Speläotherapie

Speläotherapie

Gesundheit aus den Tiefen der Erde

Die Tatsache, dass die Luft in stillgelegten Bergwerken und Höhlen besonders staub- und allergenarm ist, macht sich die Speläotherapie zunutze. Wo früher hart gearbeitet und Kohle, Erz oder Salz gefördert wurde, werden heute Menschen therapiert. In Höhlen oder Bergwerken schlafen sich Asthmakranke gesund. Durch die fast immer konstante Temperatur können sich Patienten mit Atemwegserkrankungen in speziellen Therapien zumindest von ihrem Leiden erholen.

Der Überlieferung nach wurden in Ungarn bereits vor Jahrhunderten – besonders Kinder – in Höhlen gebracht um sie von ihren Atemwegserkrankungen zu heilen. Wissenschaftlich wurde die Wirkung der Speläotherapie aber erst nach dem zweiten Weltkrieg untermauert. In Ennepetal (Sauerland) machten die Einwohner, die in Bombenstaub und Flammeninferno erkrankt waren, die Erfahrung, dass es ihnen in der “Kluterhöhle”, die als Luftschutzbunker genutzt wurde, schnell besser ging. Hier wurde nach dem Krieg die erste Therapiestation gebaut. Linderung ihrer Beschwerden erfuhren auch Erkrankte bei dem Besuch der Grube “Teufelsgrund” im Münstertal, die zu einem Besucherbergwerg umgebaut worden war.

Durch intensive Studien konnte bewiesen werden, dass sich die konstante neun bis zwölf Grad warme Stollenluft günstig auf die überempfindliche Bronchialmuskulatur von Asthmatikern auswirkt, da sie extrem rein ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit hat.

Dadurch wirkt sie

  • antiallergisch,
  • entzündungshemmend,
  • schleim- und krampflösend.

Die Heilanzeigen sind:

  • Asthma bronchiale,
  • chronische Bronchitis,
  • Heuschnupfen,
  • Pseudo-Krupp,
  • chronische Nasennebenhöhlenentzündung,
  • Schlafstörungen,
  • Infektanfälligkeit,
  • Stressbewältigung und zur allgemeinen Entspannung.

Es gibt jedoch auch Kontraindikationen! Menschen mit

  • Herz-Kreislauf-Schwäche oder -Erkrankung,
  • fiebrigen Infekten,
  • Anfallsleiden oder Platzangst,sollten Höhlen und Stollen meiden.

Bei Erwachsenen dauert eine Kur in der Regel drei Wochen, bei Kindern reicht meistens jedoch eine Woche Therapie aus. Während des Aufenthalts fahren die Patienten zweimal täglich für jeweils zwei Stunden in den Stollen. Warme Kleidung, feste Schuhe und eine Kopfbedeckung sind notwendig, um nicht auszukühlen. Daunenschlafsäcke sorgen außerdem für ausreichend Körperwärme. Die Wirksamkeit dieser Therapie ist mittlerweile medizinisch nachgewiesen und wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt.

In Deutschland wird diese Therapie vom Deutschen Speläotherapieverband e.V. gefördert. In diesem Verband arbeiten insgesamt zwölf Mittelgebirgsorte zusammen, die jeweils eine entsprechende unterirdische Anlage, eine Naturhöhle oder ein ehemaliges Bergwerk betreiben:

  • Aalen (Schwäbische Alb, Tiefer Stollen)
  • Bad Fredeburg (Sauerland, Felicitas Heilstollen)
  • Bad Grund (Harz, Eisensteinstollen)
  • Berchtesgaden (Bayerische Alpen, Salzbergewerk Berchtesgaden)
  • Bodenmais (Bayerischer Wald, Barbara Stollen)
  • Ehrenfriedersdorf (Erzgebirge, Zinngrube)
  • Ennepetal (Sauerland, Kluterthöhle)
  • Marsberg (Sauerland, Kiliansstollen)
  • Münstertal (Südlicher Schwarzwald, Schindler Stollen)
  • Neubulach (nördlicher Schwarzwald, Hella-Glück-Stollen)
  • Pottenstein (Fränkische Schweiz, Teufelshöhle)
  • Saalfeld (Thüringer Wald, Feengrotten)
  • Schmiedefeld (Thüringer Wald, Morassina)

Spagyrik

Spagyrik

SpagyrikEs ist anzunehmen, dass der Begriff “Spagyrik” aus den zwei griechischen Wörtern “spao” (trennen) und “ageiro” (vereinigen, zusammenführen) zsammengesetzt wurde. Der Name ist logisch, denn bei der Herstellung von spagyrischen Essenzen werden die Wirkstoffe aus den verwendeten Pflanzen zuerst mit einem aufwändigen Verfahren getrennt, bearbeitet und zum Schluss wieder zusammengeführt. Es ist bekannt, dass verschiedene Richtungen der Spagyrik existieren.


Geschichte:

Die Wurzeln der spagyrischen Heilmittelherstellung stammen aus der vorchristlichen Zeit. Die Begriffe Spagyrik und Alchemie waren im Mittelalter noch nicht getrennt, sie waren gleichgesetzt. Erst Paracelsus (1493-1541) bezeichnete die Spagyrik als angewandte Form der Alchemie zur Herstellung von Arzneimitteln. Der Arzt und Chemiker Johann Rudolf Glauber (nach ihm ist das Glaubersalz benannt) entwickelte – basierend auf den Schriften Paracelsus – im 17. Jahrhundert das spagyrische Aufbereitungsverfahren. Carl Friedrich Zimpel arbeitete dann 200 Jahre später das “spagyrische Heilsystem” aus. Darauf beruhen auch heute noch grosse Teile der “modernen” Spagyrik. Interessant ist, dass die Spagyrik Anteile aus der Homöopathie, der Phytotherapie, der Aromatherapie, sowie der Biochemie nach Schüssler enthält. Im Sinne der Spagyrik ist die Arzneiwirkung als materiell nicht “fassbare” Kraft zu verstehen. Die in den Ausgangsstoffen – diese möglichst gereinigt und veredelt – enthaltenen geistigen Kräfte der Pflanzen werden durch diese Kraft vermittelt.

Die Herstellung:

Die Ausgangsprodukte für spagyrische Mittel sind in der Regel Pflanzen, es werden jedoch auch manchmal Salze und Metalle verwendet.

  • Es werden wenn möglich nur wild wachsende Heilpflanzen zur Zeit ihrer Blüte geerntet und verarbeitet.
  • Die Pflanzen werden im Labor handverlesen, gereinigt und zerkleinert.
  • Man vermengt die Pflanzen mit Wasser und gibt Hefe dazu (impfen), wodurch es zur Gärung kommt.
  • Durch die Gärung entsteht Alkohol, der die Wirkstoffe der Pflanzen (zum Beispiel ätherische Öle) an sich binden soll. So werden die Wirkstoffe befreit und giftige Substanzen in ungiftige «Informationsträger» verwandelt.
  • Durch eine Wasserdampfdestillation löst sich ein Teil der Wirkstoffe im Dampf und wird durch die anschließende Kondensation in Form von spagyrischen Uressenzen wieder aufgefangen.
  • Die zurückbleibenden Pflanzenreste (Maische) werden einer Veraschung (Calcination) zugeführt und dadurch weitere gereinigte Stoffe gewonnen.
  • Zum Schluss werden die beiden Produkte, die feste Asche und die flüssige Uressenz, wieder zusammengeführt und mehrmals filtriert. Es entsteht eine völlig klare Flüssigkeit.

Heutzutage werden die spagyrischen Essenzen vor allem als Spray auf die Mundschleimhaut aufgebracht. Dadurch gelangen sie unter Umgehung von Magen und Leber direkt in den Kreislauf. Es gibt jedoch auch spagyrische Heilmittel, die äußerlich angewendet werden.

Anwendungsgebiete:

Die spagyrischen Arzneimittel werden zur Behandlung vieler akuter vor allem jedoch chronischer Beschwerden eingesetzt. Es ist eine sehr individuell einzusetzende Therapieform, somit werden die Substanzen nach einer eingehenden Exploration individuell ausgewählt und gemischt. Für die Auswahl der Essenzen ist die Konstitution und das sog. “Mittelbild”, das die Beschwerden des Patienten genau beschreibt, ausschlaggebend.

Ein Beispiel:

Pflanze: Arctium lappa (Klette)
Konstitution: Skrofulös-rheumatisch
Mittelbild: Hautleiden; alte faulige, fressende Geschwüre; schlecht heilende Wunden; Flechten; offene Beine; wirksam bei Gicht und Rheuma; harn- und schweisstreibend.

Nebenwirkungen:

Bei sachgemäßem Gebrauch sind spagyrische Essenzen völlig unschädlich und haben keine unerwünschten Nebenwirkungen. Da der Alkoholgehalt sehr niedrig ist fällt er nicht ins Gewicht und die Essenzen können auch bei Kindern und bei Patienten mit Alkohol- oder Leberproblemen eingesetzt werden.

Sophrologie

Sophrologie

In der Sophrologie werden körperliche und psychische Entspannungstechniken vorbeugend oder lindernd eingesetzt. Sie ist eine Synthese aus verschiedenen westlichen und östlichen Denkrichtungen. Die östlichen Einflüsse sind Yoga, Ayurveda, sowie Zen, eine Philosophie, in der Konzentration und Schulung des Geistes eine wichtige Rolle spielen. Die westlichen Einflüsse auf die Sophrologie bestehen aus Elementen der Hypnose, des Autogenen Trainings, der Bioenergie nach Lowen, der Végétotherapie nach Reich und der psychotonen Entspannung. Bei all diesen Therapiemethoden werden Entspannungstechniken angewendet, die das körperliche und psychische Wohlbefinden durch Energieausgleich erreichen oder wieder herstellen sollen.

Geschichtliches:

Die Sophrologie ist eine noch recht junge Therapieform. Sie wurde 1960 von dem französischen Arzt Dr. A. Caycedo entwickelt. Er verfolgte das Ziel, eine Therapieform zu entwickeln, in der die Erkenntnisse der altchinesischen und der indischen Medizin berücksichtigt werden sollten. Caycedo ging davon aus, dass eine Krankheit ein Ungleichgewicht von Körper, Seele und Geist ausdrückt. Aus diesem Grunde suchte er eine Möglichkeit, diese drei Ebenen gleichzeitig therapieren zu können. Caycedo besonderes Anliegen war, nicht nur Krankheiten zu behandeln, vielmehr soll die Sophrologie den Menschen befähigen, sich selbst besser kennenzulernen und ein harmonischeres Leben zu führen.

