Apitherapie / Gelee-Royale

Apitherapie / Gelee-Royale

Apitherapie - Gelee-RoyaleSeit Tausenden von Jahren haben die Menschen die nahrhaften und therapeutischen Eigenschaften der Bienenprodukte geschätzt und genutzt. Bereits in vorchristlicher Zeit, so wurde es überliefert, haben Griechen, Römer, Chinesen und Ägypter Honig verwendet, um Wunden zu heilen und Darmkrankheiten zu kurieren.

Im alten Ägypten wurde Propolis nicht nur benutzt, um die Mumien zu konservieren, sondern es wurde auch eingesetzt, um vielen Krankheiten vorzubeugen und sie zu behandeln. Die Bibel und der Koran enthalten viele Stellen, die die Heilkraft der Bienenprodukte erwähnen. Hippocrates, Paraelsus, Galen, Pliny und viele andere erwähnen sehr oft die Bienenprodukte und verweisen auf ihre positiven Effekte.

Bis vor ca. 50 Jahren gab es nur wenig wissenschaftliche Studien über die Apitherapie. Erst nach dem 2. Weltkrieg haben viele Länder die große Bedeutung der Bienenprodukte als hochqualifizierte Nahrungs- und Arzneimittel erkannt. Tausende von Wissenschaftlern aller Länder haben inzwischen die Zusammensetzungen, Eigenschaften, Anwendungen, Gegenanzeigen und Dosierungsanleitungen der Bienenprodukte studiert.

Es besteht heute ein großes Interesse an natürlichen Nahrungs- und Arzneimitteln. Als ein Ergebnis dieser positiven Entwicklung steigt die Anzahl der Naturärzte und Heilpraktiker immer mehr. Tausende von Labors und Firmen verarbeiten, produzieren oder verkaufen mehr als hunderttausend Tonnen Bienenprodukte pro Jahr !

Gelee Royal ist einer der wichtigsten Stoffe der Apitherapie und wird in der Regel auch in der Therapieform, wie sie Dr. Stangaciu vertritt, häufig angewendet. Wer den Reichtum der Inhaltsstoffe des “Königlichen Gelees” kennt, wird sich nicht darüber wundern.

Nur Gelee Royal entscheidet, ob aus einer Bienenlarve eine Arbeitsbiene oder eine Königin schlüpfen wird. Die Eier und die daraus geschlüpften Larven unterscheiden sich zunächst durch nichts von den anderen, “normalen” Eiern und Larven. Wenn das Bienenvolk jedoch eine neue Königin benötigt, wird eine der Larven mit dem königlichen Gelee gefüttert. Dieses Gelee wird in speziellen Drüsen junger Bienen produziert. Durch diesen Futtersaft geschieht etwas Erstaunliches:

Nimmt eine Biene, die mit dem normalen Pollenbrei gefüttert wird, in 6 Tagen, das 1500 fache des ursprünglichen Gewichts zu, erreicht die Königinnenlarve das 6000 fache!
Die normalen Bienen haben eine Lebenserwartung von ca. 4 Monaten. Die Bienenkönigin dagegen lebt ca. 3 – 5 Jahre. In dieser Zeit produziert sie unentwegt Eier und sorgt damit für den Erhalt des Volkes. Diese Leistung ist nahezu unfassbar und ohne Beispiel in der Natur.

Bewirkt wird dieses allein durch die Inhaltsstoffe des Gelee – Royale.
Gelee – Royale enthält 16 Aminosäuren, 12 Vitamine sowie Kalium, Phosphor, Eisen, Calcium, Kupfer und Silizium. Diese Wirkstoffe konnten mit modernsten Analysetechniken nachgewiesen werden. Gelee – Royal wirkt nicht spezifisch, es wirkt nach dem Ganzheitsprinzip! Es kommt jedoch nicht nur auf die Inhaltsstoffe an, sondern auch auf die feinstofflichen Informationen, die den Basiswirkstoffen aufmoduliert sind.

Nach diesem Prinzip wirkt Gelee – Royal auf:
Gehirn
Herz
Immunsystem
Kreislauf
Nervensystem
Psyche
Das königliche Gelee ist ein natürliches Mittel gegen chronische Unlust, Müdigkeit und Stressfolgen. Allerdings – und das ist immens wichtig – muß vor jeder Behandlung mit Gelee – Royale immer eine ganz akribisch durchgeführte Allergietestung erfolgen. Es ist sogar von Todesfällen in Zusammenhang mit der Einnahme von Gelee – Royale aus Australien berichtet worden. (Bullock et al.: Fatal royal jelly – induced asthma. Med. J. Austr. 160 (1994) 44; Thien et al.: Asthma and anaphylaxis induced by royal jelly. Clin. Exper. Allergy 26 (1996) 216-222)
Mir ist in den Jahren, in denen ich mit Gelee – Royal arbeite, nicht ein Allergiefall untergekommen. Wie bei allen anderen Medikamenten auch ist immer eine Nutzen- Risikoanalyse durchzuführen.

Leider ist die Qualität oder Anwendung dieser Bienenprodukte bei einzelnen Personen nicht immer zufriedenstellend. Für eine bessere Effizienz denke ich, daß jeder Apitherapie – Spezialist bestimmte Regeln und Prinzipien beachten muss. Nach dem Studium von Tausenden Apitherapieartikeln und nach persönlicher Erfahrung habe ich 23 Prinzipien entwickelt.

