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aus dem Paracelsus Magazin: Ausgabe 6/1998

Ayurveda/Pranic Healing

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The noble science of life

Auf der Suche nach wertvollem therapeutischen Wissen aus alten  Kulturen - Petra Lötschert Ayurveda kennenlernen, heißt in den Süden des indischen Kontinents zu reisen. Die Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu sind berühmt für Ayurveda, die 7000 Jahre alte ganzheitliche Gesundheitstherapie, die ein langes und gesundes Leben verspricht. Die ayurvedischen Panchakarma-Behandlungen haben mittlerweile viele Europäer nach Indien geführt. Gemeint sind Synchron-Massagen mit sehr heißen Kräuterölen oder hochtemperierten Reispasten – gut gegen chronische Leiden und für eine umfassende Körper-Regeneration. Meist sind es reichere Inder oder wohlsituierte europäische Feriengäste, die sich diese aufwendige Therapie leisten können.

Ayurveda-Arzt-Familien
Ayurveda-Therapeut zu werden, dauert nur 3-6 Monate. Um jedoch den Titel Ayurveda-Arzt zu erwerben, braucht es 5-6 Jahre. In Indien gibt es noch richtige traditionelle Ayurveda-Arzt-Familien, hier wird jeweils ein Sproß der Familie seit hunderten von Jahren angehalten, Ayurveda zu studieren. Ausgebildet wird nur in staatlichen Ayurveda-Colleges, zu denen meist auch ein Krankenhaus gehört. Auch das sollte man wissen: Hier im Westen darf sich der angesehene indische Ayurveda-Arzt nur noch Ayurveda-Therapeut nennen. Das Studium wird als solches nicht anerkannt.

Einzigartig – Ayurveda Krankenhäuser
Ayurveda-Medizin in Indien ist reine Handarbeit Ayurveda Krankenhäuser finanzieren sich vorwiegend über die betuchteren Patienten. Diese wiederum unterstützen über teure Behandlungen die Armenstation. Arme Inder erhalten dadurch eine kostenlose ärztliche Betreuung – das ist eine bewährte ayurvedische Tradition.
Ayurveda an sich entstammt der hinduistischen Religion. Der Schutzpatron eines jeden Ayurveda Hospitals ist daher Lord Dhanwanthari. Ihm wird vor und nach jeder Einzelbehandlung gedankt, eine Art Meditation bei der man sich ganz auf die Belange des Patienten konzentrieren soll. Ayurveda – das Wissen vom Leben – finden wir nicht nur in großen Gedanken sondern auch in kleinen Gesten wieder. Und das ist nur eine von zwei Plusseiten. Ayurveda-Krankenhäuser stellen meist auch ihre eigenen Medikamente her.
In Mavelikara bei Dr. V. Chitharayan kann man im Hof des Krankenhauses dem Personal bei der mühsamen wie aufwendigen Herstellung von Tees, Ölen und Pasten zuschauen. Da werden Kokosnüsse von Hand geraspelt, Wurzeln zerschnitten und anschließend von Maschinen pulverisiert. Fleißig werden diverse Kräuter sortiert, zerhackt, Pflanzensamen und Blumenblüten gemörsert oder auch mal mit Alkohol versetzt. Hergestellt wird alles nach alten Familienrezepturen. Ayurveda-Ärzte sind noch richtige Pharmazeuten.
Und wer das Glück hat, dieser Handarbeit zuzuschauen, kann anschließend die abgepackten und überteuerten Ayurveda-Produkte einiger spiritueller Konzerne auf dem deutschen Markt nicht mehr ernst nehmen. Da heißt es: Vata-, Pitta- oder Kapha-Tee oder Vataöl – alles Produkte, die nur auf den Grobtypus (Haupttypus) und dadurch einfach nicht mehr fein genug auf den Feintypus (bekannt als Mischtypus) Patienten abgestimmt sind.

