The noble science of life
Ayurveda kennenlernen, heißt in den Süden des indischen Kontinents zu reisen.
Die Bundesstaaten Kerala und Tamil Nadu sind berühmt für Ayurveda, die 7000 Jahre alte ganzheitliche
Gesundheitstherapie, die ein langes und gesundes Leben verspricht. Die ayurvedischen Panchakarma-Behandlungen haben
mittlerweile viele Europäer nach Indien geführt. Gemeint sind Synchron-Massagen mit sehr heißen Kräuterölen oder
hochtemperierten Reispasten – gut gegen chronische Leiden und für eine umfassende Körper-Regeneration. Meist sind es
reichere Inder oder wohlsituierte europäische Feriengäste, die sich diese aufwendige Therapie leisten können.
Ayurveda-Arzt-Familien
Ayurveda-Therapeut zu werden, dauert nur 3-6 Monate. Um jedoch den Titel
Ayurveda-Arzt zu erwerben, braucht es 5-6 Jahre. In Indien gibt es noch richtige traditionelle Ayurveda-Arzt-Familien,
hier wird jeweils ein Sproß der Familie seit hunderten von Jahren angehalten, Ayurveda zu studieren. Ausgebildet wird
nur in staatlichen Ayurveda-Colleges, zu denen meist auch ein Krankenhaus gehört. Auch das sollte man wissen: Hier im
Westen darf sich der angesehene indische Ayurveda-Arzt nur noch Ayurveda-Therapeut nennen. Das Studium wird als
solches nicht anerkannt.
Einzigartig – Ayurveda Krankenhäuser
Ayurveda Krankenhäuser
finanzieren sich vorwiegend über die betuchteren Patienten. Diese wiederum unterstützen über teure Behandlungen die
Armenstation. Arme Inder erhalten dadurch eine kostenlose ärztliche Betreuung – das ist eine bewährte ayurvedische
Tradition.
Ayurveda an sich entstammt der hinduistischen Religion. Der Schutzpatron eines jeden Ayurveda Hospitals
ist daher Lord Dhanwanthari. Ihm wird vor und nach jeder Einzelbehandlung gedankt, eine Art Meditation bei der man
sich ganz auf die Belange des Patienten konzentrieren soll. Ayurveda – das Wissen vom Leben – finden wir nicht nur in
großen Gedanken sondern auch in kleinen Gesten wieder. Und das ist nur eine von zwei Plusseiten.
Ayurveda-Krankenhäuser stellen meist auch ihre eigenen Medikamente her.
In Mavelikara bei Dr. V. Chitharayan kann
man im Hof des Krankenhauses dem Personal bei der mühsamen wie aufwendigen Herstellung von Tees, Ölen und Pasten
zuschauen. Da werden Kokosnüsse von Hand geraspelt, Wurzeln zerschnitten und anschließend von Maschinen pulverisiert.
Fleißig werden diverse Kräuter sortiert, zerhackt, Pflanzensamen und Blumenblüten gemörsert oder auch mal mit Alkohol
versetzt. Hergestellt wird alles nach alten Familienrezepturen. Ayurveda-Ärzte sind noch richtige Pharmazeuten.
Und
wer das Glück hat, dieser Handarbeit zuzuschauen, kann anschließend die abgepackten und überteuerten Ayurveda-Produkte
einiger spiritueller Konzerne auf dem deutschen Markt nicht mehr ernst nehmen. Da heißt es: Vata-, Pitta- oder
Kapha-Tee oder Vataöl – alles Produkte, die nur auf den Grobtypus (Haupttypus) und dadurch einfach nicht mehr fein
genug auf den Feintypus (bekannt als Mischtypus) Patienten abgestimmt sind.
