ABC der Naturheilkunde
Natürlich gesund bleiben und mit der Natur heilen; Körper, Seele, Geist und Umwelt als Einheit begreifen – das ist das Selbstverständnis der Paracelsus Schulen seit 40 Jahren! Nehmen Sie Einblick die Welt der Naturheilkunde, stöbern Sie in unserem Archiv, stellen Sie uns Ihre Fragen und geben Sie uns neue Ideen und Hinweise.
Homöopathische Befundaufnahme bei Kindern
Bei der homöopathischen Befundaufnahme eines Kindes sind einige Besonderheiten zu beachten:
Manchmal sind bereits die Konstitutionsmittel der Mutter hinweisend. Diese können auch das Mittel für das Kind abgeben.
Andererseits ist die allgemeine Entwicklung von großer Wichtigkeit.
Kinder mit spätem Zahnen und langsamer Entwicklung, die zum Übergewicht neigen, sprechen z.B. auf Calcium carbonicum an, bei sehr langsamer Entwicklung auf Barium carbonicum. Wichtig ist, ob es sich um eine allergische Familie handelt oder um eine Familie mit Krebsvorkommen. Auch die Neigungen des Kindes sind von großer Bedeutung, z.B. starkes Verlangen nach Salz.
Schließlich ist die Haltung, die das Kind einnimmt, manchmal schon hinweisend.
Pulsatilla hält die Hände über den Kopf. Kinder, die stark schwitzen, verlangen manchmal schon von vornherein Calcium carbonicum oder Tuberculinum. Sulfur hält die Füße aus dem Bett. Stark neurotische Kinder sprechen gut auf Argentum nitricum an. Das Pulsatillakind schmiegt sich an die Mutter. Das Sulfurkind kommt unbekümmert in den Raum herein und untersucht hemmungslos seine Umgebung. Das Nux vomica Kind ist angriffslustig.
Zum Schluss folgt ein Befundungsplan:
Stellung in der Familie: z.B. einziges Kind, ältestes Kind, jüngstes Kind.
Geschichte der mütterlichen Schwangerschaft und des Wochenbetts
Geburtsgewicht des Kindes
Zustand des Kindes bei der Geburt: z.B. Blausucht, Gelbsucht usw.
Ernährungsplan
Fortschritte: z.B. Zahndurchbruch, Beginn des Laufens, des Sprechens (in den meisten Fällen Bestimmung nur annäherungsweise möglich)
Verlauf von Impfungen, Reaktionen usw.
Geschichte und Schwere der jetzigen Krankheit.
Familiengeschichte, muss folgende Angaben enthalten: Allergie, Tuberkulose, nervöse und geistige Beschwerden, Krebs
jetzige Beschwerden mit Modalitäten
Appetit mit besonderer Aufzählung, Neigungen, Abneigungen und Verschlimmerungen
Durst und Neigung und Abneigung gegen bestimmte Flüssigkeiten
Darmfunktion
Urinfunktion
Schlaf, Lage, Schweiss, Unruhe, Alpdruck, wie im Bett zugedeckt
Wetter
Geistiges Verhalten zu Hause, in der Schule, gegenüber Tieren, Fremden, Gemütsbewegungen und besondere Ängste, Sauberkeit
Eine gründliche körperliche Untersuchung des Kindes
Während man die Geschichte aufnimmt, beobachte man das Kind auf dem Arm der Mutter oder, wenn es älter ist, sein Verhalten, ob es umhergeht und mit den Spielsachen spielt oder sich mehr an die Mutter hält.
Quelle: The British Homöopathic Journal, January 1936
Kathleen G. Priestman