerstoffspezies oder ROS genannt, spielen in der Diskussion eine zunehmende Rolle. Sie gehen Reaktionen mit Fettenproteinen und Kohlehydraten ein und führen damit zur Zerstörung von Zellmembranen oder anderen Zellorganellen. Zu den Erkrankungen, die mit der Bildung von freien Radikalen in Verbindung gebracht werden zählen Herzinfarkt, Schlaganfall und Arteriosklerose, also typischen Alterskrankheiten. Vermutlich spielen sie aber auch eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von bösartigen Tumoren.

Einerseits entstehen freie Radikale dann, wenn das Gewebe infolge einer gestörten Mikrozirkulation nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Wird in einer solchen Situation ganz plötzlich die Durchblutung wieder verbessert, entstehen jedoch sogar noch mehr dieser gefährlichen Substanzen. Mit Hilfe der modernen Technik der Reflexionsspektrometrie gelingt es, freie Radikale selber oder deren Stoffwechselprodukte im Gewebe zu messen.

Bei unseren Untersuchungen stellten wir fest, dass sich parallel zur Verbesserung der Mikrozirkulation und Sauerstoffversorgung im Gewebe die Konzentration an freien Radikalen verringerte. Die Erkenntnis, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Ginkgo-Spezialextraktes (sog. Flavonoide) potente Radikalfänger-Eigenschaften besitzen, ist zwar nicht neu, jedoch bisher nur durch Laboruntersuchungen belegt. In unserer Studie konnte dieser Effekt erstmals in vivo am Menschen belegt werden.

Verbesserung der lokalen Immunabwehr

Weiterhin spielt im Alterungsgeschehen das Nachlassen unserer Immunabwehr eine wichtige Rolle. Die bisher zu dieser Fragestellung durchgeführten Untersuchungen beschäftigten sich im Wesentlichen mit der Produktion von körpereigenen Abwehrzellen und konnten zeigen, dass sowohl unspezifische Abwehrzellen (z. B. sog. Natural-killer-cells oder auch Granulozyten), aber auch spezifische Immunzellen (TLymphozyten) im Alter schlechter produziert werden. Unsere Immunfunktion hängt jedoch nicht nur von der Produktion, sondern auch davon ab, dass diese körpereigenen Abwehrzellen möglichst rasch und in möglichst großer Zahl mit dem Blutgefäß-System in die einzelnen Organe transportiert werden, wo sie aus den kleinsten Haargefäßen ins Gewebe auswandern, um dort die Entzündung zu bekämpfen. Hieraus ergibt sich auch der enge Zusammenhang mit der Mikrozirkulation. Wir untersuchten daher 40 ältere Patienten, von denen die eine Hälfte nur die klinikübliche Therapie und die andere Hälfte zusätzlich 2 x 120 mg Rökan erhielt. Bei den Patienten in der Rökan-Gruppe verbesserte sich nicht nur, wie wir das anhand unserer Untersuchungen zum verbesserten Funktionszustand der Mikrozirkulation erwartet hatten, der Transport weißer Blutzellen durch die Mikrogefäßnetze, sondern unter der Behandlung von Rökan kam es auch zu einem verbesserten Anheften (Adhäsion) dieser weißen Blutzellen an die Gefäßwand. Es verbesserte sich aber nicht nur dieser erste Schritt der Infektabwehr, sondern wir beobachteten weiterhin auch, dass die weißen Blutzellen vermehrt und schneller aus den Mikrogefäßen ins Gewebe auswanderten.

Typische Folge eines solchen Entzündungsprozesses ist weiterhin eine Gewebeschwellung (Ödem). Der Abtransport der Gewebeflüssigkeit erfolgt normalerweise über das sog. Lymphsystem. Die Funktion dieses Systems lässt sich mit der von uns genutzten Methode der Intravitalmikroskopie hervorragend untersuchen. Bei unseren Untersuchungen überprüften wir auch bei einigen Patienten die Auswirkungen der Therapie mit dem Rökan-Extrakt auf den sog. initialen Lymphstrom. Auch wenn die Fallzahl der von uns untersuchten Patienten bisher nicht sehr groß ist, so konnten wir dennoch eine deutliche Verbesserung dieses wichtigen entzündungshemmenden Mechanismus nachweisen.

Verbesserung der zentralen Mikrozirkulation verbessert gestörte Funktion der Sinnesorgane

Wirksamkeit bei Tinnitus

Die hierfür nötigen Untersuchungen waren bei den Patienten wegen der problemlosen Zugänglichkeit im Bereich der Haut und der Darmschleimhaut durchgeführt worden. Da es sich hierbei um sog. periphere Gefäßnetze handelt, die z. T. anders vom Körper reguliert werden, untersuchten wir, ob sich gleiche Effekte auch im Bereich der sog. zentralen Mikrogefäßnetze nachweisen lassen. Wir untersuchten hierzu zunächst 28 Patienten mit Tinnitus-Beschwerden. Bei diesem Krankheitsbild besteht bei vielen Patienten der Verdacht auf eine mit den in Klinik und Praxis verfügbaren Methode schlecht oder nicht nachweisbaren Störungen der Mikrozirkulation entweder im Bereich des Innenohres oder des Gehirns. Im Vergleich zur unbehandelten Gruppe untersuchten wir die Auswirkungen der Rökan-Behandlung (2 x 120 mg täglich) auf die Mikrozirkulation im Bereich eines Astes der Arterie, die das Innenohr versorgt. Bereits nach einer Behandlungszeit von einer Woche war bei den Patienten im Vergleich zum Zustand vor der Behandlung eine signifikante Verbesserung des Funktionszustandes der zentralen Mikrozirkulation zu beobachten. Gleichzeitig konnten wir klinisch bei all diesen Patienten eine deutliche Verbesserung oder sogar Beseitigung des Ohrgeräusches feststellen.