Die Technik:

Zunächst muss sich der Patient vollkommen entspannen. Dieses hilft ihm, sich besser auf die Vorgänge in seinem Inneren oder auf Erinnerungen zu konzentrieren. Dieser Entspannungszustand wird “Etat sophronique” oder “Etat sophro-liminal genannt. Erreicht wird er durch eine gezielte Entkrampfung der Muskeln und durch ruhiges Atmen. In diesem Entspannungszustand versucht der Patient nun – unter Anleitung des Sophrologen – Heilkräfte zu mobilisieren, indem er die Krankheitssymptome in Zusammenhang mit seiner Lebensweise bringt. Zum Beispiel konzentriert sich der Patient auf einen Schmerzpunkt und achtet dabei auf die auftauchenden Erinnerungen. Dadurch sollen Automatismen durchbrochen werden, die in einer bestimmten Situation zu einem Krankheitssymptom führen können. Im Weiteren – wiederum unter Anleitung des Sophrologen – stellt sich der Behandelte vor, wie er in Zukunft anstelle der krankmachenden Reaktion positiv handeln und fühlen wird. Durch den entspannten Zustand, in dem sich der Patient befindet, können sich diese Vorstellungen tiefer einprägen und werden fast “erlebt”.

Die Sophrologie kann auch vorbeugend eingesetzt werden, z. B. bei der Vorbereitung auf eine Prüfung aber auch zur Geburtsvorbereitung. Diese Arbeitsweise wird “Sophro-Acceptation Progressive” oder “Sophro-Anticipation Positive” genannt. Das positive Vorwegnehmen von zukünftigen Situationen beansprucht eine oder mehrere Sitzungen.

Die Einsatzmöglichkeiten:

Vor allem kommt die Sophrologie bei Beschwerden zum Einsatz, bei denen Stress und psychische Faktoren eine wichtige begleitende Rolle spielen. Die S. kann auch bei psychischen Erkrankungen helfen, besonders jedoch bei:

  • Magenbeschwerden
  • Hautprobleme
  • Allergien
  • Migräne
  • Schlaflosigkeit
  • Ängste
  • Depressionen
  • Essstörungen

Vorbeugend oder unterstützend wirkt die Sophrologie bei:

  • Prüfungsvorbereitung
  • Geburtsvorbereitung
  • Verbesserung des Gedächtnisses und der Vorstellungskraft
  • Erhöhung der Kreativität
  • Stärkung des Selbstvertrauens
  • Stabilisierung des emotionalen Gleichgewichts

Die Sophrologie kann auch von Menschen in Anspruch genommen werden, die sich mehr mit ihrer Vergangenheit beschäftigen oder sich selbst besser kennenlernen möchten, indem sie beispielsweise in entspanntem Zustand zu Worten oder Farben assoziieren.

Nebenwirkungen, Kontraindikationen:

Eine relative Kontraindikation der Sophrologie ist eine schlecht eingestellte Epilepsie. Weiterhin können in einem entspannten Zustand gewisse Kontrollmechanismen der Menschen wegfallen. Diesen Umstand macht sich die Sophrologie in der positiven Programmierung zunutze, da während der Entspannung der Therapeut nicht gegen den natürlichen Widerstand des Patienten angehen muss. Während der Therapie ist das Wohl des Patienten – wie auch bei der “Rückführung” – vollkommen von der fundierten und gewissenhaften Schulung des Sophrologen abhängig. Vorsicht ist geboten, da während der Sophrologiebehandlung plötzlich aus der Erinnerung negative Erlebnisse auftauchen können, die bei vollem Bewusstsein verdrängt werden. Die Sophrologie versteht sich als “aufdeckende” (découvrant) Methode und fördert das Bewusswerden belastender Ereignisse. Es ist daher unbedingt notwendig, dass der Sophrologe fundierte Kenntnisse über psychologische Zusammenhänge besitzt.

Soforthilfe durch homöopathische Remedia

Soforthilfe durch homöopathische Remedia

Bei jeder Erstkonsultation ist es ist es außerordentlich wichtig, den seelischen Zustand des Kranken zu erkennen und darauf einzugehen. Das bedeutet, dass der Maschinenpark, der heute jeden Arzt und Heilpraktiker umgibt, solange nicht in Tätigkeit zu treten hat, solange der Kranke noch kein Vertrauen zu seinem Behandler gefasst hat, d. h. bis er seelisch gewonnen ist. Für eine solche seelische “Vorbehandlung” möchte ich einige Hinweise geben:

Jeder Kranke trägt in sich die Urangst vor dem “Wehtun”, vor etwas Unbekanntem, dem er jetzt entgegengeht. Fasst uns nicht der Menschheit ganzer Jammer an, wenn wir z. B. ein kleines Kind mit rotgeweinten Augen von seiner Mutter mehr oder weniger vorwärtsgezerrt, bei uns eintreten sehen?
Die ganze Nacht haben Zahnschmerzen das Kind grausam gequält und mürbe gemacht. Nun soll es noch obendrein zu diesen Schmerzen sich weitere Schmerzen hinzufügen lassen? Das ist zunächst einmal die Einstellung der Kleinen zu jeder Behandlung. Eine einzige Gabe von Arsenicum album C 30 als Tablette dem Kinde eingegeben, ändert in Minuten bereits dieses Bild des Jammers. Das Kind bekommt plötzlich wieder Mut und damit Zutrauen zu seinem Behandler und lässt die nun notwendigen Behandlungen willig über sich ergehen. Arsenicum album C 30 ist unser “Entangstungsmittel”!

Ein weiterer schwer zugänglicher Patiententyp überschlägt sich in Bescheidenheit, er nimmt in der äußersten Ecke des Wartezimmers Platz, setzt sich nur auf die äußerste Stuhlkante, jammert ständig über seine Umwelt, in der er zu kurz gekommen sei. Aber diese Sanftmut, dies Bescheidentun ist nur ein Vorwand, denn in Wahrheit steckt hinter diesem ganzen Gebaren ein krasser Egoismus. So platzt etwa ein solcher Patient ganz plötzlich mit gehässigen Äußerungen heraus, die in scharfem Gegensatz zu seiner vorgeschützten Bescheidenheit stehen, zieht sich aber dann sofort in sein bisheriges Verhalten wieder zurück. Es sind meistens blonde, bröckelige, verstopfte Menschen. Eine Gabe von Natrium muriaticum C 30 macht diesen Typ therapiezugängig. Weihepunkt, XII/20 im 4. Intercostalraum, tonisierendes Kupferpflaster.

Ein anderer Patiententyp zeigt krankhafte Überheblichkeit. Er lässt neben sich nur noch den lieben Gott gelten, den er ständig, gewissermaßen ihm auf die Schulter klopfend, in seinen Redensarten erwähnt. Wenige Tabletten von Platinum C 30 machen auch ihn der Therapie zugängig. Weihepunkt 1 cm unter Shen Menn, IV/14, Nadelart und Pflasterart je nach Fall.

Der unangenehmste Patiententyp zeigt Daueropposition. Er ist ständig anderer Meinung als sein Behandler. Der bekannte Homöopath Nash charakterisierte diesen Menschentyp einmal drastisch dahin, man müsse seine Leiche immer stromaufwärts suchen! Ignatia C 30 macht solche Widerspruchsgeister wieder zugängig.

Ein Kind, das sich beim Eintritt ins Behandlungszimmer schüchtern hinter seiner Mutter verbirgt und die Hand seiner Mutter nicht loslassen will, benötigt eine Tablette Bismutum nitricum C 30.

Ständig jammernde Kinder lassen sich durch Gelsemium sempervirens C 30 umstimmen.

Bei jedem Fieber gebe ich dem Kranken Pyrogenium C 30. Danach verlaufen akute Erkrankungen wesentlich milder, Wunden heilen besser ab. Ich vermute einen Einfluss auf die evtl. vorhandene entartete Darmflora.

Kommt ein Kind aus kaltem Winde ins Haus mit fiebrigen roten Wangen und ist es vollblütig, dann benötigt es als Heilmittel Aconitum napellus D 4, wodurch die Erkrankung bereits im Keime erstickt wird. Ist aber der Anschluss an dieses Heilmittel bereits verpasst worden, hat sich die Erkältung in ihrem weiteren Verlauf schon auf irgendein Organ geworfen, z, B. Ohren, Gallenblase etc., dann ist Belladonna D 4 das Heilmittel.

Hat die Erkältung den Weg zur Grippeerkrankung genommen, steigen Fieberschauer am Rückgrat auf und nieder, dann ist Gelsemium sempervirens C 30 zusammen mit Tartarus emeticus C 4 im Wechsel das richtige Heilmittel.

Kann ein Kind bei der Behandlung nicht stillsitzen, benötigt es Valeriana D 3-6 als Beruhigungsmittel.

Ein zahnender Säugling, dem der Speichel ständig aus dem Munde träufelt, der schon die ganze Nacht gejammert hat, der nach seinen Spielsachen verlangt, diese aber dann sofort wieder fortwirft, schläft bereits auf dem Arm seiner Mutter ein, wenn er Chamomilla D 4 erhält (Weihepunkt in Höhe von IV/18, 1 cm rechts der Mittellinie). Als Einreibungsmittel für das geschwollene Zahnfleisch verordne ich dazu noch Dentinox, ein unschädliches Zuckergärungspräparat.

Eine Patientin, die sich durch einen nichtendenwollenden Redeschwall auszeichnet, erhält als Heilmittel Ladiesis C 30, Weihepunkt, ju Fou, IV/27, linksseitig, disp.

Ein Patient, der durch starke Vernachlässigung seines Äußeren auffällt, erhält als Dauermittel Sulfur C 30.

Konzentrationsschwäche der Kinder in der Schule und bei ihren Schulaufgaben beseitigt: Arsenicum album D 6-12. Diese Maßnahmen bewirken oft über Nacht eine Wesensänderung der Kinder. An einer geordneten Schriftweise 1ässt sich diese Veränderung direkt ablesen.

Epistaxis während der Behandlung ist keine große Seltenheit. Auch dieses Leiden lässt sich auf einfache Weise schnellstens beseitigen. Man bindet die Fingerbeere des kleinen Fingers der linken Hand für eine halbe Minute lang mit einem Bindfaden ab. Die dann einsetzende Einwirkung auf das vegetative Nervensystem lässt den Blutdruck rasch sinken. Damit steht auch die Blutung bald.

Einen Ohnmachtsanfall kann man bald beseitigen, indem man die Partie zwischen Zeigefinger und Daumen (os metacarpale und erstem Fingerglied des Daumens) heftig presst. Auch ein Epilepsieanfall lässt sich durch diese einfache Weise oft schnell beheben. Bei der Ausbildung der Helferinnen für die naturheilkundliche Praxis sollte eine entsprechende Einführungsbehandlung mit gelehrt werden.

Im Mittelpunkt jeder medizinischen Betreuung muss der kranke Mensch stehen, der Hilfe sucht. Daran darf auch keine Gebührenordnung (Krankenkasse, GebueH) etwas ändern!

