Birke
Birke (Hängebirke, Moorbirke)
Pflanze: Betula pendula Roth, Betula pubescens Ehrhart
  Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Synonyme Hängebirke:
- Gewöhnliche Birke
 - Harzbirke
 - Rauhbirke
 - Sandbirke
 - Weißbirke
 
Synonyme Moorbirke:
- Besenbirke
 - Behaarte Birke
 - Haarbirke
 
Alle Birkenarten können bis zu 30 m hoch werden und fallen durch ihre weisse Rinde auf. Während die Hängebirke (B.
  pendula) spitzwinklig aufsteigende Äste mit stark überhängenden Zweigen besitzt, sind die Zweige der Moorbirke
  aufrecht gerichtet.
  Die Rinde der Hängebirke wird mit zunehmendem Alter der Bäume dunkel, die der Moorbirke nicht. Die Pflanzen bilden
  männliche und weiblich Kätzchen als Blüten. Die Blätter beider Birkenarten werden medizinisch verwendet. Die jungen
  Blätter sind besonders reich an Wirkstoffen. Aus den Rinden der Bäume wird Birkenteer gewonnen.
Wirkungen:
Birkenblätter enthalten Flavonoide. Mengenmäßig überwiegen die Flavonolglykoside Hyperosid und Quercitrin, Vitamin C,
  Saponine. Ebenso enthalten sind ätherische Öle.
  Verwendung finden Zubereitungen aus Birkenblättern bei der Durchspülungstherapie der Nieren, sowie bei Entzündungen
  der ableitenden Harnwege und Nierengries.
  In der Volksmedizin werden sie bei rheumatischen Erkrankungen und bei Gicht eingesetzt. Weiterhin sind sie als Zusatz
  in sog. “Blutreinigungstees” enthalten.
  Durch die vorhandenen Flavonoide wird eine Erhöhung der Harnmenge und somit eine vermehrte Wasserausscheidung
  erreicht. Daher ist es wichtig, dass auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet wird.
  Sehr junge, frische Blätter können auch Frühlingssalaten beigegeben werden, Birkenblätterextrakthaltige Haarwässer
  sollen bei Haarausfall und Schuppenbildung helfen. In Einzelfällen wird der aus der Birkenrinde gewonnene Teer als
  Zusatz zu Salben bei verschiedenen Hauterkrankungen verwendet.
  Eine generelle Anwendung kann jedoch wegen des möglichen Vorkommens kanzerogener polycyclischer Kohlenwasserstoffe
  nicht empfohlen werden
Zubereitungen:
Birkenblätter sind als Tee, Frischpflanzenpresssaft und Bestandteil vieler Fertigpräparate (Teemischungen, Tropfen,
  Kapseln, Dragees) als harntreibende Mittel und gegen Harnwegsinfektionen erhältlich. Sie sind auch oft Bestandteil von
  Teemischungen für sog. “Frühjahrskuren”.
  In der Kosmetik sind Birkenblätterextrakte häufig Bestandteil von Haarwässern.
  Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Birkenpollen dürfen Birkenblätterpräparate jedoch nicht angewendet werden.
  Birkenblätter und ihre Zubereitungen können bei Personen, die an Heuschnupfen wegen Birkenpollen leiden, Hautekzeme
  auslösen.
  Aus allgemeinen Erwägungen nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden, da die Sicherheit und
  Unbedenklichkeit noch nicht belegt ist.
Tee:
  1 Esslöffel (ca. 2 g) Birkenblätter werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach etwa 15 Minuten
  abgeseiht. 3 – 4 mal täglich 1 Tasse frisch bereiteten Tee zwischen den Mahlzeiten trinken. Auf eine ausreichende
  Flüssigkeitszufuhr ist zu achten (mindestens 2 l / Tag).
Nicht anwenden bei Ödemen aufgrund Erkrankungen des Herzkreislaufs oder der Nieren, da die Zufuhr
  einer erhöhten Flüssigkeitsmenge zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen kann.
  Wegen der diuretischen Wirkung muss darauf geachtet werden, dass während der Behandlung ausreichend Flüssigkeit (keine
  coffeinhlaltigen oder alkoholischen Getränke) zugeführt wird.