1. Die Therapie sollte “ganzheitlich” sein: klassisch (Schulmedizin), aber auch energetisch (Akupunktur), struktural (Ayurveda), informationell (Homöopathie).

2. Vor dem Beginn der Apitherapie muß der Körper entgiftet werden. Es gibt verschiedene Methoden: spezielle Diäten, Fasten, Darmspülung usw.

3. Frische “biologische” Bienenprodukte haben normalerweise eine bessere Wirkungen, als “industriell” produzierte Produkte. Überhitzung und Überfiltrierung zerstören die Wirkstoffe und sind somit als negativ zu bewerten.

4. Die Bienenprodukte müssen gezielt ausgewählt werden, je nach Ihrem Ursprung, ihrer Zusammensetzung und ihren pharmakologischen Eigenschaften.

5. Die Qualität und die Konservierungsmethode ist sehr wichtig für eine gute Wirkung.

6. Die Angaben der Hersteller sind nicht immer als bindend anzuwenden. Die individuelle Dosierung muss immer im Vordergrund stehen.

7. Vor dem Behandlungsbeginn sind die Patienten auf eventuelle Allergien zu testen.

8. An die effektivste Dosierung muß sich herangetastet werden. Die Gaben werden, bis zum Erreichen der Wirkdosis, schrittweise gesteigert.

9. Die Behandlung muss ganzheitlich erfolgen. Das bedeutet, daß mehrere Wege beschritten werden müssen, um den “locus resistentiae minor” zu erreichen. Es bieten sich an: Flüssigkeiten (Tee, Wasser, Säfte), Salben, Inhalationen, Suppositorien, Injektionen usw.

10. Die Dosierung der einzelnen Bienenprodukte muß ganz genau auf das Alter, Gewicht und den Allgemeinzustand des Patienten abgestimmt werden.

11. “SIMILIA SIMILIBUS CURANTUR”: sehr kleine Mengen von einem Bienenprodukt können eine Allergie gegen das gleiche Produkt heilen. (Homöopatische Aufbereitung)

12. Die Behandlungszeit sollte in Harmonie mit den verschiedenen Biorhythmen stehen. Diese hängen vom Patienten, der Krankheit, der Jahres-, sogar der Tageszeit ab.

13. Die Apitherapie ist kein “Allheilmittel” und sollte in der Regel immer in Verbindung mit anderen Naturheilmethoden (Phytotherapie, Aromatherapie, Akupunktur, Ernährung, Ayurveda usw.), also ganzheitlich, angewendet werden.

14. “AD PRIMAM NIHIL NOCERE”! Niemals am Patienten experimentieren! Es dürfen grundsätzlich nur sichere Methoden und und qualitativ höchstwertige Produkte verwendet werden.

15. Es ist sehr wichtig, den Blutkreislauf mit zusätzlichen Methoden (Massage, Akupressur, Gymnastik, Tai-Chi, Qigong, Hatha Yoga usw.) zu verbessern.

16. Guter Schlaf und Entspannung steigert die Wirkung der Bienenprodukte.

17. Eine ökologisch vertretbare positve Umgebung ist besonders wichtig (Sauberkeit, frische Luft usw.)

18. Positiv denkende Familienmitglieder und Freunde sind wichtig. Das positive Feedback ist ebenso nicht zu unterschätzen wie auch das negative.

19. Jeder Patient ist anders. Deshalb muß die Behandlung individuell auf ihn abgestimmt sein.

20. Bei die Apitherapie besteht die Möglichkeit, jeden Patienten individuell zu behandeln, da durch die verschiedenen Zusammensetzungen der Bienenprodukte die individuellen Bedürfnisse des Kranken berücksichtigt werden können.

21. Die Apitherapie ist keine “Blitzmethode”! Ausdauer und Geduld sind, besonders bei chronischen Krankheiten, nötig.

22. Jeder engagierte Behandler sollte seine Patienten vor, während und nach der Behandlung zu einem Bienenfreund und Beschützer erziehen. Jeder Patient sollte mit der Zeit sein eigener Apitherapeut werden.

23. Ständiges Studium, Erfahrungsaustausch mit anderen Spezialisten (z.B. durch Internet) kann helfen, die beste therapeutische Strategie für jeden Kranken zu finden.

Alexandertechnik

Alexandertechnik

Alexandertechnik

die Alexandertechnik ist in Deutschland noch immer recht unbekannt. Da es sich um keine eigentliche Therapiemethode sondern eher um eine Art Unterricht handelt, wird sie zu Unrecht verkannt und nur wenig eingesetzt. Es ist eine Technik in der die Patienten lernen ihren Körper beim Sitzen, Aufstehen, Stehen, Gehen, Tragen und Sprechen bewusst zu gebrauchen. Es ist wichtig nicht nur reflexzartig zu agieren – dadurch kann eine verspannte oder anstrengende Haltung eingenommen werden, welche die gesamte Bewegungsfreiheit und das Wohlbefinden beeinträchtigt – sondern ein Körperbewusstsein aufzubauen, bzw. zu erlernen. Den Patienten/Schülern wird gezeigt, wie sich die Zusammenhänge zwischen Erwartungen, Denken und Verhaltensgewohnheiten auf den Körper auswirken. Der Patient kann mit diesen Erkenntnissen falsche Bewegungsabläufe wahrnehmen, sie steuern und sie korrigieren.