Quelle: Dr. med. dent. Ernst Busse. (Erfahrungsheilkunde, Heft 1 1956, Karl F. Haug Verlag)

Schlingentisch-Therapie

Schlingentisch-Therapie

Die sog. Schlingentisch-Therapie hilft bei der Entlastung der Wirbelsäule und der Gelenke. Diese Therapie kann bei Kniegelenksarthrosen, Wirbelsäulenerkrankungen und sogar bei Lähmungserscheinungen eingesetzt werden. Durch die Erleichterung schmerzhafter und/oder eingeschränkter Bewegungen erfährt der Patient eine spürbare Verbesserung seines Zustandes.
M. E. ist die Funktion des Schlingentisches noch viel zu unbekannt. Viel Schaden haben reißerische Berichte in der “Yellow press” angerichtet, z.B.: “Der Schlingentisch hebt die Schwerkraft auf!” Das ist natürlich völliger Unsinn denn jeder weiß, dass eine Aufhebung der Schwerkraft nicht möglich ist. Möglich ist jedoch, dass entweder der ganze Körper oder entsprechendende Körperteile mit höhenverstellbaren, speziellen Seilzügen und Schlingen hochgezogen werden können und sich somit das anhängende Gewicht beim Hochziehen halbiert.
Der Patient liegt während der Behandlung auf der Therapieliege, die zu therapierenden Körperteile – das Becken, die Beine, der Kopf, die Arme oder auch der gesamte Körper – werden in Baumwollschlingen, die entweder in einem Gestell oder an der Decke befestigt sind, gelegt und durch entsprechende Gewichte hochgezogen.
Diese Behandlungsform ist bei allen Erkrankungen der Orthopädie, Chirurgie und Neurologie sehr aussichtsreich, besonders dann, wenn sie mit neuraltherapeutischen Injektionen oder mit der Akupunktur kombiniert wird.

Indikationen:

  • Knie- oder Hüftgelenksarthrose
  • Morbus Scheuermann
  • Morbus Bechterew
  • Periphere Lähmungserscheinungen
  • HWS/LWS Syndrom
  • Bandscheibenprobleme
  • Ischias

Linderungen können selbst bei Multipler Sklerose und Parkinson erzielt werden.
Kontraindikationen:

  • Größere Hautverletzungen
  • frische, nicht ausgeheilte, großflächige Verbrennungen
  • nässende Ekzeme

Interessant am Schlingentisch ist, dass die Bewegungen nicht nur erleichtert, sondern im Rahmen eines Muskelaufbautrainings auch erschwert werden können. Es kommt auf die Art der Aufhängung an. Für den Therapeuten bedeutet der Schlingentisch eine Kraftersparnis, da er die zu behandelnden Körperteile des Patienten nicht selbst halten muss.
Weitere Therapieformen, die neben der Neuraltherapie und Akupunktur mit der Schlingentischbehandlung kombiniert werden können, sind unter Gewichtsbelastung z. B. eine Fangotherapie oder eine Bindegewebsmassage.

Behandlungsformen:

  1. Die Ganzaufhängung:

Hier schwebt der ganze Körper des Patienten in der Luft. Diese Behandlungsart wird dann eingesetzt, wenn die Wirbelsäule und die Extremitäten gleichzeitig reagieren sollen. Bei einem Patienten der in der Rückenlage aufgehängt und von den Füssen her aus dem Lot gebracht wird, müssen die Beine und der Rumpf Stützarbeit verrichten, um wieder in eine stabile Position zu gelangen. Durch die Lotverschiebung wird der Kreislauf trainiert und über vermehrte Knochenbelastung wird einer Inaktivitätsosteoporose vorgebeugt.

 

  1. Die Teilkörperaufhängung:

Diese Therapieform wird zur hubfreien Mobilisation eines Gelenkes genutzt. Das zu behandelnde Gelenk wird in eine Schlinge gelegt, die senkrecht darüber einen einzigen Aufhängepunkt hat. Durch die Teilkörperaufhängung können z. B. bei peripheren Lähmungen muskelkräftigende Übungen durchgeführt werden.

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Prof. Manfred von Ardenne

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Prof. Manfred von Ardenne

Da Sauerstoff die Schlüsselsubstanz für alle Prozesse des menschlichen Körpers ist und aus diesem Grund die Organe nur bei ausreichender Sauerstoffzufuhr gut arbeiten können, suchte Prof. Manfred von Ardenne nach einem Weg, dem Körper nachhaltig mehr Sauerstoff zuzuführen. Der Grund: Stress, Bewegungsmangel, Umweltgifte, Krankheiten und zunehmendes Alter lassen die Fähigkeit zur Aufnahme von Sauerstoff sinken.
Hier hilft die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie. Sie verbessert die Durchblutung und Kondition und kräftigt den Körper. Das biologische Alter wird herabgesetzt.

Sie kann aber auch zur Nachbehandlung bei Krebs, Schlaganfällen und Infarkten eingesetzt werden.

Sauerstoff ist ein wichtiger Katalysator des Stoffwechsels. Mit seiner Hilfe verbrennt der Körper die Nahrungsbestandteile wie Fette, Kohlehydrate und Eiweißstoffe zu Kohlendioxid und Wasser. Dadurch erhält er die Energie, um seinen Stoffwechsel in Gang zu halten.

Sauerstoff kann als der Motor des Lebens bezeichnet werden.

Wichtig zu wissen ist, dass der Sauerstoffgebrauch des Gehirns eines Erwachsenen etwa 3,5 ml Sauerstoff pro 100 g Gehirn pro Minute beträgt. Dies sind etwa 20 % der gesamten Sauerstoffaufnahme in Ruhe. Das Gehirn ist hinsichtlich eines Sauerstoffmangels außerordentlich empfindlich. Eine Unterbrechung der Zufuhr von nur 10 Sekunden führt zur Bewusstlosigkeit und nach 4 Minuten zu starken Schäden bis hin zum Gehirntod.
Ab dem 40. bis 45. Lebensjahr beginnt die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge abzunehmen, dadurch sinkt die Konzentrationsfähigkeit des Sauerstoffes im Blut. Dies hat fatale Folgen, von der Abnahme der Konzentrationsfähigkeit bis hin zum Herzinfarkt.

Nach den Forschungsergebnissen Prof. v. Ardennes sinkt der Sauerstoffspiegel im Blut mit zunehmenden Lebensalter. Das ist natürlich nicht verwunderlich, wenn man daran denkt, wievielen Umweltgiften der Körper ausgesetzt ist. Dazu kommt natürlich auch noch der natürliche Alterungsprozess.
Es kann nur als logisch angesehen werden, daß durch ein zusätzliches Angebot von Sauerstoff der O2 – Spiegel wieder ansteigt und damit das Wohlbefinden, die Lebensqualität und auch die Lebenserwartung erhöht wird. Ebenso verhält es sich auch bei Stress. Durch die Einwirkung äußerer Stressfaktoren kommt es zu einer Erhöhung des Stoffwechsel und damit verbunden zu einem Absinken des Blutsauerstoffspiegels, aufgrund des einsetzenden erhöhten Sauerstoffbedarfs, der auf “natürlichem” Wege nicht mehr ausreichend gedeckt werden kann. Durch die Sauerstofftherapie lässt sich dieses Defizit beseitigen, der Blutsauerstoffspiegel erreicht wieder Normalwert und das Wohlbefinden inklusive Lebenserwartung sowie Lebensqualität steigt wieder.

Abbau, Abnutzung und Degeneration sind Stichworte, die jedem Menschen einfallen, wenn er an das Altern oder an die Belastung durch Streß denkt. Die vier Hauptkennzeichen des Älterwerdens sind:

  1. Sauerstoffmangel im Blut und in den Geweben; Verstärkte Degeneration (Abbau).
  2. Die natürliche Regeneration (Wiederaufbau) kann damit nicht mehr Schritt halten. Typisches Beispiel: das Knorpelgewebe in den Gelenken (Arthrose) oder das Lungengewebe (Alterslungen).
  3. Vitalstoffe, also die lebenswichtigen Substanzen im Körper, nehmen immer weiter ab. Hierzu gehören Hormone, Enzyme (Fermente), Aminosäuren, Nukleinsäuren oder – von außen – Vitamine und Spurenelemente.
  4. Die körpereigene Abwehr (Immunsystem) wird schwächer. Die Möglichkeit von Infektionskrankheiten, aber auch von anderen schweren Erkrankungen befallen zu werden wird größer.

Was hier über das Altern gesagt wurde, trifft in weiten Bereichen auch auf die Schwächung des Körpers durch Stress und Umweltbelastungen (Umweltgifte, Elektrosmog usw.) zu, und zwar auch, wenn sich der Mensch erst im mittleren Lebensalter befindet. Der Alterungsprozess setzt früher ein, als man glaubt. Stress ist zunächst gar nichts Böses. Es ist sogar eine Vorbedingung für das Leben überhaupt. Nur ein Zuviel oder Zuwenig ist schädlich – wie immer in der Natur. Das Übermaß an Stress kann sogar tödlich sein. Stress ist nun keineswegs nur starke Belastung in Beruf oder Familie, wie man landläufig annimmt, sondern auch Infektionskrankheiten, Operationen, Unfälle, Vergiftungen, psychische Schocks können als Streßfaktoren wirken. Sie rufen vielfältige schädliche Reaktionen im Organismus hervor. Der Sauerstoffgehalt des Blutes wird plötzlich – und manchmal für lange Zeit durch den erhöhten Bedarf, um den Stoffwechsel trotz aller einwirkenden Noxen in Gang zu halten – abgesenkt. Wenn uns übermäßige Stressfaktoren im Alter treffen, wenn die Sauerstoffwerte ohnehin tief liegen, kann dies natürlich besonders fatal sein. Vorsicht ist also im Alter geboten, wenn uns Stressfaktoren wie Operationen, Unfall oder Infektionskrankheit treffen, oder auch nur die “einfache” Wintergrippe.

Forschungen in Dresden haben ergeben, dass ein geringes Sauerstoffangebot eine Vorbedingung für Herzinfarkt und Schlaganfall sein kann.

Perlender Sauerstoff – die chemische Formel ist O2, wird hergestellt von Pflanzen (Hauptlieferant sind die Meere durch das pflanzliche Plankton), ist ein Lebenselixier für Tier und Mensch. Millionenfach bewährt hat er sich in der Notfall- und Intensivmedizin. Sauerstoff kann auch als Naturheilmittel eingesetzt werden. Die von dem Dresdener Physiker Manfred von Ardenne in den siebziger Jahren entwickelte sogenannte “Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie” wurde von Ärzten und Heilpraktikern, aber auch von privaten Kur-Instituten übernommen und angeboten.
Die Therapie besteht aus drei Schritten:

  1. Einnahme von Vitaminen,
  2. Inhalieren von Sauerstoff und
  3. Bewegung.

Sie soll bei einer großen Zahl von Beschwerden und Krankheiten helfen.