Ayurveda-Kurse für Europäer
Nur wenige
indische Institute bilden ausländische Studenten binnen kurzer Zeit in Ayurveda aus. Das AVID in Tamik Nadu gehört zu
den größeren und angesehensten Institutionen. Angeboten werden 6-Wochenkurse, auch 3-Monatskurse mit einem täglichen
Pensum von 4 Stunden. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Das Studienprogramm setzt sich zusammen aus: Einführung in
das ayurvedische Denksystem und seine Gesundheitsprinzipien, Diagnose, Massagetherapien, ayurvedische
Heilkräuterkunde, Pharmakologie, Lebensmittelkunde, Diäten, Psychologie. Grob übersetzt heißt das, sind Sie ein Pitta,
Vata oder etwa gar ein Kapha-Typ? Das Studienkonzept der AVP in Tamil Nadu ist recht gründlich. Täglich steht den
Studenten, die aus ganz Europa kommen, die Bibliothek des Colleges zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt man über eine
eigene Pharmaproduktion, einen Kräutergarten und ein Hospital, in dem Studenten die Theorie in die Praxis umsetzen
können.
Wellness-Ayurveda
Der, der mehr an Regenerationstherapie und Wellness interessiert ist, muß ganz
in den Süden Keralas fahren. Hier gibt es Privatinstitute, die in 4-wöchigen Hotelkursen eine Kurzeinführung anbieten.
Das gegen gute Devisen, versteht sich. Wellness war schon immer etwas teurer und die Inder gute Geschäftsleute,
besonders wenn sie Lakrn, die Göttin des Wohlstands anbeten, neben Lord Dhanwanthari, dem Gott der Medizin,
selbstverständlich.

Patienten spirituell heilen
Reiki, die buddhistische Heilungsmethode aus Tibet, ist vielen ein Begriff. Das Pendant zu Reiki ist Pranic Healing.
Diese energetische Heilmethode, die mit dem Prana arbeitet, kommt aus Indien und ist uns aus anderen Kulturen als Ki
oder auch Bioplasma bekannt. Mit den Händen, die uns als Sensoren dienen, wird die Aura bioenergetisch gesäubert. Denn
nach pranischem Gedankengut treten die meisten Krankheiten von außen her in das Innere des Körpers.
Pranik Healing
läßt sich wunderbar mit Reiki verbinden. Die Mischform, die sich hier bildet, wird in indischen Fachkreisen gern Reiki
genannt. Beiden gemein ist die Arbeit mit Life Force Energy und dem Aufbau positiver Energien im Körper, um
krankmachende, negative Energien bzw. Energiestaus aus dem Körper des Menschen auszuleiten. Der Vorteil beider
energetischer Heilsysteme liegt in der Einfachheit ihrer Handhabung und der Möglichkeit sich selbst zu helfen, also
erfolgreiche Selbstheilungsprozesse zu initiieren. Pranic Healing, das jahrhundertelang in Vergessenheit geriet, hat
der philippinische Buddhist Choa Kok Sui in diesem Jahrzehnt in Indien wieder aufleben las sen. Pranic Healing wird
mittlerweile bereits in indischen Krankenhäusern erfolgreich praktiziert – genauer gesagt, hat es sich in
fortschrittlichen, ganzheitlichen Krankenhäuser neben Allopathie, Ayurveda und der Homöopathie einen festen Platz
erobert. Holistische Krankenhäuser bleiben vorerst noch ein Traum für deutsche Heilpraktiker, hier ist uns die 3. Welt
voraus. Diverse Heilmethoden werden hier als sich ergänzend erlebt und gelebt.
Ein konkretes Beispiel ist das
Krankenhaus in Cotchin. Dort arbeitet Dr. Rojan T. Joseph, ein Dr. der alternativen Medizin, seit einigen Jahren
erfolgreich mit Reiki und Pranic Healing in der Psychotherapie. “Was die allopathische Pharmazie oder auch die
herkömmliche Psychologie nicht schafft, gelingt Pranic Healing im Bereich psychosomatischer Krankheiten. So können
unkontrollierte und unterdrückte Emotionen, Ängste, psychosomatische Erkrankungen wie Magengeschwüre, Herzprobleme
oder Gallenleiden und andere Erkrankungen bei sensitiveren Patienten wirksam behandelt werden.”
Gekoppelt mit Reiki
heilt Pranic Healing dann auch schon unmittelbar am Körper. Diese kreative Mischform, Preiki genannt, wirkt auf den
Menschen individuell, der eine erlebt die heilenden Energieströme mehr, der andere weniger. Doch statt über Pranic
Healing Bücher zu lesen, sollte man lieber Pranic Healing erleben. Die Faszination liegt in der Kraft der Einfachheit.
Petra Lötschert, Ackerstr.35, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211 /356701