Geschichtliches:

die Alexandertechnik geht auf den australischen Schauspieler Frederik Matthias Alexander (1869 – 1955) zurück. Er hatte das Problem, dass seine Stimme des öfteren beim Rezitieren versagte. Er fing an sich zu beobachten und stellte fest, dass es Verspannungen waren, die ihn daran hinderten beim Rezitieren frei zu atmen und sich natürlich zu bewegen. Er entdeckte, dass bei vielen Menschen unseres Kulturkreises die gleichen Probleme auftreten. Alexander entwickelte ein Lernkonzept, mit dessen Hilfe solche Verspannungen durch bewusste Kontrolle eines Bewegungsablaufes vermieden werden können. Zunächst gab er seine Erkenntnisse nur an Schauspielerkollegen weiter, später kamen Künstler aus dem Bereich der Musik, Gesang und Tanz dazu. Neben der Anwendung als Therapie wird die Alexandertechnik heute an vielen Schauspiel- und Musikschulen gelehrt.


Technik:

die Schüler, oder besser gesagt die Patienten, werden von den Lehrern zunächst mündlich (Vorbesprechung) angeleitet und dann durch Berührungen mit den Händen auf ganz alltägliche Behandlungsabläufe geführt. Ein Beispiel: Der Schüler sitzt auf einem Stuhl und soll aufstehen, ohne jegliche Anstrengung. Interessant ist – man kann es selbst ausprobieren – das dieses meistens nicht möglich ist. Der Lehrer streicht nun mit den Händen über Nacken, Schultern und Kopfansatz, bis sich der Schüler/Patient in einer natürlichen, entspannten Haltung befindet. Somit wird die Aufmerksamkeit auf das optimale Verhältnis von Kopf und Hals und zum übrigen Körper gelenkt. die Wirbelsäule wird entlastet. Durch erneute Berührung unterstützt der Alexandertherapeut, dass der Kopf (bewusst) die Bewegung anführt.Auf diese Weise steht der Schüler leicht auf, ohne sich zu verkrampfen. Es werden in der Alexandertechnik jedoch nicht nur das Verhältnis Kopf, Hals und Rücken betont, viel mehr soll der Patient den ganzen Körper frei und ungehindert bewegen können. In den Lektionen lernen die Schüler/Patienten das Erkennen der Zusammenhänge zwischen Denken und Tun. Sie erreichen damit eine verbesserte Koordination von Gefühl und Bewegung. die Alexandertherapeuten erkennen die Verspannungsreaktionen der Patienten und auch die negativen Denkgewohnheiten. Im Gespräch und in praktischen Unterweisungen, werden diese dann aufgedeckt und durch entsprechende Unterweisungen elemeniert.

Der Unterricht in der Alexandertechnik beruht auf drei miteinander verflochtenen Konzepten:

die Position des Kopfes soll in ein “freies” Verhältnis zum Nacken und zum Rücken gebracht werden. Dazu muss der Schüler seine Wahrnehmungsfähigkeit üben. Der Lehrer unterstützt den Schüler dabei mit seinen Händen.
Mit der Zeit lernen die Schüler, ihrem Körper bewusst Anweisungen zu geben, die anstelle unbewusster Reflexe die Bewegung kontrollieren.
Als dritte Stufe werden zu den einfachen Bewegungsabläufen weitere Handlungen wie zum Beispiel Schreiben oder Sprechen hinzugefügt. Der Schüler soll die Haltung seines Körpers und den Ablauf von Bewegungen in immer mehr Situationen bewusst wahrnehmen können.

Indikationen:

Man kann nicht sagen, dass sich die Alexandertechnik an bestimmte Menschen mit bestimmten Leiden wendet oder einsetzbar ist, Vielmehr soll die Technik bei gesunden und kranken Personen zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Dennoch werden durch diese Technik konkrete Beschwerden gelindert oder Heilerfolge erzielt. die Alexandertechnik entfaltet ihre Wirksamkeit in erster Linie bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen. Dazu zählen auch Verspannungen als Folge von Stress. Auch andere Beschwerden, die vom alltäglichen Stress mitverursacht werden, können durch die Alexandertechnik eine Linderung erfahren, zum Beispiel:
Schulterschmerzen eine verbesserte Koordination von Gefühl und Bewegung
Nackenschmerzen
Rückenbeschwerden
Migräne
stressbedingte Magen- und Darmbeschwerden
Bluthochdruck
Nebenwirkungen und Kontraindikationen:

In der Alexandertechnik wird nicht in erster Linie die verspannte Muskulatur behandelt, sondern die falsche Haltung, welche die Verspannung verursacht. Deshalb ist die Alexandertechnik meist nicht sofort wirksam, wenn jemand unter akuten Muskelschmerzen oder Entzündungsschmerzen leidet. Bei akuten Muskelschmerzen im Bereich von Nacken, Schultern und Rücken kann eine Linderung erst nach einiger Zeit eintreten. Nebenwirkungen sind von der Alexandertechnik keine zu erwarten.

Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich

Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich

Das Skelett des Körpers muss im Lot stehen, um die Aufgabe zu erfüllen, ihn optimal gegen die Schwerkraft zu halten. Ähnlich wie bei der Mastkonstruktion einer Segelyacht muss die Wirbelsäule beim Gehen um ein gedachtes Lot schwingen.

Bei einer Skelettfehlstellung können sich alle Gelenke vom Scheitel bis zur Sohle verkanten. Dieses führt nicht nur zu erhöhten Abnutzungserscheinungen der betroffenen Gelenke, sondern auch aufgrund der gestörten Spinalnerven des autonomen Nervensystems (Sympathikus und Parasympathikus), zu Fehlfunktionen außerhalb des Bewegungsapparates.
Ein Beckenschiefstand und daraus hervorgehende Fehlhaltungen sind oft verantwortlich für verschiedenste Schmerzzustände oder Symptome.

Zur Diagnose wird zunächst ein Ohrtastbefund erstellt, da den Ohr-Reflexzonen eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Es muss festgestellt werden, ob energetisch veränderte Punkte auf der scheinbar gesunden Ohrmuschel vorhanden sind. Normalerweise ist beim gesunden Menschen die Ohrmuschel schmerzlos. Findet der Therapeut jedoch schmerzhafte Punkte, kann er davon ausgehen, dass der Energiefluss gestört ist.

Aus der Ohrakupunktur ist bekannt, dass sich im Ohr der gesamte menschliche Körper mit allen Einzelheiten widerspiegelt. Da die Ohrwandung sehr empfindlich ist erhält man in kürzester Zeit die benötigten Informationen über die Lokalisation eventuell vorhandener Energieflussstörungen (überlastete Gelenke, Bandscheiben, Zähne, Narben, usw.). Der Therapeut bekommt den Weg gezeigt, wie der Patient behandelt werden muss.

Der Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich muss immer mit einer Akupunkturmassage verbunden werden, da eine gestörte Statik immer den Energiekreislauf negativ beeinflusst.

Eine besondere Bedeutung hat die Therapie mit dem sog. Schwingkissen. Der Patient befindet sich dabei in Bauchlage. Durch sanftes Schwingen in Kombination mit Dehnungen, kommt es zu einer optimalen Entlastung der Wirbelsäule und dadurch wieder zu einer Entspannung und Deblockierung im ganzen Körper. Das wiederum bewirkt eine Mobilisierung und Entlastung der Wirbelsäule und es kann sogar zu einer Regeneration der Bandscheiben kommen.

Einerseits beruht die Behandlung auf den Erkenntnissen der klassischen Akupunktur, andererseits auf den Erfahrungen westlicher Massage-, Dehn- und Bewegungstechniken.
Die WBA ist eine sanfte, jedoch hochwirksame Therapieform, die auch bei Patienten angewendet werden kann, bei denen die Chiropraktik – z.B. durch eine fortgeschrittene Osteoporose – kontraindiziert ist.

Quelle:
Akademie für Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich

Unterdruck (Hypotonie) und Nebenhöhlen

Unterdruck (Hypotonie) und Nebenhöhlen

Hypotonie ist eine Druck-, Spannungs- bzw. Tonuserniedrigung des arteriellen Blutdrucks bei Blutdruckmessung unter Ruhebedingungen. Systol. Druck beim Mann <110 mmHg, bei der Frau <100 mmHg u. diastol. Druck <60 mmHg. (Pschyrembel)

Bei dem Unterdruck ist bisher fast immer nur das Versagen der Nebennieren in Betracht gezogen worden. Eine weitere Ursache sind chronische Gallenleiden, bei denen durch dauernde geringe Gallenabgabe ins Blut eine Pulsverlangsamung und dadurch eine Herabsetzung des Blutdrucks erfolgt.

Noch häufiger allerdings, scheint mir nach meinen letzten Beobachtungen die chronische Entzündung einer oder mehrerer Nebenhöhlen zu sein. Stutzig wurde ich, als ich in einer Woche 4 derartige Fälle entdeckte. Es handelte sich um Patienten, bei denen der systolische Maximaldruck knapp um 100 bis auf 70 wechselte. Bei einem Patienten, bei dem beide Kieferhöhlen, beide Stirnhöhlen und die Siebbeinhöhle chronisch entzündet waren, hatte ich die Funktion der Nebennieren in einer Berliner Klinik nachprüfen lassen, da ich mir nicht denken konnte, dass ein meist um 90 liegender Maximaldruck allein von der chronischen Erkrankung der Nebenhöhlen herrührte.

Es konnte auch kein Anhaltspunkt dafür gefunden werden, dass die Nebennieren erkrankt waren.
Nachdem ich mehrere weitere Fälle von Hypotonie (zunächst unerklärlicher Ursache) gefunden habe, bin ich dazu übergegangen, jeden Fall von Unterdruck vom HN0-Spezialisten (Die Zusammenarbeit Heilpraktiker und Arzt ist inzwischen schon fast an der Tagesordnung) auf die Nebenhöhlen nachsehen zu lassen. Bisher hat sich immer eine Beteiligung und chronische Entzündung herausgestellt, meist mit starken Wucherungen, welche den Abfluss und die Atmung behinderten. Am häufigsten ist die Siebbeinhöhle betroffen. Das Leiden selbst wird meist verkannt, die Patienten nehmen jahrelang Kopfschmerztabletten; gehen sie dann zum Arzt, bekommen sie meist andere Kopfschmerzmittel verschrieben, aber das Leiden selbst wird nie besser.