Die hauptsächlichen Anwendungsgebiete sind:

  • Durchblutungsstörungen
  • Energiemangelerscheinungen
  • Verminderung von Arzneimittel-Nebenwirkungen

Die Methode

Manfred von Ardenne stellte fest, dass bei Stress und verschiedenen Krankheiten und auch mit zunehmendem Alter die Sauerstoffkonzentration im menschlichen Blut abnimmt. Diese Verringerung der Sauerstoffkonzentration sah er als Ursache für die schwindende Leistungsfähigkeit im Alter. Für Ardenne ist Sauerstoff die Hauptenergiequelle des Körpers. Aufgenommen wird das Gas in der Lunge. In feinsten Gefäßen wird das Blut mit Sauerstoffmolekülen beladen; im Körper, in den Kapillargefäßen, wird der Sauerstoff wieder ans Gewebe abgegeben. Wie Ardenne gemessen hat, führt Sauerstoffmangel im Alter zu einem Anschwellen der Gefäßwände – dadurch wird Sauerstoffversorgung des Körpers noch schlechter. Die Sauerstofftherapie soll diese Alterserscheinung langfristig rückgängig machen.

Erster Schritt der Heilmethode: Der Patient nimmt einen genau dosierten Mix aus Vitaminen und Mineralien ein, um das Gewebe für den Sauerstoff aufnahmefähiger zu machen. Zweiter Schritt: Der Patient inhaliert 15 Minuten lang nahezu reinen Sauerstoff. Als dritter Schritt kommt körperliche Belastung dazu. Dadurch wird der Sauerstoffumsatz zusätzlich angeregt. Die Behandlung umfasst 18 Sitzungen von jeweils zwei Stunden. Manfred von Ardenne hat sein Verfahren zwar präzise formuliert, aber viele Einrichtungen bieten unter seinem Namen abgewandelte Formen der Therapie an. Deshalb vergeben unsere Experten für die Methode insgesamt nur drei Punkte.

Die wissenschaftliche Grundlage

Die Therapie führt nach Messungen Manfred von Ardennes zu einer deutlichen Zunahme des Sauerstoffs im Blut. Strittig ist jedoch, wie lange dieser Effekt anhält. Nach der vorherrschenden “wissenschaftlichen” Meinung geht die Sauerstoffkonzentration schon kurz nach der Therapie wieder zurück. Dagegen ergaben von Ardennes eigene Messungen, dass der Effekt auch nach der Therapie über ein Jahr lang anhält. Ardenne spricht von einem “Schalteffekt”:

Bekommt der Körper lange genug Sauerstoff, schwellen die Gefäßwände ab, ein Zustand, der über längere Zeit anhalten soll. Unabhängige Studien dazu sind rar – eine Doktorarbeit an der Berliner Augen-Uniklinik bestätigte allerdings von Ardennes Messungen:

Bei Patienten mit Durchblutungsstörungen der Netzhaut führte die Therapie zu einem länger anhaltenden, meßbaren Erfolg. Um so erstaunlicher, dass eine groß angelegte klinische Studie zu dieser Therapie noch aussteht.

Bis dahin (falls jemals solch eine Studie durchgeführt wird) sollte gelten: “Wer heilt hat recht!

Dass die SMT einen nicht wegzudiskutierenden Stellenwert hat, belegen die Patientenberichte.

Rückführung

Rückführung

Mit freundlicher Genehmigung des Pflaum Verlages veröffentliche ich hier ein Kapitel aus meinem Buch “Hypnose in der Therapie. Techniken und Fallberichte., Pflaum (2002)”

Ich halte dieses Thema für besonders wichtig, da immer mehr von dem sog. “Rebirthing”, zu Deutsch “Wiedergeburt” gesprochen wird. Dabei handelt es sich um die Rückführung bis zum Moment der Geburt, um frühkindliche Traumen aufzuarbeiten. Folgendes wird in der Regel angegeben:

Durch die bewusste, verbundene Rebirthing-Atmung nehmen wir mehr Energie als üblich auf. Der erhöhte Energiefluss löst unterdrücktes Material (Gefühle, Bilder, Gedanken). Da wir durch die Rebirthing-Atmung auch in Kontakt mit unserem Innersten Selbst sind, haben wir die Stärke, das was unterdrückt war anzunehmen und so zu integrieren.

So wirkt Rebirthing ganzheitlich, d.h. auf alle vier Aspekte des menschlichen Seins:

  1. Wirkung auf den Intellekt – gedankliche bzw. Vernunftebene – Ich denke.
    • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
    • Tiefere gedankliche Klarheit und Bewusstheit
    • Förderung des positiven Denkens
    • Negative Glaubenssätze (z.B. “Das werde ich nie schaffen.” “Das kann ich nicht.” “Ich bin nicht attraktiv.” “Ich bin nicht gut genug.”) können durch neue, positive ersetzt werden.
    • Intensivierung des kreativen Denkens
  1. Wirkung auf die Emotionen – Ebene des Fühlens – Ich fühle.
    • Auflösung von Ängsten
    • Transformation verletzter Gefühle und des damit verbundenen Schmerzes in Lebensfreude
    • Förderung von Liebesfähigkeit und Toleranz
  1. Wirkung auf den Körper – physische Ebene – Ich lebe.

Durch die tiefe, bewußte Rebirthing-Atmung werden sowohl körperliche Verspannungen gelöst als auch die Lebensenergie gesteigert, das bewirkt:

    • Aktivität und
    • körperliches Wohlbefinden
  1. Wirkung auf die Seele – spirituelle Ebene – Ich bin.

Die intensive Rebirthing Praxis führt zu folgenden Erfahrungen:

    • Tiefes Vertrauen (Selbstvertrauen, Vertrauen ins das Leben)
    • Verbundenheit mit allem, was ist (Menschen, Natur). Ich bin Teil von allem.
    • Ich bin, was ich bin (tiefe Selbsterkenntnis).

(Ende der Werbung für Rebirthing – Atemtechnik)

Mit der von mir bereits beschriebenen Atemtherapie hat Rebirthing nichts, aber auch gar nichts zu tun. Ich – und nicht nur ich – halte dieses Technik einfach für gefährlich für den Patienten. Es handelt sich schlechterdings um eine Hyperventilationstechnik!

Der Pschyrembel (Ausgabe 2002 Walter de Gruyter Verlag GmbH & Co. KG), das wohl beste und am meisten anerkannte “Klinische Wörterbuch”, schreibt:

“Hyper|ventilation f: im Verhältnis zum erforderl. Gasaustausch des Körpers gesteigerte alveoläre Ventilation mit normalem bis erhöhtem art. Sauerstoffpartialdruck bei Erniedrigung des CO2-Partialdrucks (Hypokapnie u. Alkalose); Urs.: psychogen (z. B. i. R. einer Somatisierungsstörung od. Angstneurose); metabolisch (z. B. bei Fieber, Hyperthyreose); bei Erkr. des ZNS (Läsion des Atemzentrums, Meningitis, Enzephalitis, Schädelhirntrauma u. a.); kompensatorisch als Folge einer Hypoxie, bei metabolischer Azidose; hormonell od. medikamentös bedingt, z. B. durch Progesteron, Adrenalin, Salicylsäure; induzierte H.: 1. in der neurol. Diagnostik Provokationsmethode für pathol. Veränderungen in der Elektroenzephalographie*; 2. Form der Beatmung* in der Intensivmedizin zur Reduktion des zerebralen Blutvolumens (durch zerebrale Vasokonstriktion bei CO2-Abfall) u. damit Senkung eines erhöhten Hirndrucks (z. B. nach Schädelhirntrauma).”

Es geht aus diesem Abschnitt klar hervor, dass es sich bei der Hyperventilation um einen pathologischen Zustand handelt. Das Gehirn wird geringer durchblutet und es kommt tatsächlich zu psychischen und physischen Erscheinungen. Die physischen Erscheinungen können bis zu Krampfanfällen und epileptischen Anfällen führen.
Darin sehe ich allerdings nicht die grösste Gefahr, denn diese Zustände sind reversibel. Als problematisch sehe ich die möglicherweise auftretenden psychischen Schäden an, die durchaus bleibend sein können oder nur durch eine langwierige Psychotherapie wieder zum Abklingen gebracht werden können.
Der Rebirthingtherapeut hat nicht die Möglichkeit, in das subjektive Geschehen oder Erleben des Patienten einzugreifen wie der Hypnosetherapeut. Er kann also auch nicht ausgleichend oder beruhigend wirken.
Die gleiche Problematik greife ich in dem nun folgenden Kapitel noch einmal auf. So viel jedoch noch: Was durch das Rebirthing erreicht werden kann, wird auch durch die hypnotische Rückführung erreicht; jedoch ohne in die Gefahr zu laufen, eine psychische oder physische Schädigung hervorzurufen.

Die Rückführung

Die Rückführung ist eines der interessantesten Gebiete der Hypnose. Aus diesem Grunde habe ich sie auch aus der alphanumerischen Auflistung der Hypnosegebiete herausgenommen und sie an das Ende dieses Buches gesetzt.

Rückführung bedeutet, dass ein Patient unter Hypnose in einen früheren Lebensabschnitt zurückversetzt wird. Es handelt sich dabei nicht um eine Auffrischung der Erinnerungen, sondern um das tatsächliche Erleben einer früheren Situation. Es ist wohl so, dass alles Erlebte in unserem Gehirn gespeichert ist, im Normalzustand aber nicht abgerufen werden kann. Der Vergleich mit einem Computer drängt sich förmlich auf.

Solange die HD nicht formatiert wurde, bleiben sämtliche Daten bestehen, obwohl der Befehl: “Löschen”, gegeben wurde. Nur der Zugriff auf die “gelöschten” Daten wird verweigert. Durch die sinnvolle Verwendung verschiedener Programme lassen sich alle Dateien wieder herstellen und abrufen.
Ebenso ist es mit unserem Gedächtnis. Durch die Hypnose können sämtliche Erinnerungen wieder abgerufen werden, mehr noch, sie können wieder real erlebt werden und der Proband wird in die gewählte Zeit zurückversetzt. Sein Verhalten, seine Sprechweise und seine Handschrift passen sich dem erreichten Alter an. Es ist sogar möglich, bis in die Zeit vor der Geburt zurückzugehen oder den Probanden die Geburtsstunde noch einmal durchleben zu lassen.
Allerdings bezweifele ich die Möglichkeit, den Patienten in ein früheres Leben zurückversetzen zu können. Dafür sind die Aussagen der Probanden zu uniform. Es wird sich hier wohl nur um die Reproduktion eines unterbewussten Wunschdenkens handeln. Allzuviele Patienten beschreiben ein Leben in Ägypten als Pharaonentochter oder das Leben am Hofe eines französischen Königs. Auch das Leben als General oder Senator im antiken Rom wird sehr oft genannt. Diese Länder, wenn es denn stimmen würde, hätten überbevölkert sein müssen. Niemals habe ich die Erinnerung an ein Leben als Bauer oder Diener in Germanien erlebt. Immer waren es interessante Erlebnisse, von denen berichtet wurde. Ein Beweis für die Wirklichkeit dieser Aussagen konnte natürlich nie erbracht werden, wobei sich die Rückführung bis ins Kindheitsalter sehr wohl verifizieren lässt. Das ist durch die Verwendung eines Dauerkalenders sehr einfach durchführbar. Der Patient braucht nur nach dem Wochentag eines für ihn wichtigen Datums gefragt zu werden. Dabei kann es sich um den Todestag der Eltern, dem Hochzeitstag der Geschwister oder ähnliches handeln. Ebenso kann der Proband gefragt werden, auf welchen Wochentag ein weit zurückliegender Geburtstag fiel. In der Regel werden diese Fragen immer richtig beantwortet. Ein Zufall ist auszuschliessen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass durch einfaches Raten der richtige Wochentag genannt wird, nahezu Null ist.