Die gute klinische Wirksamkeit dieses Ginkgo-Spezialextrakt wird auch bestätigt durch eine Studie (Morgenstern et al.) an 99 Patienten, bei denen sogar ein chronisches Ohrgeräusch bestand. Die Untersuchungen zeigten klar, dass bei einer Therapiedauer von 14 Wochen die Lautstärke des Ohrgeräusches, selbst bei chronischem Tinnitus, signifikant reduziert werden konnte, während sich bei der mit Placebo behandelten Vergleichsgruppe keinerlei Effekt zeigte.

Wirksamkeit bei Maculadegeneration

Ein weiteres Krankheitsbild, das auf eine Störung der Mikrozirkulation in einem zentralen Gefäßnetz zurückzuführen ist, ist die sog. Maculadegeneration. Diese im Alter sehr häufige Erkrankung (knapp 20 % der 70-Jährigen sind davon betroffen) führt aufgrund einer Mangeldurchblutung der Netzhaut zu einer Degeneration des sog. gelben Fleckes, dem Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Folge einer solchen Maculadegeneration sind zunächst Verzerrungen des Gesichtsfeldes bis hin zum kompletten Verlust der zentralen Sehschärfe.

Da die Netzhaut entwicklungsgeschichtlich sozusagen eine Ausstülpung des Gehirns darstellt und sie andererseits über das Auge einer Untersuchung gut zugänglich ist, führten wir eine Untersuchung bei insgesamt 24 Patienten durch, die über einen Zeitraum von 4 Wochen mit unterschiedlichen Dosierungen des Ginkgo-Spezialextraktes behandelt wurden. Dabei stellten wir bei den Patienten eine deutliche Verbesserung der Mikrozirkulation im Bereich der Netzhaut fest.

Dass sich die verbesserte Mikrozirkulation für die Patienten positiv auf das Sehvermögen auswirkt, konnte in einer jüngst fertig gestellten Studie unter den Bedingungen der niedergelassenen Augenarztpraxis bewiesen werden: In die Studie eingeschlossen wurden 99 Patienten mit seniler trockener Maculadegeneration, von denen die eine Hälfte mit dem Ginkgo-Spezialextrakt in einer Dosierung von 60 mg oder 240 mg behandelt wurden. Bereits innerhalb der ersten 4 Wochen hatte sich das Sehvermögen in beiden Gruppen verbessert. Im weiteren Verlauf verstärkte sich diese Verbesserung in den nächsten 5 Monaten kontinuierlich, wobei die Effekte in der höheren Dosierung ausgeprägter waren. Parallel zur objektiv messbaren Verbesserung des Sehvermögens schilderten die Patienten eine deutliche subjektive Verbesserung des Befindens, die mit einem detaillierten Fragebogen gemessen wurde. Zu Ende der 6-monatigen Behandlungsphase war bei 75 % aller im Rahmen dieser Studie behandelten Patienten eine deutliche Verbesserung des Sehvermögens festzustellen.

Wirksamkeit auch bei jüngeren Patienten ermöglicht prophylaktischen Einsatz

Nachdem die von uns durchgeführten Untersuchungen zu Tinnitus und Maculadegeneration gezeigt hatten, dass sich unter Behandlung mit dem Ginkgo-Spezialextrakt Rökan die bestehende Mikrozirkulationsstörung verbessern lässt und dies zu einer deutlichen Linderung oder Beseitigung der Symptome führt, untersuchten wir weiterhin die Frage, ob die Anwendung des Extraktes auch einen prophylaktischen Effekt hat.

Hierzu untersuchten wir insgesamt 60 Patienten in unterschiedlichen Altersgruppen (je 20 Patienten 45-55 Jahre / 56-65 Jahre und 66-75 Jahre). Erwartungsgemäß stellte sich in der Altersgruppe über 70 Jahren, aufgrund der meist schon bestehenden deutlichen Beeinträchtigung der Mikrozirkulation die deutlichsten Verbesserungseffekte unter der Therapie mit Rökan ein.

Doch auch bei den Patienten in einer Altersgruppe zwischen 45 und 55 Jahren, bei denen in unserer Untersuchungsreihe nur mäßiggradige Störungen der Mikrozirkulation zu beobachten waren, konnte der Funktionszustand des Mikrogefäßsystems dennoch messbar verbessert werden. Für uns erstaunlich war auch die Tatsache, dass in dieser Altersgruppe der therapeutische Effekt um bis zu 90 Tage über den Zeitpunkt der Anwendung hinaus anhielt. Dies kann als Hinweis darauf gewertet werden, dass bei jüngeren Patienten die kurmäßige Anwendung dieses Ginkgo-Spezialextraktes als Anti-Aging-Therapeutikum sinnvoll und wirksam ist.

Zusammenfassung

Eine Anti-Aging-Therapie im eigentlichen Sinn muss an den Ursachen des Alterungsprozesses angreifen. Nach übereinstimmender Einschätzung vieler Experten stellt die gestörte Mikrozirkulation einen wesentlichen Aging-Faktor dar. Gelingt es, die Mikrozirkulation medikamentös zu verbessern, so erwachsen daraus zahlreiche positive Effekte, die den Alterungsprozess bremsen.

