Mit Spurenelement gegen Immunschwäche
Das Spurenelement Zink aktiviert mehr als 200 Enzyme; ohne Zink wäre zum Beispiel eine DNS/RNS-Biosynthese, d.h. Wachstum, Zellteilung und Wundheilung, nicht möglich. Aber auch eine Reihe von Stoffwechselprozessen könnte ohne Zink nicht ablaufen. Wenn das Zinkdepot in den Knochen weitgehend aufgezehrt ist, kommt es unter alimentärem Zinkdefizit zur Entwickung des Zinkmangelsyndroms:
- Appetitlosigkeit, Abmagerung, Entkräftung
- Wachstumsstillstand
- gestörte Wundheilung, Hautschäden, Haarausfall
- Störung des Sehvermögens, des Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinns
- Unfruchtbarkeit, embryonale Fehlbildungen
- Störungen der Blutbildung und des Immunsystems
- neurologische Störungen, Ataxie.
Insbesondere stabilisiert Zink auch die Membranen der Zellen und Zellorganellen; ein länger anhaltendes Zinkdefizit
kann daher den Untergang ganzer Zellverbände zur Folge haben.
Pathologische Zinkmangelerscheinungen wurden
erstmals im Jahre 1963 bei Jugendlichen im Iran und in Ägypten mit den Symptomen Wachstumsrückstand, Anämie, sexueller
Unterentwicklung, gestörte Wundheilung, Apathie und Lethargie, gesteigerte Infektanfälligkeit, Leber- und
Milzschwellung und eine graue Hautpigmentierung beobachtet. Das Krankheitsbild konnte durch Zinksupplementation
vollständig zurückgebildet werden.
Bei Ratten kommt es unter Zinkmangeldiät schnell zu einer Abnahme der Freßlust;
die Tiere waren zunächst erregt und wurden später apathisch. Es kam zu Wachstumsstillstand und starkem Haarausfall.
Nach gut einem Monat Versuchsdauer zeigte sich das Zinkmangelsyndrom mit Abmagerung, Entkräftung, lückenhaftem Fell,
Hautschäden, gestörtem Gang und hoher Letalität. Nach Zinksupplementierung stieg die Freßlust schon innerhalb weniger
Stunden. Die aufgezeigten Symptome gingen nach einiger Zeit zurück.
Wie wichtig ist Zink für das Immunsystem?
Indische Forscher fanden heraus, daß bei Kindern Zinkunterversorgung zur Atrophie der Thymusdrüsen und zu erhöhter
Infektanfälligkeit führt. Diese Erkenntnis konnte durch Tierversuche untermauert werden.
Zink ist für den
DNS-Aufbau- und Reparaturmechanismen unentbehrlich, es spielt u.a. eine wichtige Rolle für die Funktionstüchtigkeit
von Enzymen sowie den Subpopulationen der Leukozyten: Lymphozyten, Makrophagen und Granulozyten. Infolge
Stabilisierung der Zellmembran spricht man dem Zink einen entzündungswidrigen Effekt zu, wobei insbesondere eine
Hemmung der Prostaglandinsynthese gemeint ist.
Gestörte zelluläre Immunreaktionen und reduzierte Thymusaktivität,
sowie verminderte Antikörperproduktion stehen nicht selten im Zusammenhang mit einem Zinkdefizit. Es ist aus in
vivo-Untersuchungen bekannt, daß die unterschiedlichsten auf Zinkmangel beruhenden immunologischen Störungen durch
ausreichende Zinkzufuhr reparabel sind.
Der Zinkbedarf eines Erwachsenen
Das geschilderte Vollbild des Zinkmangelsyndroms stellte sich auch bei menschlichen Patienten ein, die über längere
Zeit parenteral ernährt wurden. Heute gibt es allerdings schon Infusionslösungen, die Zink beinhalten. Es wurden auch
iatrogen, d.h. medikamentös bedingte Zinkmangelzustände beobachtet bei Gabe von Penicillamin (Verschreibung u.a. bei
chronischer Polyarthritis, bindet Zink als Chelt), sowie unter Langzeiteinwirkung von Antikonzeptiva und
Kortikoiden.
In unserer schnellebigen Zeit ist einseitige Ernährung weit verbreitet, auch sie kann zu
Zinkmangelzuständen und damit zu mangelhaften Immunfunktionen führen.
Der tägliche Zinkbedarf für Erwachsene
beläuft sich auf ca.20 mg, während Schwangerschaft und Laktation sowie im Wachstum und im Senium ist er etwa 50 %
höher zu veranschlagen. Das entsprechende gilt bei Darmerkrankungen, die mit gestörter Resorption einhergehen.
Die
Behandlung des Zinkmangelzustandes kann nur kausal, d.h. durch Zinkzufuhr erfolgen. Zu empfehlen ist ein Präparat wie
Zinkit® 10 Dragees. Dosierung: 1 bis 2 Dragees pro Tag, entsprechend 10 bzw. 20 mg Zink.
Das in der Nahrung
enthaltene Zink reicht nicht aus, um eine therapeutisch wirksame Menge des Spurenelements zu erreichen. Man weiß
heute, daß nach behobenem Zinkmangel die RNS-Syntheseleistung um bis zu 80 Prozent und die Proteinsynthese um ca. 40
Prozent gesteigert werden kann. Das ist insbesondere für das Immunsystem von entscheidender, ja lebenswichtiger
Bedeutung.
Hp Werner Kleiner