ABC der Naturheilkunde
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Heilpflanzenlexikon
Baldrian
Pflanze: Valeriana officinalis L.
Familie: Baldriangewächse (Valerianaceae)
Synonyme:
- Arzneibaldrian
- Balderbracken
- Balderbrackenwurzel
- Balderjan
- Bullerjan
- Katzenbaldrian
- Katzenkraut
- Katzenwurzel
- Stinkbaldes
Baldrian ist in ganz Europa und den gemässigten Gebieten Asiens heimisch. Die Pflanze wird 50 cm bis 100 cm hoch. Die hellrosa bis weissen Blüten sind in rispigen Trugdolden angeordnet. Sie besitzen einen angenehmen Geruch, während der zylinderfömige Wurzelstock, der medizinisch verwendet wird, sehr streng riecht.
Besonders Katzen, allerdings auch Ratten fühlen sich davon sehr angezogen. Die Baldrianwurzel wird schon seit dem Altertum als Heilmittel geschätzt und wurde im Mittelalter sogar für Zaubereien benutzt.
Anwendungen:
Zur Anwendung kommt Baldrian bei Unruhezuständen und bei nervös bedingten Einschlafstörungen.
Je nach Alter, Art und den Wachstumsbedingungen der Pflanze, enthält die Baldrianwurzel ätherisches Öl, Sesquiterpene und Valeprotriate in verschiedenen Zusammensetzungen.
Die beruhigenden und einschlaffördernden Wirkungen, die wahrscheinlich das Ergebnis des Zusammenspiels der einzelnen Inhaltsstoffe und deren bei der Zubereitung entstehenden Abbauprodukte ist, sind unbestritten. Die Wirkung bei nervösen Magenbeschwerden dagegen ist nicht belegt.
Zubereitungen:
Allein oder in Kombination mit anderen Stoffen, sind Baldrianwurzelextrakte in vielen Präparaten enthalten. Gebräuchlich sind Dragees, Tinkturen, Tees und Pflanzenpresssäfte. Es sind auch Badezusätze mit Baldrian erhältlich. Baldrian kann als Bad im Rahmen der Phytobalneologie eingesetzt werden.
Im Allgemeinen jedoch sollten keine Vollbäder bei größeren Hautverletzungen, unklaren akuten Hauterkrankungen, schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, Herzinsuffizienz oder Hypertonie durchgeführt werden.
Nebenwirkungen sind bei bestimmungsgemässem Gebrauch nicht zu erwarten. Über die Unbedenklichkeit während der Schwangerschaft und Stillzeit liegt noch keine Bescheinigung vor. Deshalb sollte Baldrian – aus allgemeinen Erwägungen – in dieser Zeit nicht verwendet werden.
Bei Kindern unter 12 Jahren sollten Baldrianpräparate nur nach Rücksprache mit einer Heilpraktikerin oder einem Heilpraktiker angewendet werden.