Bei unseren Untersuchungen konnten wir belegen, dass sich der Funktionszustand einer gestörten Mikrozirkulation unter der Therapie mit dem Ginkgo-Spezialextrakt Rökan signifikant verbessert. Dies wirkt sich positiv für den Patienten in einer verbesserten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der betroffenen Organe aus. Weiterhin resultiert daraus nach unseren Erkenntnissen eine Verringerung der freien Radikalen im Gewebe sowie eine bessere Funktion des Immunsystems. Erstmalig konnten wir weiterhin zeigen, dass sich die Effekte nicht auf das periphere Gefäßsystem beschränken, sondern auch in zentralen Mikrogefäßnetzen wie dem Innenohr oder der Netzhaut nachweisbar sind.

Dass sich die Effekte auf die gestörte Mikrozirkulation auch in einer verbesserten Organfunktion äußern, belegen große klinische Studien zum Effekt von Rökan bei Krankheitsbildern wie Tinnitus, der senilen Maculadegeneration, Schwindel oder Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit.

Unsere Untersuchungen über den Effekt des Extraktes bei Patienten unterschiedlichen Alters zeigt auch eine Verbesserung der Mikrozirkulation bei jüngeren Patienten und rechtfertigt daher auch den prophylaktischen Einsatz. Dies umso mehr, als wir in unseren Untersuchungen feststellen konnten, dass der Extrakt von den Patienten ausgezeichnet vertragen wird. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Unsere Untersuchungen zeigen, dass durch die komplexen Wirkungen, die der Extrakt entfaltet, eine an den Ursachen angreifende Anti-Aging-Therapie im eigentlichen Sinne bereits heute verfügbar ist.

Naturheilverfahren auf dem Vormarsch

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Naturheilverfahren auf dem Vormarsch

Laut der Studie “Naturheilmittel 2002” des Allensbach-Instituts vertrauen mittlerweile über zwei Drittel aller Bundesbürger auf alternative Medikamente – Tendenz steigend. Die wachsende Beliebtheit naturmedizinischer Mittel und Therapieformen bei Ärzten und Patienten hat gute Gründe.

Theodor von Keudel (Medizinjournalist) schreibt:

Die Deutschen kümmern sich aktiv um ihre Gesundheit.
Wenn es um die Vorbeugung von Krankheiten geht, kommt den Naturheilmitteln in Deutschland eine große Bedeutung zu. Von den Erwachsenen, die präventiv Medikamente einnehmen, verwenden 38 Prozent ausschließlich und 41 Prozent unter anderem Naturheilmittel, so die Allensbach-Studie “Naturheilmittel 2002”. Der Vorteil der alternativen Mittel: Während die Schulmedizin oft nur die Symptome kuriert, vertraut die Naturheilkunde auf gezielte Gesundheitsvorsorge und auf die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Die Patienten suchen Alternativen:
Anstatt sich passiv medikamentieren zu lassen, wollen die Patienten aktiv über ihr Schicksal entscheiden. Laut der Allensbach-Umfrage “Die Deutschen und ihre Einstellung zu Krankheit und Gesundheit” aus dem Jahr 2000 glauben 81 Prozent der 2111 Befragten, dass sich Schulmedizin und Naturheilkunde ergänzen. Mehr als zwei Drittel fordern, dass Naturheilverfahren stärker zur Vorsorge und Behandlung genutzt werden sollen. Die Bevölkerung, so heißt es im Bericht der Demoskopen, suche Alternativen und hege eine “ausgeprägte Zuneigung” zu alternativen Heilverfahren. Rund 70 Prozent beklagen, dass sich zu wenig Schulmediziner mit Naturheilkunde und alternativen Heilverfahren beschäftigen. Deutsche Lehrstühle für Naturheilkunde gibt es lediglich in Berlin und Ulm. Nur zwei Drittel der 36 humanmedizinischen Fakultäten in Deutschland bieten Lehrveranstaltungen zur Naturheilkunde an.

Das Risikobewusstsein steigt:
Viele Patienten fürchten die Nebenwirkungen chemisch-synthetischer Arzneimittel. Auf einer Skala von 0 (ganz gering) bis 10 (sehr groß) bewerteten die Befragten die Gefahr von Nebenwirkungen durch diese Arzneien im Durchschnitt mit 6,7, das Risiko von Naturheilmitteln mit 2,3, so die Allensbach-Studie von 2002. Allerdings nutzen die meisten Naturheilmittel ergänzend zu Standardarzneien. Im Krankheitsfall würden nur vier Prozent ausschließlich Naturheilmittel anwenden, 62 Prozent würde sich “unter anderem” auf die alternativen Verfahren verlassen.

Die Angst vor einer seelenlosen Apparatemedizin wächst:
Die meisten Deutschen sehen “erhebliche Mängel” in der medizinischen Betreuung. Mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass Ärzte aus Zeitmangel oft nur oberflächlich nach Gründen für eine Krankheit forschen und die Behandlung nur an den Symptomen ansetzen. Zudem beklagen 44 Prozent, die Seele komme zu kurz. 39 Prozent mahnen eine ganzheitlich ausgerichtete Sichtweise der Ärzte an, so die Allensbach-Umfrage aus dem Jahr 2000.