Die Einsatzmöglichkeiten und die Gründe, eine Rückführung durchzuführen sind mannigfaltig. Ich erinnere an das Kapitel Raucherentwöhnung. Der Patient durchlebte den Moment, in dem er seine erste Zigarette rauchte und konnte den unangenehmen Geschmack und seine Gefühle noch einmal real empfinden.
Bei chronisch Kranken ist es sehr wirkungsvoll, sie in die Zeit zurückzuführen, in der ihr Leiden noch nicht bestand und sie das Gefühl der Gesundheit durchleben und geniessen zu lassen. Dadurch kann der Patient immer wieder zur Mitarbeit motiviert werden.

Ein Fall, der eine gewisse Komik in sich birgt, ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Es handelte sich um eine 42 jährige, verheiratete Frau, die darüber klagte, keinen Fisch zu mögen. Schon der Geruch allein, z. B. wenn sie an einem Fischgeschäft vorbei ginge, bereite ihr Übelkeit. Das besondere Problem läge darin, dass ihr Mann ein passionierter Sportangler sei und keinerlei Verständnis für ihre Abneigung habe. Auch könne sie ihn nie zu den Verbandstreffen begleiten, vor allem aber sei sie nicht dazu in der Lage, ihm ein Fischgericht zuzubereiten. Ihr Ehe sei durch diese Problematik zwar nicht ernsthaft gefährdet, jedoch belastet. Sie wolle nun durch eine Rückführung, über die sie schon viel gelesen hätte, herausfinden, woher diese Abneigung käme.

Die Hypnose

Auch bei der Rückführung wurde zunächst eine Leerhypnose durchgeführt. Die Patientin ließ sich gut hypnotisieren und konnte den Rapporten konzentriert folgen.

Vor der Rückführung war sie aufgeklärt worden, dass auch unschöne, ja sogar beängstigende Erinnerungen wieder ins Bewusstsein zurückgerufen werden könnten. Gleichzeitig konnte aber auch versichert werden, dass bei einer Rückführung unter Hypnose keine Gefahren, wie sie bei anderen Formen auftreten können, bestehen würden, weil der Hypnotiseur zu jeder Zeit mit dem Probanden in Verbindung stünde und helfend oder beruhigend eingreifen könne. Besonders unangenehme oder bedrohliche Situationen können sofort übergangen werden. Der Patient ist nicht allein gelassen.

Die Patientin wurde in den hypnotischen Schlaf versetzt.

  • “Sie schlafen nun tief und fest und fühlen sich sehr wohl. Nichts ist wichtig, nichts kann Sie stören.

Obwohl Sie tief und fest schlafen, können Sie sich auf meine Stimme konzentrieren und meinen Suggestionen folgen.
Obwohl Sie tief und fest schlafen, können Sie mit mir sprechen und auf meine Fragen antworten.
Wir werden nun in der Zeit zurückgehen. Die Zeit wird rückwärts ablaufen, immer schneller und schneller. Die Zeit läuft nun rückwärts, schneller und schneller. Schon ist ein Jahr vergangen.

Wir stoppen nun den Rücklauf der Zeit an einem angenehmen Punkt. Sie befinden sich nun an einem angenehmen Punkt ihres Lebens, vor einem Jahr.

Sagen Sie mir bitte, wie Sie sich fühlen und wo Sie sind.”