Den Zusammenhang dieser Erscheinungen zu erklären, ist nicht einfach. Ich dachte zunächst an Folgen von Stauungen im Kreislauf, durch Stauung in den chronisch entzündeten Partien bedingt. Der HNO-Arzt, mit dem ich zusammenarbeitete, hatte eine andere Theorie, die nicht von der Hand zu weisen ist. Die Wucherungen in der Nase behindern die Atmung, dadurch bekommt der Patient nicht genügend Sauerstoff. Als Schutz dagegen setzt er seinen Umlauf und seinen Druck herunter, um mit dem Sauerstoff auszukommen. Diese Theorie ist zwar einleuchtend, ob sie jedoch genügt, müssten weitere Beobachtung ergeben.

Tomatis-Methode

Tomatis-Methode

Bei der Tomatis-Methode wird die Wechselwirkung zwischen Gehör, Stimme, Sprache und Psyche bewusst eingesetzt. Es ist eine Therapieform, die durch Musik und Stimme die Fähigkeit zum Zuhören und Kommunizieren fördern soll. Ein wichtiges Hilfsmittel bei der Tomatis-Methode ist das “Elektronische Ohr” (eine Art Kopfhörer), das spezielle Tonfrequenzen erzeugt. Durch die speziellen Frequenzen soll das Horchvermögen angeregt und verbessert werden. Weiterhin soll das allgemeine Befinden, die Körperhaltung, die Stimme und die Sprachfähigkeit positiv beeinflusst werden.

Geschichtliches:

Der französische Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohren-Medizin, Professor A. A. Tomatis (geb. 1920) entwickelte auf der Basis seiner Studien über die Entwicklung des Hörens eine spezielle Horchpädagogik. Im Gegensatz zum Hören – es ist ein unbewusster Vorgang – ist das Horchen (“Zuhören”) ein aktiver, durch den Willen gesteuerter Vorgang. Horchen bedeutet Aufmerksamkeit und Konzentration. Wer zuhört ist wach, aufmerksam und konzentriert.
Das Horchen kann nach außen oder nach innen gerichtet sein. In der Regel zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten wenn die Fähigkeit oder der Wille zum horchen gestört ist. Tomatis stellte einen direkten Zusammenhang zwischen Kommunikation und Horchvermögen her. Kommunikation bedeutet für ihn mehr als nur die Verwendung der Sprache im Umgang mit anderen. Kommunikation ist ein “Sich-Öffnen” anderen gegenüber.

Das erste Tomatis-Institut gründete er in Paris. Mittlerweile gibt es weltweit etwa 150 Tomatis-Zentren. Die meisten Institute werden von Heilpädagogen, Logopädinnen oder Sprachheillehrern geleitet.

Die Technik:

Zu Beginn jeder Behandlung wird eine ausführliche Diagnose erstellt. Ein “Horchtest” gibt Aufschluss, wie der Patient seine normale Hörfähigkeit im Alltag einsetzt und ob er fähig ist zu horchen. Das gibt Aufschluss über eventuelle Schwierigkeiten. Anschliessend folgt ein regelmässiges Horchtraining mit dem “elektronischen Ohr”: Über den Kopfhörer bekommt der Patient vor allem Tonfrequenzen zu hören, die er im Horchtest nur schlecht oder gar nicht wahrgenommen hat. Die Tonfrequenzen werden erweitert – meist in Form von Musik – dadurch übt der Patient sein Horchvermögen. Tests erlauben dann eine individuelle Anpassung des Trainingsverlaufs. Bei der Behandlung von Kindern ist die Mutter oder der Vater während des gesamten Horchtrainings dabei.

Einsatzmöglichkeiten:

In erster Linie wird die Tomatis-Methode bei Schulkindern eingesetzt, die Schwierigkeiten in der Kommunikation mit anderen Menschen haben. Solche Kommunikationsprobleme äußern sich oft als Verhaltensauffälligkeiten wie:

  • Unaufmerksamkeit
  • Probleme mit der Sprache und mit dem Sprechen (Verwechslung von ähnlich klingenden Wörtern, monotones Sprechen)
  • Leseprobleme (zum Beispiel Legasthenie)
  • Schwierigkeiten im Erfassen von Formen und Gestalten
  • Gehörtes kann nicht nacherzählt werden
  • Lernprobleme in der Schule
  • erschwerte Entwicklung der Musikalität

Da schwerwiegende Horchstörungen auf eine Blockade im psychischen Bereich hinweisen können, müssen in der Behandlung auch psychische Faktoren berücksichtigt werden. Dadurch kann sich dann die Kommunikationsfähigkeit verbessern.
Da im Innenohr das Hör- und Gleichgewichtsorgan sehr nahe beieinander liegen, kann durch die Tomatis-Methode das Gleichgewicht positiv beeinflusst werden. Mit Hilfe der Horchpädagogik werden darum auch Beschwerden behandelt wie:

  • Gleichgewichtsstörungen
  • unkoordinierte Körperbewegungen
  • schlaffe Körperhaltung
  • nervöse Unruhe
  • Unbeholfenheit
  • schlechtes Rhythmusgefühl

Tiertherapie

Tiertherapie

Über das pädagogische Reiten, über die Kangalfischtherapie und über die Delphintherapie habe ich bereits geschrieben, sehe mich aber nun durch weitere Erkenntnisse veranlasst, diese Artikel zu erweitern, da es ja nicht nur diese drei Spezies sind, die dem Menschen zur Gesundung helfen können, sondern dass der Bogen viel weiter gespannt werden muss.