Doch sind nicht alle alternativen Verfahren verlässlich.
Naturheilkundliche Therapien beruhen überwiegend auf Erfahrungswissen. Die Wirkung einiger “klassischer” Naturheilverfahren wie Fasten- oder Kneipp-Therapie ist relativ gut belegt, teilweise bestätigt sind die Effekte moderner naturheilkundlicher Verfahren wie Akupunktur oder Neuraltherapie. Daneben existieren spekulative Methoden, deren Effekte völlig unbewiesen sind. Mittlerweile existieren zahlreiche Forschungsprojekte, die die medizinische Wirksamkeit der alternativen Therapien nach strengen Richtlinien prüfen. Eine wichtige Entwicklung, denn der Boom auf dem alternativen Medizinmarkt hat auch unseriöse Anbieter auf den Plan gerufen. Ein Beispiel dafür ist die Frischzellentherapie, deren Verfechter sie als Jungbrunnen für den gesamten Organismus anpreisen. Doch ob frische Zellen aus Föten von Schwein, Schaf oder Kalb wirklich den Verfall des menschlichen Körpers hemmen können, ist bislang völlig unbewiesen – mehr noch: Die Zellinjektionen können sogar ausgesprochen gefährlich sein, es sind bereits allergische Schockreaktionen mit Todesfolge vorgekommen.

Mein Kommentar:
v. Keudel hat in fast allen seiner Aussagen Recht. Kritisch beurteilen muss ich jedoch seine Meinung über die Frischzelltherapie. Millionenfach wurden Frischzellen bereits erfolgreich injiziert. Wahr ist, dass es, wie bei jeder anderen Therapieform auch, zu unerwünschte Zwischenfälle kommen kann. Wenn jedoch sehr sorgsam, nach Abklärung der allergischen Risiken, damit umgegangen wird, ist die Gefahr minimal.
Wie soll denn das Stoppen des Verfalls des Körpers dokumentiert werden? Ausschlaggebend ist ist doch wohl das subjektive Empfinden des Patienten.
Einer der prominentesten Frischzellempfanger war übrigens Konrad Adenauer.

Krebstumore “aushungern”?

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Krebstumore “aushungern”?

Ein neuer hoffnungsvoller Ansatz in der modernen Krebstherapie ist die sog. Anti-Angionese (Anti-Gefäßbildung).
Krebszellen “locken” beim Tumorwachstum Blutkappilaren an, die in die Geschwulst zur Versorgung eindringen. Schlimmer ist es jedoch, dass über diese Blutbahnen Krebszellen in andere Organe gelangen können und dort Metastasen bilden. Durch Gefässblocker (Angionaese-Hemmer) kann das unterbunden werden. Sie entziehen den Tumoren ihre Nährstoff- und Sauerstoffversorgung. Zahlreiche Forschergruppen arbeiten weltweit an der Entwicklung von Angiogenese-Hemmern. Ein besonderer Vorteil dieser Substanzen ist darin zu sehen, dass sie nur am Tumor selbst wirken und im Gegensatz zur Chemotherapie nicht den ganzen Organismus belasten. Ersten Untersuchungen zufolge büßen sie auch über einen längeren Zeitraum nichts von ihrer Wirksamkeit ein. Konventionelle Chemotherapeutika dagegen verlieren auf die Dauer ihre Potenz, weil sich die Tumorzelle verändert und diese somit dem Medikament keine Angriffsfläche mehr bietet.

In Deutschland haben Freiburger Tumorbiologen um Prof. Clemens Unger – gemeinsam mit Forschern der Pharmaunternehmen Schering und Novartis – einen Angiogenese-Hemmer entwickelt, der sich in ersten klinischen Untersuchungen als so erfolgreich erwiesen hat. Möglicherweise kann bereits im kommenden Jahr mit der Zulassung eines entsprechenden Medikaments gerechnet werden. Unger berichtet, dass es bei 60 Prozent der Patienten – sie befanden sich alle in fortgeschrittene Zustand der Erkrankung – zu einer Tumorrückbildung oder zum Wachstumsstillsatnd gekommen sei. Gleichzeitig warnt der Wissenschaftler jedoch vor übertriebenen Erwartungen: Bislang spreche nur ein Teil der Patienten auf dieses neue Therapieprinzip an. Ob eine Krebserkrankung damit zur völligen Ausheilung gebracht werden kann, sei noch unklar. Ungers Hoffnung: “Vielleicht gelingt es uns, den Tumor so in den Griff zu bekommen, dass er bald wie eine chronische Krankheit über Jahre gut behandelbar ist.”

Impfstoff gegen HIV?

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Impfstoff gegen HIV?

Immer wieder wird den Kranken Hoffnung auf ein baldiges Medikament, bzw. einen Impfstoff gemacht. Leider stellt sich bei genauer Betrachtung heraus, dass diese Meldungen nur Effekthaschereien sind. Das AIDS-Virus entzieht sich immer noch allen Bemühungen.

Die dpa (Deutsche Presse Agentur) meldet:

HIV-Impfstofftest demnächst auch in Deutschland

Verständlicherweise kommt bei den Betroffenen sofort Hoffnung auf, doch dann ließt man:
“Zunächst wurde nur ein Antrag bei der Kommission für Somatische Gentherapie eingereicht. Es ist gar nicht sicher, ob dem Antrag überhaupt stattgegeben wird.” Weiter heißt es: ein Versuch mit Freiwilligen solle “bald” beginnen (was ist “bald”). Experten dämpfen jedoch die Hoffnung auf einen schnellen Erfolg.