Ayurveda-Kurse für Europäer
Wer bei AVP studiert, muß anderen auch mal ans Leder gehen Nur wenige indische Institute bilden ausländische Studenten binnen kurzer Zeit in Ayurveda aus. Das AVID in Tamik Nadu gehört zu den größeren und angesehensten Institutionen. Angeboten werden 6-Wochenkurse, auch 3-Monatskurse mit einem täglichen Pensum von 4 Stunden. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Das Studienprogramm setzt sich zusammen aus: Einführung in das ayurvedische Denksystem und seine Gesundheitsprinzipien, Diagnose, Massagetherapien, ayurvedische Heilkräuterkunde, Pharmakologie, Lebensmittelkunde, Diäten, Psychologie. Grob übersetzt heißt das, sind Sie ein Pitta, Vata oder etwa gar ein Kapha-Typ? Das Studienkonzept der AVP in Tamil Nadu ist recht gründlich. Täglich steht den Studenten, die aus ganz Europa kommen, die Bibliothek des Colleges zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt man über eine eigene Pharmaproduktion, einen Kräutergarten und ein Hospital, in dem Studenten die Theorie in die Praxis umsetzen können.

Wellness-Ayurveda
Der, der mehr an Regenerationstherapie und Wellness interessiert ist, muß ganz in den Süden Keralas fahren. Hier gibt es Privatinstitute, die in 4-wöchigen Hotelkursen eine Kurzeinführung anbieten. Das gegen gute Devisen, versteht sich. Wellness war schon immer etwas teurer und die Inder gute Geschäftsleute, besonders wenn sie Lakrn, die Göttin des Wohlstands anbeten, neben Lord Dhanwanthari, dem Gott der Medizin, selbstverständlich.

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Patienten spirituell heilen

Dr. Rojan T. Joseph öffnet gerade das Kronen-Chakra Reiki, die buddhistische Heilungsmethode aus Tibet, ist vielen ein Begriff. Das Pendant zu Reiki ist Pranic Healing. Diese energetische Heilmethode, die mit dem Prana arbeitet, kommt aus Indien und ist uns aus anderen Kulturen als Ki oder auch Bioplasma bekannt. Mit den Händen, die uns als Sensoren dienen, wird die Aura bioenergetisch gesäubert. Denn nach pranischem Gedankengut treten die meisten Krankheiten von außen her in das Innere des Körpers.
Pranik Healing läßt sich wunderbar mit Reiki verbinden. Die Mischform, die sich hier bildet, wird in indischen Fachkreisen gern Reiki genannt. Beiden gemein ist die Arbeit mit Life Force Energy und dem Aufbau positiver Energien im Körper, um krankmachende, negative Energien bzw. Energiestaus aus dem Körper des Menschen auszuleiten. Der Vorteil beider energetischer Heilsysteme liegt in der Einfachheit ihrer Handhabung und der Möglichkeit sich selbst zu helfen, also erfolgreiche Selbstheilungsprozesse zu initiieren. Pranic Healing, das jahrhundertelang in Vergessenheit geriet, hat der philippinische Buddhist Choa Kok Sui in diesem Jahrzehnt in Indien wieder aufleben las sen. Pranic Healing wird mittlerweile bereits in indischen Krankenhäusern erfolgreich praktiziert – genauer gesagt, hat es sich in fortschrittlichen, ganzheitlichen Krankenhäuser neben Allopathie, Ayurveda und der Homöopathie einen festen Platz erobert. Holistische Krankenhäuser bleiben vorerst noch ein Traum für deutsche Heilpraktiker, hier ist uns die 3. Welt voraus. Diverse Heilmethoden werden hier als sich ergänzend erlebt und gelebt.
Ein konkretes Beispiel ist das Krankenhaus in Cotchin. Dort arbeitet Dr. Rojan T. Joseph, ein Dr. der alternativen Medizin, seit einigen Jahren erfolgreich mit Reiki und Pranic Healing in der Psychotherapie. “Was die allopathische Pharmazie oder auch die herkömmliche Psychologie nicht schafft, gelingt Pranic Healing im Bereich psychosomatischer Krankheiten. So können unkontrollierte und unterdrückte Emotionen, Ängste, psychosomatische Erkrankungen wie Magengeschwüre, Herzprobleme oder Gallenleiden und andere Erkrankungen bei sensitiveren Patienten wirksam behandelt werden.”
Gekoppelt mit Reiki heilt Pranic Healing dann auch schon unmittelbar am Körper. Diese kreative Mischform, Preiki genannt, wirkt auf den Menschen individuell, der eine erlebt die heilenden Energieströme mehr, der andere weniger. Doch statt über Pranic Healing Bücher zu lesen, sollte man lieber Pranic Healing erleben. Die Faszination liegt in der Kraft der Einfachheit.

Petra Lötschert, Ackerstr.35, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211 /356701

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