  • “Ich bin in Finale ligure an der italienischen Adria. Ich fühle mich sehr wohl.”
  • “Sind Sie allein in Finale und sagen Sie mir bitte, was sie dort machen.”
  • “Ich bin mit meinem Mann in Finale ligure, wir machen Urlaub.”
  • “Wo befinden Sie sich genau? Schauen Sie sich bitte um, Sie können alles sehen und mir beschreiben.”
  • “Wir sind am Strand. Ich liege in einem Liegestuhl. Vor mir ist das Meer. Es ist warm, die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel. Mein Mann liegt neben mir. Hinter uns ist die berühmte Strandpromenade.”
  • “Was sehen Sie dort? Warum ist die Strandpromenade berühmt?”
  • “Ich sehe Palmen auf der Strandpromenade. Die Palmen sind über und über mit Rosen bewachsen. Im Hotel hat man mir gesagt, es sei die schönste Promenade der ganzen Riviera.”
  • “Wir verlassen nun dieses Bild und gehen weiter zurück in der Zeit. Die Zeit lauft wieder rückwärts, schneller und schneller.
  • Erneut taucht vor Ihnen ein Bild, eine Situation auf. Es ist eine Situation, die wichtig für Sie ist und an die Sie sich gerne erinnern. Sie werden sich aber nicht nur erinnern, Sie werden in der Situation sein und sie erleben. Der Rücklauf der Zeit bleibt nun stehen und Sie können mir sagen, wo sie sich befinden und was Sie empfinden.”
  • “Ich bin sehr aufgeregt. Ich werde heute heiraten, es ist mein Hochzeitstag.
  • Tatsächlich beschleunigt sich die Atmung der Patientin.
  • Mein Mann wird gleich kommen und mich zum Standesamt abholen.”
  • “Wo sind Sie und wer ist bei Ihnen?”
  • “Ich bin zu Hause. Meine Eltern sind bei mir und meine Freundin.”
  • “Wo werden Sie ihre Hochzeit feiern?”
  • “Wir feiern in einem Lokal. Meine Eltern haben alles arrangiert. Nach dem Standesamt ziehe ich mich gleich um und dann heiraten wir auch kirchlich.”
  • “Ist das nicht ungewöhnlich?”
  • “Nein, wir haben einen sehr frühen Termin auf dem Standesamt bekommen, so können wir auch noch am gleichem Tag kirchlich heiraten.”
  • “Wie spät ist es?”
  • “Es ist 7:30.”
  • “Ich wünsche Ihnen für Ihren Hochzeitstag und für Ihre Ehe alles erdenklich Gute.”
  • Es ist durchaus angebracht, in diesem Moment gute Wünsche zu übermitteln, da sich die Patientin tatsächlich als Braut fühlt und den Morgen des Hochzeitstages noch einmal durchlebt.
  • “Eine Frage habe ich noch. Wird es bei Ihrem Hochzeitsessen auch einen Fischgang geben?”
  • “Ganz bestimmt nicht. Ich kann Fisch nicht ausstehen. Wenn ich ihn nur rieche, wird mir übel.”
  • Durch diese Frage wurde herausgefunden, dass die Ursache der Abneigung der Patientin gegen Fisch vor der Hochzeit zu suchen ist.
  • “Wir verlassen nun diese Situation, das Bild des Morgens Ihrer Hochzeit verblasst und wir schreiten in der Zeit weiter zurück. Die Zeit läuft rückwärts, schneller und schneller. Alle unangenehmen Situationen Ihres Lebens sind ganz unwichtig, nichts kann Sie stören, Sie fühlen sich sehr wohl.”
  • In diesem Falle ist es nicht notwendig, das ganze Leben der Patientin aufzurollen und zu betrachten, wie es bei psychosomatischen Erkrankungen, bei denen man den auslösenden Zeitpunkt nicht bestimmen kann, notwendig ist. Es können größere Zeitsprünge gemacht werden, bis der Punkt, der die Abneigung gegen Fisch ausgelöst hat, eingegrenzt ist.
  • “Die Zeit läuft schnell zurück. Wir werden zurückgehen, bis Sie 20 Jahre alt sind. Sie sind nun 20 Jahre alt. Die Zeit wird nun in einer Situation anhalten, die Sie selbst als angenehm empfinden. Sie werden mir berichten können, was Sie sehen und was Sie empfinden.
  • Die Zeit hält nun in einer Situation an, die Sie als angenehm empfinden. Sie können mir sagen, wo Sie sind und wie Sie sich fühlen.”
  • “Ich höre Musik. Ich bin auf einer Party.”
  • “Sagen Sie mir mehr. Schauen Sie sich um. Auf was für einer Party Sie sind. Schauen Sie sich um und sagen Sie mir, wer mit Ihnen diese Party feiert.”
  • “Es ist die Abiturabschlussparty. Ich sehe alle meine Schulfreundinnen und Schulfreunde, die mit mir das Abitur bestanden haben….”
  • Es folgt nun die Aufzählung sämtlicher Mitschüler und Mitschülerinnen, die sich auf dieser Party befunden haben.
  • “Sind Sie gerne auf dieser Party, haben sie Spass?”
  • “Na klar. Wer würde auf solch einer Party keinen Spass haben?”
  • “Gibt es auf dieser Party auch etwas zu essen?”
  • “Natürlich. Es gibt ein kaltes Buffet.”
  • “Vielleicht gibt es auch einen Heringssalat?”
  • “Zum Glück nicht. Das hätte mir wahrscheinlich das ganze Essen verdorben. Ich kann Fisch einfach nicht leiden. Ne, Fisch mag ich wirklich nicht.”
  • “Gut, wir verlassen diese Situation und die Zeit läuft wieder rückwärts, schneller und schneller.
  • Die Zeit wird ganz schnell rückwärts laufen, bis Sie 10 Jahre alt sind. Alles, was unangenehm ist, ist ganz unwichtig. Nichts kann Sie stören.
  • Die Zeit ist nun rückwärts gelaufen und Du bist jetzt 10 Jahre alt. Du hast Geburtstag und Du kannst mir jetzt erzählen, wo Du bist und wie Du Dich fühlst.”
  • Wie schon bei der Raucherentwöhnung wurde auf das “Du” übergegangen, als ein Alter von 12 Jahren erreicht wurde, weil ein 10- oder 12-jähriges Kind erstaunt wäre, wenn es mit “Sie” angesprochen werden würde.
  • “Ich bin noch in meinem Bett. Ich stehe aber gleich auf, ich habe doch Geburtstag. Ich gehe jetzt zu Mami und Papi ins Schlafzimmer und wecke sie auf, dann kriege ich Geschenke.”
  • “Weisst Du denn, was für ein Wochentag heute ist?”
  • “Aber klar. Es ist Donnerstag und ich habe Geburtstag.”
  • Der Wochentag wurde mit einem Dauerkalender überprüft. Er stimmte! Aus den bereits genannten Gründen konnte die Exploration des Tages wieder abgebrochen, bzw. abgekürzt werden.
  • “Was gibt es denn heute bei Euch zum Mittagessen?”
  • “Weil ich heute Geburtstag habe, durfte ich mir was wünschen.”
  • “Was hast du dir denn gewünscht.”
  • “Sauerbraten. Das esse ich ganz gerne.”
  • “Hättest du dir auch Fisch wünschen können?”
  • “Klar, ist doch mein Geburtstag. Aber Fisch gibt es morgen, da ist Freitag. Da gibt es immer Fisch.”
  • “Und magst du Fisch essen?”
  • “Ja, nicht so gerne wie Sauerbraten, aber Fisch ist ok.”
  • Nach dieser Aussage musste es also ein Geschehnis zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr geben, das der Patientin den Genuss am Fisch verekelt hatte. Jetzt konnte gezielt darauf zugegangen werden.
  • Später im Nachgespräch sagte mir die Patientin, dass sie enttäuscht darüber sei, dass die angenehmen Situationen, wie der Hochzeitstag, die Abiturfeier und der Geburtstag immer zu schnell abgebrochen wurden. Sie hätte diese angenehmen Begebenheiten gerne noch länger genossen.
  • “Das Bild Deines Geburtstages verblasst und du schläfst ruhig und tief. Nichts ist wichtig, nichts kann dich stören. Du bist völlig entspannt, Du kannst aber dennoch meinen Worten konzentriert folgen und auf meine Fragen antworten.
  • Du bist jetzt 10 Jahre alt und die Zeit wird nun vorwärts gehen. Du bist 10 Jahre alt und die Zeit geht nun vorwärts, schneller und schneller.
  • Die Zeit wird von ganz alleine bei einem einschneidenden Erlebnis anhalten und Du wirst Dich in dieser Situation befinden. Sag mir, wenn die Zeit, die jetzt vorwärts läuft, eine besondere Situation erreicht hat.”
  • Plötzlich wird die Patientin unruhig und es ist zu erkennen, dass sie sich einer, für sie unangenehmen Situation nähert. Die Unruhe ist jedoch nicht so gross, das sofort interveniert werden müsste.
  • “Ich bin in der Küche.”
  • “Gut, Du bist in der Küche. Bist Du allein in der Küche?”
  • “Nein, meine Oma ist auch in der Küche.”
  • “Was macht Deine Oma gerade?”
  • “Sie macht Essen.”
  • “Kannst du mir sagen welcher Wochentag heute ist?”
  • “Klar, es ist Freitag.”
  • “Und welche Tageszeit ist es?”
  • “Ist doch klar, es ist bald Mittag, sonst würde sie doch nicht Mittagessen machen.”
  • “Warum bist Du nicht in der Schule?”
  • Hier beginnt die Patientin an zu weinen.
  • “Ich wollte nicht. Habe gesagt, dass ich Halsschmerzen und Fieber habe.”
  • “Hast Du Halsschmerzen und Fieber?”
  • “Ich habe das Fieberthermometer an der Bettdecke gerieben.”
  • “Warum wolltest Du denn nicht zur Schule gehen?”
  • “Wir schreiben heute eine Geschichtsarbeit und ich habe Angst, sie zu verhauen.”
  • “Hat Deine Mutter nichts gemerkt?”
  • “Doch. Sie war sehr böse. Ich soll den ganzen Tag im Bett bleiben.”
  • “Wo ist deine Mutter jetzt?”
  • “Mami hatte keine Zeit. Sie musste zur Arbeit. Sie hat die Omi angerufen, dass sie runterkommt und auf mich aufpasst.”
  • “Magst du Deine Oma?”
  • “Oh ja, ich habe sie ganz doll lieb. Sie kann aber auch streng sein. Sie will nicht, dass ich zum Spielen gehe.”
  • “Hast Du sie gefragt?”
  • “Ja klar, sie will mich aber nicht gehen lassen, ich soll wieder ins Bett.”
  • “Du kannst jetzt mit Deiner Großmutter sprechen. Sie wird Dir auch antworten.”
  • Es wird jetzt, das möchte ich vorwegnehmen, ein Phänomen auftreten, das während einer Rückführung unter Hypnose sehr oft zu beobachten ist. Die Patientin wird mit 2 verschiedenen Stimmen sprechen.
  • P: “Omi, ich möchte jetzt spielen gehen.”
  • O: “Du gehst jetzt sofort wieder ins Bett, Du weisst, was die Mami gesagt hat und was Du getan hast.”
  • P: “Lass mich doch gehen, ich mach’ das doch auch nie wieder.”
  • O: “Nein, Strafe muss sein. Kein Fernsehen, keine Musik, Du bist krank und Du gehst wieder ins Bett.”
  • P: “Ich bin doch gar nicht mehr krank, was soll ich denn jetzt tun?”
  • O: Hör auf zu quengeln und geh wieder ins Bett, das ist mein letztes Wort. Du brauchst gar nicht zu weinen, das wird meine Entscheidung doch nicht ändern.”
  • In diesem Moment bricht die Patientin die Schilderung ab und bricht in ein haltloses Weinen aus. Der Puls beschleunigt sich auf 140/min und auch sonst wird die Patientin so unruhig, dass interveniert werden musste.
  • “Das Bild dieser Situation wird nun wieder verblassen und Du wirst wieder ruhig und entspannt schlafen.
  • Das Bild dieser Situation verblasst und Du schläfst wieder ruhig und entspannt. Nichts kann Dich stören, nichts ist wichtig.
  • Du kannst mir jetzt ganz ruhig erzählen, was weiter geschah. Du kannst die Situation, in der Du Dich eben befandest ganz emotionslos schildern. Du bist ganz ruhig, nichts kann Dich stören, nichts ist wichtig.
  • Schildere mir nun ganz emotionslos, wie sich die Situation weiter entwickelt hat.”
  • Aufgrund der Rapporte beruhigte sich die Patientin wieder und konnte die Situation schildern. Der Unterschied besteht nun darin, dass sich die Patientin nur noch erinnert, sich aber nicht mehr in der Situation befindet. Sie spricht auch in der Vergangenheits- und nicht mehr in der Gegenwartsform.
  • “Ich habe immer weiter gequengelt und war auch frech zu meiner Omi.
  • Plötzlich hat sie den großen Fisch, den sie gerade sauber gemacht hat, genommen und mir links und rechts ins Gesicht gehauen. Das war ganz schlimm.”
  • “Hast du Dich in diesem Moment vor dem Fisch geekelt?”
  • “Er war so glitschig und hat auch nach Fisch gestunken. Es war irgendwie eklig.”
  • “Sag mir mehr über Deine Gefühle.”
  • “Ich war so schockiert, dass mich meine liebe Omi geschlagen hat. Das war das erste Mal und dann auch noch mit einem Fisch.”
  • Da ganz offensichtlich der Grund für die Abneigung gegen Fisch gefunden war, konnte die Patientin wieder in die Gegenwart zurückgeholt werden.
  • “Die Erinnerung an diese Situation verblasst nun wieder. Sie werden sich aber, wenn ich Sie geweckt habe, ganz genau daran erinnern können.
  • Die Zeit wird nun wieder vorwärts laufen, schneller und schneller.
  • Die Zeit läuft nun wieder vorwärts, schneller und schneller.
  • Sie befinden sich wieder in der Jetztzeit und schlafen ganz ruhig und entspannt.
  • Nichts ist wichtig, nichts kann Sie stören. Wenn ich Sie jetzt wecke, werden Sie sich an alles gut erinnern können. Es wird Sie aber nicht stören. Diese Erinnerungen sind ganz unwichtig.

Die Patientin wurde geweckt.

Aus dem nun folgenden Nachgespräch ging hervor, dass die Patientin erkannt hatte, was der Grund für ihre Abneigung gegen Fisch ist.

Es bestanden nun 3 Möglichkeiten:

  1. Durch das Erkennen des Grundes legte sich die Abneigung von allein.
  2. Durch weitere Hypnosen konnte die Abneigung zum Abklingen gebracht werden.
  3. Das Problem konnte nun ganz gezielt von einem Psychotherapeuten im Rahmen einer Gesprächstherapie, aufgearbeitet werden.

Zusammenfassung

Wie ich bereits am Anfang dieses Kapitels sagte, ist die Rückführung eine besonders wichtige Technik zur Erkennung von Situationen und Gründen, von denen eine psychische oder psychosomatische Erkrankung ausgehen kann. Besonders gut lassen sich frühkindliche Traumen erkennen, an die sich der Patient sonst nie erinnern könnte.

Natürlich wird die Rückführung nicht immer so problemlos wie in dem geschilderten Fall ablaufen. Oftmals werden mehrere Sitzungen benötigt, bis der Auslöser einer Krankheit oder eines psychischen Zustands erkannt werden kann.

Vor allem aber ist die Rückführung im engeren Sinne keine Therapie-, sondern eine Diagnoseform.

Von Hyperventilationstechniken zur Initiierung einer Rückführung ist dringend abzuraten, da sie in den meisten Fällen mehr schaden als helfen.

Rückenbehandlung

Rückenbehandlung

Kurzinfo:
Mit Rückenbehandlungen lassen sich Verspannungen lösen, Schmerzen lindern, und das körperliche Wohlbefinden steigern.
Man unterscheidet im Wesentlichen die folgenden Therapiearten:

  • Ausrichtung der Wirbelsäule nach Dieter Dorn
  • Massage für Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden nach Rudolf Breuß
  • Tibetanische Rückenmassage nach Horst Grässlin (Energetische Rückenmassage)

Ausrichtung der Wirbelsäule nach Dieter Dorn &
Massage für Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden nach Rudolf Breuß

Kurzinfo:
Die Ausrichtung der Wirbelsäule nach Dieter Dorn & Massage für Wirbelsäulen- und Bandscheibenschäden nach Rudolf Breuß sind sanfte chiropraktische Methoden zur Behandlung der Wirbelsäule. Sie werden auch als eigentliche Chiropraktik oder Urchiropraktik bezeichnet.

Anwendung:
Wirbelsäulenerkrankungen, Bandscheibenleiden, degenerative Veränderungen, Abnutzung, Hexenschuß, im medizinischen Terminus Ischias – auch Diskushemie, Prolaps, Wirbelgleiten, Skoliose und Osteoporose.

Vorgehen:
Der Therapeut kontrolliert und korrigiert zunächst Beinlängendifferenzen, danach fühlt und korrigiert die sensible und geübte Hand des Therapeuten Wirbelsäulenfehlstellungen.