Reinhardt Kurth, Leiter des Robert-Koch-Instits (Berlin) erläutert:
“Bei dem Impfstoff handelt es sich um sog. Adenoviren, denen HIV-Gene eingebaut wurden. Dadurch soll das Immunsystem angeregt und auf das echte Virus vorbereitet werden.”
Dann allerdings: “Der weltweit erste Impfstofftest am Menschen in Thailand, mit 5000 Probanden, war kürzlich wegen Erfolglosigkeit abgebrochen worden.”

Ich bin der Meinung, dass man mit solchen Meldungen die Menschen nur verunsichert. Es kann dadurch sogar so weit kommen, dass die tödliche Gefahr durch das Virus heruntergespielt und nicht mehr so ernst genommen wird.
Erfolgs- oder Misserfolgsmeldungen sollten der medizinischen Fachpresse vorbehalten sein.
Allerdings schließe ich mich der Kritik von Reinhardt Kurth voll an. Er bedauerte in dem Bericht den geringen Einsatz der Bundesregierung bei der Impfstoffentwicklung. Die jährlichen Ausgaben würden hier zu Lande sieben Millionen Euro betragen, im Vergleich zu 2,9 Milliarden Euro pro Jahr in den USA.

Neues Virus? West-Nil-Virus

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Neues Virus? West-Nil-Virus

In New York wurden 1999 zahlreiche Enzephalitis Fälle registriert, sie wurden auf das West-Nil-Virus (WNV) zurückgeführt. In den Sommermonaten treten seither immer wieder Epidemien auf. Es handelt sich um das Flavivirus, dass erstmals 1937 in Uganda isoliert wurde. Später wurde es in vielen Ländern Eurasiens und Afrikas gefunden. Vor allem wird es durch die “Culex-Moskitos” übertragen. Allerdings können auch andere Stechmückenarten das Virus verbreiten. In erster Linie stammt das Reservoir aus Vögeln, die eine Viraemie entwickeln und dann wieder von Stechmücken aufgenommen werden. Das scheint der Grund für die Weltverbreitung zu sein.
In 80% der Infektionsfälle merken die Menschen nicht, dass sie vom WNV befallen sind. Es treten in der Regel nur milde, Influenza-ähnliche Symptome mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und geschwollenen Lymphknoten auf. Es kann jedoch auch zu der gefürchteten Meningoenzephalitis kommen.
Eine spezifische Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung. Neue Impfstoffe werden jedoch in klinischen Studien erprobt.
In Deutschland und in der Schweiz wurde WNV bisher noch nicht nachgewiesen. Durch Bluttransfusionen könnte es jedoch zu einer Übertragung kommen, wenn eine im Epidemiegebiet (Ferntourismus) infizierte Person während der Inkubationszeit Blut spendet. Ab Juli 2003 steht allerdings ein Blutspenderscreening zur Verfügung.

West-Nil-Virus: Gefahr für Deutschland?

Das West-Nil-Virus forderte in diesem Jahr bereits 43 Todesopfer. Virologen sind uneins, ob sich durch die Überschwemmungen der letzten Jahre die Mückenpopulation geändert haben könnte. Der amerikanische Virenexperte Clarence Peters (University of Texas) äusserte sich in einem Interview mit dem Hamburger Magazin “stern”, dass auch Europa allen Grund zur Sorge habe. Er halte Befürchtungen, dass sich das Virus nach dem verheerenden Hochwasser auch in Deutschland verbreiten könnte, “für nicht übertrieben”. Peters zufolge wird das West-Nil-Virus jetzt auch in Mücken gefunden, die neben Vögeln auch vermehrt Menschen zu ihren Opfern zählen. Keinen Grund für eine Hysterie sieht hingegen der Direktor des Hamburger Tropeninstitutes, Bernhard Fleischer. Es gäbe zurzeit keinen Hinweis auf eine erhöhte Gefährdung für Infektionen durch das West-Nil-Virus, sagte er gegenüber “medicine-worldwide”. Auch die vermehrte Mückenplage in den Hochwassergebieten ändere die Situation nicht. Auch Norbert Nowotny, Virologe der Veterinärmedizinischen Universität Wien, hält die Annahme des amerikanischen Virologen, dass es in Überschwemmungsgebieten zu vermehrten Krankheitsfällen kommen könne, für unbegründet. Im Gegensatz zu den USA sei das Virus in Europa nichts neues, es habe auch in der Vergangenheit vereinzelte Fälle gegeben, erklärte er dem österreichischem Magazin “news”. Die Krankheit verlaufe in den meisten Fällen harmlos, könne jedoch für ältere und immungeschwächte Menschen eine Gefahr darstellen. Charakteristische Symptome der Infektion seien ein schneller Fieberanstieg und Kopfschmerzen, die in der Regel nach drei bis fünf Tagen wieder abklingen. Vereinzelt könne es jedoch, wie Eingangs erwähnt, zu Meningo-Enzephalitiden kommen. Ein Grund zur Besorgnis bestünde jedoch nicht.

Mein Kommentar:

Für den “normal” praktizierenden Mediziner, Arzt oder Heilpraktiker, bleibt wohl nichts anderes übrig als zunächst abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Besonderes Medieninteresse wird dem West-Nil-Virus momentan wohl nur aufgrund der Todesfälle in den USA zuteil. Allerdings sollte bei unklaren Symptomen auch an das WNV gedacht werden. Kausale Therapieansätze existieren momentan noch nicht, daher beschränkt sich die Therapie auf supportive Maßnahmen. Der Heilpraktiker sollte bei einem Verdacht die Patienten an einen Schulmediziner überweisen.