Ich habe herausgefunden, dass man sich bereits im Mittelalter die Heilkraft der Tiere bewusst zu Nutze gemacht hat. So galt die auf den Bauch gelegte Katze als probates Mittel gegen Schmerzen. Natürlich wurde das eine lange Zeit als Aberglaube belächelt, doch heute kann durch moderne Apparaturen nachgewiesen werden, dass das Katzengeschnurre ungefähr 25 Hertz entspricht, ebenso wie die Klagmemissionen technischer Beschallungsgeräte, die heute bei Knochenbrüchen oder zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Anders als die vielen heute in den Medizin eingesetzten Geräte sprechen Tiere auch die Gefühlsebene des Menschen an und können so bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern helfen.

Oftmals werden behinderte Kinder von ihren Altersgenossen ausgegrenzt und plötzlich erleben sie durch Tiere – in der Regel Hunde und Katzen – eine vorurteilsfreie Akzeptanz. Das hilft eindeutig, dass Alltägliches ohne Erfolgsdruck erlernt werden kann und zusätzlich beugt es einer Therapiemüdigkeit vor.

Die Tiertherapeutin Daniela Hahn hat auf diesem Gebiet sehr viel Erfahrung und arbeitet auf dem mit Hunden, die sie selber ausbildet.

Bei den Tieren handelt es sich ausschließlich um Tierheimhunde, z.B. aus Ungarn, die bestimmte Voraussetzungen mitbringen müssen:

    • Gutes Sozialverhalten,
    • Belastbarkeit,
    • Offenheit,
    • Zärtlichkeit.

Der Hund muss sich in der Ausbildungszeit, die bis zu 2 Jahre dauern kann, bewähren, erst dann wird er als Therapiehund eingesetzt.

Die tiergestützte Therapie kann helfen bei:

  • körperlicher und geistiger Behinderung
  • bei Demenz
  • Entwicklungs-, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • leichten depressiven Episoden
  • neurotischen und emotionalen Störungen

Die Wirkung der tiergestützten Therapie kannauch heute nur durch die Empirie erklärt werden. Wissenschaftlich ist sie noch nicht genügend erforscht. Dass sie wirkt, zeigen die Erfolgserlebnisse der Patienten.

Ein Beispiel von vielen:
Sabrina T. kam mit dem Angelman-Syndrom auf die Welt. Erst mit Hilfe der Hunde hat sie einen großen Entwicklungsfortschritt gemacht. Die Symptome des Angelman-Syndroms sind unter anderem eine Verzögerung der geistigen Entwicklung, starrer Gang und epileptische Anfälle. Vor ein paar Monaten konnte Sabrina T. nur an beiden Händen gestützt gehen, mittlerweile steht sie kurzfristig frei und hat bereits drei Schritte alleine gemacht.

Die Therapie der Sabrina baut sich auf zwei Bausteine auf:
Sie darf den Hund “knuddeln”, d.h. sie darf ihre Hände und Füße unter Aufsicht der Therapeutin in das weiche Fell des Hundes graben. Sowie Sabrinas Atmung flach wird, legt die Therapeutin das Kind an den Körper des Tieres.

Nach einer Weile wirkt sich die Atmung des Hundes auch auf die Patientin aus, sie wird ruhiger, der Atem tiefer (Bio-Feedback). Natürlich lernt Sabrina auch durch das Nachahmen der Tiere. So folgt sie der Hündin, die auf den Hinterbeinen mit ihr “läuft” und lernt dabei, ihre Füße abwechselnd zu benutzen und abzurollen. In einem anderen Schritt lernte sie das Zähneputzen, indem dem Hund die Zähne geputzt wurden, und sie das gesehene nachmachte.

Für Interessenten der Therapie hier die Adresse:
Geniushof, Siebenmorgenweg 53, 55246 Mainz-Kostheim, Telefon und Fax: 06134/640757 http://geniushof.de

Die Tiertherapie wirkt nicht analytisch, sondern rein erlebnisorientiert. Es kommt auf die Spontaneität an, durch die Gefühle freigesetzt werden. Und gerade die spielerische Komponente öffnet oftmals überraschend schnell Wege für Neues. Da es sich bei der tiergestützten Therapie um eine Begleittherapie zu den herkömmlichen Therapieformen handelt, ist die Zusammenarbeit mit Eltern, Ärzten und Heilpraktikern außerordentlich wichtig. Leider übernehmen die Krankenkassen die Kosten der tiergestützten Therapie nicht. Eine Therapieeinheit kostet ungefähr 60 Euro.