Hintergrund:
Fehlstellungen der Hüftgelenke verursachen einen Beckenschiefstand und das beeinflußt die Statik der Wirbelsäule negativ. Die Haltung und der gesamte Bewegungsablauf werden unnatürlich, es kommt häufig zu Verspannungen und Überdehnungen des Muskel- und Bandapparates. Das wiederum unterstützt das Herausrutschen der einzelnen Wirbelkörper. Die dadurch blockierten Nerven führen ihrerseits zur Unterversorgung bestimmter Körperregionen, und so ist der krankheitsverursachende Kreislauf in Gang gekommen. Eine weitere Beobachtung: Veränderungen im Ileosacral-Kreuzbeingelenk (häufige oder anhaltend einseitige Belastung) führen zu beidseitigen Hüftluxationen. Eine wichtige mechanisch-statische Bedingung für die gerade Wirbelsäule ist eine waagrechte Beckenlage, was zwei gleichlange Beine voraussetzt. Wird eine ungleiche Beinlänge im Liegen festgestellt, so deutet das auf eine Skoliose (eine Krümmung der Wirbelsäule) hin. Sind die Beine zu 90 Grad nach oben abgewinkelt nicht gleich lang, so lässt es sich in den meisten Fällen auf ein luxiertes Hüftgelenk schliessen: Der Kopf des Oberschenkelknochens liegt nicht optimal in der Hüftgelenkspfanne.

Entstehung der Behandlungsmethode:
Dieter Dorn, ein Sägewerks-Betreiber, hatte eines Tages einen schweren Hexenschuss. Man brachte ihn mit seinen Schmerzen nicht zum Arzt, sondern zu einem alten Bauern in der Nähe, der ihm durch wenige Handgriffe am Rücken half. Diese Behandlung wirkte sofort und er konnte wieder arbeiten. In seiner Begeisterung über diesen Erfolg machte er sich seine eigenen Gedanken. Der alte Bauer sagte ihm, dass jeder, auch er, die Fähigkeit hätte, auf diese Art zu helfen. Kurze Zeit später starb der Bauer und Dieter Dorn machte aufgrund der wenigen Aussagen seines Helfers die ersten Erfahrungen: Zunächst bei seiner Frau, denn sie litt seit vielen Jahren an Kopfschmerzen, dann bei einer Nachbarin mit Ischiasbeschwerden usw. Ohne regulären Kurs führte Herr Dorn diese selbsterlernte, sensitive Arbeit an der Wirbelsäule erfolgreich aus. Es war für ihn eine göttliche Eingebung und auf diese Weise hat er nun schon seit ungefähr 25 Jahren vielen Menschen helfen können. Durch Zufälle ist Harald Fleig dazu gekommen, sich mit Heilmethoden über die Wirbelsäule zu befassen. Wobei er dem Wort Zufall eine eigene Bedeutung gibt.- Es ist bestimmt, was einem “zufällt”. Zuerst kam er in Kontakt mit der Methode Dieter Dorns, die verschobene Wirbelsäule geradezurichten (allein dessen Geschichte, wie ihm ein uralter Bauer die Kenntnisse vermittelte klingt wundersam). Dann traf er den damals schon 89jährigen Rudolf Breuß, lernte dessen Bandscheibenmassage kennen und stellte fest, dass sich beides vorzüglich kombinieren ließ.-“Was mit der einen Methode nicht gelang, schaffte oft die andere.”

Tibetanische Rückenmassage nach Horst Grässlin
Kurzinfo:
Die tibetanische Rückenmassage oder auch energetische Rückenarbeit ist eine sanfte Behandlungsmethode, bei der Blockaden an der Wirbelsäule durch Streichungen und Vibrationen gelöst werden.

Anwendung:
Alle Arten von Verspannungen und Schmerzen am Rücken, den Schultern und dem Nacken.

Wirkungsmechanismus:
Die sanften Streichungen und Vibrationen entspannen und harmonisieren die Nerven, die somit die von diesen Nerven versorgten verkrampften Muskeln entspannen und harmonisieren.

Vorgehen:
Es gibt drei aufeinander aufbauende Arten der Rückenmassagen:

  1. Stufe Körper: Entspannend und beruhigend
  2. Stufe Geist: Zum lösen und bearbeiten von Vergangenheit und Ängsten
  3. Stufe Seele: Harmonisierend speziell für Liebe und Emotionen

Angewandt werden die Behandlungen im Wochenrhythmus aufeinander folgend nach dem Schema:
1-1-2-1-2-2-3-2-3-3-2-1, wobei individuelle Abweichungen je nach behandeltem Grundproblem vorkommen.

Rolfing

Rolfing

Das Rolfing vereinigt 3 bzw. 4 Therapieformen. Es ist die Methode der strukturellen Integration.

Die Therapie setzt sich zusammen aus:

  1. Osteopathie
  2. Chiropraktik
  3. Hatha-Yoga
  4. (Homöopathie)

Man muss sie also als eine wirklich ganzheitliche Therapie ansehen.
Die Begründerin dieser “unblutigen” Therapien ist Frau Dr. Ida P. Rolf (1896 – 1979). Sie wurde in New York geboren und war eine der ersten Frauen, die einen Doktortitel in Biochemie und Physiologie erwarben (1920).

Sie hatte wegen ihrer eigenen gesundheitlichen Probleme gute Kenntnisse anderer Therapien (z. B. Osteopathie, Chiropraktik, Homöopathie, Hatha-Yoga), entwickelte dann ihre eigene Methode mit Betonung der Arbeit am myofaszialen System (d.h. an Sehnen, Bändern, sonstigem Bindegewebe und Muskeln), das infolge der plastischen Eigenschaften veränderbar ist. Dabei berücksichtigte sie den Einfluß der Schwerkraft. Gleichzeitig war es Frau Dr. Ida Rolf aber auch bewußt, dass durch die Arbeit an den einzelnen Geweben zur Erzielung von Körperstrukturänderungen bzw. durch die Berührung ein positiver Einfluss auf das Nervensystem ausgeübt wird.

So kann man also sagen, dass sich das Rolfing mit der Verbesserung der Körperstruktur des Menschen beschäftigt.

Der Körper des Menschen ist zwar durch seine Struktur individuell beschaffen, dennoch haben alle Menschen etwas gemeinsam. Es ist die langfristig gewohnte, dauerhaft angenommene, meist unbewusste Haltung, welche im allgemeinen auch für unveränderbar gehalten wird. Für diese Struktur und deren Entwicklung ist das auf der Erde stets vorhandene und wirkende Schwerefeld (Gravitation) wichtig. Es wirkt ständig auf den Menschen, seine Haltung und all seine Bewegungen ein – auch wenn man es nicht spürt, weil man einen anderen Zustand nicht kennt.

Ist nun ein “Teil” des Körpers z.B. der Kopf (der ja immerhin bei einer erwachsenen Person um die 5 kg wiegt) aus dem Lot, d.h. steht er nicht senkrecht über den Schultern, sondern ist z.B. nach vorne verschoben, wird er durch dieses Schwerefeld ständig nach unten (zum Erdmittelpunkt hin) gezogen. Die Halsmuskeln müssen gegen diesen Zug arbeiten und den Kopf halten.

Um die Muskeln zu entlasten, wendet der Körper einen Trick an:
Das Bindegewebe, das jeden Muskel – ja jede Muskelfaser – umhüllt, fängt an, sich an den Stellen größter Spannung zu verdicken und zu verstärken. Die Muskeln müssen damit nicht mehr so viel arbeiten, werden aber gleichzeitig durch diesen Prozess unbeweglicher. Sie werden zu festen “Halteseilen”. Die verdichtete Umgebung führt dazu, dass Nährstoffe schlechter in das Gewebe hineintransportiert werden können und es gleichzeitig nicht mehr so gut von Stoffwechselendprodukten entsorgt wird. Das Gewebe wird im Lauf der Jahre so immer härter und schlechter ver- und entsorgt, Ablagerungen entstehen (Myogelosen). Die Halsmuskulatur, die auch zur Bewegung der Halswirbel gedacht ist, kann im fortgeschrittenen Stadium diese Aufgabe nicht mehr ausreichend wahrnehmen, die Halsgelenke werden zunehmend unbeweglich.

Aufgrund der lokalen Stoffwechselstörung kann es zu Entzündungen und Dysfunktionen kommen, wobei dann die Heilungsprozesse verlangsamt ablaufen, da die körpereigene Abwehr nicht gut in die verdickten Zonen einwandern bzw. dort nur schlecht wirksam werden kann. Das gleiche gilt auch für medikamentöse Therapien, z.B. mit Injektionen in die Myogelosen oder neuraltherapeutischen Quaddelungen.

Da das Bindegewebe überall im Körper vorhanden und miteinander verbunden ist, bleibt die oben skizzierte Störung (Kopf / Hals / Schultern) nicht auf den zunächst betroffenen Bereich beschränkt. Die Spannungen werden übertragen und dann auch an anderen Stellen im Körper wirksam und können so zu Schmerzen an Orten im Körper führen, die weit vom “Ursprungsort” entfernt sind.

Ebenso wie es wichtig ist, dass der Kopf (waagerecht und mittig) auf den Schultern ruhen kann, so sollten im Stand die Schultern auf dem Brustkorb, der Brustkorb auf dem Becken, das Becken auf den Beinen, die Beine auf den Füßen und diese wiederum auf dem Boden ruhen können. Denn wenn die Beziehungen zwischen den einzelnen “Körpersegmenten” stimmig sind, wirkt das Schwerefeld der Erde nicht destruktiv, sondern sogar aufrichtend. Das ist es, worum es geht: jedem Menschen die für ihn optimale Struktur zu ermöglichen, mit der er müheloser stehen und sich bewegen kann, in der sich seine Gelenke möglichst frei bewegen können und im Idealfall ihren vollen Spielraum zur Verfügung haben.

Veränderungen der Körperstruktur ergeben sich im Laufe des Lebens nicht nur durch eine schlechte Haltung (z.B. ständiges Sitzen mit einem runden Rücken – Computer und Büroarbeit(!), sondern sind auch häufig Folge von Unfällen, Verletzungen, Operationen, Traumen (Schonhaltungen, an die man sich gewöhnt). Da sich das dadurch veränderte, verdickte Bindegewebe nicht von selbst – ohne eine Intervention – wieder in geschmeidigeres Gewebe umwandelt, ist Rolfing eine gute Möglichkeit der Hilfe.

Das Bindegewebe, welches neben gewissen Aufgaben im Stoffwechsel und Immunsystem auch mechanische Funktionen erfüllt, bildet im menschlichen Körper ein kontinuierliches Netz. Es ist das häufigste Gewebe, aber medizinisch nicht so intensiv untersucht wie andere Gewebe des Körpers. Ohne auf die einzelnen Untergruppen des Bindegewebes und deren Aufbau einzugehen, soll hier nur festgehalten werden, dass Bindegewebe ausserordentlich empfindlich und differenziert auf Belastungen unterschiedlicher Dauer und Intensität in Form dynamischer Umbauvorgänge – Strukturbestandteile werden ab- und eingebaut – reagiert. Alter, Stress, Traumen hervorrufende Ereignisse (Leid, Sorge) wirken sich ebenfalls aus, v.a. in Hinsicht auf eine “Erstarrung” des Bindegewebes. Die Eigenschaft, dass das Bindegewebe plastisch ist, wird im Rolfing ausgenutzt: durch Anwendung von Druck unterschiedlicher Intensität ändert das Bindegewebe seine Gestalt – und damit bei gezielter Anwendung auch der Körper seine Struktur. Daneben kommt es sehr allgemein gesprochen und vereinfacht durch die Berührung zu Beeinflussungen des Nervensystems. Diese Beeinflussung – besser Geschmeidigmachung des Bindegewebes – hat mit der herkömmlichen Bindgewebsmassage nichts zu tun.