Todesfälle durch Sechsfachimpfstoffe

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Todesfälle durch Sechsfachimpfstoffe

entnommen Arznei-Telegramm (28.04.03)

Wegen der Wichtigkeit und der Dringlichkeit habe ich den Bericht aus dem Arzneitelegramm direkt übernommen.

Fünf Todesfälle in Verbindung mit hexavalenten Impfstoffen HEXAVAC und INFANRIX HEXA

Seit Einführung der beiden Sechsfachimpfstoffe HEXAVAC und INFANRIX HEXA im Herbst 2000 sind EU-weit fünf Kinder in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung (innerhalb von 24 Stunden) verstorben. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und die europäische Arzneimittelbehörde EMEA weisen jetzt auf diese Todesfälle hin. Vier Verdachtsberichte stammen aus Deutschland, einer aus Österreich. Bislang wurden in der EU rund 3 Millionen Kinder mit dem Sechsfachimpfstoff geimpft. Hieraus ergibt sich eine Häufigkeit von einem Verdachtsbericht pro 600.000 Kinder. Die verstorbenen Kinder waren zwischen 4 und 23 Monate alt. Sie galten zum Zeitpunkt der Impfung als gesund. Andere Todesursachen liessen sich nicht sicher nachweisen. Da bei drei der fünf Kinder Epilepsie in der Familie bekannt sein soll, wird Krampfleiden in der Familie als Risikofaktor diskutiert.
Bei den vier deutschen Kindern wurde im Rahmen der Autopsie ein Hirnödem festgestellt. Nähere Einzelheiten werden nicht mitgeteilt. In den Stellungnahmen der Behörden fehlen zudem Informationen über die klinische Symptomatik, die dem Tod vorausging. Die beiden Sechsfachimpfstoffe waren bereits bei ihrer Zulassung auffällig unverträglich. Als besonderes Problem gelten extreme Fieberanstiege mit Temperaturen über 40 Grad Celsius.
Die EMEA sieht trotz der Todesfälle keinen Anlass für eine Neubewertung der beiden Vakzinen. Aus unserer Sicht ist der Verdacht auf einen Zusammenhang mit der Impfung jedoch nicht hinreichend ausgeräumt. Die Informationspolitik der Behörden erscheint uns unzulänglich, die Entwarnung (“der hohe Nutzen überwiegt bei weitem die Risiken”) nicht nachvollziehbar, da der gleiche Schutzeffekt auch mit länger erprobten, weniger komplex zusammengesetzten Vakzinen erreicht werden kann. Wir raten, bis zu einer Klärung auf bewährte weniger valente Impfstoffe zurückzugreifen.

Quelle: Medizinkritische Seiten, Jürgen Faas

Mein Kommentar:

Ich schließe mich dem Arzneitelegramm und Jürgen Faas an. Es ist nicht einzusehen, dass gefährliche, risikoreiche Impfstoffe eingesetzt werden, wenn weniger valente Impfstoffe auf dem Markt sind. Alle Eltern sollten sich grundsätzlich gegen HEXAVAC und INFANRIX HEXA entscheiden und ihre Kinder nicht mit diesen Stoffen impfen lassen. Das Risiko ist einfach zu groß.

Phytopharmaka – Die “neue” Alternative bei Depressionen

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Phytopharmaka – Die “neue” Alternative bei Depressionen

Oftmals stehen Ärzte aber auch Heilpraktiker Patienten mit depressiven Symptomen recht hilflos gegenüber, zumal immerhin 64% der betroffenen eine Behandlung ablehnen.
Dies hat eine Emnid-Umfrage ergeben, berichtet der Bremer Allgemeinmediziner Dr. Ulrich Weigeldt in einem Gespräch mit der Zeitschrift “MMW – Fortschritte der Medizin”.

Die Betroffenen wissen die Symptome nicht richtig einzuschätzen und führen sie auf somatische Ursachen zurück. Aus diesem Grund lehnen sie es oftmals strikt ab, synthetische Antidepressiva einzunehmen.
Für diese Patienten stellen phytotherapeutische Arzneimittel wie das Johanniskraut eine gute Alternative dar. Die Inhaltsstoffe Hyperforin, Noradrenalin, Serotonin und Dopamin regulieren den Stoffwechsel zwischen den Nervenzellen, der bei depressiven Patienten gestört ist.

Dr. Weigeldt gibt an, dass sich leichte bis mittelschwere Depressionen bei einer täglichen Einnahme von 500-800 mg Johanniskrautextrakt wesentlich bessern. Der Antrieb der Patienten wird gesteigert und die Ängste lösen sich.
Die erste Wirkung tritt nach etwa zwei bis drei Wochen ein, nach ein bis zwei Monaten der Einnahme, fühlt der Patient sich meistens merklich wohler. Kommt es in dieser Zeit nicht zu einer Besserung, ist ein weiterer Arztbesuch oder ein weiterer Besuch bei einer Heilpraktikerin oder einem Heilpraktiker notwendig. Die Therapie sollte auf sechs bis neun Monate ausgedehnt werden, empfiehlt Weigeldt. (BSMO)

Quelle: Nach Informationen der Fachzeitschrift MMW – Fortschritte der Medizin, Mai 2003

Mein Kommentar:

Es ist schon interessant, wie die Schulmedizin plötzlich die Naturheilkunde für sich entdeckt. Den Naturheilkundlern ist die Wirkung des Johanniskrauts natürlich seit langer Zeit bekannt.
Über die natürliche Behandlung von Depressionenen und Ängsten kann auch unter dem Menüpunkt Specials > Paracelsus Ratgeber nachgelesen werden.