Thymustherapie

Thymustherapie

Praktisch alle schulmedizinischen Therapien (medikamentöse aber auch chirurgische, besonders die Strahlentherapie bei malignen Tumoren) haben negative Nebenwirkungen.
Deshalb ist es sinnvoll zur Unterstützung der schulmedizinischen Therapien oder zur Abschwächung der Nebenwirkungen eine Immunstimulation, z. B. durch eine Thymustherapie durchzuführen.

Die Thymusdrüse ist eines der wichtigsten Organe unseres Immunsystems. Sie liegt wie ein großer Lappen hinter dem Brustbein neben dem Herzen. Eine wichtige Rolle spielt diese Drüse bei der Prägung der Immunzellen und produziert das Hormon Thymosin. Das Problem ist, dass sie im Laufe des Lebens verfettet und aus diesem Grund nach und nach ihre Funktion einstellt.

Bei der Thymustherapie werden Thymusextrakte injiziert, um die nachlassende Funktion der Thymusdrüse aufzufangen.

Eingesetzt wird die Thymusherapie bei:

  • akuten viralen und bakteriellen Infektionen
  • Allergien
  • alten und chronischen Prozessen
  • Immunschwäche
  • Rekonvaleszens
  • während oder nach Strahlentherapien

Anwendung

Der Thymusdrüsenextrakt sollte grundsätzlich injiziert werden. Wie auch die homotoxikologischen Präparate injiziere ich den Extrakt immer mit Eigenblut. Die Injektionen erfolgen im Allgemeinen 1-3 mal wöchentlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen. Nach einer Pause kann eine weitere Injektionsserie folgen.

Sehr gut lässt sich diese Therapie mit der HOT kombinieren.

Tai Chi Ch’uan

Tai Chi Ch’uan

Im europäischen Raum ist Tai Chi Ch’uan als Schattenboxen bekannt. Dieser Begriff trifft aber nicht den Kern dieser ausgezeichneten Möglichkeit, sich und seinen Körper zu pflegen und seine Gesundheit zu erhalten.

Ursprünglich wurde Tai Chi Ch’uan vor über tausend Jahren in Asien als weiche Verteidigungskunst entwickelt. Heute hat es in der gesamten Welt eine große Bedeutung als ein Weg zu mehr Fitness, als Heilgymnastik und Meditation in Bewegung. Die erweiterte Form des Tai Chi Ch’uan ist die hohe Schule des Qi Gong.

Tai Chi Ch’uan fördert das harmonische Zusammenwirken aller Organsysteme und kann zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden. Durch die fliessenden Bewegungen und durch die Aktivmeditation verlieren sich Beschwerden des Bewegungsapparates und der Wirbelsäule. Gleichzeitig wird das vegetative Nervensystem und das Abwehrsystem gestärkt.

Die Bewegungsabläufe des Tai Chi Ch’uan werden langsam, weich, geschmeidig und in Einklang mit der Atmung ausgeführt. Die Körperhaltung muss immer locker und entspannt sein, jedoch mit innerer Aufmerksamkeit. Alle Körperwahrnehmungen werden durch die koordinierten Bewegungen gesteigert und verfeinert.

Durch die langsam ausgeführten Bewegungsabläufe entsteht eine geistige Ruhe und innere Harmonie. Nach einiger Zeit der Ausführung von Tai Chi Ch’uan verspürt der Übende die ausgleichende und wohltuende Wirkung am eigenen Körper. Er wird ruhig und gelassen, gleichzeitig jedoch hellwach und konzentriert. Aus diesem Grund wird Tai Chi Ch’uan auch oft als Meditation in der Bewegung bezeichnet.

Dieser Zustand der inneren Ruhe ist nur einer der Gründe warum Tai Chi Ch’uan so gesundheitsfördernd ist. Der Vorteil von Tai Chi Ch’uan ist darin zu sehen, dass es drei Aspekte vereint. Der Übende kann nach seinem individuellen Bedürfnis den Schwerpunkt auf den meditativen, kämpferischen oder gesundheitlichen Aspekt legen. Zumindest zu Beginn sollte Tai Chi Ch’uan nur mit einem ausgebildeten Lehrer durchgeführt werden, damit sich keine falschen oder verkrampften Bewegungsabläufe einschleichen können, die den Erfolg dieser Therapie in Frage stellen würden.

Systematische Desensibilisierung

Systematische Desensibilisierung

Die Technik der Systematischen Desensibilisierung wurde von Joseph Wolpe (Psychologe) entwickelt. Er erkannte die Tatsache, dass Angst und Entspannung nicht gleichzeitig vorhanden sein können. In der S.D. lernen die Patienten, sich völlig zu entspannen, während sie mit dem Auslöser ihrer Angst konfrontiert werden. Nach und nach wird dann die Angstreaktion durch die Entspannungsreaktion ersetzt.
Die Annäherung an den oder die Angstauslöser erfolgt in drei Stufen:

  1. Entspannungstraining:

In der ersten Stufe lernt der Patient, alle körperlichen Spannungen abzubauen. Durch fortgesetztes Üben kann dann der Zustand tiefer muskulärer Entspannung willentlich herbeigeführt werden.
Ziel ist, die Entspannungsreaktionen in den Situationen aktiv einsetzen zu können, in denen bisher mir Anspannung und Erregungssteigerung reagiert wurde.