Die Grundserie des Rolfing beinhaltet 10 Sitzungen, die jeweils meistens ca. 1¼ Std. dauern. Dabei arbeitet der entsprechend ausgebildete Therapeut mit seinen Händen. Der Zeitraum zwischen den einzelnen Sitzungen hängt ab von den individuellen Gegebenheiten. Meist bietet sich ein Abstand zwischen 7 und 14 Tagen an. Während sich die ersten drei Sitzungen mehr mit den äußeren Bindegewebsschichten beschäftigen, gehen die folgenden vier Sitzungen mehr auf die inneren Strukturen ein. Die letzten drei Sitzungen dienen der Verbindung und dem Ausgleich zwischen den einzelnen Körperstrukturen, zwischen tiefen und mehr oberflächlichen Körperbereichen. In den einzelnen Sitzungen geht es stets darum, die individuellen Gegebenheiten oder Problempunkte der Struktur zu verbessern.

Nach der Durchführung der ersten 10 Sitzungen sollte ein Zeitraum von mehreren Monaten ohne Körperarbeit eingehalten werden, damit Mensch und Körper Zeit haben, die Veränderungen voll zu integrieren. Manche Veränderungen (z.B. ggf. im emotionalen Bereich) werden zudem manchmal erst nach einer gewissen Zeit erfahrbar. Wenn nach dieser Zeit Bedarf besteht, weiterzuarbeiten, kann man in einigen Sitzungen die bereits erfolgte Arbeit ergänzen.

Im Falle von Unfällen, starken Schmerzen oder anderen besonderen Umständen ist die Arbeitsweise bzw. das Vorgehen individuell abzustimmen.

Die Indikationen:

  1. Kopfschmerzen
  2. Migräne
  3. Myogelosen
  4. Rückenschmerzen verschiedenster Genese
  5. Ischias
  6. Lumbago
  7. Obstipationen
  8. Haltungsbedingte Gelenkschmerzen
  9. Ausgleich der Schonhaltung nach Unfällen und Operationen
  10. Stressabbau, durch die psychische Komponente
  11. Muskelentzündungen

Reintoxin-Enzym-Therapie (Schlangengifte, Krötengifte, Spinnengifte u.a.m.)

Reintoxin-Enzym-Therapie
(Schlangengifte, Krötengifte, Spinnengifte u.a.m.)

Durch die Herstellung tierischer Reintoxine, d.h. vom Fremdeiweiß befreiter Rohgifte, wurde die Produktion von pharmazeutischen Spitzenerzeugnissen möglich, die für die Heilkunde von größter Bedeutung sind.
Diese Produkte sind einerseits die einzelnen Tiertoxine, andererseits Kombinationen von Schlangen-, Kröten-, Spinnen-, Skorbion- und Molch – Toxinen. Weitere Kombinationen mit geeigneten pflanzlichen Wirkstoffen kommen vereinzelt in Verbindung mit den Reintoxinen, wobei durch spezifische Enzymträger der allgemeine Wirkungsgrad wesentlich erhöht wird. Insgesamt gesehen ist durch ihre ungeahnten Heilerfolge die Enzymtherapie die Therapie der Zukunft.
Diese Therapie hat sich mittlerweile über 40 Jahre bewährt. In dieser langen Zeit ist es niemals zu unangenehmen Neben- und / oder Spätwirkungen gekommen. Hier muss jedoch ausdrücklich betont werden, dass eine intensive Beschäftigung des Therapeuten erforderlich ist. Diese Einstellung sollte aber bei jeder Therapie – Anwendung vorhanden sein.
Die Behandlung sollte allgemein 10 bis 12 Wochen lang durchgeführt werden. Während dieser Therapie kann es besonders am Anfang zu vermehrten Schmerzen oder anderen Symptomen kommen. Hierbei handelt es sich oft um eine so genannte Erstverschlimmerung, wie jeder Naturheilkundige es auch von der Homöopathie kennt.

Die Indikationsbreite dieser Reintoxine ist so groß, dass viele der Meinung sind, hier würde es sich um ein Wundermittel handeln. Die Reintoxine sind jedoch keine “Wundermittel”, sondern können nur zum Erfolg führen, wenn das gesamte Umfeld des Patienten in der Therapie mit berücksichtigt wird. Dies wird immer wieder von Therapeuten und Patienten bestätigt, wenn bei dieser Therapie keine Besserung zu erzielen ist. Hier ist nicht der Ort die Schuldfrage zu klären; wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass nicht ein Mittel hilft, sondern immer die Gesamtheit. Hierzu gehört eine vernünftige Vollwerternährung (Essen und Trinken), eine passende Nahrungsmittelergänzung (Vitamine, usw.) und eventuell auch die Umfeldsanierung (Wasserader, Strahlungseinflüsse, etc.)
Wirkungsweise der Reintoxin-Enzym-Therapie:

Bei der Reintoxin-Therapie handelt es sich um eine reine Enzymtherapie!
Enzyme (syn. Fermente, Proteine, sind in allen Zellen vorkommende hochmolekulare Eiweisskörper), die als Katalysatoren in lebenden Organen vorkommende Reaktionen beschleunigen. Ohne Enzyme ist ein geordneter Stoffwechsel und damit Leben nicht möglich. Ein Enzymdefekt tritt durch eine verminderte oder vollständig fehlende Aktivität eines Enzyms ein. Als Ursache ist meistens durch Mutation des entsprechenden Gens nur eine einzige Aminosäure verändert. Je nachdem welcher Stoffwechselschritt davon betroffen ist, führt dies zur vollständingen oder teilweisen Minderung der Zellfunktion und auch teilweise zur Anhäufung schädlicher Zwischenprodukte.
Die vielfältigsten Krankheiten treten durch Enzymdefekte auf, bedingt durch einen hereditären (erblichen) Enzymdefekt des Glykogenabbaus, bzw. Glykogensynthese mit pathologisch gesteigerter Glykogenspeicherung in vielen Organen, besonders in der Leber, Nieren, Herz, Muskulatur und dem Zentralnervensystem (ZNS).

Die komplizierten Stoffwechselvorgänge in der Zelle – der Enzyme und Glykolysen – (Glykolysen = Abbau der Glukose bis zum Lactat = Milchsäure. Glukose kommt in allen Zellen vor, hauptsächlich zur Energieversorgung der Zellen und Gewebe) kann und soll hier nicht näher erläutert werden, nur, dass am Ende der Stoffwechselvorgänge, wenn die Zelle gesund ist, unter 02-Zufuhr (molekularer Sauerstoff) kein Lactat gebildet wird.
Ausnahme: Tumorzellen – bei denen diese komplizierte Regulation in der Zelle versagt. Hier setzt nun das DPN-spaltende Ferment (Diphosphopyridinnucleotid), das in Schlangengiften enthalten ist, ein, denn es konnte einwandfrei in der Forschung nachgewiesen werden, dass dieses Ferment die Glykolyse in den Krebszellen hemmt. Zugleich wird aus der DPN freie Adenylsäure abgespalten, welche dann wiederum durch die Nucleotidase (artspezifisches Ferment) abgebaut wird. Da jedoch der günstige Hemmungsfaktor Adenylsäure nicht weiter abgebaut werden soll, wie es bei der CA-Therapie gewünscht wird, kann dieses das Spurenelement Zink verhindern, das fast in allen Schlangengiften enthalten ist.
Es gibt zwei Wirkungsgruppen in den Schlangengiften:

  1. die toxische Gruppe
  2. die fermentative Gruppe

Die toxische Gruppe = Neurotoxine, Koaguline, Hämolysine, Hämorrhagine. Ferner Substanzen, welche die Funktion des Skeletts und der glatten Muskulatur, sowie des Herzens beeinflussen = Kardiotoxine. Auch solche, welche die amöbiode Bewegung der Leukozyten paralysieren = Leukozidine (Leukozidine = von Staphylokokken gebildetes Entoxin mit membranschädigender Wirkung auf die Leukozyten) und solche, welche auf das Wachstum der Bindegewebszellen hemmend einwirken.
Die fermentative Gruppe = Acetylcholin-Esterase, Proteasen, Peptidasen, Phospholiphase-A, Hyluronidasen, I-Aminosäure-Oxydase, Co-Ferment, Phosphatase, Opho-ATP-ase, DPN-spaltendes Ferment, nur um einige zu nennen. Man weiß heute, dass jedes Schlangengift zwischen 35 und 50 Enzymarten aufweist, die noch nicht einmal alle bekannt sind. Außerdem ist die Zusammensetzung der Schlangengifte total verschieden und darum auch die Mengenverhältnisse der wirksamen Komponenten.

Beim Einsatz der Reintoxine kommen jedoch nicht die oben angeführten einzelnen Neurotoxine und Fermente zum Einsatz, sondern der Gesamtkomplex des Schlangengiftes, allerdings befreit von der natürlichen Eiweißbrücke, dem Lösungsfluidum in der Giftdrüse.
Diese natürliche Eiweißbrücke, die faktisch das Gift zusammenhält, ist mit 85% Eiweiß im Rohtoxin vertreten und nur 15% machen die Enzyme und Neurotoxine aus. Durch diesen hohen Eiweißanteil war das Schlangengift nie in der Humanmedizin einsetzbar, da es starke Allergien auslöste. Erst als es Dr. Waldemar Diesing, gelang, durch einen sog. fermentativen Abbau der Eiweißbrücke, den Eiweißgehalt auf 1,8 bis 2% zu senken, ohne dass das Gift zerfiel und dadurch unwirksam wurde, war aus dem Rohtoxin das Reintoxin geworden und damit ein Heilmittel = Enzymtherapie. Von dieser Reintoxin-Enzym-Therapie lässt sich heute sagen, dass sie zu 75% eine alleinige Heilmethode ist und zu 25% ist sie dann noch fähig, andere Naturstoffe in ihrer Wirksamkeit hochgradig zu aktivieren.

Daher: Reintoxine bekämpfen keine Symptome, sondern sind echte Heilmittel !!

Das Positive dieser Therapie ist, dass, wenn das richtige Enzym zugeführt wird, die gestörte Zelle wieder die richtige Funktion aufnimmt, während intakte Zellen nicht beeinflusst werden.