Neues naturheilkundliches Schlafmittel auf dem Markt

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Neues naturheilkundliches Schlafmittel auf dem Markt

Seit dem 29. August 2003 ist ein neues homöopathisches Schlafmittel – Neurexan – auf dem Markt. Es besteht aus verschiedenen homöopathisch zubereiteten Einzelsubstanzen. Durch ihre komplexe Wirkung wird der Schalf gefördert und Stress abgebaut.
Dieses berichtete der naturheilkundlich arbeitende Allgemeinmediziner Dr. Richard Schrader aus dem bayerischen Prien auf einer Veranstaltung der Firma Heel in Helsinki.
Natürlich wirkende Arzneistoffe stünden bei Betroffenen hoch im Kurs, sagte der Arzt. Viele Patienten lehnten chemische Mittel ab, da sie Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen haben. Das neue Komplexpräparat biete dazu eine sanfte, aber wirkungsvolle Alternative. Vorgesehen sei eine Vergleichsstudie mit Arzneimitteln aus der Schulmedizin.
“Patienten schlafen damit besser und fühlen sich ausgeglichener”, beschreibt Schrader seine Erfahrungen mit Neurexan. Das Medikament könne über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Einschränkungen der Reaktions- und Leistungsfähigkeit seien nicht zu befürchten.
Wesentliche Ingredienzen von Neurexan sind Passionsblume, Hafer, Kaffee und Zinkvalerat. Das Präparat hilft bei leichten bis mittelschweren Schlafstörungen sowie bei nervösen Unruhezuständen. Im Gegensatz zu synthetischen Mitteln wie beispielsweise Benzodiazepinen macht es jedoch nicht abhängig.

Wie Dr. Schrader weiter ausführte, haben sich die Einzelsubstanzen des Homöopathikums seit langem bei Schlafstörungen bewährt. Neurexan wird anfangs stündlich eingenommen. Wenige Tage später kann die Dosis auf drei Mal täglich eine Tablette oder fünf Tropfen umgestellt werden. Die beruhigende und schlaffördernde Wirkung setzt nach zwei bis vier Wochen ein.

Quelle: Heel

Mein Kommentar:
Klassische Homöopathen kritisieren die Anwendung von Komplexmitteln. Sie setzen grundsätzlich nur einzelne Substanzen (vor allem auch Konstitutionsmittel) ein, die sie nach der Patientenpersönlichkeit und dem allgemeinen Krankheitsbild aussuchen.
Ich bin jedoch der Meinung, dass es durchaus legitim ist, sinnvoll aufeinander abgestimmte Substanzkombinationen zu verwenden, da es in der Regel zu einem Synergismus kommt.
Wie Dr. Schrader sehe ich bei Neurexan den Vorteil darin, dass es praktisch nebenwirkungsfrei ist und nicht in eine Abhängigkeit führt.

Neue Erkenntnisse aus der Drogenszene

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Neue Erkenntnisse aus der Drogenszene

Viele Eltern werden sich in letzter Zeit gewundert aber auch gefreut haben, dass sich ihre Kinder plötzlich für die Natur und für Tiere interessieren. In vielen Kinderzimmern stehen neuerdings Terrarien in denen Kröten gezüchtet werden.
Denkt man an Rauschdrogen, fallen einem als erstes Haschisch, Kokain, Heroin, Pillen (Extasy) und Pilze ein. Viele Jugendliche sind jedoch sehr experimentierfreudig und konsumieren derzeit ausgefallene Substanzen wie z.B. das Sekret der südamerikanischen Aga-Kröte.
Für die meisten Menschen – wer kommt schon auf eine solche Idee – ist der Gedanke, eine handtellergrosse Kröte abzulecken ausgesprochen eklig. Für Insider ist das jedoch eine Drogenerfahrung mit einem besonderen Kick. Spezielle Suchtmittel wie z.B. Krötensekrete liegen derzeit in der Drogenszene im Trend.

Krötensekrete als Heilmittel

Im 17. und 18. Jahrhundert setzten Mediziner Krötentoxine zur Behandlung der Herzinsuffizienz ein. Apotheker vertrieben diese Sekrete unter dem Namen “Bufones exsiccati”. Später wurden sie durch die Entdeckung der Digitalis-Glycoside abgelöst.
Besonders in Ägypten und China wurden Amphibientoxine gegen Ödeme, Herzinsuffizienz, Schlangenbisse, Epilepsie und Infektionen eingesetzt. Auch heute noch werden in China und Japan getrocknete Krötenhäute (Ch’an Su; Senso) verwendet. Im heutigen Europa sind Krötengifte (Bufotoxin und Bufotenin) in einigen homöopathischen Präparaten enthalten (z.B. Fa. Horvi).
In der Drogenszene verwenden Jugendliche neuerdings das Sekret der Aga-Kröte (Bufo marinus). Diese Krötenart stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. In den 50er Jahren wurde sie nach Australien zur Schädlingsbekämpfung exportiert. Aber auch in Europa existieren drei Arten der Bufonidae (Bufo bufo, Bufo viridis und Bufo calamita). Diese Arten erreichen eine Grösse zwischen 2 bis 25 cm. Das berauschende, giftige, auf Ihrer Hautoberfläche befindliche Sekret setzt die Aga- Kröte als Verteidigungsmittel ein.