  1. Erstellung einer Angsthierarchie:

Der Patient erstellt mit dem Therapeuten eine Liste der spezifischen Situationen oder Objekte, die die Ängste auslösen. Diese spontan aufgestellte Liste wird dann in eine hierarchische Reihenfolge gebracht, d.h. sie wird nach Schweregrad von leicht angstauslösend bis stark angstauslösend geordnet.

  1. Die eigentliche Desensibilisierung:

Der Patient lernt nun, sich immer dann, wenn die Ängste auftreten, zu entspannen. Im allgemeinen Entspannungszustand wird er nun vom Therapeuten mit dem Ereignis am unteren Ende seiner Angsthierarchie konfrontiert. Diese Konfrontation kann eine wirkliche physische aber auch nur in der Vorstellung (Imagination) erfolgen, wobei der Patient ein geistiges Bild des gefürchteten Ereignis erschafft, während der Therapeut es genau beschreibt.
Nach und nach wird so die gesamte Liste der Angsthierarchie durchgearbeitet. Der nächste Punkt der Liste wird dabei immer erst dann bearbeitet, wenn der vorherige völlig entspannt durchlebt werden konnte.

Stangerbad

Stangerbad

Eine weitere Bezeichnung für das Stangerbad ist, “hydroelektrisches Voll- oder Dreiviertelbad”. Das besondere an dieser therapeutischen Badeform ist, dass das Wannenbad bei gleichzeitiger Anwendung eines Gleichstroms in einer Therapiewanne durchgeführt wird.

Die Wanne enthält 500 – 600 Liter Wasser, dem – je nach Indikationsgebiet – gerbstoffhaltige oder andere arzneiliche Zusätze (z.B. Salze) zugesetzt werden. Durch die Zusätze wird, neben dem phytotherapeutischen oder mineralisch-therapeutischen Effekt, die Leitfähigkeit des Stroms verbessert.

Aufgrund der Anordnung der Elektroden, kann eine Ganzdurchströmung des Körpers, aber auch Teildurchströmungen jeden einzelnen Körperteils mit galvanischen oder faradischen Strömen erreicht werden.

Die Stromstärke, die jeweilige Schaltung – Fliessrichtung, faradische oder galvanische Ströme, Art des Bades, Dauer des Bades, Wassertemperatur und Art der Zusätze – richtet sich nach dem gewünschten Therapieeffekt und kann nur nach einer Diagnose festgelegt werden. In der Regel liegt die Wassertemperatur zwischen 320 und 380 Celsius.

Wichtig ist, dass am Anfang des Bades die Stromstärke einschleichend, am Ende des Bades ausschleichend reguliert wird. Grundsätzlich darf er Patient erst bei völliger Stromausschaltung die Wann verlassen, da sonst ein unangenehmer Abrissstromschlag droht.

Im Stangerbad werden 2 Wirkungen vereint:

a) Die Wirkung des Wassers:
1. die thermische Wirkung
2. der Auftrieb
3. der hydrostatische Druck
4. die chemische Wirkung der Zusätze.

b) Die Wirkung des Stroms:
1) gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd
2) schmerzlindernd
3) tonusregulierend
4) iontophoretische Wirkung

Da die Stromstärke nur durchschnittlich 300-500 mA (Maximalwerte 1000-1200 mA) beträgt, ist das “Strombaden” völlig ungefährlich, wenn die Kontraindikationen beachtet werden.

Die Indikationen:

  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

– degenerative Veränderungen der Gelenke
– Muskelrheumatismus
– Verbesserung des Zellstoffwechsel und der Trophik

  • Erkrankungen des Nervensystems

– Neuralgien (z.B. Ischias), Neuritiden
– Reizungen von Nervengeflechten
– Paresen (schlaffe Lähmungen)

  • arterielle periphere Durchblutungsstörungen
  • Morbus Sudeck, arteriosklerotische oder funktionelle Gefäßerkrankungen,
  • Blausucht (Akrocyanose)
  • Obstipation atonisch (schlaffe Form)
  • posttraumatische Zustände
  • Wechseljahrsbeschwerden

Wie bei allen wirksamen Therapieformen, gibt es auch bei den Stangerbädern

Kontraindikationen:

  • entzündliche Hauterkrankungen,
  • Entzündungen und eitrige Prozesse,
  • fieberhafte Zustände,
  • Herzschrittmacher,
  • Infektionskrankheiten,
  • maligne Tumoren,
  • Metallteile im Körper (Splitter),
  • Thrombose und Thrombophlebitis.

Die empfohlenen Stromstärken, die jedoch individuell abgestimmt werden müssen:

  • akute Zustände: niedrige Dosis, sensibel unterschwellig bis sensibel schwellig (wenig Kribbeln bis spürbares Kribbelgefühl)
  • chronische Zustände: höhere Dosis, sensibel überschwellig (deutliches Kribbeln bis Toleranzgrenze)
  • spastische Zustände: niedrigste Dosis, sensibel unterschwellig und nur absteigende Richtung
  • periphere schlaffe Lähmung: höchstverträgliche Dosis, Toleranzgrenze und nur aufsteigende Richtung

Die Badedauer ist maximal 20 Minuten. Nachruhe ist dringend erforderlich.