Zubereitungsformen

Das Sekret wird von den Konsumenten auf verschiedene Arten gewonnen und verwendet. Sie erhalten frisches Krötensekret, indem sie die Paratoid- und Tibialdrüsen mit Daumen und Zeigefinger gezielt auspressen. Sie lassen das milchig-weiße Sekret auf eine Glasplatte spritzen und trocknen es dann bei leichter Hitze. Mittels Chillum (Haschpfeife) werden kleine Scheibchen in einem Lungenzug inhaliert. Der Rauscheffekt tritt dann nach ca. 30 Sekunden ein.
Manche Drogenkonsumenten steigern die Sekretproduktion, indem sie das Tier mit einem Feuerzeug reizen und lecken dann das warme Sekret ab. Nach dem “Melken” benötigt die Kröte vier bis sechs Wochen Ruhe, bis neues Sekret gebildet wurde.
In australischen Drogenkreisen werden Krötenhäute zu einem Sud gekocht und dann als Tee getrunken. Hier tritt die Wirkung nach 20 bis 30 Minuten ein.

Inhaltsstoffe

Im Sekret der Aga-Kröte sind unter anderem Katecholamine, Indoalkylamine, Bufogenine und Bufotoxine enthalten. Diese Stoffe tragen zur Rauschwirkung bei. Die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin wirken sympathomimetisch und anregend. Der Rauscheffekt dieser Verbindungen tritt ca. 5 Minuten nach Einnahme ein. Das ebenfalls enthaltene Indoalkylamin O-Methyl-bufotenin ist eines der stärksten bekannten Halluzinogene überhaupt.
Bufotenidin hat eine gefäßverengende und blutdrucksteigernde Wirkung. Weitere Inhaltsstoffe sind Bufotoxine, die Ester des Suberylarginins mit Bufogeninen. Diese Stoffe sind den Digitalisglykosiden strukturverwandt. Sie sind vermutlich für die auftretenden Farbhalluzinationen verantwortlich.
Bufotoxine und Bufogenine steigern die Kontraktionskraft des Herzens und reduzieren die Schlagfrequenz.
Weiterhin sind im Krötensekret die Hallozinogene Bufotenin (Dimethyltryptamin, DMT) und 5-Methoxy-DMT nachgewiesen worden. Während das DMT für das schnelle Eintreten der Halluzinationen verantwortlich ist, wird ihre Stärke durch 5-Methoxy-DMT bestimmt. Bufotenin wirkt eher kardiotoxisch als halluzinogen.

Fazit

Die Aga-Kröte lässt sich völlig legal kaufen und ist relativ leicht zu halten und weiterzuzüchten. Für Eltern aber auch für Drogenberater ist es nicht unwichtig, einmal nachzusehen, welche Tiere in den Terrarien der Kinder gehalten werden. Neuerdings erlebt der Verkauf der Aga-Kröte einen wahren Boom.

Gebärmutterhalskrebs – Neue Möglichkeiten der Früherkennung

Neues aus Natur- und Schulmedizin

Gebärmutterhalskrebs – Neue Möglichkeiten der Früherkennung

Immer noch ist die Anzahl der Frauen, die an dem gefürchteten Gebärmutterhalskrebs (Collum-Ca) erkranken, weltweit außerordentlich hoch.

Dieses Problem wurde auch auf dem 25. Deutschen Krebskongress diskutiert. Bei einer normalen für Frauen durchgeführte Krebsvorsorgeuntersuchung lassen sich Gewebeveränderungen, die sich auf der Oberfläche des Gebärmutterhalses entwickeln, durch einen Krebsabstrich nur unzureichend erkennen.
Hauptsächlich wird das Collum-Ca durch sogenannte Papillomaviren verursacht. Viele Frauen infizieren sich mit dem Virus während des Sexualverkehrs. Bei ca. 50% der infizierten Frauen verschwinden die Viren innerhalb von ein bis zwei Jahren spontan. Bei dem Rest bleiben sie auch späterhin noch nachweisbar. Zwischen 3 und 6% dieser Virusträgerinnen sind potentielle Krebspatientinnen.

Das Gefürchtetste unter den ca. 400, meist völlig harmlosen Papillomaviren ist das HPV 16. Nur bei 20% der erkrankten Frauen wird das Collum-Ca durch den herkömmlichen Zellabstrich im Frühstadium der Bösartigkeit entdeckt. Die Quote lässt sich sich durch einen direkten Virusnachweis wesentlich erhöhen.

Der neue HPV-Test ist zwar technisch einfach zu realisieren, doch er ist sehr kostenintensiv, da er auf einer DNA-Analyse basiert. Besonders hilfreich ist der Test, wenn Zellabstriche oder Befunde bei der Inspektion des Cervix unklar sind und nicht mit Sicherheit als harmlos eingestuft werden können. Der Nachweis des HPV 16 bedeutet ein hohes Risiko. Es wird daher die Einführung des HPV-Tests bei der Krebsvorsorge der Frauen angestrebt, so H. Schneider von der Universitäts-Frauenklinik Jena. Jede Frau sollte bei der Krebsvorsorgeuntersuchung nach diesen Test fragen und eventuell auf seine Anwendung bestehen.